Manchmal träume ich von einer neuen Welt ... einer Welt, in der all unsere Masken fallen und in der es niemand mehr für notwendig erachtet, sich verstecken zu müssen. Ich male mir diese neue Welt in den buntesten Farben aus, in allen Farben, die ich mir nur vorstellen kann – und in noch ganz anderen Spiegelungen des Lichts, die in Träumen geboren werden und diese Welt dann niemals mehr verlassen. Diese Farben manifestieren sich in Wesen, wie sie zauberhafter nicht sein können. Verschiedenartige Wesen schillernd und gleißend in ihrer Schönheit, gleich dem Anblick eines tosenden Wasserfalls, in dessen Myriaden von niedergehenden Wasserperlen das Licht der Sonne sich spiegelt. Jede dieser Wasserperlen tanzt ihren ganz eigenen Tanz auf dem Weg in die Tiefe, um sich dann doch – ganz am Ende ihres kurzen und doch ewigen Weges – mit all den anderen auf dem Grund des Beckens zu vereinen in einem tosenden Crescendo voller Macht und unendlicher Schönheit ... In den ganz besonderen Augenblicken, in denen es mir möglich wird, so wunderschön zu kommen, dass ich mich selbst und die ganze Welt in diesem beinahe nichtendenwollenden Gefühl so einzigartiger Geilheit vergesse, einer Lust, die dann jede einzelne Zelle meines Körpers erfaßt – in diesen magischen Sekunden fühle ich mich wie eine jener unsterblichen Wasserperlen, deren Macht und Schönheit allein darauf beruht, sich unaufhaltsam und in unwiderstehlicher Weise mit dem Ganzen dort unten auf dem Grund zu vereinen...
Die Geschichte ist es, die zählt, nicht derjenige, der das Glück hat, sie zu finden. Der Zauber liegt dort, wo die Geschichte ihren Ursprung hat, im Buch unserer Träume.
Und noch faszinierender finde ich den Gedanken, dass vielleicht auch wir nur in Träumen von anderen bestehen - ja, dass wir uns vielleicht gegenseitig träumen und uns durch diese Träume eine Realität verleihen, die uns objektiv nicht zukommt.