Ferdinand Freiherr von der Ferne

wurde am 29. Februar 1958, als einziges Kind des unbekannt gebliebenen Heinrich von der Ferne, einem Abenteuer & Weltenbummler, in einem kleinen Dorf, in der Nähe von Leningrad (heute St. Petersburg, Russland), geboren. Seine Mutter war eine unbedeutende Schauspielerin einer fahrenden Schauspieltruppe. Schon in Ferdinands erstem Lebensjahr wurde seine Mutter von seinem Vater sitzen gelassen, und somit wuchs er in einem nomadisierenden Kleintheatermilieu auf, deren Mitglieder nahezu (neben dem alten Theaterdirektor, und einem unansehnlichen Nebendarsteller) ausschließlich aus Frauen bestanden.

Neben seinen bemerkenswert schön geformten Lippen, und einem gewissen Talent sich mündlich und auch schriftlich gut auszudrücken, war der adelige Titel und der vornehm klingende Name, alles was er von seinem Vater geerbt hatte.

Schon früh begann Ferdinand zu dichten; er war gerade neun Jahre alt geworden, da verblüffte er die Theatergemeinschaft mit ersten Gedichten, die allesamt ein Loblied auf die Weiblichkeit sangen. Sein Talent geriet jedoch im Verlauf der Jahre immer wieder in Mitleidenschaft aufgrund seiner bizarren Experimente, was den Gebrauch mit der deutschen erotischen Sprache betrifft. Auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen, verlor sich sein Ausdruck nicht selten auf Abwege, die geradezu in Kloaken mündete. Andererseits jedoch, konnte der Ausdruck seiner sprachlichen Verstiegenheit eine qualitative Höhe erreichen, die sich bisweilen über alle Wolken verloren.

Allein von den Mitgliedern der Theatergemeinschaft in den Grundschulfächern unterrichtet, und ohne je eine richtige Schule besucht zu haben, lernte er anders und anderes als andere. Letztlich bildete er sich selbst als Autodidakt in allen nur möglichen Fächern der Weltenschule. Seine sinnliche Wahrnehmung aber, bildete sich außerordentlich heraus, und seine Phantasie erstreckte sich von den uns bekannten Dimensionen, bis hin zu völlig unbekannten.

Seine frühen Werke sind allemal unwiederbringlich als verschollen zu betrachten. Eine erkleckliche Auswahl seiner späteren Werke fristete lange Zeit in diversen Mappen, Schubladen & Zettelkästen ein bedauernswertes Dasein. Bis eines Tages ein gewisser Herr Dr. Mau, Verlagsleiter eines untergehenden Betriebes und Texteentdecker von entbehrlichem Talent, auf Ferdinands literarische Spuren stieß. Und eben jener Dr. Mau war es, der Freiherr Ferdinand von der Ferne zu zahlreichen Veröffentlichungen verhalf, die jedoch in ihren ausschließlich handgeschriebenen Einzelausgaben, kaum Gehör fanden.

Seit Mitte der ersten Woche, des letzten Monats, vorletzten Jahres, veröffentlicht er im Internet.