Sie sind also in meinem Autorinnen-Profil gelandet. Wie schön. Natürlich werden Sie sich fragen, wer ist Mara Lamar? Und ich gebe unumwunden zu, sie existiert nicht, zumindest nicht unter diesem Namen. Einigen wir uns also darauf, dass Mara Lamar eine Fiktion ist. Mara ist ein Mensch, der sehr gerne auf Reisen geht; Kopfreisen auf der Suche nach neuen Abenteuern und Erlebnissen. Mara Lamar existiert wirklich. Sie trägt allerdings einen anderen Namen. Sie ist eine sehr sinnliche Frau. Sie liebt das Leben, genießt gutes Essen und gute Weine. Sie liebt die Sonne Südfrankreichs, wobei sie der Wildheit des Atlantik den Vorzug vor der mondänen Cote d'Azur gibt. Ihre Phantasien, die so gar nicht zu ihrer bürgerlichen wohlanständigen Fassade passen, wandeln auf engen Pfaden der Lust und Leidenschaft, bewegen sich dabei manchmal sehr gewagt an schwindelnden Abgründen. Ihre Geschichten sind ein Teil ihrer Phantasiewelt. Hierin kann sie sich ausleben, eintauchen in ihre Gedankenwelt, phantasieren, träumen. Gönnen wir ihr also diesen Ausgleich zu ihrem bürgerlichem Leben. Und genießen wir es, sie auf ihren Kopfreisen zu begleiten, um mit ihr ihre Kopfabenteuer und Phantasien zu teilen. Mara Lamar ist ein Augenmensch. Oft sind es die Bilderwelten guter Fotografen, die sie zu ihren Geschichten anregen. "Wer mit wachen Augen durch die Welt geht, sieht die Dinge, wie sie sein könnten." So kann es schon einmal passieren, dass Mara längere Zeit ein fremdes Pärchen beobachtet und dann plötzlich zu ihrem Begleiter sagt: "Findest du nicht, die beiden sehen so aus, als wären sie gerade von einem heimlichen Rendezvous aus diesem heruntergekommenen Hotel gekommen? Ich möchte wetten, sie spürt noch lustvoll die Bisse seiner Zähne an ihren Brustwarzen..." Dann bleibt man stehen, schaut überrascht auf das Pärchen und auf Mara und fragt sich, ob die beiden Protagonisten wirklich einen so aufregenden Nachmittag hatten. Wendet man sich wieder Mara zu, sind ihre Gedanken sind schon viel weiter gewandert. Sie loten schon wieder neue Situationen aus, sind wieder in einer aufregenden Geschichte verfangen, haben andere Herausforderungen gefunden. Eigentlich wissen Sie jetzt nicht viel mehr über Mara und mich. Aber ich finde, man sollte der Autorin und auch mir ein wenig Inkognito gönnen. Es wäre doch einfach unanständig, wenn wildfremde Menschen auf uns zeigen und leise tuscheln: ‚Die denkt auch nur an Sex’. Natürlich würde ich die Autorin sofort in Schutz nehmen, aber dennoch möchte ich Sie um Verständnis für uns bitten. Lassen Sie ihr einfach ihre Kopfreisen und mir meine bürgerliche Anständigkeit. Ich verspreche Ihnen, Mara wird Ihre Diskretion sicherlich durch weitere Geschichten belohnen. A bientôt, Ihre und meine Mara Lamar.