Geboren 1958, wuchs ich in einem lange Zeit fernsehlosen Haushalt auf und hatte daher früh Gelegenheit, meine Phantasie an Selbstzusammengereimtem zu schulen. Schreiben machte mir Freude, seit ich irgendwie in der Lage war, ein paar Sätze zu einem befriedigenden Ganzen zusammenzustoppeln, und ich erinnere mich, dass schon meine ersten Schreibversuche von einiger Länge waren. Später waren meine Aufsätze der Schrecken meines Deutschlehrers, und auch in der Schülerzeitung gerieten meine Geschichten früh ins Längliche. Einige ernsthaftere Schreibversuche mündeten vom Umfang her im Romanhaften, blieben jedoch allesamt in der Schublade. Nach einem Germanistikstudium machte ich Schreiben schließlich zu meinem Beruf – widersinnigerweise in einer Form, bei der oft der allerkürzeste Ausdruck gefragt ist, als Texter in der Werbung.
Dass ich irgendwann anfing, erotische Geschichten zu schreiben, war zunächst eine Art Selbstversuch. Ich bekam von einer Bekannten zwei oder drei Geschichten zu lesen und wollte herausfinden, ob ich das auch könne – am besten so, dass es auch anderen Spaß macht. Das mag nun jeder selbst beurteilen. Eines allerdings hat sich gehalten: Ich liebe die erzählerische Langform, vielleicht auch als Ausgleich zu den weitgehend hirnlosen Einzeilern, mit denen man mich täglich nötigt, unsere Sprache zu vergewaltigen. So umfasst meine hier veröffentlichte die Geschichte "Die Gartenzaunreiterinnen" 12 Kapitel, die neue "Das Forsthaus im Spessart" immerhin 4. Die Kapitel sind so geschrieben, dass jedes jeweils zu einem gewissen Abschluss kommt, doch natürlich baut die Handlung aufeinander auf, und einige bilden längere Teilgeschichten. Doch ich hoffe, dass dies eher die Spannung steigen lässt und niemanden von der Lektüre abhält.
Ich danke Stephan Schlage für die Chance, meine Geschichten hier auf Erozuna zu veröffentlichen, und wünsche allen viel Spaß beim Lesen.