Teleny Wilde

Der „Teleny“ ist von dem 1971 geborenen, wissensdurstigen, hoffnungslos romantischen und sehnsüchtigen, zuweilen verrückten und dann auch wieder völlig nüchternen jungen Mann aus einer Erzählung Oscar Wildes gleichnamigen Buch, für den sich hier vorstellenden Schwulen entliehen.
Aus einem 1995 gestarteten Versuch, sich der ersten Intuition und Vorstellung vom Arbeiten und Beruf sehr verschiedener Berufung, die er heute für sich sieht, der Humanmedizin anzunehmen, sie gründlich zu erlernen, um all denen, die sich ihm anvertrauen in spe, gerecht zu werden und gut zu sein, ist nun Realität geworden. Derzeit befindet er sich im Praktischen Jahr, einer Rotation durch die Kliniken zwischen Magdeburg und Südafrika.
So, wie er auch eine Zeit lang versucht hatte, gut zu sein im Studium der Musik und der deutschen Sprache, um in diesen Fächern als Lehrer zu arbeiten, so wie er versuchte in einer Beziehung gut zu sein, sie zu führen, um geführt zu sein, lebt er heute allein und hat auch nie die Stelle angetreten, Kinder zu erziehen, weder die fremden, ihm anvertrauten, noch eigene.
„Man soll die Berufe nicht sammeln!“ sagt seine Mutter immer, doch der Teleny bereut keinen Tag an den Hochschulen und von den unzähligen Nebenjobs da draußen, die ihn zu dem machten, als was er sich heute fühlt, eben ein ganz normal anderer Mann mit Lust auf mehr.
Sein Schreiben ist nur eine Entäußerung seiner selbst. Er lebt intensiv und liebt viel. So lag es nah, den Akt selbst, die gelebten Romanzen und deren manchmal grausame Schnelllebigkeit, diesen Augenblick, der doch immer und immer wieder von uns angestrebt und ersehnt wird, auch mal dem Versuch zu unterzeihen, in passende Worte zu kleiden.
Homoerotische Phantasien und erlebte Lust in Worte zu fassen, den Körper und den Geist beim Akt zu verbalisieren, dem Vorbild Wildes in dieser Hinsicht zu folgen, ohne Zuchthaus zu riskieren, wie er damals, waren des Autors Anliegen. Überzeugen Sie sich nun selbst, inwieweit es gelungen ist.


TelenyWilde@gmx.net