Agnes' Haus

Tinas Geschichte - Teil 22

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Agnes' Haus

Agnes' Haus

Stayhungry

Wenn der Schmerz so gar nicht weichen wollte, orderte ich die Peitsche. Da ich nicht die geringste Lust hatte, mich der verschrobenen Psyche eines wie Juan veranlagten Mannes auszuliefern und damit die Geister der Vergangenheit mit ihm heraufzubeschwören, besuchte ich Agnes, eine Dame, die diesen Wunsch einfühlsam und professionell erfüllte. Agnes war ein spätes Geschenk meiner verstorbenen Freundin Margarete, denn sie hatte mir diesen Paradiesvogel im Dienst abseitiger Lüste vorgestellt, nicht ahnend, was sie mit dem ästhetischen Arrangement einer gepflegten SM-Orgie in mir auslösen würde. Agnes hatte als einzige meine beginnende Panikattacke erkannt und mich diskret aus meiner misslichen Lage gerettet, ohne dass jemand etwas bemerkt hätte, wie Margaretes unbekümmerte Nachfrage nach meinem Gefallen am Tag danach bewies. Zu Agnes zog es mich, obwohl doch Jahre vergangen waren. Nun erwartete ich nicht, dass ich ihr noch in irgendeiner Weise erinnerlich wäre. Ich versprach mir vielmehr eine respektvoll-therapeutische Beziehung, die mit wenigen Worten auskam. So und doch ganz anders kam es, jedenfalls ließ mir diese Meisterin körperlich-seelischer Fürsorge manchmal auch nur eine gekonnte Massage meiner trotz sportlicher Aktivitäten hart verspannten Muskulatur zukommen. Irgendwann war ich so weit, einfach sie entscheiden zu lassen, was mit mir geschieht. Ich war in guten Händen.

Ich habe oft darüber nachgedacht, woher diese Neigung kommt und was sie bedeutet. Meine Kindheit und Jugend waren behütet und auch danach lief alles zu meiner überwiegenden Zufriedenheit. Ich hatte immer Lust an Bewegung, Aktivität, beruflicher und privater Herausforderung. Ich glaube nicht, dass ich an versteckte, gegen mich gerichteten Aggressionen leide und echten Schmerz fürchte ich wie jeder andere Mensch. Ich verabscheue Gewalt, Grausamkeit und Unterdrückung, es kann sich also nicht um Masochismus im eigentlichen Sinne handeln. Sport, Tanz und regelmäßige Ruhephasen, die ich schon halbwegs gewissenhaft einhalte, reichen anscheinend nicht, um die Spannungen zu lösen. Vielleicht entstehen sie, da ich vor allem im Beruf immer schon große Verantwortung für viele Menschen tragen musste. Ich liebe meine Arbeit, diese Aufgaben nehme ich gerne an. Sie befriedigen mich und ich will mein Leben nicht ändern. Es würde mich nicht ausfüllen, mich diesen Anforderungen zu entziehen. Aber irgendeinen Ausgleich sucht sich die Seele und das, was diese Funktion erfüllt, muss wirklich unter die Haut gehen. Dazu reichen Tanzen, Joggen, Gymnastik und Stretching wohl nicht aus. Schon von Jugend an sehnte ich mich nach starken, überbordenden Gefühlen und tiefen sinnlichen Erfahrungen. Erniedrigung will ich nicht, ganz im Gegenteil. Ich trete jedem Menschen auf Augenhöhe gegenüber und das ganz besonders in der erotischen Begegnung. Ich erwarte die Übernahme von Verantwortung, umfassende Betreuung. Nur brauche ich gelegentlich das Gefühl, eine Grenze zu überschreiten. Es macht mich unglaublich wach, zu erwarten, was kommt. Wenn meine Gefühle ja sagen, jetzt bin ich so weit, bin ich ganz umfangen. Diese explodierende Energie ist eins mit dem, was von außen in achtsamem, liebevollem Dienst an mir vollbracht wird. Es ist ein Wagnis und unerwartet kann es auch ein Spiel mit dem Feuer sein, gerade das aber suche ich wirklich nicht mehr. Diese Sehnsucht hatte mich mit Juan in den Abgrund geführt und dem Entsetzen will ich nicht mehr begegnen. Meine Lust aber will ich in jeder Facette meiner Person erleben. Ein Sadist ist hierfür nicht der geeignete Partner, ein wahrhaft Liebender muss es sein, zumindest und vor allem jemand, der seinem Gegenüber aufrichtig Achtung erweist.

So jemanden zu finden ist fast so schwierig wie die Liebe deines Lebens.

*

Ich wünsche Dir die Sehnsucht an den Hals
und mitten in Dein Herz
diesen süßen, unstillbaren Schmerz
Nichts Schlechtes will ich dir
aber alles in mir
schreit
nach einem neuen Anfang
für uns

Diesen Liebesfluch hatte ich unzählige Male wie ein beschwörendes Mantra gemurmelt – vergeblich.


Mein Hunger nach tiefer Leidenschaft und die bittere Erfahrung des Scheiterns meiner Ehe hatten eine eigenartige Gefühlslage in mir geschaffen. Die vielen Verehrer, die mir während meiner Ehe mehr oder weniger ernsthaft den Hof gemacht hatten, waren damals ein schmeichelhaftes Kompliment. Nun waren sie praktisch wertlos, nachdem der, den ich wirklich geliebt hatte, mich nicht mehr wollte. In dem Durcheinander der Gefühle einer Beziehung zu Dritt hatte letzten Endes ich den Schlussstrich gezogen. Ich konnte nicht einmal sagen, dass ich ihn nicht mehr liebe. Aber ich wusste, meine Sehnsucht würde sich nicht mehr erfüllen. Ich wollte nicht warten, bis er sich wieder mir zuwendet oder bis Jacqueline ihn verlässt, auch wenn ich vielleicht sogar den längeren Atem gehabt hätte. Obwohl mein Herz sagte, dass wir uns wieder annähern konnten und ich meinem Herzen zu gern glauben wollte, weil es nie unaufrichtig zu mir gewesen war, es wäre nie mehr dasselbe geworden. So etwas muss keine Liebe minderer Qualität sein, es könnte eine reife, tiefe Beziehung werden, auch andere hatten dies schon geschafft – zusammen. Darauf deutete aber nichts hin und ich wollte keinen Wechsel auf eine Zukunft ausstellen, die sich in nichts bisher andeutete.

Würde er mit ihr sein Glück finden? Mit mir hatte er es auch gefunden für lange Zeit – und wieder verloren. Aber ich wollte ihr Scheitern nicht herbeireden, auch nicht herbeisehnen. Ich wünschte ihnen Glück, auch wenn mir der Gedanke an ihn immer wieder die Tränen in die Augen trieb. Er hatte mich sanft gemacht, bei ihm war ich gezähmt, ohne bezwungen zu sein. Dieses Gefühl vermisste ich so sehr und ich gestand mir ohne jeden Vorbehalt ein, dass ich etwas Wunderbares verloren hatte.

Für verletzten Stolz war in mir kein Raum.

*

Mit meinem Entschluss, die Trennung auch räumlich zu vollziehen, kehrte das Leben in mich zurück. Es war meines und ich konnte es selbst gestalten, musste nicht tatenlos warten wie andere über mich entschieden. Meine Entscheidung war gut für mich, und für die beiden anderen. Ich nahm mir eine geräumige Wohnung in der Nähe, die meinen Kindern ermöglichte, auch ohne Enge bei mir zu bleiben. Es fiel ihnen anfangs schwer, diese neue Aufteilung anzunehmen, denn mit der Villa verbanden sie alle Drei heimatliche Gefühle. Die enge Beziehung zwischen Albert und seiner Stieftochter verhinderte, dass sie als Einzige ganz zu mir ziehen würde, ich habe das akzeptiert. Dies hätte einen Keil in die Familie getrieben, der nicht nötig und nicht gut gewesen wäre, denn Albert hatte nie unterschieden zwischen ihr und seinen leiblichen Kindern. An den Tagen der Woche, an denen ich als Pendlerin unterwegs war und ohnehin spät nach Hause kam, blieben sie bei ihm, an den Tagen meiner Heimarbeit war ich zuständig und sie kamen zu mir. Das Wochenende wurde in einer Art Familienrat verhandelt. Diese Treffen waren auch sonst hilfreich, denn es gibt immer etwas auszutauschen zwischen den getrennten Erwachsenen. Sie bleiben beide Eltern ihrer Kinder.

Es war für mich nicht immer leicht, mein früheres Heim zu betreten, in das ich nicht mehr gehörte. Doch es war besser, hier nicht festgenagelt zu sein und stets mit meinem ungeliebten Schicksal konfrontiert zu werden. Allein schon meiner Kinder wegen, bemühte ich mich, Haltung zu beweisen. Ich widerstand der Versuchung des Nikotins und Alkohol gebrauchte ich nur zum mäßigen Genuss. Hier die Kontrolle zu verlieren, wollte ich mir nicht antun, so groß die Versuchung auch sein mochte an meinen einsamen Abenden. Ich steigerte meine sportlichen Aktivitäten, dass baute viele Spannungen ab und erzeugte ein gewisses Wohlbefinden. Ich aß zunehmend vernünftiger und meine frauliche Figur kehrte zurück. Ich begann wieder zu tanzen, exzessiv zu tanzen, meinen geliebten Tango, und Tanztheater in einer Gruppe versierter Amateurinnen, eine reine Frauentruppe. Albert hatte das alles im Großen und Ganzen aufgegeben, denn Jacqueline war mit ein bisschen Standard und Latein zufrieden. Wir kamen
uns daher nicht in die Quere. Es hätte mich nicht einmal gestört, aber etwas Abstand war gut.

Die Zeit mit meinen Kindern genoss ich wie geschenktes Glück und es tat mir weh, wenn sie wieder abzogen. Auch murrten sie gelegentlich, wenn sie umziehen mussten und es ihnen gerade nicht in den Kram passte. All diese im Grunde verständlichen Regungen hinterließen ihre Verletzungen, die ich aushalten musste, um nicht weitere Not in ihre Seelen zu pflanzen. Ich wurde stiller und auch die von meinen Kindern gescholtene Strenge, die eigentlich nur eine konsequente klare Linie war, milderte sich. Ich wollte sie nicht verlieren, davor hatte ich am meisten Angst. Darüber halfen auch meine manchmal keimende Wut und die uneingeschränkten Möglichkeiten meiner freien Tage nicht hinweg.

Meine Nächte waren einsam.

Es dauerte länger, als ich zunächst gedacht hatte, bis ich mich wieder auf Liebhaber einließ, und es funktionierte nicht besonders gut. Ich war nicht so bedingungslos offen wie früher, verglich, ohne es zu wollen und hatte vornehmlich ein Interesse, nämlich dass der Mann nicht blieb. Ich war also ungemütlich, ja manchmal sogar garstig, was ungerecht war, denn so mancher sehnte sich erkennbar nach Liebe, und gerade diese Männer waren es ja, die eine schlechte Behandlung nicht verdienten. An selbstgerechten und -verliebten Männern, die sich für unwiderstehlich hielten und für die eine Frau eine Gespielin, aber keine gleichberechtigte Partnerin war, hatte ich noch weniger Interesse. Sie reizten mich nicht mal bei der Vorstellung, dass der Sex an sich vielleicht ganz befriedigend sein könnte. Darum war es mir aber noch nie vorrangig gegangen, ich musste Sympathie verspüren und liebevolles Verlangen. Fand ich nun beim interessierten Mann diese Haltung, wehrte ich ihn erschrocken ab. Ich war frustriert und hatte nach meinem Gefühl auf der ganzen Linie verloren. Mein Verstand war nüchtern genug, dies zu Recht zu rücken, ich war einfach noch nicht so weit. Wieder zugeknöpfter, versuchte ich in meiner Prüfung auch die Auswirkungen auf den Bewerber in Betracht zu ziehen und wurde, ohne es wirklich zu wollen, ein Eisberg.

*

Das Studio von Madame Agnes bot mir, was andere in einem exklusiven Wellness-Hotel finden. Die Alimentation bewegte sich in annähernd astronomischem Bereich, also auch für meine unbeschwerten finanziellen Verhältnisse anspruchsvoll. Aber ich muss nicht jedes Attribut meines gesellschaftlichen Status besitzen, deshalb kann ich mir das, was mir wichtig ist, meist leisten. Der Service von Madame war umfassend von höchstem Niveau und in jeder Hinsicht seinen Preis wert. Das Beste aber war, wie im guten Restaurant, man konnte bleiben, solange man wollte. Es gab weder eine kleinliche Abrechnerei noch eine Mahnung, für die nächste Schicht freizumachen. Äußerlich nicht einladend, aber Anonymität sicherstellend zwischen Autohäusern, Baustofflagern und industriellen Fertigungshallen angesiedelt, ergab sich im Inneren ein weitläufiges Areal an Aufenthalts- und Rückzugsräumen, Treffpunkten, Lustwiesen und sinnlichen Landschaften. Die Rezeption glich der eines jeglichen Wirtschaftsunternehmens, das Kundenkontakte und Geschäftsbesuche erforderte, war hell, freundlich, modern gestaltet. Wer neu war oder sonst Weiteres zu besprechen hatte, wurde zu Madame ins Büro gebeten. Ansonsten erhielt man den Schlüssel zu einer der die Empfangshalle auf zwei Stockwerken umgebenden Türen. Hinter diesen fanden sich ansprechende Appartements, in denen die persönliche Vorbereitung, Entspannung, Einstimmung möglich war einschließlich der üblichen klassischen physiotherapeutischen Betreuung und Wellnessanwendungen. Von dort aus führte der jenseitige Ausgang ins Reich der Lust. Hier war man nicht einfach sich selbst und seinem Schicksal überlassen. Entsprechend dem eigenen Wunsch konnte man dort die Erfüllung seiner Begierden allein erleben oder sich in Kontakte wagen. Die Vorgaben wurden strikt befolgt, so dass allein die Planung der Termine und jeweiligen Belegung der Appartements mit dem Zugang zu den speziellen Zonen einen immensen Aufwand darstellen musste.

Sie kannte mich tatsächlich noch von damals, als ich Margarete zu der in ihrem Studio in privatem Rahmen gestalteten sinnlichen Zusammenkunft begleitet hatte. Warum ich ihr im Gedächtnis geblieben war, sollte ich später noch genauer erfahren. Zunächst schrieb ich es ihrem hervorragenden Gedächtnis zu, das sich im Einführungsgespräch bereits in mehrfacher Hinsicht erwies, und den Erfordernissen des Berufes. Bereits damals, noch bevor sie mich errettete, war sie mir, die sich sehr im Hintergrund gehalten hatte und unauffällig die Fäden zog, als nachdenkliche Frau mit Esprit und unaufdringlicher Freundlichkeit aufgefallen. Sie hatte etwas, das über die rein professionellen Qualitäten einer exotischen Gastgeberin hinausging. Auch wenn die damals anwesenden Bekannten Margaretes nicht unbedingt alle auf mich sympathisch wirkten, so hatte ich bei Agnes das Gefühl, sie mag die Menschen wirklich, fast unterschiedslos. Mit der Anknüpfung an die Zeit, als Margarete noch lebte, ergab sich ein angeregtes und entspannendes Gespräch mit Agnes, in dem ich bald das Gefühl hatte, eine gute alte Freundin wieder zu treffen. So hatte ich mehr von meinen seelischen und emotionalen Nöten offenbart, als ein Seelenklempner auf Anhieb aus mir herausbringen könnte und unmerklich hatte sie das Gespräch in Richtung meiner Wünsche gelenkt, für deren Erfüllung sie nun ein Konzept zu erstellen gedachte.

*

Wir schritten zur Tat. Unverfänglich, sanft im Ton, doch verbindlich in der Orientierung auf das Ziel hatte sie ausgelotet, ob ich tatsächlich bereit und willens war, mich in ihre Obhut zu begeben. Ihre ernsthafte Freundlichkeit, ihr heiterer Charme waren keine professionelle Attitüde, sondern aufrichtig. Ich zog mich aus und trug nichts mehr außer Schuhen mit der Art wagemutig schmaler Absätze, die ihre Trägerin geradezu zwingen, die Hüften reizvoll zu schwingen und bei ihr im Bemühen, das Gleichgewicht zu halten, eine Anspannung derjenigen Muskulatur bewirken, die auch ihr selbst Anregung verschafft und nicht nur dem Betrachter. Meine Intimrasur lobte sie, denn dies sei ein Hinweis darauf, dass ich nach wie vor deutliche Signale aussenden, also auch auf mich achten wollte. Bei manchen Klienten, so nannte sie ihre Kunden, sei der Schmerz, den sie fühlten und bekämpfen wollten, schon so wirksam geworden, dass sie sich zurückzögen von der Umwelt und dann werde die Sache ernst. Diesen wenig versteckten Hinweis auf einen sorgsamen Umgang mit meinen Nöten und das Erfordernis rechtzeitiger fachärztlicher Hilfe kommentierte ich dahingehend, dass ich die Mechanismen kannte und für die aktuelle Lage versichern könne, dass so weit alles in Ordnung wäre.

Wir begaben uns durch die Glastür in den hinter ihrem Büro gelegenen Raum, in den aus einem Lichthof gedämpftes Tageslicht drang, unterstützt durch eine kompliziert angeordnete indirekte Beleuchtung. Die Ausstattung ließ mein Herz bis zum Hals schlagen. Sie forderte mich auf, die mitgebrachten Dinge, die mir wichtig wären, zu verwenden. Ich legte mich auf das geräumige Sofa und führte meine Liebeskugeln aus Edelstahl ein sowie die länglich geformte Entsprechung zur analen Stimulation. Ich tat dies auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin langsam und lasziv, als wollte ich einen geliebten Menschen erregen. Sie beobachtete mich interessiert und ihr aufmunterndes Lächeln ließ auf eine gewisse freudige Anteilnahme schließen. Dann band sie mich an das Andreaskreuz, spannte die Gurte, bis ich zufrieden war. Ihre Hände wanderten zart über meine Haut, meinen Rücken, meinen Nacken, meine Schultern, meine Nippel, meine Hüften, meinen Po, meinen Anus, meine Schamlippen, meine Klitoris. Ein Schauder jagte den nächsten. Sie spielte zwischen meinen Beinen mit den Rückholkettchen, begann fast unmerklich zu massieren. Ich konnte mich nicht bewegen, stand gestreckt an die Balken gespannt auf meinen Stilettos. Mein Atem wurde schwerer, stoßweise presste ich in meiner Lust, warf meinen Kopf zwischen den Balken vor und zurück und schrie meinen Höhepunkt hinaus. Sie drückte sich an mich, biss mich sanft in den Nacken, hielt mich, bis die Welle in mir abgeebbt war.

Dann griff sie zu dem von mir gewählten Gürtel und bekämpfte den Schmerz mit dem Schmerz.

*

Die Massage mit den üblichen Wellnessingredienzien linderte das Brennen meiner Haut. Die junge Dame, die diesen Dienst versah, versicherte mir ruhig, dass Madame ein feines Gespür für die richtige
Dosierung habe und dass mein Rücken keine bleibenden Spuren tragen würde. Spätestens in einer Woche könnte ich wieder rückenfrei tragen. Auf weichen Knien ging ich zum Taxi. Die neugierig-feindseligen Blicke der muffigen Fahrerin ignorierte ich. Wahrscheinlich hielt sie mich für eine Dame des Gewerbes, die einen Hausbesuch ansteuerte. Das aber war mir egal. Ich war zufrieden wie lange nicht mehr.

Ich wollte wieder kommen – in jeder Hinsicht.

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