Kapitel 10
Ich war ausgeschlafen wie selten, fühlte mich total frisch, so, als könnte ich Bäume ausreißen. Ich reckte mich gemütlich und stellte fest, dass der Platz neben mir leer war.
Die Dusche rauschte und ich hörte Imke im Bad singen. Sie war wieder ‚die Alte‘ und scheinbar bester Laune.
Dichter Nebel verwirbelte im Luftzug, als ich die Tür zum Bad öffnete. „Guten Morgen Schlafmütze!“, flötete sie mir entgegen.
„Ich geb‘ dir gleich Schlafmütze.“, drohte ich ihr lachend mit dem Zeigefinger.
„Immer diese leeren Versprechungen. Komm doch her, wenn du dich traust und dann gib’s mir aber auch.“
Mit dem Zeigefinger winkte sie mich zu sich. Ich stellte mich zu ihr unter die Dusche. Mit einer Hand hinter meinem Nacken und mit der anderen Hand an meinem Schwanz, küsste sie mich. Knetete und rieb meine Schwellkörper und wichste mir in Rekordzeit eine brettharte Latte.
„Flo, ich möchte, dass du mich jetzt hart fickst. Ramm mir das riesige Teil rein, so tief du kannst, hörst du. Stell keine Fragen. Nimm mich! Jetzt!“
Sie drehte sich um, hielt sich an der Duscharmatur fest und streckte mir ihren Hintern entgegen. Es war leicht, ihre Schamlippen zu teilen. Sie war nass und das ganz sicher nicht vom Duschwasser.
Ich musste mich überwinden, ihr den Wunsch zu erfüllen. Es gehörte nicht gerade zu meinen Gewohnheiten und Vorlieben, meine Freundinnen förmlich an die Wand zu nageln. Ich war mehr der zärtliche, gefühlvolle Liebhaber.
Sie nahm mir die Entscheidung ab und ruckte mit Wucht ihr Becken auf mich. Ich konnte nicht so schnell nach hinten ausweichen und so rammte sie sich selbst den Pfahl vollständig bis zum Anschlag hinein. Sie stöhnte laut auf und wiederholte ihre Bewegung. Sie ließ keinen Zweifel daran, dass es ihr gerade nichts ausmachen würde, Schmerzen zu ertragen. Sie wollte mich tatsächlich brutal tief in sich spüren. Nach ein paar harten Bewegungen ihrer Hüfte, übernahm ich die Regie und bestimmte Härte und Tiefe meiner Stöße. Meine Hoden prallten bei jedem Stoß auf ihren Kitzler und reizten sie zusätzlich.
Ihr Atem ging stoßweise und sie kam schon nach wenigen Minuten derart heftig, dass ihr die Knie einknickten und zitterten. Ein feiner Strahl durchsichtiger Flüssigkeit ergoss sich auf dem Boden.
Sie wollte es hart, also sollte sie es auch hart bekommen! Ich zog ihren Po an den Hüftknochen wieder hoch und drang unbeeindruckt ihres Gipfels, sofort weiter kraftvoll in sie ein. Sie bekam eine Reihe harter, schneller Stöße verpasst, bei denen ich fast jedes Mal glaubte ihre Cervix zu berühre. Ich wusste nicht, woher ich die Ausdauer nahm, aber ich steigerte mich in einen wahren Fickrausch hinein, als wäre es der letzte Sex in diesem Leben.
Meine Hoden zogen sich zusammen. Das sichere Zeichen dafür, dass ich kurz vor dem Abschuss stand. Ein neues Zittern erfasste Imkes Körper. Sie krampfte, zuckte und ihre Oberschenkel begannen zu flattern. Sie erlebte gerade ihren zweiten Höhepunkt und hob ab. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und wäre wohl auch zusammengesunken, wenn ich sie nicht fest auf mich gedrückt hätte. Ein letzter, sehr tiefer Stoß und ich verströmte mich tief in ihr. Ich spürte, wie mit jedem Zusammenziehen meiner Muskeln, ein Samenstrahl aus mir herausschoss und sie füllte.
Mit jedem Krampf, stieß ich erneut in sie, zog mich kurz zurück, um sie erneut zu nageln. Sie blieb gebeugt stehen, bis ich mich vollständig in ihr ausgespritzt hatte. Dann drehte sie sich um, wobei ich mit einem lauten ‚plopp‘ aus ihr herausrutschte. Wieder nahm sie meinen Prügel in die Hand, quetschte die letzten Tropfen aus ihm heraus, wobei wir uns sehr lange küssten. „Puuh, das war gut,“, sagte sie mir mit einem verliebten Blick, „ich bin noch nie zweimal beim Sex gekommen.“ So könnte ein Tag von mir aus öfter beginnen und ich wurde das Gefühl nicht los, dass es ihr genauso ging.
Später beim Frühstück konnte jeder sehen, dass wir ein Paar waren. Unsere verliebten Blicke, das ständige Händchenhalten und die kleinen Sauereien, die wir uns in die Ohren flüsterten, ließen keinen Zweifel daran.
Es war etwa gegen 11 Uhr, als wir den Heimweg antraten. Natürlich nicht, ohne den Grabstellen einen letzten Besuch abzustatten. Ich hatte meinen Arm um Imkes Schulter gelegt und sie ihren Kopf bei mir angelehnt, als wir gemeinsam liebevoll ‚Happy Birthday Lennart‘ sagten. Ich gab Imke einen Kuss auf die Stirn und zog sie nach einer Gedenkminute mit mir. Sie war zwar tapfer geblieben, aber ich wollte einen erneuten Schock verhindern.
Auf die schon fast übliche Ortsdurchfahrt verzichteten wir bewusst. Die Bilder von gestern waren noch frisch genug in unseren Köpfen, als dass wir sie nochmal auffrischen mussten. Imke sah mutig nach vorn. Natürlich war sie traurig, aber es war ihr anzusehen, dass sie auch glücklich und zufrieden war.
Und es war mehr als richtig gewesen, dass wir dieses Wochenende nach Ahrweiler gefahren waren. Jeder andere Tag wäre für sie nicht so wichtig gewesen. Wahrscheinlich hätte sie sogar Verständnis dafür gehabt, wenn ich aus beruflichen Gründen ‚nein‘ gesagt hätte. Aber an dem Geburtstag ihres Sohnes nicht hier sein zu können, hätte ihr das Herz gebrochen.
Mit jedem Kilometer Abstand, den wir zwischen uns und dem Unglücksort brachten, besserte sich Imkes Stimmung. Während ich mich auf die Fahrbahn konzentrieren musste, streichelte sie mir zärtlich über die Wange oder beugte sich weit zu mir herüber, um mir einen zarten Kuss auf die Wange zu geben.
Irgendwann musste ihr das Handy wieder eingefallen sein, denn sie drehte sich nach hinten, um ihre Handtasche von der Sitzbank zu angeln. Dabei streckte sie ihren Hintern so verführerisch nach hinten raus, dass ich ihr am liebsten hineingebissen hätte. Das Luder wusste genau was sie tat und wackelte auch noch damit vor meiner Nase rum.
Vermutlich hatte sie die Tasche längst in den Händen und wollte mich nur ärgern.
Das durfte natürlich nicht ungestraft bleiben und ich gab ihr einen festen Klaps auf den Po, was sie mit einem kurzen „Au, was fällt dir ein, du Flegel! Haut man einer jungen, unschuldigen Frau auf den Arsch?“, quittierte sie.
Imke krabbelte zurück auf ihren Sitz, aber nicht, ohne mich vorher in die Nasenspitze zu kneifen. „Ich liebe dich, mein Schatz.“, sagte sie, während sie das tat.
Sie kramte in ihrer Tasche und fand schließlich das gesuchte Handy. Durch die Bewegung öffnete sich der Sperrbildschirm und meine Nachricht von gestern fiel ihr sofort ins Auge. Sie sah mich an und meinte: „Das ist ja süß, wie geht das, kann ich sowas auch machen?“
„Na klar kannst du das. Man kann auch Bilder, Sprachnachrichten und Emojis verschicken.“
„Emo… was?“
„Ich zeig‘s dir nachher, ok?“
Damit gab sie sich erstmal zufrieden und tippte auf die Nachricht. WhatsApp öffnete sich und sie stöberte darin herum. Fand dann auch die anderen Kontakte und versuchte dann, mir eine Mitteilung zu schicken. Nachdem das geklappt hatte, schreib sie Maja, dass sie sich auf morgen - ihren ersten Arbeitstag - freuen würde.
Das mit den Emojis hatte sie natürlich auch schnell entdeckt und tippte nun eine Nachricht nach der anderen. Mein Handy brummte in einer Tour. Am Schluss waren es 21 Nachrichten, die mein Sperrbildschirm anzeigte.
Ich wechselte mein Infotainmentsystem auf Bluetooth und ließ mir jede einzelne ihrer Nachrichten vorlesen.
Sie staunte nicht schlecht, was heutzutage technisch alles möglich war.
Bei ihren Nachrichten war alles dabei. Es begann mit einer sehr leidenschaftlichen Liebeserklärung, wechselte zu irgendeinem Blödsinn, der ihr eingefallen war, bis hin zu ihren Sexwünschen, die sie gern im Bett und anderen Orten mit mir ausleben wollte. Sie wurde sogar ein bisschen rot, als es um den Wunsch ging, Sex in einer Umkleidekabine des Freibades oder in meinem Pool, zu haben.
„Verdammt, warum hast du das laut gemacht? Jetzt bin ich schon wieder geil.“, schmollte sie mit einem gespielten Duckface.
„Na frag mich mal. Fühl mal.“
Mit einem beherzten Griff hatten sich plötzlich alle fünf Finger um mein Vergnügungszentrum versammelt und rieben genüsslich über die wachsende Beule in meiner Hose, bis sich dort ein beachtliches Zelt nach außen wölbte.
Sie grinste auch noch frech und meinte dann: „Das muss bis heute Abend reichen.“
Am liebsten wäre ich direkt rechts ran gefahren und hätte sie …, na ihr wisst schon. Aber mitten auf der Standspur wäre das keine so gute Idee gewesen. Geil, spontan und ungewöhnlich, aber mir persönlich zu viele Zuschauer.
Ich faselte irgendwas von wegen gemein und so, aber das belächelte sie nur mit einem Schulterzucken. Ich schwor auf Rache, wusste aber jetzt schon, dass ihr die Rache auch noch Spaß bereiten würde. Ok, von mir aus, solange ich dabei nicht zu kurz kam.
Mir blieb keine Zeit, lange darüber nachzudenken. Zumindest nicht im Moment, denn vor mir leuchteten plötzlich überall Warnblinkanlagen auf und markierten hell flackernd das vor uns liegende Stauende. Vorbildlich bildeten wir gemeinsam eine Rettungsgasse und schlichen im Schritttempo vorwärts.
Imke meckerte vor sich hin, dass sie doch schnell nach Hause wollte und jetzt sowas. Es war nun mal nicht zu ändern und so blieb uns keine andere Wahl, als uns unserem Schicksal zu ergeben.
Meine Maus war in ihrem Handy vertieft und versuchte, hinter die Funktionen verschiedener Apps zu kommen.
Irgendwann flog das Ding mit Schwung und einem wenig damenhaften Fluch in ihre Tasche.
„Verdammtes Mistding, ich verstehe diese scheiß Technik nicht.“
„Ach Schatz, nicht aufgeben. Hol’s nochmal raus, ich denke, wir haben jetzt viel Zeit. Komm Schatz, ich zeig dir wie’s geht.“
Der Stau war gegen uns. Kurz nachdem wir endgültig zum Stehen gekommen waren, mühten sich diverse Kranken- und Feuerwehrwagen durch die Autoschlangen. Ich fuhr lange genug Auto um zu wissen, dass irgendwo da vorn ein schlimmer Unfall passiert sein musste. Die Luft war geschwängert von den schrillen Tonfolgen der Martinshörner und überall zitterten Blaulichtern. Ein Hubschrauber kreiste und landete etwa 500m vor uns auf der gesperrten Autobahn.
„Lass uns ein Nickerchen machen, das wird dauern.“, schlug ich vor.
Imke hatte die Mittelarmlehne nach oben geklappt und sich so weit wie möglich zu mir herübergelehnt. Es sah ziemlich ungemütlich aus, wie sie so dalag. Aber sie hatte sich entschlossen an meiner Brust zu schlafen und war davon auch nicht abzubringen. Sie schlief unruhig, was sicher ihrer verdrehten Lage zuzuschreiben war, aber sie schlief.
Ich hatte meine Seitenscheibe ein wenig heruntergefahren, um vom Motorengeräusch aufzuwachen, falls es endlich weitergehen würde und legte meinen Kopf an das sonnengetönte Glas.
Über eine Stunde dauerte es, bis der Verkehr einspurig an der Unfallstelle vorbeigeleitet wurde. Ein schrecklicher Anblick, überall lagen blutverschmierte Kompressen, Infusionsschläuche, an denen noch bunte Nadeln zu erkennen waren und ein Auto, dessen kompletter Motor von der Wucht des Aufpralls herausgerissen, auf der Fahrbahn lag. Zwei Fahrzeuge waren an der Karambolage beteiligt gewesen. Eines davon war hinten bis zur Heckscheibe eingedrückt und die Airbags baumelten luftleer am Armaturenbrett.
Das andere, wie gesagt ohne Motor, war nahezu in zwei Teile zerrissen. Die Fahrgastzelle war von der Leitplanke vollständig zusammengedrückt worden. Kaum vorstellbar, dass in diesem Fahrzeug jemand überlebt haben konnte.
Jeder versuchte möglichst viele Details zu erkennen und ergötzte sich an dem Leid anderer. Schaulustige blieben mit ihren Autos fast stehen und drehten Handy-Videos oder machten Fotos, bis sie von der Polizei dabei erwischt und verwarnt wurden.
Auf der Gegenfahrbahn das gleiche Spiel. Selbst dort hatte sich ein langer Stau gebildet, weil die Gier nach Sensationen und Gruselbildern die Schaulust schürte.
Es war Sonntag, später Nachmittag und entsprechend viele Leute waren auf dem Weg nach Hause. Hatten vielleicht
ihre Verwandten besucht und waren froh, es endlich hinter sich gebracht zu haben. Andere hatten mit ihren Familien einen Tagesausflug gemacht und die Kinder wurden nun vielleicht durch die langweilige Warterei langsam quengelig. So gesehen war ich mit meiner Beifahrerin mehr als glücklich beschenkt.
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Imke und ich hatten nicht wirklich körperliche Schwerstarbeit geleistet, dennoch standen wir, emotional ausgelaugt, nach unserer Ankunft zu Hause, zusammen unter der Dusche. Das Wasser tat so gut und es hatte was Erotisches, als es über Imkes helle Haut und dem flachen Bauch lief, um dann von ihrer Schamspalte abzulaufen. Wir standen eng voreinander und hatten unsere Hände auf den Hüften und die Köpfe auf den Schultern des Partners gelegt. Es sah aus, als würden wir regungslos meditieren, als ginge es darum, einen sinnlichen Moment zu genießen, ohne erregt zu werden. Denn wir waren nicht erregt, nur wahnsinnig verliebt und suchten die wohltuende Nähe des anderen.
„Schatz, wärest du sehr böse, wenn wir heute Abend wieder nicht miteinander schlafen würfen? Ich bin ziemlich müde und es war gestern so schön, von dir in deinen Armen gehalten, einzuschlafen. Ich fühlte mich so geborgen und beschützt wie noch nie.“
„Prinzessin, in dieser Angelegenheit wiederhole ich mich gern! Ich liebe dich und brauche nicht jeden Tag Sex. Mir ist es viel, viel wichtiger, dich neben mir zu spüren, dich zu riechen, dich atmen zu hören und deinen Herzschlag in meinen Händen zu spüren. Zugegeben, ich schlafe gern mit dir, der Sex ist himmlisch, aber keine Pflichtübung.“
„Ja, aber Markus …!“
Ich legte ihr den Finger auf die Lippen und sie verstand sofort.
„Bitte Maus, ich verstehe, dass du, was das angeht, ein nicht so schönes Kapitel in deinem Buch des Lebens hattest. Aber ich bin nicht Markus. Und manchmal werde ich vielleicht noch froh sein, wenn du dich mir verweigerst, weil du vielleicht Migräne hast. Dann werde ich dich genau dafür noch ein wenig mehr liebhaben.“
Während sich Imke die Haare föhnte, schnitt ich ein paar Käsewürfel und spülte ein paar Weintrauben ab. Sie hatte sich ein dünnes Shorty übergeworfen und flegelte sich lasziv auf dem Bett herum, als ich eintrat.
„Ich habe dich vermisst, mein Liebster.“, flötete sie.
Hätte sie mich nicht kurz vorher noch gefragt, ob ich heute auf Sex verzichten könnte, dann wäre die Show vor mir, als eindeutiger Versuch durchgegangen, mich zu verführen.
Sie hatte die oberen zwei Knöpfe an ihrer Pyjamajacke offengelassen und je nachdem, wie sie sich bewegte, rutschte einer der Aufschläge über ihre Brüste und ließen ihre Brustwarzen aufblitzen. Sehr neckisch und sehr anregend.
Ein Stapel Kissen polsterte mich gut ab, als ich mich auf den Rücken neben sie legte. Sofort drückte sie sich an mich, legte ihren Kopf auf meiner Brust ab und spielte verträumt mit meinem Brusthaar. Der Teller mit dem Käse stand auf meinem Bauch. Sie steckte mir einen Würfel in den Mund und sah mir dabei zu, wie ich ihn genüsslich zerkaute.
Ich suchte uns einen leichten Film zum Berieseln auf Netflix aus. Mein Schatz zerbiss eine Weintraube und küsste mich mit der süßen Frucht im Mund. Überhaupt war sie sehr einfallsreich, wenn es darum ging, mich scharf zu machen.
Wir hatten an diesem Abend wirklich keinen Sex mehr. Obwohl mich der Anblick ihrer meist nackten Kuppeln schon sehr anmachte. Aber irgendwann rutschte ihr Arm schlaff von meiner Brust und landete auf meinem kleinen Zepter. Sie war einfach so eingeschlafen. Friedlich lag sie auf meiner Brust und ihr warmer Atem streifte meine Haut.
Ich stellte den Käse zur Seite, tötete die schmalzige Komödie im TV und zog die Decke über uns.
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Maja fiel Imke um den Hals, als sie morgens mit mir zusammen das Atelier betrat. Alle begrüßten Imke freundlich und hießen sie erneut willkommen. Nur Silke war nicht da. Niemand hatte etwas von ihr gehört, keiner hatte sie gesehen oder eine Nachricht von ihr bekommen. Nicht einmal Ralf, der sie ja in- und auswendig kannte, wusste etwas.
Wir machten uns etwas Sorgen, aber kümmerten uns nicht weiter. Sie würde sich schon melden. Vielleicht hatte sie sich eine Erkältung eingefangen oder war aus anderen Gründen unpässlich. Es war auch denkbar, wenn auch ungewöhnlich, dass sie verschlafen hatte.
Imke richtete sich mit Majas Hilfe häuslich ein und bekam eine Einweisung in die verschiedenen Softwarelösungen. Es war eine gute Entscheidung von mir gewesen, Maja und Imke zusammenzusetzen. Das sonst so zurückhaltende Betriebsküken blühte in Imkes Nähe auf, wurde wieder so locker wie ich sie anfangs kennengelernt hatte und war mit Begeisterung bei der Sache.
Es wurde halb zehn und so langsam machte ich mir dann doch Sorgen um Silke. War ich zu weit gegangen? Traute sie sich deshalb nicht mehr ins Büro? Oder wollte sie nicht mehr neben Ralf sitzen und schwänzte deshalb den Job?
Ich rief Ralf zu mir ins Büro und verhörte ihn regelrecht. Irgendwann knickte er ein und gestand, sich gestern Abend mit Silke getroffen und mit ihr geschlafen zu haben, was aber gründlich schiefgelaufen war, weil ihr Ehemann sie quasi in flagranti erwischt hatte. Ralf wurde mit einem Arschtritt, nackt wie er war, hinausgeworfen. Er angelte sich eine Sonntagszeitung aus einem Briefkasten, bedeckte seine zusammengefallene Erektion notdürftig und schlich sich zu seinem Auto. Was mit Silke danach passiert war, wusste er tatsächlich nicht. Sie hatte ihn auf allen Plattformen gesperrt und auch seine Handynummer blockiert.
Wie ein begossener Pudel saß Ralf vor mir und suchte nach Entschuldigungen. Bei mir war er da an der völlig falschen Adresse. Ihm und Silke war es nun zu verdanken, wenn das Betriebsklima, auf das ich bis Freitag unglaublich stolz war, einen ziemlichen Knacks bekommen hätte.
Mein Handy brummte und auf dem Sperrbildschirm erschien kurz die Info „Sieh in den Briefkasten“. Sie war von Silke. „Du bleibst hier sitzen!“, sagte ich zu Ralf und fand neben anderer Post auch einen Brief von Silke.
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