Am Meer

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Am Meer

Am Meer

Marc R. Kuhn

Langsam jogge ich den Strand entlang.
Genieße das Gefühl des nassen Sandes unter meinen Füßen und die letzten Ausläufer der Wellen, die über sie rollen. Die aufspritzende Gischt benetzt meine Beine. Das Gefühl des von der See herkommenden Windes, der über die Feuchtigkeit auf meiner Haut zieht, bewirkt in mir ein wohliges Schaudern.
Ich genieße das Spiel meiner Muskeln, die Fähigkeit meines Körpers, den an ihn gestellten Erwartungen gerecht zu werden.
Das Gefühl der Einsamkeit an diesem Sonntagmorgen am Strand hilft mir dabei mich zu entspannen. Der beständige Rhythmus meines Laufes setzt meine Gedanken frei. All die kleinlichen Gedanken des Alltags fallen von mir ab, verschwinden wie Nebel in der Sonne und ich bekomme ein Hochgefühl, das meinen Körper fast schon lustvoll durchströmt.
Das Besondere des Moments wird mir bewusst, ein Gefühl als könne heute alles geschehen.
Meine Augen schweifen umher, wandern über die Dünen und kommen wie gebannt auf dir zum Ruhen.
Du bist eine Erscheinung wie aus einem Märchen.
Zuerst denke ich an eine an Land gespülte Seejungfrau, wunderschön, aber zerbrechlich, aus ihrem Element gerissen, und dem Willen der Männer des Landes ausgeliefert.
Aber dann, als das Sonnenlicht über deinen nackten Körper streichelt, sich im Schalk in deinen Augen bricht und ein leichtes Lächeln deine Lippen umspielt, frage ich mich, ob du nicht eher eine Sirene bist, gekommen mir mit Leidenschaft meine Seele zu rauben.
Unbewusst verlangsame ich meinen Lauf, mein Blick nimmt jedes Detail deines Körpers begierig in sich auf. Dein Haar, die Konturen deiner Wangenknochen, dein langer, zum Küssen geschaffener Hals, dein wohlgeformter Busen, der flache Bauch, den getrimmten Haarbusch zwischen deinen langen, nicht enden wollenden Beinen.
Ein Lächeln stiehlt sich in mein Gesicht. Du bist unglaublich. Genauso unglaublich wie die Tatsache, dass ich nun vor dir stehe und ohne Scham auf dich hinabblicke, so unglaublich wie das du mich mit einem Glitzern in den Augen frech angrinst.
Die Gefühle, die du in mir weckst, passen zu diesem Sonntagmorgen. Ich fühle mich fern der Realität, in einem Traum, geschaffen aus dem warmen Licht der Sonne, dem Spiel des Windes über unseren Körpern und dem Geruch des Salzes auf unserer Haut.
Nur eines ist real, die Sehnsucht, die du in mir weckst, das Gefühl der Lust und des Verlangens dich zu berühren und von dir berührt zu werden.
Es scheint nur natürlich und angemessen, als ich mein T-Shirt über meinen Kopf ziehe und meine Laufhose zusammen mit den Boxershorts darunter zu Boden fallen.
Nackt stehe ich vor dir und genieße deinen Blick als er über mich gleitet. Stelle mir vor, dass deine Hände mich an all den Stellen berühren werden, die du nun mit deinem Blick erforschst und bin stolz und erregt, als dein Lächeln breiter wird und du mir so zu verstehen gibst, das dir gefällt was du siehst.

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