Als Marcel nach seinem zwölfstündigem Flug aus dem Flieger trat, hätte ihn die Schwüle der Karibikinsel fast umgehauen. Ja, sein Chef hatte schon Recht: Sein herausragendes Wissen um den klimafreundlichen Klimaanlagenbau, machte seine persönliche Anwesenheit in der Testphase der neuen Anlagen einfach unabdingbar.
Und wer hätte den jungen Anlagenentwickler nicht beneidet. Arbeiten, wo andere Urlaub machen. Ein Sechsstundentag war auch auszuhalten. Zumal man ihm eine wunderschöne Pension gebucht hatte. Es gab nur vier private Bungalows, die sich um einen gar nicht so kleinen Pool gruppierten. Dazu eine kleine Service-Rezeption, die von Emely, der Eignerin der Anlage, persönlich gemanagt wurde.
Trotzdem ihn die Hitze fast umbrachte, Marcel hatte sich sofort verliebt, als ihn das Taxi vor seiner neuen Lokation absetzte. Der Hügel bot einen herrlichen Ausblick über die ganze Insel. Eine leichte Brise sorgte hier oben überdies für deutlich angenehmere Temperaturen. Und der üppige Palmengarten, in welchem sich die Wohngebäude befanden, sorgte überdies für reichlich Schatten.
Ja, hier oben würde es der junge Techniker aushalten können. Und als diese hübsche Rezeptionistin dann auch noch hinter ihrem Tresen hervortrat, um ihn in unbefangener Begrüßung zu herzen… Es wurde schon ein bisschen eng in seinen weiten Leinenhosen.
Nein. In dieser Rezeption gab es keine Klimaanlage. Der altmodische Deckenventilator leistete einen guten Dienst. Ohnehin: Keine Klimaanlage der Welt hätte Marcel jetzt abkühlen können. Denn die rassige Hausherrin strahlte eine Hitze aus, die man nur auf eine einzige Weise in den Griff bekommen konnte. Und als die rassige Insulanerin ihm voranschritt, um ihm sein neues Zuhause zu zeigen, wurde ihm eher noch heißer. Obwohl die langbeinige Ebenholzschönheit, noch unaufgeregt gekleidet war. Gewiss, hierzulande zeigte man Haut. Das war einfach dem Klima geschuldet.
Am Pool mit Emely
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Am Pool mit Emely
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