„Fühlst Du Dich von der Lack-und-Latex-und-Leder-und-Piercing-und-Tattoo-Community NICHT angesprochen? Möchtest Du für die Barfuss-Blümchensex-Community arbeiten? Dann bist Du bei uns richtig! Melde Dich unter xxx xxx xxx. Honorar nach Absprache.
Amélies Handinnenflächen waren feucht, als sie an der Haustür zum unauffälligen Vorstadt-Bau klingelte. Worauf ließ sie sich da ein? Aber sie benötigte das Geld dringend, um ihr bevorstehendes Semester als Cellistin zu finanzieren. Barfuß-Blümchensex. Honorar nach Absprache. Das klang verheißungsvoll. Ihr Semesterferien-Job als Aushilfe in einem Laden für Accessoires war Amélie gekündigt worden, zwei Tage bevor sie ihn hätte antreten können. Und Amélie wusste: Es gab Hunderte, wenn nicht Tausende von Frauen, denen es so erging wie ihr. Gleichzeitig war sie offen und unkompliziert – gerade auch in sexuellen und erotischen Belangen. Es war für sie kein Problem, sich in der Sauna zu zeigen, wissend, dass die Blicke der Männer sofort auf ihren großen Brüsten ruhten. Aber daran hatte sie sich längst gewöhnt. Was sie allerdings emotional bewegt hatte, war ein Gespräch, das sie neulich mit Ribo, einem Trans-Mann geführt hatte. Er hatte die Mastektomie gerade hinter sich und war vor den geschlechtsangleichenden Eingriffen Amélies BFF, ihre „best friend forever“ gewesen. Und nun war aus Riba ein Ribo geworden, allerdings ein sehr hübscher. Riba hatte über eine enorme Oberweite verfügt. Ribo vertraute Amélie nun an, dass sie sich gar nicht vorstellen könne, wie es wohl sei, wenn ihm das Gegenüber, egal ob Mann oder Frau, direkt in die Augen schaue und nicht immer auf die nun chirurgisch entfernten schweren Titten, in der in den Menschen tief verankerten Hoffnung, wenigstens den Schatten eines Nippels entdecken zu können. Egal ob Mann oder Frau. Auch wir Frauen lieben Nippel beim weiblichen Gegenüber. Ganz klar. Wir sagen es nicht, und niemand vermutet unsere in den Tiefen des limbischen Systems verankerte Leidenschaft für Brustwarzen respektive Mamillen.
Amélie war weit davon entfernt, sich „umwandeln“ zu lassen. Sie liebte das Frau-Sein und das Leben, sie liebte ihren Körper, und sie hatte erkannt, wie leicht sich gerade Männer durch ihre Reize manipulieren ließen – wenn sie sie nur geschickt genug einsetzte. Sei es bei Wohnungsbesichtigungen, sei es bei Klausuren, sei es, um einen Verkäufer von einem kleinen Ladendiebstahl abzulenken. Amélie war keine Kleptomanin, beileibe nicht, aber sie liebte den Kick, wenn sie etwas „mitlaufen“ lassen konnte, ohne dabei entdeckt zu werden. Und seien es Billig-Ohrringe.
Die Tür wurde sofort geöffnet. Entgegen Amélies Erwartungen von einer jungen Frau mit schwarz gelocktem Haar und einer anziehenden Stupsnase. „Komm rein“. Amélie kam sich augenblicklich vor wie an einem Set – und da war sie ja auch. Sie war nicht naiv und hatte vorausgeahnt, was es bedeutete, für die „Barfuß-Blümchen-Community“ zu arbeiten. Bestimmt ging es um Fotos und Filme, die dann – gegen eine monatliche Gebühr – irgendwo hochgeladen wurden. Amélie hatte kein Problem damit, sich fotografieren oder sogar filmen zu lassen. Ihre drei letzten Partner hatten sie immer mal wieder rumgekriegt. „Ist doch nichts dabei, Amé“, hatte ihr letzter Lover gesagt. „Entspann Dich, ja, spiel mit Deinen Brüsten“. Dabei hatte er mit seinem brandneuen Huawei Smartphone draufgehalten. „Will nur die Kamera testen“, brummte er, dann begann er zu zittern. Amélies Spiele an ihren nackten Megatitten erregten ihn derart, dass er, noch bevor eine Minute um war, das Handy zur Seite legte und mit Amélie auf eine Sexreise ging, die erst nach fast zwei Stunden endete. Erschöpft hatten sie sich aneinander gekuschelt, Leonardo und Amélie, und aus dem geplanten Sexvideo für die „private community“, home made, wurde nichts.
„Setz Dich, ich bin Annika“, stellte sich die Stupsnasenfrau vor, eine Stupsnasenfrau mit kornblumenblauen Augen. Sie bot Amélie ein Glas Wasser an, was deren Vertrauen weckte. Hätte man ihr Alkohol gereicht, wäre sie wohl zurückgeschreckt. „Barfuß-Blümchensex“. Da passte Mineralwasser, nicht aber ein Cuba Libre oder ein Campari Orange.
Annika kam rasch zur Sache, und nachdem Amélie ihr die Identitätskarte gezeigt hatte, erläuterte Annika das Konzept. Hier wurde HFP produziert. „Human Friendly Porn“. Ein gänzlich neuer Trend war das zwar nicht. Aber die Masse der Pornokonsument_innen hatte sich von Hardcore, Bonding und was der Dinge mehr sind, übersättigt und mit leichter Übelkeit abgewandt. Was die Menschen sehen wollten, waren Frauen wie Amélie. Body Positivity. Natürliches, charismatisches Auftreten. Die Frau von nebenan. Die Nachbarin.
Trotz großzügiger Oberweite und trotz dem einen oder andern durchaus liebenswerten Speckröllchen. Wohl einer der Gründe, warum Sängerinnen wie Beatrice Egli so erfolgreich sind. Obwohl… sie ist ein Glücksfall und singt fantastisch. Hören, klar. Aber auch sehen. Und dann… Film ab. Das Kino im Kopf.
Amélie beschloss, sich auf das einzulassen, was sie von ihr verlangten. Sie unterzeichnete den Vertrag unbesehen, das Kleingedruckte langweilte sie. Bestimmt standen da Dinge, wie, dass sie einmal produzierte Filme als Protagonistin nicht würde zurückziehen können, und dass die Urheberrechte bei der Firma lagen und nicht etwa bei ihr. Aber es war ihr egal. Sie wollte einfach mit sich machen lassen. Geld abzügeln. Fertig. Was dann die Männer unter ihren Bettdecken, an ihren Schreibtischen und neben ihren Waschmaschinen im Keller veranstalteten, war ihr egal. Sollten sie sich doch bewusstlos wichsen, die Typen, alle zusammen. Amélie aber wollte den Moment genießen. „Human Friendly Porn“ enthielt das implizite Versprechen, dass niemand ihr Schmerzen zufügte.
Wenig später saß sie, nur mit ihrem blau gepunkteten Slip und ihre BH bekleidet, rittlings auf den Knien von Boumédien, einem kräftigen Togolesen, der akzentfrei Deutsch sprach. Annika filmte, während Joseph, anscheinend ihr Partner, für die Beleuchtung zuständig war. Boumédiens drückte seine breite Negerlippen auf Amélies frechen Schmollmund, und die beiden versanken in einem innigen Zungenkuss. Amélie schmolz dahin. Unbefangen, wie sie nun mal war, vollführte sie mit ihrem Becken langsame Kippbewegungen. „Gut, Amélie, sehr schön“, sagte Annika leise. Bei diesen kurzen und sehr erfolgreichen HFP Sexfilmchen ging es auch darum, gestellte und abgenudelte Dialoge zu vermeiden. Viel erregender war eine Art Backstage Atmosphäre. Die kriegte man hin, wenn die Filmcrew zwischendurch auch mal spontan etwas einwarf. „Bald ist sie so weit“, „fass ihm jetzt an den Schwanz“, „lass sie kommen“. Sätze wie Eruptionen, wenn sie von entsprechenden Moves begleitet waren.
Boumédien nestelte an Amélies BH-Verschluss, während er nicht von ihr abließ und seine Zungenspiele intensivierte. Als der BH von Amélie abfiel, veränderte Annika routiniert die Perspektive und zoomte auf Amélies nackte, schwere Titten. Amélie war bereits feuerrot im Gesicht, ihre Locken hingen ihr in Strähnen in die Stirn. „Kommt gut, Boumédien, kommt gut“, sagte Annika mit ruhiger Stimme und trat direkt hinter Amélie, die noch stärker ins hohle Kreuz ging und ihre Becken-Kipp-Bewegungen verstärkte. Amélie wollte für diesen für sie allerersten HFP Film nicht nur Geld. Sie wollte auch genießen. Sie wollte Boumédien, der sich als sehr zärtlicher Lover erwies, genau das geben, was er brauchte. Sie war nicht allein vor der Kamera. Da war auch dieser dunkle, gut gebaute Mann mit seinem nackten Oberkörper und der engen Jeans über muskulösen Schenkeln. Boumédien zog Amélie näher zu sich, dann machte er sich an ihrer Sloggi Unterhose zu schaffen. Endlich legte er das frei, worauf die Community bestimmt gewartet hatte: Amélies gewaltigen, knetbereiten Arsch. Sie war eine ausnehmend dralle Frau und hatte sich dessen auch nie geschämt. Wenngleich sie bei ihren Freundinnen auch schon geklagt hatte. „Im Bett wollen sie eine wie mich“, sagte sie dann. Aber in der Öffentlichkeit… BMI von 22, dafür aber – hopplahopp – Cup DD“. Dazu hatte sie ihren Oberkörper geschwenkt – hopplahopp – und der kleinen Frauenrunde Lachtränen entlockt. Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen – es ging allen Frauen gleich mit diesen internetverbogenen Männern, die sich ans Surreale gewöhnt und ihre echten Freundinnen nicht mehr richtig „genießen“ konnten. Weil Lisa, mit BMI 22, ganz normale Cup B Brüste vorzuweisen hatte, genau solche, wie es die Natur in ihrem Fall vorgesehen hatte. Aber Männer wollten Titten. Lastwagenfahrertraumklöpse. Seien wir doch ehrlich. Was zum Anfassen.
Im Bett mit dem geilen Moppelchen herumsauen – aber dann, an der Gala, musste es ein filigranes Figürchen sein, mit einem hauchfeinen Silberkettchen mit kaum wahrnehmbarem Diadem zwischen den lieblichen Brüsten.
Jetzt lag Amélies Arsch frei. Routiniert griff sich Boumédien ein Fläschen mit Jojoba-Öl vom Beistelltisch. Amélie war heute seine Dritte. Er zog ihre Pobacken auseinander, während Annika konzentriert drauf hielt auf die Body Positivity der jungen Frau. Amélies Poloch. Ihre kreisrunde, hübsche Rosette, die noch einer Entjungferung harrte. Aber Analverkehr kann nicht Element von HFP, von Human Friendly Porn, sein. Never ever. Viele Frauen leiden halt doch ein wenig, weil ein Sphincter eben ein Sphincter ist. Dieser kann es niemals mit einer weichen, warmen, offenen Vagina aufnehmen. So wie auch eine Bratpfanne eine besondere Bestimmung hat, und ein Dampfkochtopf eine ganz andere, verhält es sich mit Vagina und Anus. Was Boumédien aber in höchster Vollendung zu tun imstande war: Er konnte das weibliche Poloch in Szene setzen, so, dass allen Zuschauern, der gesamten Community, das Wasser im Mund zusammenlief. Erst träufelte er sich das Jojoba-Öl auf die Finger und verteilte es ausgiebig und langsam, so, als hätte er alle Zeit der Welt, zwischen seinen Handflächen. So wärmte er die wertvolle Flüssigkeit. In der ganzen Zeit war die Kamera gleichzeitig auf seine schönen, kräftigen Hände und auf Amélies Poloch gerichtet. Der Community zuliebe, respektive dem Teil der Community zuliebe, dem es reichte, sich einfach so ein weibliches Poloch anzuschauen. Dann dehnte Boumédien Amélies Poloch, aber nicht zu weit. Nur so weit, dass er seinen Mittelfinger einführen konnte. Amélie keuchte. Noch nie war ein Mittelfinger in ihr gewesen, nicht an dieser intimen Stelle. Sie ging noch weiter ins hohle Kreuz, spreizte die Schenkel, wie sie es sich als Konzertcellistin gewohnt war, und Annika, die sich mit der weiblichen Anatomie natürlich bestens auskannte, filmte Amélies Damm. Dann nahm sich Boumédien Amélies Damm, diese sehr delikate Stelle zwischen Vagina und Anus, vor. Geschickt, als hielte er eine Geige in Händen, spielte er an Amélies wirklich empfindsame Körperstelle. Dann zeigte die Kamera Amélies feuchte, um nicht zu sagen klitschnasse Ritze. HFP. Klar. Human Friendly. Boumédien liess sich sehr viel Zeit, und Amélie auch. Zeit, um die Zuschauer_innen beobachten und genießen zu lassen. Dann ging Boumédien zu ein paar Rein-Raus-Spielchen mit dem Mittelfinger an Amélies Poloch über. Er brachte die junge Frau zur Raserei. Amélie spürte sich nicht mehr und wollte Boumédiens Mittelfinger noch tiefer in sich spüren. Viel, viel tiefer. Sie spreizte sich noch mehr. Verlangend. Hach.
„Wait for the real thing”, sagte Boumédien selbstbewusst, schob die aufs Höchste erregte nackte junge Frau von seinen Knien, stand auf und entledigte sich seiner Hose. Ein appetitlicher und gleichzeitig hungrig federnder Mega-Schwanz verliess sein Gefängnis. Boumédien hob Amélie kurzerhand hoch. Mit einem Keuchen sank sie auf Boumédiens Wurzel hernieder und liess sich in den siebten, achten oder neunten Himmel vögeln. Warum sterben, wenn das Paradies sich doch auf Erden befindet?
Boumédien machte seine Sache sehr gut. Amélie auch.
Dann filmte Annika Amélies und Boumédiens Füsse.
Dann zoomte sie auf drei Aprilglocken auf dem Beistelltisch.
Barfuß-Blümchensex eben. Human Friendly Porn.
Der kollektive Orgasmus da draussen würde nicht lange auf sich warten lassen.
Hach.
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.