An der Kasse

Geschichten vom Anfang der Sehnsucht

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An der Kasse

An der Kasse

Stayhungry

Tag für Tag saß Jasna an der Supermarktkasse, süßer Akzent, Pferdeschwanz, den ganzen Tag voller Energie. Wie sie diesen Stress nur aushielt, immer im Laufschritt zwischen Kassieren, Regale nachfüllen, Retouren abarbeiten, alles im Getümmel eiliger und nicht selten schlecht gelaunter Kunden. Ein freundliches Lächeln nämlich gab es von ihr immer. Ja, Jasna war die Königin des Supermarktes, wie Bruce Springsteen sie einst besang. Jetzt, Samstagabends, als nur noch wenige verirrte Kunden Nötiges für den Sonntag suchten, füllte sie am rückwärtigen Ende des Marktes das Regal auf. Sie haben eine Frage? erkundete sie die Gründe seines beharrlich auf sie gerichteten Blicks, dem weder ein Entschluss noch die Äußerung eines Anliegens folgte. Äh, die anderen Leute, stammelte er ertappt, es ist so, äh, es betrifft nicht meine Einkäufe. Ihr fragender, seitlich auf ihn gerichteter Blick entließ ihn nicht aus der Pflicht. Jetzt holte er tief Luft und hörte sich ungläubig sagen: Es betrifft Sie! gestand er kleinlaut und senkte seinen hochroten Kopf. Wie konnte er nur? Das war längst schon übergriffig, ein Schritt, den er nie hätte tun dürfen!

Oh, das ist interessant! Eigentlich nehmen mich die Leute ja nur als Servicesklavin am Kassenband wahr und nicht als Mensch! Schon gar nicht in meiner Eigenschaft als Frau! Setzte sie nach kurzer Pause flüsternd und mit laszivem Augenaufschlag hinzu. Das traf ihn mitten ins Herz, sein Blut pochte in Hals und Kopf und heiß wurde ihm. Er blickte sich hastig um, doch niemand war in ihrer Nähe, zu spät war es mittlerweile für irgendeinen Kundenandrang. Also fragen Sie nur! setzte sie seine Folter fort, während sie den Anschein gab, nur konzentriert im Regal zu sortieren und rein beruflich geschäftig zu sein.

Obwohl ich versuche, diese Gedanken beiseite zuschieben, weil mich das einfach nichts angeht, flüsterte er heiser, so beschäftigt mich doch wieder und wieder die Frage, wie Sie sich bei der sinnlichen Liebe geben. Jasna zog erstaunt die Augenbrauen hoch, den Blick jedoch unbeirrt auf ihre Ware im Regal gerichtet. Sehnen Sie sich vor allem nach Zärtlichkeit, in der Sie sich dann zögerlich hingeben? Jasna grinste und ramschte weiter im Regal. Oder streben Sie diese in fröhlichem Selbstbewusstsein an? Jasna nickte lächelnd, ohne ihre Arbeit zu unterbrechen. Er nahm allen Mut zusammen: Tragen Sie hohe Schuhe dabei, wenn Sie es mit einem aus meiner Sicht beneidenswerten Mann treiben? Jasnas Augen werteten sich vergnügt. Sind Sie laut oder leise? Was lieben Sie am meisten, Cunnilingus oder eher Verkehr?

All das möchten Sie wissen? stellte sie ihn, mit stoischer Ruhe weiter arbeitend, energisch, doch nach wie vor gut gelaunt zur Rede. Und es dann vielleicht mit mir in meinen Vorlieben entsprechend treiben? fragte sie frivol und genoss sichtlich, wie ihm der Schweiß auf die Stirn trat. Nein, nein, ich sehe mich keineswegs an ihrer Seite, oder, oh Gott, was mache ich hier nur, gar in Ihnen! Aber mich beschäftigt die Frage nach Ihrer sinnlichen Identität. Sie haben so eine starke erotische Ausstrahlung, dass ich einfach gerne zusehen würde, wie sie Ihre Sinnlichkeit leben, ja, ich gebe zu, wie Sie es treiben, wie Sie Ihre Lust ausleben, wie Sie ficken und sich ficken lassen. Mögen Sie zärtliche lntimität mit viel Kuscheln und, ich wiederhole mich, nehmen Sie hohe Schuhe mit ins Bett? Mögen Sie Sperma oder ist es Ihnen eher unangenehm? Spielen Sie gerne an sich selbst? Sind Ihre Orgasmen schöner bei der Masturbieren oder beim Sex? Beziehen Sie ihren Anus ein in Ihre sinnliche Liebe? Darf ein Mann Sie dort mit seiner Zunge verwöhnen und darf er sie in den Po ficken? Nutzen Sie Spielzeug zur Befriedigung analer Sehnsüchte? Verwenden Sie überhaupt Hilfsmittel, wenn kein Mann mit Ihnen Liebe macht?

Jasna hörte auf aufzuräumen, wandte sich ihm zu und sagte mit verkniffener Miene: Das ist jetzt schon ein wenig viel auf einmal! Meinen Sie das ernst oder wollen Sie mich nur auf den Arm nehmen? Eine kleine Kassiererin ein bisschen heiß machen und dann belustigt stehen lassen? Nach dem Motto, die Kleine ist echt drauf angesprungen, die hat's nötig? Oh, nein, verzeihen Sie! erwiderte er gequält und um halbwegs geordneten Rückzug bemüht. Ich bedauere so sehr, Ihnen zu nahe getreten zu sein! lch sollte wohl einfach das Weite suchen, doch hoffe ich, meinen Fehler ungeschehen machen zu können! Nur weiß ich nicht, wie. Jasna zog die Brauen hoch und sah ihn mit zurückgelegtem Kopf aus weit geöffneten Augen an. Das wirkte, als sähe sie auf ihn herab, obwohl sie doch gleich groß waren. Aber er fühlte sich klein, wie ein Junge, der gerade beim Spannen erwischt worden war. War er ja auch. Sein Blick hing an ihren Lippen, doch sie ließ sich Zeit.

Nun, ihr Wunsch ist natürlich ungewöhnlich, begann sie schließlich leise. Ich kenne Sie ja nur dem Sehen nach von Ihren regelmäßigen Einkäufen. Und Ihr freundlicher Blick war bisher nie aufdringlich oder gar übergriffig. Ich hätte nicht vermutet, dass sie ein sexuelles Interesse an mir haben. Aber ja, es würde mir, bekannte sie lächelnd, glaube ich, auch gut gefallen. Ein Stein fiel ihm vom Herzen angesichts dieser Absolution, doch gleichzeitig schoss die Hitze in seine Schläfen, Weichheit in seine Knie und Härte ins Glied. All das bemerkte Jasna natürlich und lachte in sich hinein, als sie den Hubwagen mit der Palette ein Regal weiter zog, wo sie beide nun vollends vor möglichen Blicken aus dem offenen Raum geschützt waren. Unbeirrt und zügig setzte sie ihre Arbeit fort

Gut, begann sie ihr Bekenntnis, ich laufe gerne nackt durch die Wohnung, und ja, oft auch auf Highheels. Manchmal trage ich dazu hohe, halterlose schwarze Strümpfe, gelegentlich auch Straps. Aber immer tue ich das ohne Slip und ohne BH. Korsagen gefallen mir schon, aber ich habe mir noch keine gekauft. Ich brauche sie ja nicht, um meine Taille zur Geltung zu bringen und meine kleinen Brüste stehen auch so gut in der Bluse oder in ungezwungener Nacktheit. Sie sah ihn an und er starrte von ihren süßen Brüsten hoch zu ihrem Blick und wieder hinunter zu ihren Hüften. Manchmal lasse ich mir ein Bad ein, stelle Kerzen mit wohlriechenden Düften auf und mache es mir dann ganz langsam selbst in der Wanne oder auf der Toilette, wenn ich Pipi geemacht habe. Nach Trocknen und Fühnen räkele mich auf das Sofa, um mir einen schönen Liebesfilm anzusehen, es gibt da ja längst auch solche, die Frauen gefallen und doch nur für Erwachsene sind! Da mache ich es mir meistens ein zweites Mal. Er nickte nur hastig auf ihren fragenden Blick und mühte sich, nicht zu hörbar zu atmen.

Sie hatten ja schon sehr direkt gefragt, wie ich meine Lust erfülle. Mein Freund wohnt nicht bei mir. Er ist zu Hause geblieben, hat dort eine gute Arbeit. Deshalb sehen wir uns nur einmal ein verlängertes Wochenende pro Monat. Nun, da ich ohne Mann hier lebe, bleibt mir nur, es mir selbst zu machen. Das ist, wie ihre Frage schon andeutete, tatsächlich sehr schön! lch msturbiere gern einfach mit meinen Fingern, reibe meine Perle und stecke den Mittelfinger in meine enge, nasse Muschi! So komme ich sehr intensiv und muss immer aufpassen, nicht zu laut zu sein. Diese einfache und garantiert erfolgreiche Methode kann ich auch in der Arbeit zwischendurch anwenden, um mich ein wenig zu entspannen in all dem Stress! Ich finde das nicht schlimm, mal auf der Toilette Hand anzulegen, oder tun Sie so etwas nicht? Sie hatte sichtlich Freude an ihrem frivolen Bericht einem gänzlich Unbekannten gegenüber, vielleicht auch, weil der auf sie starrte, wie das Kaninchen auf die Schlange, eben rettungslos verloren. Er nickte stumm.

Selbstverständlich ist das nichts gegen den festen Griff der starken Arme eines Mannes, die mich im Liebesakt kraftvoll umfangen oder seine Faust im Nacken, wenn er mich hart von hinten nimmt! Das vermisse ich natürlich! Aber wenn ich wirklich sehr von meiner Lust geplagt bin, während meiner fruchtbaren Tage, da nehme ich mehr zu Hilfe. Natürlich habe ich einen Vibrator, einen eleganten aus Chrom, diese Penisattrappen auf Plastik oder Silikon mag ich nicht so gern. Und natürlich nutze dazu den Auflagevib Womenizer, das ist wirklich ein unbeschreibllches Gefühl, so innen und außen stimuliert zu werden! Nun bekam ihr Blick etwas Verschwörerhaftes. Ich habe jetzt auch so einen Chromstöpsel für den Popo! flüsterte sie. Der hat anfangs schon weh getan, aber es macht mir mittlerweile richtig Spaß, so ausgefüllt zu sein und alle drei zusammen sind echt Wahnsinn! Ich explodiere! Nun, raus mit der Sprache, was denken sie?

Ich verstehe, sie kommen gut zurecht, antwortete er leise. Aber trotzdem, wie ist das, so allein? Fühlen Sie sich einsam? Sehnen sie sich nach Gesellschaft? Nach einem begehrenden Mann? Nach einem harten, erregten Glied, das zu Ihnen hin will? Ich wohne nicht allein, grinste sie. Ich habe eine Mitbewohnerin, Milena. Die treffe ich nicht ganz oft, weil sie meist Schichtdienst hat, aber manchmal haben wir gemeinsame Abende, an denen wir nicht nur Fernsehen gucken, grinste sie. Er sah sie mit großen Augen an. Also Milena und ihr Mann machen das ganz offen. Er fickt zu Hause seine Nachbarin, mit Gummi hat sie ihm das erlaubt und er erzählt ihr alles. Milena würde gerne auch vor dem Computer dabei sein, aber Danuta, die Nachbarin will es nicht vor dem Computer mit ihm treiben, weil sie Angst hat, das landet dann im Netz und irgendwer in der Familie oder Bekanntschaft sieht das dann. Aber vielleicht hat sie nur Angst, ihr Mann könnte sie entdecken. Denn dem sagt sie nichts, verhält sich ihm gegenüber sehr eifersüchtig. Ich finde, das ist ein guter Plan, sich selbst unverdächtig zu halten!  grinste sie

Ich selbst mache es für meinen Freund Jan nur mit Vib vor Computer, nichts mit Gummi und anderem Mann, nur wir beide allein! Das ist auch sehr schön, aber ich habe dann immer noch mehr Sehnsucht nach ihm! Jan geht es genauso und ich glaube ihm, wenn er sagt, er hat keine andere. Aber manchmal mache ich bei Milena mit, wenn sie einen Liebhaber dabei hat für richtigen Sex, mit Gummi halt wie ihr Mann zu Hause. Ich lasse mich lecken, auch am Poloch und ich mache dann da rum bei dem Kerl  an den Eiern, wenn er Milenka leckt und fickt. Richtig durchgefickt wird dann aber nur Milena und ihr Mann sieht über Computer zu und spritzt halt zu Hause ab.

Nächstes Wochenende kommt Jan mich besuchen und dann möchte ich mit ihm ausprobieren, wie es ist .......

*

23,87 bittääää! riss ihn Jasna jäh aus seinem dezent feuchten Traum. Sie sagte es wohl schon zum zweiten Mal, denn seine Waren lagen aufgetürmt neben ihr an der Kasse und er stand noch neben dem Kassenband. Hastig gab er die bereit gehaltenen Scheine zur Zahlung und blickte verlegen an ihr vorbei.

Doch ihr freundliches Lächeln enthielt keinen Hohn angesichts seines versonnenen Tagtraums im Trubel. Und fast schien ihm, als blickte sie ihm dieses Mal tiefer in die Augen als sonst.

Das machte es auch nicht gerade leichter

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