Ana Popovic ....

Geschichten vom Anfang der Träume

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Ana Popovic ....

Ana Popovic ....

Stayhungry

.... so heiße ich. Nicht, dass mich viele mit der serbischen Bluesrockgöttin verwechseln würden, und wenn, dann wär's auch nicht schlimm. In Serbien, das ich nur von Verwandtenbesuchen mit meinen Eltern kenne, ist das ein Allerweltsname. Ich aber bin hier geboren und aufgewachsen und musste mir schon als Teenie auf dem Schulhof anhören, der Name ist Programm und so, nur weil sie meinen Namen absichtsvoll falsch und anzüglich aussprachen. Es hat mich angewidert und nie hätte ich mir so eine Sauerei vorstellen können.

Mit dem Erwachen der Frau in mir habe ich die Erfahrung gemacht, dass Sex mich fasziniert und glücklich machen kann. Nur leider standen in der Mehrzahl selbstbewusste Idioten bei mir Schlange. Lange Beine, dunkle Haare, eine gute Figur und ein hübsches Gesicht, alles geerbt von meiner traumhaft schönen Mama, können auch eine Belastung sein. So gab ich mich zugeknöpfter als ich sein wollte, um dann, wenn ich mich auf einen Mann einlassen mochte, umso zielstrebiger tiefe Befriedigung zu suchen. Getrieben von meiner nicht versiegenden Neugier und der Sehnsucht, immer noch intensiver zu spüren, habe ich irgendwann einen einfühlsamen Liebhaber zum Künstlereingang gebeten und es nicht bereut.

*

Wie immer lächelte er sein warmes, melancholisches Lächeln, als er die Tür öffnete. Eine ruhige, kraftvolle, unendliche Freude mich zu sehen sprach aus seinem Blick. Schön war das, wie er mich ansah. Es wäre nur für einen unsensiblen Zeugen dieser Szene unhöflich, dass er mich mit keinem Wort hereinbat. Sein absichtsloses Begehren im Betrachten ohne irgendeine Unterwerfung an ein Diktat der Zeit brachte mir eine fast religiöse Verehrung dar und war nichts anderes als ein wunderbares Kompliment.

Überhaupt brauchte ich keine Aufforderung einzutreten. Langsam schritt ich auf ihn zu und schmiegte mich in seine Umarmung. Schön Dich zu sehen, hauchte ich in sein Ohr, als ich ihn umarmte und er drückte mich fest an sich.

Unser erster Kuss an diesem Abend war fast ein wenig schüchtern, der zarten Schönheit jedes Anfangs angemessen.
Nur die Unsicheren fallen schon im Flur übereinander her. Wir haben das nie erlebt.

*

Nicht, dass ich keinen Grund gegeben hätte, unverzüglich von den guten Sitten zu lassen. Ich trug waffenscheinpflichtige schwarze High-Heels, schwarze Strümpfe, ein weißes, mit kleinen, schwarzen Rauten aufgelockertes Korsett, einen schwarzen Slip, eine Perlenkette und dazugehörige Ohrringe.

Ich hatte sogar kurz überlegt, ob ich nicht einfach nur meinen Trenchcoat drüberziehen sollte, um ihn gleich so zu überraschen. Aber diesen Gedanken verwarf ich sofort wieder. Sicher, er hätte sich gefreut, aber wir hatten alle Zeit der Welt und er hatte bestimmt wieder lecker gekocht und schön gedeckt. Ich zog also diesen zarten Hauch einer Bluse in hellblau an und den bis über das Knie reichenden, engen, dunkelgrauen Rock. Vor dem Spiegel fand ich mich derart gekleidet mindestens so sexy wie mit meinen Darunter. Im Büro hatten die Kollegen bei diesem Outfit ja auch schon jenseits der Benimmregeln gegiert.

*

Bei seiner Scheidung war das Haus draufgegangen, was ihm wehgetan hatte. Aber er hätte auch nicht allein drin wohnen bleiben wollen, ganz zu schweigen davon, es allein zu unterhalten. Da es fast abbezahlt war, blieb ihm genug, sich etwas Eigenes anzuschaffen, die beiden Kinder waren eh schon ausgezogen. Eine hervorragend geschnittene Eigentumswohnung mit Blick auf den Stadtpark hatte er gekauft, bei deren genauer Ausgestaltung er noch vor dem Bau mitreden konnte.

Das Bad war ein Traum, mit großzügigem ebenerdigem Duschbereich, optisch erweitert durch eine verspiegelte Wand, mit ausgeklügelter Beleuchtung und Luftzirkulation.

Die Raumerweiterung durch Spiegel fand sich auch im Wohn- und Essbereich. Der Schlafbereich gehörte eigentlich zu diesem Zimmer, war aber durch versenkbare Schiebetüren abteilbar. Alles sehr zweckmäßig, aber für den Betrachter vor allem unglaublich stylisch und einladend.
Er servierte leichte, mediterrane Kost, keine optisch meisterlichen Kreationen, aber im Geschmack äußerst ansprechend, schwer zu ergründen, welche Geheimnisse hier zu diesem außerordentlichen Genuss beitrugen. Dem trefflich mundenden Wein sprachen wir beide nur zurückhaltend zu.

Natürlich würden wir uns lieben heute Nacht.

Das mit klarem Kopf und allen Sinnen zu genießen, war unser unausgesprochenes Versprechen, als wir aufeinander anstießen.

*

Ooooch, bin ich erschlagen! gähnte ich. Was kommt denn heute in der Glotze?
Damit wollte ich ihn eigentlich erschrecken und die sehnsüchtige Erwartung auf sinnliche Freuden etwas auf die Probe stellen. Nur war mein Vorgehen untauglich, denn ich hatte mich dazu auf seinen Schoß gesetzt und schon etwas zu eindeutig verlangend sein Gesicht in meine Brüste gedrückt. '

Er ging überhaupt nicht ein auf meine Neckerei und wühlte sein Gesicht in mein Haar. Mit einem Ruck stand er auf und trug mich zum Sofa. Weder hatte ich einen Blick auf das Heimkino noch bot er mir das universale Herrschaftsinstrument moderner Zeiten, die Fernbedienung. Er glitt einfach über mich, küsste mich, knetete mein Brüste und drückte seinen Unterleib zwischen meine Beine. Sein hartes Glied durch die Lagen verschiedener Stoffe auf meiner Klit zu spüren, sein verlangendes Drücken auf meine Scham jagte die ersten Schauer durch meinen Unterleib, über meinen Rücken und trieb die Hitze in meinen Kopf. Gierig wurden unsere Zungen und unsere Hände.

Lachend nestelten wir in dieser Balgerei an unserer Kleidung und wurden, was nötig war los, das war bei ihm wesentlich mehr als bei mir. Ich glaube, ihm hätte es gereicht, wenn ich nur den Rock ausgezogen hätte, aber mir war ein wenig bange um die schöne neue Bluse aus zartem Stoff. Ein wenig unromantisch unterbrach ich die Knutscherei und schob ihn von mir runter. Er setzte sich auf und sah mir einfach zu.

Ich mag das, wenn ich verlangend angesehen werde und ein bisschen Striptease, macht mir einfach Spaß, ihm sowieso. Also blickte ich ihm fest in die Augen und öffnete mit laszivem Grinsen meine Bluse, zog ihre Hälften langsam zur Seite und drückte meine Brüste, trefflich geformt im Büstenhalter meines Korsetts, nach vorne. Es war schwer zu sagen, was sein Verlangen mehr zeigte, sein gebannter, freudiger Blick oder die mächtige Beule in seiner Hose.

Langsam ließ ich sie von den Schultern gleiten, aber nur bis zu meinen Handgelenken, nicht auf den Boden und reichte sie hinter mich auf den Stuhl. Langsam strich ich mit meinen Händen von den Hüften über meinen Bauch nach oben zu meinen Brüsten, drückte sie sanft, dann fester und musste schon schwerer atmen. Ich ließ das wieder sein, kämmte mit meinen Fingern mein langes Haar über den Kopf nach hinten und legte ihn seufzend weit in den Nacken. Er stöhnte leise. Sein Leiden hatte begonnen.

Ich führte meine Hände auf meinen Rücken und öffnete den Reißverschluss meines Rocks. Den ließ ich nun einfach zu Boden gleiten, stieg heraus und schnippte ihn mit der Schuhspitze zur Seite. Sein Stoff war einfach strapazierfähiger und brauchte keine Rücksichtnahme.

Mein Slip war auch nur ein Hauch von nichts, bedeckte nur pro forma meinen Venushügel und meine Scham, meinen Po noch weniger. Zunähst stand ich breitbeinig vor ihm, meine Hände auf die Hüften gestützt und lachte ihn an. Dann zog ich mein linkes Bein vor mein rechtes und drückte meine Oberschenkel zusammen, mehrte meine lustvollen Gefühle,
reckte mich wieder und drehte mich um. Dann bückte ich mich und zog mein Höschen langsam nach unten. Ich stieg heraus, und reckte ihm meinen Po entgegen, das Kreuz fest durchgedrückt, damit meine Pobacken sich von alleine teilen und den Blick freigeben auf meine rasierte Vulva und mein Poloch.

Diese Pose macht Männer verrückt und ich beherrsche sie perfekt. Wichtig ist dabei, mit den Händen allenfalls leicht die Backen auseinanderzuziehen, mehr streichelnd, beiläufig, dazu noch ein leichtes schnell aufeinander folgendes Anstoßen meiner entspannten Backen nach oben, was ein sehr ansprechendes Powackeln ergibt. Ein grobes Spreizen für den lüsternen Blick, wie es in kommerzieller Pornografie üblich ist, ist unästhetisch, unerotisch, nährt nur die
Gier, nicht das Begehren. Mein Reizen und Necken ist zart, sanft, spielerisch. Kann ein Mann sich jetzt nicht mehr halten, dann gleitet er sanft in mich, wenn er sich über mich schiebt. Die Penetration, vielen ein heikler Moment, ist mir nur Verkörperung der Leichtigkeit des Seins, die wahrer Erotik selbst in ihrer wildesten Erscheinung eigen ist.
Bei all dem blickte ich nach unten gebeugt an mir vorbei zu ihm. Sein schweres Atmen, sein unruhiges hin und her Rutschen auf der Couch gab mir in allem recht. Nur würde er sich nie um meine genuss- und lustvolle Zurschaustellung bringen, indem er überstürzt zur Tat schritte. Ich hätte natürlich nichts dagegen gehabt, wenn er einfach über mit hergefallen wäre, mich von hinten genommen oder auf den Tisch gehoben und hart durchgefickt hätte.

Nur war ihm nichts mehr verhasst als der schnelle Kleine Tod. Zu viele an ungelebten Nuancen der Sinnlichkeit starben mit ihm.
Dieser kontemplative Moment meinen Unterleib zu betrachten, musste fürs erste reichen. Es war Zeit, ihn aus seiner Kleidung zu befreien, und weder er noch legten allzu viel Ehrgeiz in dieses Unterfangen. Da waren wir uns schon einig, dass das bei mir ,einfach reizvoller war als bei ihm.

Ich kniete mich vor ihn und begann sein steil aufstehendes Glied zu liebkosen, mit sanften Küssen zunächst, gezieltem Züngeln an Spitze und Eichelrand, und dann mit ganzem Einsatz von Mund und Zunge. Viele Männer packen dann die Haare der Frau, damit sie nur ja nicht aufhört und das Ende kommt schnell - wenn frau das will, mag es ja gut sein so. Er aber streichelte nur sanft mein Haar, meinen Nacken, stöhnte, wimmerte, wollte natürlich in meinem Mund kommen, aber eben gerade nicht, weil doch alles erst begann und nicht schon enden sollte. Ich entließ sein Glied wieder aus meinem Mund in die Freiheit, nuckelte noch ein wenig an seinem Schaft und an seinen Hoden.
*

Er hatte wirklich ein schönes Glied. In Größe und Umfang war es ein wenig über dem Durchschnitt, aber es war sehr gerade, symmetrisch, leicht geädert - und beschnitten. Das sieht einfach gut aus, finde ich. Abgesehen davon hat es auch echte Vorteile. Es gibt schon mal nicht dieses eklige Sekret unter Vorhaut manchmal Sekret, das nicht nur abstoßend schmeckt, sondern auch gefährlich ist.

Ja, und dann sind beschnittene Männer nicht mehr so empfindlich. Wurden sie schon als Kinder beschnitten, so kennen sie es nicht anders, sie haben ja keinen Vergleich. Wurde die Zirkumzision erst im Erwachsenenalter vorgenommen, so klagen viele über die reduzierte Empfindsamkeit. Als hätte er zwei Pariser drüber, hat mal einer zu mir gesagt.

Ich als Frau empfinde das eher als Gewinn. Diese Männer halten länger durch und stoßen härter, ich komm da deutlich besser. Des einen Leid ist der anderen Freud, sage ich deshalb mit lediglich abstraktem Bedauern.

*

Nachdem ich mich in die Ecke des Sofas gelegt und meine Schenkel weit geöffnet hatte, stieg er über mich und küsste mich wild in den Mund. Gierig waren wir nun, ich so wie er und während er seinen Kopf in meine Schulter drückte, seine Arme um meinen Nacken und meinen Rücken geschlungen hatte, drang sein Glied in mich.

Gott wie geil war es, ihn endlich zu spüren. Er mühte sich, sanft zu sein, doch in meiner willigen Feuchte begann er zügig zu stoßen und ich hatte richtig Lust darauf. Aber sofort zog er sich wieder zurück aus mir, rutschte nach unten, während er meine Brüste in den Körbchen knetete und begann mich zu lecken. Mann, jetzt wurde der Zünder echt scharf gemacht. Meine Perle war geschwollen, empfänglich, empfindlich, lüstern, und seine Lippen und seine Zunge
stimulierten mich gekonnt in einen ersten Orgasmus, mit wild zuckendem Becken kam ich, mühte mich noch um atemlose Lautlosigkeit, aber in Wirklichkeit stöhnte ich wohl diese verhaltenen, langgezogenen, kehligen Laute, die dem Geliebten, der sich so einfühlsam um mein Gelingen müht, in der Erregung wie schönste geschenkte Musik klingen.

Als ich seinen fordernden Mund endlos weg zwang von meiner Klit, pflügte er mit harter Zunge zwischen meinen Schamlippen nach unten, bohrte sie in meinen Anus, leckte, saugte, züngelte, schmuste, ein wunderschönes Gefühl ohne Reizung. Ich zauste seine Haare, zog seinen Lippen auf meinen Mund und schlang meine Beine um seine Lenden.
Willenlos war ich, fick mich, bettelte ich fick mich, und jetzt taten seine Stöße ihre Wirkung noch besser, meine Sinne schwanden in den blitzartigen Lustwallungen, die sie mir schenkten und alles in mir war nur noch Lust und Genießen, keine Ahnung, ob es Sekunden oder Ewigkeiten waren, in denen ich in Ekstase aufgelöst unter ihm lag. Im Stakkato seiner letzten, sehr harten Stöße, mit denen er seinen Samen in mich hineinpumpte, kam ich auch, laut, ungeniert, wollüstig.
Sollten die Nachbarn doch denken, was sie wollten.

*

Nein, ich habe nachher nicht den Fernseher eingeschaltet, wir sind schließlich nicht verheiratet. Schmusend lagen wir beieinander, plauderten, schäkerten, während seine Hände sanft an mir herum kneteten, mal in meine Körbchen glitten, dann wieder zwischen meine Arschbacken und Schenkel, meine Löcher streichelten, mein Gesicht, mein Haar. Durst hatte ich und ich trank reichlich, das konnte nie schaden. Mal abgesehen von glatter Haut, frischem Teint und merklich weniger Müdigkeit und Abgeschlagenheit, konnte frau auch sinnliche Freuden daraus gewinnen.

Mann auch.

*

Als ich aufstand, weil meine Blase nun reichlich drückte, folgte er mir ins Badezimmer, kniete sich gegenüber der Toilettenschüssel an die Spiegelwand und wartete. Er sah mir immer gern zu und seine charmante, jungenhafte Freude ermüdete dabei wirklich nie. Was ihn wirklich heiß machte, war, wenn ich im Stehen pinkelte. Also nicht so, mit gespreizten Fingern Männer imitierend den Strahl irgendwie nach vorne lenkend. Das wirkt nur vulgär und das würde ich auch nicht machen. Nein, ich liebe die ästhetische, formvollendete Pose. Einer Königin, mehr noch, einer Göttin gleich soll meine lustvolle Erleichterung nur ansprechend, erregend, anmutig, natürlich, makellos, anbetungswürdig
sein. Das habe ich unter seiner liebevollen Begeisterung zur Kunst erhoben.

Die Haltung an sich war nicht allzu schwer einzunehmen, da sie jener zu Beginn unseres abendlichen Festes der Sinnlichkeit glich, breite Beine auf hohen Schuhen, den Oberkörper nach vorne gebeugt, das Kreuz durchgedrückt, Becken noch hinten gereckt. So stand ich über die Toilettenschüssel gebeugt.Manchmal machte ich das auch in der ebenerdigen Dusche. Es war ihm vollkommen egal, ob ich die Schüssel treffe oder den Abfluss. Mein Pfützchen war ihm immer willkommen, er liebte es fast so wie mein nasses Pfläumchen.

Wichtig für den vollendeten Akt war es, ein streuendes Gepritschel zu vermeiden, dann wurden die Strümpfe nass. Das war nicht schlimm, aber die intime Begegnung hatte dann eine vollkommen andere Ausrichtung, hemmungslos, grenzüberschreitend, doch nicht mehr ästhetisch. Der starke, feste Strahl war also die Königsklasse und das Gelingen abhängig von Druck, Entspannung und gekonntem Ausgleich zwischen diesen Polen während meiner Erleichterung.

Wasser ist am besten, es läuft schnell durch den Körper, mildert die Strenge meines Natursekts, ist aber auch ein wenig belanglos. Sekt ist auch ganz gut oder Orangensaft, aber größere Mengen haben zuviel Säure für Magen und Muschi. Kaffee ergibt einen herrlichen Duft, aber es rumort dann zu sehr im Gedärm und kann noch ganz andere unerwünschte Folgen haben. Pupsen an sich ist kein Problem, es führt immer zur amüsanten Auflockerung der Szenerie, entkrampft und fördert die Erleichterung. Ich mach es gerne vor ihm, weil ich weiß, wie sehr auf mich abfährt, ich muss mich wirklich gar nicht schämen vor ihm.

Ich wollte das auch selbst mal sehen, aber der Blick zurück an die Spiegelwand brachte nicht die gewünschte detaillierte Einsicht, also hatte ich ihn schon mal gebeten, das zu filmen. War echt geil. Na, ich bin ja schon auch ziemlich zeigefreudig veranlagt. Den Clip habe ich trotzdem sofort danach selbst gelöscht. Man kann einander noch so gut kennen, zu schnell landet so was im Netz.

Jetzt ging es also darum, mich zu entspannen, der Druck war fast schon schmerzhaft. Endlich begann ich zu tröpfeln und dann sprudelte es aus mir heraus, ein kräftiger Strahl. Ein wenig war seitlich an die Innenseite getropft, rann dort hinab in den Saum meiner Strümpfe, das ließ sich nie ganz vermeiden, aber jetzt war mir alles egal. Ich stöhnte und keuchte mit der Erleichterung und hinter mir stöhnte er. Mit den letzten Wellen drückte ich alles aus mir raus, pupste, und jetzt ging auch einiges daneben, warm wurde es in meinen Strümpfen.

Er war heran gerutscht und leckte meine nasse Pflaume, mein Polloch, die Innenseite meiner Schenkel. Ganz sauber wurde ich und aus meiner Perle zuckten wieder die Blitze durch meinen Körper. Wieder und wieder zog seine Zunge zwischen meinen Arschbacken nach oben, züngelte auf meinem Muskel. Dann schließlich blieb sein Mund an meiner Klit und jetzt gab es kein Halten mehr. Zuckend kam ich und dieser erneute Höhepunkt ließ mich fast schwindelig
werden.

Matt hing ich an die Wand gelehnt und er umfasste mich von hinten, drang in mich ein und begann sofort intensiv zu stoßen. Das war genau richtig für mich, willenlos war ich, meine Knie zitterten, ich wollte nur noch gefickt werden, hemmungslos durchgefickt, egal ob ich noch mal komme, ich hoffte nur, dass er lange braucht, endlos lange, weil er sich schon mal verspritzt hatte. Er hielt mich fest umschlungen, biss in meinen Nacken, was mich nur noch williger machte, küsste mich wild.

Anfangs hatte ich mich noch vor seinem Mund geekelt und er kam dem meinem nicht nahe, wenn er meinen Körper danach mit Küssen überdeckte. Aber irgendwann hatte mich die Geilheit übermannt und von da an wollte ich seinen schmutzigen Kuss, gerade weil er nach mir schmeckte.

Irgendwann richtete er sich auf, packte mich an den Hüften und in solcher Stellung konnte er weiter ausholen, tiefer, heftiger, schneller stoßen und kam nach wenigen Augenblicken. Mit seinem Samen schwand jede Kraft aus seinem Körper, so matt wie ich hing er auf mir.
Dieser zurückhaltende, charmante, nachdenkliche, einfühlsame Mann war so versaut ... ein Traum.
Alles, alles an ihm, sein schmutziqes Verlangen, seine Gier nach mir, waren ein einziges Kompliment an meinen Körper und seine Achtsamkeit jenes an meine Seele.

Ich komme gern zu ihm, bei ihm, mit ihm.

Warum nur hatte seine Frau ihn loswerden wollen? Das frage ich mich, seit ich ihn kenne.

Ich bin bis heute nicht drauf gekommen.

*

Wenn ich mich einfach nur der Lust hingebe und mich treiben lasse, bis alle Energie sich orgiastisch aufgelöst hat, breitet sich ein Gefühl tiefer, wohliger Befriedigung in mir aus. Den viel beklagten Kater nach dem Kleinen Tod habe ich mit ihm jedenfalls nicht erlebt. Er sah auch nicht danach aus.

Wir haben ein wenig sauber gemacht und dann lange zusammen geduscht. Nachdem ich meine Haare gefönt hatte, gingen wir zu Bett. Kein Fernsehen.

Korsett, Strümpfe, Schmuck und - ja, auch die Schuhe zog ich nicht mehr an, obwohl ich eigentlich sehr gerne zu der Kategorie Frauen gehöre, die bekennen: We leave the shoes on!

*

Irgendwann in der Nacht hat ihn die Lust noch einmal gepackt, diese vertraute Halbschlaf-Erregung, die schnell zum schlaftrunkenen Geknutsche führt und keinen besonderen Aufwand verlangt. Er schob sich auf mich, drang in mich ein und begann zielstrebig zu stoßen. Seinen Mund an meinem Hals, meinem Ohr, biss er mich gelegentlich. Seine Hände waren fest um meinen Arsch gekrallt und ich hatte meine Beine um ihn geschlungen.

Ich bin nicht mehr gekommen, aber das war gar nicht wichtig. Ich fand es nur schön, wie sehr er mich begehrte, wie gern er mich spürte.
hnell nachdem er abgespritzt hatte, fiel ich zurück in tiefen traumlosen Schlaf.
*

Früh war ich aufgewacht und konnte nach dem Pipimachen nicht mehr einschlafen. Also stand ich auf, zog eines seiner geschmacklosen, aber wärmenden Holzfällerhemden aus dem Schrank und stieg in meine hohen Schuhe.
Ich hatte keine Lust, mich neu einzustrapsen, aber die Schuhe gönne ich ihm einfach.
In der Küche zündete ich mir eine Zigarette an. Er hasste es, wenn ich rauche, ließ mich aber gewähren. Draußen nieselte es und ich hatte keine Lust, mich auf dem Balkon oder am geöffneten Fenster zu verkühlen. Also habe ich den Dunstabzug angemacht, so musste es nachher erträglich sein für meinen passionierten Nichtraucher, der nach eigenem Bekenntnis einst zwei Schachteln am Tag konsumiert hatte. Die Bekehrten sind die schlimmsten, was Verständnis und Toleranz angeht, die Erfahrung musste ich bei ihm machen.

*

Vom Geruch des starken Kaffees geweckt, den ich aufgesetzt hatte, stand er in der Tür, noch schlaftrunken, mit zerzaustem Haar, nackt in einem etwas verschlissenen Bademantel.
Unwillkürlich musste ich an Arthur Dent denken aus Per Anhalter durch die Galaxis und prustete los. Er nahm mir das nicht übel, fragte aber schmunzelnd, was an ihm mich den so zu Heiterkeit veranlasse.

Ich stand auf, setzte ihn in Kenntnis und schmuste ein wenig mit ihm. Ich küsste mich über seine Brust und seinen Bauch, seine Lenden hinunter, nahm seinen kleinen Freund in den Mund, lutschte ein wenig mit sogar ein wenig Erfolg und bedankte mich für die doch außergewöhnlichen Leistungen der letzten Nacht. Der große Freund reichte den Dank weiter an ein weltweit bekanntes Pharmaprodukt, das auch in seinem Alter die uneingeschränkte Wahrnehmung guter Gelegenheiten ermöglichte.

Dann deckte er den Tisch für das-Frühstück, neben Schinken und Käse verschiedene Konfitüren, Obst, Joghurt und Orangensaft, dazu aufgebackene Brötchen. Nachdem der letzten Nacht ja durchaus sportlicher Charakter innegewohnt hatte, war ich echt hungrig und langte ordentlich zu.

*
Allmählich war es so weit. Ich stand auf, ließ meine Haare über sein Gesicht streifen und hauchte: Ich geh kacken. Kommst Du?
Natürlich kam er mit.

*

Als er mich das erste Mal gefragt hatte, ob er mitgehen darf, muss ich schon sehr entsetzt ausgesehen haben, denn er hat sich unglaublich geschämt und sich mit gesenktem Blick gleich ein halbes Dutzend Mal hintereinander entschuldigt. Ich gebe zu, dass ich keine Lust auf irgendeine Befriedigung im Dreck habe, das wäre eben echt die Grenze, an der es heißt, bis hierher und nicht weiter.

'Aber ich merkte sofort, dass er sich nicht schämte, weil er seine abgründige Begierde preisgegeben hatte, sondern weil er sich echt missverstanden fühlte. Ich hatte ihn in den Arm genommen und getröstet. Er drückte sein Gesicht zwischen meine Brüste und flüsterte, wenn Du bei mir bist, will ich ganz bei Dir sein, Dich ganz spüren in jedem Moment. Ich liebe
alles an Dir, alles, alles. Er war so lieb, so unschuldig, ich hatte nur noch warmherzige Gefühle für ihn.
Warum eigentlich nicht? Ich hatte plötzlich große Lust darauf, ihn dabei zu haben.
Ich habe es nicht bereut.

*

Seine Erregung ließ ein wenig nach, es ist ja auch kein besonders ansprechender Vorgang, Kaffee, Obst und Joghurt räumen ordentlich durch. Gut, dass die Lüftung hier echt was drauf hatte. Ein eigenartig schönes Gefühl war es aber schon, dabei im Arm gehalten und beschmust zu werden.

Ich rückte ein wenig nach vorne und er säuberte meinen Po mit nassem Toilettenpapier und duftender Mandelmilchseife. Dann drang er vorsichtig mit neuem feuchtem Papier über dem Mittelfinger ein, fingerte ein wenig, stocherte, dann kam noch einmal ein Schwall, der sich sonst wohl erst später gemeldet hätte. Zart aber gründlich setzte er seine Bemühungen um Reinlichkeit fort, bis da Ergebnis seinem Anspruch genügte.

Lachend bedankte ich mich und küsste ihn. Ich hatte die Arme um seine Nacken gelegt, wie ich so da saß auf meinem Thron und er vor mir kniete, und sah ihm tief in die Augen.
Wollen wir? fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.
Er wurde verlegen. Du musst nicht, meinte er.
Ach komm, ermunterte ich ihn, ich bin doch schon ganz wuschig, und reckte ihm meine harten, aufgestellten Nippel unter die Nase. Da gab er seine vornehme Zurückhaltung auf und begann an ihnen zu saugen, drückte mich, schob seine Hand an meine Vulva. Komm, lass, flüsterte ich, ich mach das dann selber.

Ich pinkelte noch ein wenig ohne mich abzuwischen und stellte mich dann vor das Waschbecken. Mit der milden Creme, die sich besser bewährt hatte als das allzu flutschige Gleitmittel rieb ich sein Glied ein. Über meinen Rücken küsste und kratzte er sich nach unten und leckte mein Poloch ganz ausgiebig. Als ich wirklich weich und willig war und meinen Muskel locker lassen konnte, drang er vorsichtig in mich ein.

Gott, war das gut, so vollständig sauber und leer zu sein, sich unbekümmert fallen zu lassen, bereit und sehnsüchtig von einem dicken Schwanz gefüllt zu werden. Schnell begann ich mich zu massieren und mit meinem Keuchen wurden seine Stöße auch heftiger. Er war gröber als sonst, wirkte ein bisschen verzweifelt.

Es tat ein bisschen weh, aber ich mochte das, wenn er aus sich herausging, wenn er seiner Gier freien Lauf ließ, wenn er einen Moment auch an sich dachte und nicht nur an mich, wobei er ja ganz in mir war, süchtig, ekstatisch, mir, mir ganz allein verfallen.
Ich kam viel schneller als er und werkte noch eine Zeit lang in mir rum, alles brannte schon in meinem Arsch, dann klatschte er in wilder Folge auf meine Arschbacken und kam.
Ein wenig beschämt war er angesichts seiner Rücksichtslosigkeit. Aber ich habe ihn gut gelaunt getröstet, obwohl mein Fahrgestell schon schmerzte.
Wir legten uns wieder ins Bett, denn schön langsam erreichten wir beide die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit. Ich habe tatsächlich nochmal ein paar Stunden geschlafen.

*

Samstagnachmittag wurde es langsam Zeit für mich zu gehen, so schön es war, nackt bei ihm rum zu lungern und mich verwöhnen zu lassen. Auch für ihn war es besser. Wenn er noch eine weitere der hilfreichen blauen Pillen einwerfen würde, könnte es sein, dass er den Notarzt braucht.
So ganz ohne würdigen Abschluss wollte ihn aber nicht verlassen.
Ein paar Sachen aus seiner großen Musiksammlung kannte ich schon - ja, er hatte auch Alben von Ana Popovic - und ich fand schnell was ich suchte, Johnny Diesel. Schöne Musik, sanfte Melodie und zu klarem Rhythmus, zart und auch genügend hart, so wie es eben sein sollte in der Liebe.
Ich wählte den Titel Riding on the tip of my tongue an und drückte ihn sanft auf den Boden. Dann hockte ich über sein Gesicht und ließ mein Becken kreisen über seinem Mund. Mein Poloch tanzte aus seiner Zunge und dann meine Perle. Ich beugte mich vor und nahm sein Glied in den Mund. In dieser klassischen Stellung konnte ich mit meiner Zunge der oberen Rand seiner Eichel gut bezüngeln. Da war seine absolut empfindlichste Stelle. Er stöhnte und keuchte und spritzte mir in den Mund.
Obwohl ich das nicht so gern mag, war es nicht allzu schlimm. Nach so vielen Ergüssen kam da nicht mehr viel.

*

Als wir uns verabschiedeten, konnte er seine Traurigkeit nicht verbergen, und das nachdem wir uns eine Nacht und einen Tag ohne jede Zurückhaltung und Tabus geliebt hatten, jeder wilden und zärtlichen Regung unendlich Raum gelassen hatten. Stumm half er mir in den Mantel und sein Gesicht sah aus, als würden wir uns für immer trennen. So war das jedes Mal.
Sei nicht traurig, ich komm doch bald wieder. Fest drückte er sich an mich, vergrub sein Gesicht in meinem Haar. Nicht mal mein getragenes, angepisstes Höschen, das ich ihm neckisch unter die Nase hielt, ein Geschenk, um sich an mich zu erinnern, so lange ich weg war, konnte ihn aufheitern.
Alle Lust will Ewigkeit - und die Liebe erst recht. Er liebte mich, auch wenn er es noch mit keinem Wort ausgedrückt hatte. Seine Augen, seine Hände, seine Zärtlichkeit waren ein offenes Buch, in dem ich noch geschlossenen.Augen lesen konnte.
Auch ich war melancholisch gestimmt, als ich aus dem Treppenhaus trat und etwas ungelenk durch den Nieselregen zu meinem Auto stakste. Bevor ich losfuhr, weinte ich noch ein wenig.
Vielleicht ahnte K. etwas.
Heute hatten wir uns das letzte Mal gesehen.

* * *

Bernd saß auf dem Sofa, rauchte seine stinkende Zigarillo und trank Whiskey, während er Bundesliga live kuckte. Mehr als ein knapper Gruß war da nicht drin für mich und zu mehr hatte ich auch keine Lust.
Eine Nacht und einen Tag bin ich wie eine Göttin verehrt worden und ich bin mit so einem Arsch zusammen.

*

Kennengelernt hatte ich ihn in einem angesagten Club. Er zeigte unverhohlenes Interesse an mir, selbstbewusst, überlegen, aber er baggerte mich nicht an. Ich kann gar nicht sagen, was mich an ihm fasziniert hat, abgesehen von seinem echt guten Aussehen. Es war kein romantischer Zauber des Anfangs, der jedes belanglose Gespräch mit dem Ritterschlag adelt, weil Verliebte im Verliebtsein alles wunderschön finden. Es war auch kein geistreiches
Gespräch, das sich niveauvoll abhob vom Smalltalk im Lärm der Musik, das hätte mich wohl auch gar nicht-interessiert.
Er strahlte Sicherheit aus, Energie, Distanz und Direktheit zugleich. Er versuchte nicht, mich abzuschleppen, und ich wollte mich ihm nicht an Hals werfen. Nicht dass es mir etwas ausmachte, einem Mann deutlich zu zeigen, wenn ich Lust auf ihn hatte. Aber dann hatte ich die Zügel in der Hand und Katerstimmung danach kenne ich nur vom Hörensagen.
Bei ihm fühlte ich mich wie ein kleines Mädchen. Das lag nicht an den paar Jahren, die er älter war, das lag an seinem selbstbewussten Auftreten. Ich empfand nicht mal so großes körperliches Begehren, ich wollte einfach nicht, dass er geht. Ich merkte, jetzt war ich verletzlich, ich konnte nichts steuern, nur versuchen, nicht zu betteln.
Er wurde milder, entgegenkommender, einfühlsamer, ich nervös, unsicher, dankbar. Seit langem hatte ich wieder so richtig Schmetterlinge im Bauch. Hitze und Frösteln durchströmten mich, und wirklich glücklich war ich nicht. Aber ich war wie erlöst, als er mich wie selbstverständlich bat, mit ihm mitzukommen. Ich fragte nicht mal, ob er das Lokal
wechseln wollte oder zu ihm nach Hause. Ich hoffte, dass er mit mir schlafen wollte.

Im Auto, einem teuren, geräumigen Schlitten, wurde er gesprächiger, charmanter und meine Stimmung hellte sich trotz wirklich weicher Knie auf. Ich musste aufpassen, dass ich, aufgekratzt wie ich war, nicht zu albern kicherte und mich nicht wie ein dummes Huhn benahm. Nur leider war alle Souveränität von mir abgefallen und ich schmolz einfach dahin.
Bernd hat mich nicht bloßgestellt. In seinem Penthouse hat er die Eindrücke auf mich wirken lassen und mir Zeit gegeben, mich einzufühlen. Ich lasse mich eigentlich von Kohle und Geprotze beeindrucken. Aber er hatte eine Art, das Ganze selbstverständlich sein zu lassen, obwohl er wusste, dass es für mich nicht ganz die Liga war, in der ich spielte. Er machte alles richtig und der Sex war wunderschön.
Er hatte vom ersten Augenblick an gewusst, wie er mich kriegt.

*

Zunächst war ich einfach froh, dass er mich wiedersehen wollte. Souverän, unaufdringlich hatte er diesen Wunsch geäußert. Er führte mich aus ins Restaurant und war ein Gentleman nüchterner Art. Er zog keine Show ab und nicht alle Register, was mich einfach nur noch mehr beeindruckte. Wenn er sich nicht meldete, war ich irritiert und musste mich ordentlich zusammen nehmen, um mich nicht als püppchenhafte Klette unbeliebt zu machen. Rief er wieder an, war ich glücklich.
Seine Finanz- und Immobiliengeschäfte machten ihn bei Verabredungen zu einem gelegentlich unsicheren Kandidaten, wofür er sich nie über das Notwendige hinaus entschuldigte.
Es dauerte nicht lange, bis er mir ganz selbstverständlich Raum in seinem riesigen begehbaren Schrank anbot, einen Wohnungsschlüssel wegen seiner gelegentlichen berufsbedingten Unzuverlässigkeit und seine Kreditkarte für von ihm angeregte Beschaffung ansprechender Abendgarderobe. Nach wenigen Wochen war ich gewissermaßen bei ihm eingezogen, noch ohne dass er einmal in meinem Ein-Zimmer-Appartement in dieser krätzigen Trabantensiedlung am Stadtrand gewesen wäre.
Denn seine Wäsche ließ er abholen und meine gleich mit, gespeist wurde im Restaurant oder wir ließen etwas vom Catering kommen. Wirkliches Engagement zeigten wir nur im Nachtleben. Wir zogen durch Clubs, in die ich allein nie rein geklommen wäre und trafen viele Leute, die anscheinend wichtig waren.

Mir gefiel das alles, ich war schnell wieder selbstbewusst geworden und konnte mich an die Zeit vor ihm kaum noch erinnern. Vor allem verstand ich nicht mehr, warum ich ihm gegenüber so viel mädchenhafte Unsicherheit an den Tag gelegt hatte. Im Bett wusste Bernd genau, wie er mich nehmen musste. Vor allem aber gefiel mir, wie unkonventionell er damit umging, wenn seine Bekannten, Geschäftspartner oder was weiß ich, wer das war, mich anhimmelten, hofierten, anmachten. Es schien ihm zu gefallen. Bei all dem war auch reichlich Alkohol im Spiel und gelegentlich weißes Pulver.
Irgendwann, ich war reichlich angetörnt von all dem Zeug, das Bernd und seine Kumpel mir gegeben hatten, fand sich eine Hand in meinem feuchten Schritt und auch Bernd knetete an meinen Brüsten herum. Die Hand war nicht seine und ich fand es einfach nur geil, dass Männer sich über mich schoben und überall waren nur Hände und Münder und Glieder.
Klassisch begatteten sie mich gemeinsam und gleichzeitig in allen Löchern und wir trieben es wirklich die ganze Nacht in der Hotelsuite von Bernds Bekanntem.

*

Es war wie ein Rausch.
Immer öfter zogen wir um die Häuser und durch die Clubs und Hotelbars. Wieder und wieder hatte ich zwei, drei Männer in mir und ich leckte fremden Frauen die Perle während ich von wasweißichwem in den Arsch gefickt wurde. Immer hemmungsloser wurde ich und Bernd hatte mit der ihm eigenen stoischen Ruhe ganz offenkundig Gefallen daran.
Tagsüber im Büro hatte ich zunehmend Mühe, mich wach zu halten und noch mehr, zu arbeiten. Es ging eigentlich nur, weil ich mit Haushalt, Kleidung und Mahlzeiten wirklich keine Arbeit hatte und nachschlafen konnte.
Nach wochenlangem, lustvollem Exzess hatte ich irgendwie keine Energie mehr für das, was mir eigentlich so gut gefiel und sagte Bernd, dass ich heute keine Lust auf die fast alltägliche Tour de Force hätte.

*

Das hilft nichts, du bist gebucht.
Als er das sagte, hatte ich im ersten Moment überhaupt nicht verstanden, was damit gemeint war. Kaputt wie ich war, wollte ich das akustische Missverständnis klären - dann stockte mir der Atem!
Was hast du gesagt? schrie ich ihn an.
Reg Dich ab Herzchen, sagte er leise mit einem nicht gekannten bedrohlichen Unterton. Du nimmst all diese Annehmlichkeiten sehr selbstverständlich hin und schmeißt Geld, das Du nicht hast, mit beiden Händen zum Fenster raus. Dann kannst Du Deinen Luxusbody auch dafür einsetzen, dass Geld reinkommt.
Ich brachte keinen Ton heraus.
Ich habe Schulden bei Leuten, die keinen Spaß verstehen und Deine Dienste bringen genügend ein, um sie bei Laune zu halten und uns all das hier zu ermöglichen. Und sei ehrlich, Du bist doch richtig scharf drauf, es mit Wildfremden zu treiben, ich merk Dir doch an, dass Du darauf abfährst. Außerdem musst Du Deine Termine langsam selbst wahrnehmen. Nicht jeder Kunde mag es, wenn ich mitmische.
Du hast mich verkauft? schrie ich ihn an.
Die meisten wussten, dass Du keine Ahnung hast und haben dafür noch was draufgelegt, entgegnete er zynisch. Echte Schlampen sind einfach heißer als gewerbliche.
Ich schlug mit beiden Armen auf ihn ein, Du Schwein, Du elendes Schwein schrie ich. Nicht lange, denn dann prügelte er mich, wie ich es in meinem behüteten Leben nie erfahren hatte. Er tat mir sachkundig weh, so dass keine nennenswerten Spuren zurückblieben, ich sollte ja attraktiv sein für meine unerwünschte Abendgesellschaft. Aber als er mich schmerzhaft an den Haaren packte und fragte, ob ich es verstanden hätte, nickte ich nur unter Tränen. Dann ließ er mich los, streichelte mich und flüsterte ganz sanft. Komm, nimm's nicht so schwer. Es ändert sich doch nichts, nur weil Du es nun weißt.
Sprachlos habe ich in seinen Armen geweint und in meiner unsäglichen Ohnmacht hat mir das gut getan. Ich war ihm dankbar, bloß weil er mir nicht mehr wehgetan hat. Dann machte ich mich zurecht und fuhr zu meinem abendlichen Bestimmungsort.
Zuvor habe ich im Bad noch gekotzt ohne Ende.

*

Heute glaube ich, Bernd hat in Wirklichkeit nie mit Wohnungen oder Finanzprodukten gehandelt, also so, dass er diesen Luxus hätte finanzieren können, auf den ich herein gefallen war und an dem ich, zugegeben, doch auch hänge. Und er, er versteht es immer, mich bei Laune zu halten. Seine Fähigkeit zur Brutalität macht mir Angst, aber er hat sie nur noch selten angewandt, als er merkte, dass ich ihn verlassen will. Solange ich mitspiele, behandelt er mich durchaus respektvoll, aber in mir schmerzt etwas, das nicht heilen kann, wie auch.

Längst habe ich meine Arbeit im Büro aufgegeben und nehme meine Aufträge vom Vermittlungsdienst selbst entgegen. Mit dem Koksen habe ich wieder aufgehört und ich versuche gesund zu leben und mich fit zu halten. Wellness, Spa und beste Kosmetik haben mich aufblühen lassen, dass den Männern nun wirklich der Atem stockt.
Nicht selten macht es wirklich Spaß mit den Männern. Die meisten haben ordentlich Geld, geben sich souverän und hören am liebsten nur sich selbst reden, von ihren Geschäften, von ihrer Frau, die sie nicht liebt, nur ihr Geld, von ihren Geliebten, mit denen sie ihre Weiber bescheißen und so weiter, und so weiter … leicht verdientes Geld. Die verqueren Typen nehme ich nicht mehr an, und dann kann es schon vorkommen, dass ich mal Blumen bekomme. Um ihren Ruf sind sie alle besorgt, schließlich sollen meine Kolleginnen sie nicht vorab ablehnen. Ja, ich bin ein exklusives Callgirl, da ist gutes Benehmen angesagt, egal was für mein Engagement gezahlt wird. Zwar habe ich nicht die Position wie die Kolleginnen vom klassischen Escortservice, die sagen können: alles kann, nichts muss geschehen. Aber ich bestimme, wo es lang geht, und gerade das treibt meinen Kurs in die Höhe. Irgendwie bin ich deshalb sogar irgendwie zufrieden, trotz dieses entsetzlichen Vertrauensbruches und der Tatsache, dass Bernd und seine Gangsterfreunde mich als ihr Eigentum ansehen.

Ich mache mir aber keine Illusionen. Aussteigen ginge, wenn Bernd ordentlich Geld hinlegt um mich freizukaufen, doch danach sieht es nicht aus. Er hat es sich gut eingerichtet so, lebt gut von mir, besser als von den Häschen, die er vorher am Start hatte oder noch hat. Meinen Traum von einem normalen Leben mit Kindern in einer anderen Stadt hält er mit vager Zustimmung am Leben. Ich weiß genau, dass er lügt.

Dieses Leben, das ich eigentlich nicht will, kann noch einige Jahre gut gehen, ich bin erst 26 und werde wohl noch eine Weile gut aussehen, also genug Geld bringen. Aber mittlerweile weiß ich, wie das Geschäft funktioniert. Irgendwann verfrachten sie mich in ein billiges Bordell und die Endstation heißt Straßenstrich.

* * *

K. verdient nicht besonders viel, so eine volle Schicht von mir kostet ihn ein halbes Monatsgehalt. Und doch, er bucht mich jeden Monat.
Ja, es gibt neben den betuchten Geschäftsleuten die armen Schlucker, die sich einmal noch etwas wunderschönes leisten wollen und dafür viel erspartes hinlegen, einfach, damit auch mal Träume in Erfüllung gehen und das Wünschen erlaubt ist. Schlimm ist, wenn ich merke, wie sie sich übernehmen und dann nur noch umso frustrierter sind.

K. war sich seiner Rolle bewusst, er machte sich keine Illusionen. Doch er spürte auch, wie gern ich seine Gesellschaft mochte. Er hatte seine exotischen tabulosen Wünsche schüchtern, aber ehrlich offenbart und immer meine Gefühle zu ergründen versucht, ohne zu nerven. Ich freue mich wirklich auf ihn, und auch auf den Sex mit ihm.

Manchmal träume ich davon, ungeschminkt und ungekämmt im Jogginganzug bei K. auf dem Sofa zu liegen und ihn einfach um eine Tasse Kaffee zu bitten, weil ich nicht von der Glotze aufstehen will. Das ist einer meiner schönsten Gedanken. Nicht, weil er mich wie ein Waschlappen unermüdlich bedient, nein, weil ich weiß, dass er mir mit derselben
aufrichtigen Freude einen Gefallen tut, mit der er mich fickt.

Dann wäre alles gut. Wenn wir es überleben.

*

Irgendwie habe ich selber Schuld. Ich bin ja begeistert in dieses Nachtleben eingetaucht und habe nicht gefragt, was dahinter steckt. Aber dann kommt die Wut in mir hoch! Der Lebens- und Liebeshunger einer leidenschaftlichen jungen Frau gibt niemandem das Recht, sie wie eine Ware zu behandeln, sie zu verkaufen wie ein Stück Fleisch!

Dann träume ich von Killern der serbischen Mafia, die ich anheuere um Bernd und seine Clique umzunieten. Ich schwanke in meinen Phantasien zwischen einem Showdown im Stil Quentin Tarantinos oder einer stillen, leisen Aktion, kaum hörbares Spucken schallgedämpfter Präzisionswaffen mit anschließender Entsorgung in einem einsamen Grab
tief im Wald.
Nur leider sind meine Eltern kreuzbrave Leute, die weder irgendeine Begeisterung für die schlimmen Kriege im Namen unseres Volkes noch Verbindungen in die Unterwelt haben. Vor Jahren sind sie nach Kroatien gezogen und haben eine Pension an der dalmatinischen Küste eröffnet. Meine Mama hat da Verwandtschaft, denn eigentlich sind wir alle kreuz und quer vermischt und serbisch, kroatisch oder bosnisch passt auf die wenigsten in unserer Familie.

Davon weiß Bernd nichts, denn es hat ihn nie interessiert. Meinen serbischen Pass hatte er mir bald abgenommen. Der Idiot glaubt, damit hätte er mich in der Hand. Längst habe ich einen neuen, Verlustanzeige und Neuausstellung haben zwar ein wenig gedauert, waren aber kein Problem.

Opa ist mit seinem Ersparten vor Jahren zurückgegangen nach Serbien und hat in Belgrad eine Spedition aufgemacht, die gut läuft. Er betreibt Import-Export hauptsächlich mit Deutschland und hat auch eine Filiale in Sarajevo in Bosnien-Herzovina. Ein paarmal hat er mich schon gefragt, ob ich nicht Lust hätte, dort in der Buchhaltung zu
arbeiten, er könnte jemand mit guten Deutschkenntnissen brauchen, mit meiner Ausbildung wäre das doch was für mich, zumindest für ein paar Jahre.

Ich hatte immer lachend abgelehnt. Das ist immer noch wildes Land und die Wunden des Krieges sind noch nicht verheilt. Aber Sarajevo blüht kulturell und ist interessanter als manche westeuropäische Großstadt.

Irgendwann habe ich ihn angerufen, gefragt, ob das Angebot noch steht. Natürlich hat er gesagt, für Dich ist immer ein Platz hier. Opa ist in unserer Familie noch am ehesten ein Schlitzohr, ihm konnte ich anvertrauen, dass ich in Schwierigkeiten bin. Er hat nicht groß nachgefragt, nur versprochen, sich um alles Nötige zu kümmern, dass ich in Bosnien arbeiten kann ohne allzu offenkundige Spuren aus Belgrad zu hinterlassen.

*

Bernd wird echt Probleme bekommen, wenn er mich entwischen lässt. Pech für ihn. Ich werde nicht weinen um ihn, jetzt nicht mehr, und wenn er dabei draufgeht. Er hat selbst Schuld daran. Chancen, mir alles wieder gut zu machen, hatte er in den beiden Jahren, die wir zusammen sind. Er hat nichts unternommen und alle meine irrationalen, liebevollen Gefühle für ihn hat er nicht verdient.

Weil ich das erkannt habe, kann ich mich auf mein gefährliches Vorhaben einlassen und noch einmal neu anfangen. Vielleicht lerne ich einen aufrichtigen netten Mann kennen, den Vater meiner süßen Kinder. Heute weiß ich ja viel besser, worauf ich achten muss. Auf jeden Fall werde ich nächste Woche in einen LKW steigen, der am Großparkplatz der S-Bahn-Station am Stadtrand auf mich wartet. Zurück bleibt mein Auto mit steckendem Schlüssel und allen Papieren, in der Hoffnung, dass es geklaut wird und meine Spur sich verliert.

*

Nur K. tut mir leid.
Ihm wird es das Herz brechen, wenn ich spurlos verschwinde;
Irgendwann, wenn reichlich Gras über die Sache gewachsen ist und ich in meinem neuen Leben Fuß gefasst habe, schicke ich ihm ohne Absender und Begleitschreiben eine Konzertkarte von Ana Popovic. Dann wird er wissen dass es mir gutgeht.

Und vielleicht treffen wir uns dort sogar.

Wo immer das sei.

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Gedichte auf den Leib geschrieben