Aphrodite saß am Empfang des Sibyllenbades und händigte Klaus den Transponder aus. Damit können Sie jederzeit von der Therme ins Hotel und zurück wechseln, Herr Baumann, und alles in Café und Bistro bezahlen. Es wird automatisch zu Ihrer Hotelrechnung gebucht. Viel Spaß in Bad und Wellnessbereich! Klaus hörte nur wie durch Watte zu, zum einen, weil ihm das alles von seinem letzten Aufenthalt her bekannt war, vielmehr aber deshalb, weil ihm der Blick ihrer großen dunklen Augen durch und durch ging. Ihr langes schwarzes Haar war elegant mit einem french twist im Nacken gebunden und ihr bleiches Gesicht, das schon den Adel erster Falten trug, war von unzähligen Sommersprossen übersät. Sie trug ansprechenden Schmuck, eine dezent bunte Bluse mit ordentlichem Dekolleté. Mager war sie, mit süßen kleinen Brüsten und sie wirkte sportlich. Alles, alles an ihr gefiel ihm, der er nun schon seit zwei Jahren geschieden war und nicht so recht wieder in die Gänge kam. Ihm war bewusst, dass sie ihm als Gast gegenüber professionell freundlich war und sich einladend verhielt. Aber seine Gefühle behaupteten, diese Zuwendung, dieser feste Blick in seine Augen gelte ihm, nur ihm allein und in dieser kraftvollen Form keinem Mann vor und keinen nach ihm an diesem Tag. Er bedankte sich artig und trat durch das Drehkreuz mit gemischten Gefühlen. Schon wieder bescherte ihm seine nach einem Ende drängende Einsamkeit die Sehnsucht nach einer Frau, die vermutlich in keinster Weise wirken wollte, wie sie es in ihm getan hatte.
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Klaus suchte sich eine Liege in einem der verglasten Ruheräume und ließ sich von seinen Gedanken und Erinnerungen forttragen. Hier hatte er vor einigen Jahren, als seine Frau sich schon ohne jegliches Bewusstsein für den Ernst der Lage von ihm entfernte und ihn zurückstufte von Liebhaber und Lebenspartner auf Restaurant- und Urlaubsbegleitung, Tanzpartner und Reiseführer, eine Begegnung mit einem schnatternden und johlenden Mädelstreff, der ihn heftigsten Phantasien und wildestem Verlangen aussetzte. Denn mit ihnen lief das pralle Leben an ihm vorüber. Natürlich war den wenigsten der lockenden Nackedeis bewusst, was in ihm vorging, nur die eine oder andere bemerkte seine verstohlenen, unangemessenen Blicke. Sie ignorierten sie oder erwiderten diese demonstrativ verärgert, nur eine gab vor, von ihm und seiner im Bademantel nur untauglich verborgenen Erregung ernsthaft angetan zu sein. Doch vermutlich war dies nur ein grausames Spiel mit seiner gebannten Faszination durch ihr ernstes Gesicht und ihr ihm offen gezeigtes Geschlecht gewesen, denn sie hatte sich abgewandt und nichts von all dem hatte sich wiederholt. Er aber hatte in der Toilette der Saunalandschaft seiner drängenden Lust mit eigener Hand abgeholfen, um endlich dem Bann dieser Sirenen entfliehen zu können. Deprimiert von dieser schmachvollen einsamen Notlösung, aber erleichtert, weil befreit, war er an den Damen vorbei zu seiner Frau zurückgeschlichen. Am nächsten Tag waren sie abgereist und nicht lange danach hatten sie sich getrennt.
Nun, zurückgekehrt an den Ort heftigster Versuchungen, war Vergleichbares nicht festzustellen. Überwiegend Paare mittleren und fortgeschrittenen Alters verbrachten die Zeit miteinander überwiegend schweigend, was dem Ort entsprechend ja erwünscht war, manche mit durchschaubar schwindender Nähe, andere mit erkennbar noch glühender Anziehung. Egal, das konnte man überall beobachten, ein Mädelstreff mit überbordender Lebenslust war ihm heute vom Schicksal nicht zugedacht, nur beim Empfang eine bekleidete, dabei jedoch nicht weniger anziehende Dame in seinem Alter, deren einfache, wohl beruflich bedingte Freundlichkeit er armselig als Werben um sein Interesse fehldeutete, einfach nur, um sich selbst wieder einmal um Ruhe und Entspannung zu bringen. Es half nichts, er musste sie noch einmal sehen, bevor sie vielleicht ihren Dienst beendete. Dann wäre sie weg, für immer. Er kehrte zurück zur Rezeption und bat sie unter einem fadenscheinigen Vorwand um Auskunft zu irgendetwas Banalem. Sie sah ihm tief in die Augen, reagierte nicht annähernd irritiert, sondern erläuterte detailliert, wo er das Gesuchte fände. Das schrieb sie ihm dann noch völlig unnötig auf einen Zettel, den sie ihm mit festem Blick in die Hand drückte. Dabei berührte sie diese viel länger als nötig und beim Loslassen streichelten ihre Finger die seinen. Wieder wünschte sie ihm einen schönen Aufenthalt mit einem tiefen Blick in seine Augen. Ihr Lächeln war ein freundliches Geschenk, kein Ausdruck von Belustigung. Er fühlte sich im Himmel und wusste doch, dass er einfach von seinen Gefühlen vollkommen benebelt war. Er hatte sich zum Affen gemacht und war nicht gedemütigt worden, das war schon ein Erfolg! Er flüchtete in die Hitze der Sauna und in Phantasien über Sinnlichkeit und Liebe, ohne sich Erleichterung zu verschaffen. Zu schön war diese anhaltende, heftige Phantasien fördernde Erregung.
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Ist hier noch frei? fragte Aphrodite, und wie, um einer theoretisch möglichen Abwägung bei nüchternen Verstand jegliche Riegel vorzuschieben, hatte sie ihren Bademantel schon geöffnet und gab den Blick frei auf ein ansprechend getrimmtes, schwarzes Dreieck auf ihrem Venushügel, was in der Normalität, der hier im Übermaß dargebotenen rasierten Schlitze ein echt erregender Anblick war. Ihre kleinen flachen Brüste lagen frei und zeigten frech aufgestellte Nippel. Eine Antwort wartete Aphrodite gar nicht lange ab und setzte sich, nachdem es Klaus die Sprache verschlagen hatte und er sie nur anstarrte und schließlich nickte. Eveline! stellte sie sich vor, drückte ihm sanft und lange die Hand und räkelte sich dann auf die Liege, natürlich ohne den Bademantel zu schließen und ihre Blöße zu bedecken. Klaus, stammelte er. Ich weiß doch, antwortete Eveline und begann ohne zu zögern heiter zu plaudern über dies hier und das woher und wohin und Gott und die Welt. Klaus gab sich dem hin und war bemüht, nicht zu unkonzentriert zu sein, denn Eveline störte sich nicht an seinem so offenkundig so begehrenden Blick auf ihre offen dargebotene, bei ihrer Tätigkeit am Empfang noch nicht einsehbare Schönheit.
Irgendwann stand sie auf, packte ihn an der Hand und zog ihn in die Sauna. In der war nichts los, weil in der Aromasauna gegenüber gerade ein Aufguss stattfand, den natürlich alle mitnehmen wollten. Alle, bis auf sie. Eveline bückte sich etwas umständlich vor ihm und Klaus sah zwischen ihren süßen Pobäckchen ihre rasierten Lippen. Dort also doch! freute er sich stumm. Schmale Lippen, zwischen denen schmale kleine Labien und eine kleine Perle hervorlugten. Doch nicht genug, jetzt breitete Eveline auf der obersten, flächigen Etage ihr Saunatuch aus und nahm es dabei sehr genau. Um es nur faltenfrei auszubreiten, begab sie sich dabei auf alle Viere, diese Pose, die Frauen seit Menschengedenken einnehmen, um ihren willigen Schoß unter dem einem süß verkniffenem Kussmund gleichenden Poloch lockend darzubieten, eben weil sie sich nach Begattung sehnen. Frech blickte sie über die Schulter zurück, bat ihn neben sich und Iegte sich auf den Rücken. Er tat, wie geheißen und mühte sich, seine Erektion durch Überschlagen seines Tuches zu verbergen. Vergnügt betrachtete sie das untrügliche Zeichen seines Verlangens. Das Schwitzen und die folgende kalte Dusche werden schon helfen! flüsterte sie mit diebischem Spott.
Taten sie nicht. Eine Viertelstunde unerträgliche Hitze und eine kalte Dusche hatten nur mäßig mäßigende Wirkung auf ihn und seinen gar nicht kleinen Freund. Nur gut, dass das Getümmel der Menschen sich von hier weg verlagert hatte. Schnell warf Klaus seinen Mantel über, wohingegen Eveline nackt und nass zu ihrem Liegeplatz zurückschlenderte. Er hatte keinen Grund, aufzuschließen, denn sie lachte über ihre Schulter zurück zu ihm und schien besonders neckisch zu gehen. An der Liege angekommen, legte sie sich nicht hin, sondern zog sich den Bademantel züchtig über, was Klaus arg erschreckte. Doch vergnügt flüsterte sie ihm zu: Nun, bevor du hier gegen gesellschaftliche Konvention verstößt und ein Ärgernis abgibst, sollten wir für eine Weile auschecken! Sprach's, nahm seine Hand und zog ihn Richtung Ausgang. Er machte sich frei, um eilig in seinen Mantel zu schlüpfen, ließ sich wieder an der Hand nehmen und begleitete sie artig. Nach dem Drehkreuz schritt sie neben ihm, mit freundlichem Smalltalk, aber ohne wieder seine Hand zu fassen, durch die Halle, den Bademantelgang und das Foyer des Hotels. Noch im Flur vor seinem Zimmer jedoch schlang sie die Arme um seinen Nacken und küsste ihn mit zarter Leidenschaft. Ich glaube, das wird jetzt sehr schön! hauchte sie.
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Eveline ließ, noch bevor er die Tür hinter sich geschlossen hatte, den Bademantel zu Boden gleiten und räkelte sich nackt auf das Bett. Freut mich, dass du dich auf mich freust! lachte sie und schloss mit sanftem Druck ihre Finger um sein steil aufregendes Glied. Zart begann sie zu massieren, was ja eigentlich gar nicht nötig, aber als Gefühl wunderschön für ihn war. Ganz vorsichtig zog sie ihn an seinem Schwanz neben sich auf das Bett und begann mit liebevollen Worten zu schmusen. Klaus umarmte sie, küsste sie zart und doch verlangend auf den Mund, dann an Hals, Schulter, Nacken, um schließlich an ihren Brustwarzen zu saugen. Oh Gott! entfuhr es ihr und ihre Nippel bewiesen, dass er es wirklich sehr richtig machte. Dabei hörte sie nicht auf, sein Glied zart zu umfassen und immer ein wenig die Faust vor und zurückzuziehen, aber so feinfühlig, dass Klaus keine Angst hatte, vorzeitig abzuspritzen. Eveline begann, schwerer zu atmen und Klaus küsste sich über ihren Bauch, ihren Nabel und Venushügel hinunter zu ihrem Schoß, küsste ihre Lippen und begann an ihrer Klitoris zu saugen. Längst hatte sie sein hartes Glied losgelassen und ihre Schenkel weit auseinandergenommen, damit sein Mund nur ja gut auf ihrer Vulva seinen wunderschönen Dienst verrichten konnte. Sie streichelte über seinen Kopf mit dem schütteren, sehr kurz geschorenen, schwarzen Haar und drückte ihn zunehmend fester auf ihr erregtes Geschlecht. Schön, dass du das magst, so richtig an meinem Fötzchen zu lecken! Es gibt so viele Männer, die sich da gern drücken! Ich liebe deinen Schoß mümmelte er nach oben. Ich könnte dich endlos lecken! Eveline lachte keuchend. Da tu dir keinen Zwang an! Das ist wirklich ein Geschenk!
Klaus mühte sich nicht, er genoss ihr Geschlecht und Eveline seine Zunge und das Ansteigen zum Höhepunkt. Langsam, sehr langsam, aber stetig stieg ihre Erregung an und schließlich gab es kein Halten mehr und sie kam mit verhaltenem, lang gezogenem Stöhnen, presste seinen Kopf zwischen ihre zuckenden Schenkel, um ihn nur ja nicht zu verlieren, solange noch Wellen der Lust durch ihren Körper fluteten. Dann schließlich zog sie ihn über und in sich. Er bedeckte sie ganz mit seinem Körper streichelte, umarmte, drückte sie und küsste sie mit dem Geschmack ihrer Möse auf seinen Lippen lang und verlangend in den Mund. Sein Glied glitt wie von selbst in ihre feuchte Enge und er stöhnte auf von diesem wunderbaren Gefühl, das er so lange schon vermisst hatte. Seine Arme drückte er unter ihren Rücken und auf ihren Arsch und er drang tief in sie, langsam gleitend, nur ja nicht wild, um den süßen Moment nicht zu stören und auch um ihn nicht enden zu lassen. Ihr Atem versicherte ihm, dass er richtig an ihr tat und so tat er es weiter. Aber bald sehnte er sich danach, sie anzusehen im Genuss, ihr Gesicht auszukosten, wenn sie es unverfälscht und fern aller Fassung zeigte. Er stützte sich auf seine Arme und betrachtete sie, während er in sie drang, sich zurückzog und wieder tief in sie glitt. Mit weit geöffnetem Mund und verhaltenem Atem begleitete sie jeden sanft in sie dringenden Schub seines harten Gliedes. Ihr Stöhnen war ein Hauchen, aber ehrliches Zeichen unbeschreiblicher Lust. Eveline war willenlos, trieb ihn nicht an, doch ihre Augen bettelten nach irgendeiner Steigerung. Klaus stieß nun langsam härter in sie und jeden Stoß begleitete ein Keuchen, das leise tief aus ihrer Kehle kam. Ihre Schenkel nahm sie immer weiter auseinander und schließlich gab es für Klaus kein Halten mehr. So sehr er den kleinen Tod fürchtete in diesem wunderschönen Beisammensein, so sehr wollte er von ihm ereilt werden. Und er stieß und stieß und stieß und Eveline befeuerte ihn mit lauter werdendem wilden Stöhnen im Rhythmus seiner Begattung. Jetzt, jetzt spritzte er ab in ihr und mit jedem Schuss seines Spermas versuchte er tiefer in sie zu dringen, warf sich wieder auf sie, umfasste ihre Arschbacken und gab sein letztes. Matt ließ er schließlich ab von nun aussichtslosem Unterfangen, lag auf ihr und verfiel in zartes Schmusen, bis ihm klar wurde, dass sein Körper nun, da die Wollust abgebbt war, schwer auf ihr lastete. Er ließ sich neben Eveline sinken und war dankbar für ihre Zärtlichkeiten, mit denen sie ihn unaufdringlich überschüttete.
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Obwohl erschöpft, schlief Klaus nicht ein. Zu sehr drängte alles in ihm nach dieser Frau, auch wenn dies äußerlich nun nicht mehr erkennbar war. Es war so schön, dass Eveline sich nicht einfach abwandte nach dem kleinen Tod, wie es beim One-Night-Stand schon auch abrupt vorkommen konnte. Sie plauderte, kicherte und schmuste vollkommen entspannt mit ihm, vertraut, so wie er es auch fühlte. Doch plötzlich stand Eveline auf und ging ins Bad. Um ein wenig zu pullern und zu pupsen, dachte er sich, wie Frauen das halt so tun nach den Ficken. Aber sie kam sofort zurück, hatte zwei dieser Kosmetikpäckchen dabei, wie sie in den Bädern der Hotels immer zur Verfügung gestellt waren, sowie ein großes Handtuch. Das Handtuch warf sie achtlos auf das Bett neben sich, die Kosmetikbriefchen legte sie auf das Nachttischchen.
Aphrodite im Bad der Sibyllen
Geschichten vom Anfang des Liebens
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