Die Aufgabe

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Die Aufgabe

Die Aufgabe

Kim Sine

Nun hatten Sie mich in der Hand – und ich musste gehorchen, sonst würde ich ins Gefängnis gehen. Und davor hatte ich unglaubliche Angst. Begonnen hatte bereits alles, als ich meinen Job antrat. Ich übernahm die Verantwortung über die Finanzen in der lokalen Tochterfirma eines großen Konzerns. Um den Job zu bekommen, musste man eigentlich ein Mann sein. Ich hasste sowieso weibliche Kleidung und das, was Frau mit sich tun muss, um überhaupt akzeptiert zu werden. Ich war sehr flachbrüstig – und ich mag und verwende keine Kosmetika, hasse Röcke und weibliche Kleidung. Schuhe mit hohen Absätzen widerten mich an. So gab ich mich als Mann aus, ging mit meiner überdurchschnittlichen Größe in einem Business Anzug ohne Probleme als Yuppie durch. Ich bin ein blonder Typ, so fiel niemanden auf, dass ich keinen Bartwuchs hatte. Und meine langen, weil blonden Wimpern blieben sowieso unauffällig.
Sie gaben mir den Job – und ich begann langsam, zu begreifen, wieviel Geld durch meine Finger gehen würde. Ich war zu gierig, unterschlug Geld, zuerst Kleinbeträge, dann immer mehr. Schließlich wollte ich in meiner endlosen Gier einen letzten großen Coup landen. Doch jemand hatte bereits Lunte gerochen. Am letzten Tag, bevor ich untertauchen würde, standen nicht nur der lokale Geschäftsleiter, sondern auch zwei Mann des Wachdienstes in meinem Zimmer. Sie nahmen mich mit, fesselten mich mit Handschellen. Anstatt mich sofort an die Polizei auszuliefern, brachten sie mich in den Keller.
Die Wachleute fesselten mich mit den Handschellen an einen Metallträger – und sie gingen. Der Geschäftsführer blieb vor mir stehen. Und dann schlug er mit seiner flachen Hand in mein Gesicht. Zweimal. Als er beim zweiten Mal seine Hand zurückzog, blieb er an meinem Jackett hängen. Beim Versuch, sich zu befreien, riss er die obersten Knöpfe meines Hemds ab. Plötzlich zeichneten sich meine Brüste, so flach sie auch waren, deutlich durch das Unterhemd ab. Er starrte mich an – und begriff. Unvermittelt sagte er: „Sie haben uns also auch so betrogen, nicht nur Geld abgezweigt. Aber das rettet sie auch. Wir werden Sie nicht der Polizei übergeben. Sondern wir haben etwas anderes zu tun für Sie. Als richtige Frau...“ Er betonte das Wort ‚richtige‘. Doch er ließ mir keine Zeit zum Nachdenken, erklärte mir, was ich zu tun hätte. Und ich willigte ein. So sehr ich mich auch davor entsetzte.

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