Bäckerinnenvoyeur

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Bäckerinnenvoyeur

Bäckerinnenvoyeur

Anita Isiris

Nicht, dass die Bäckerei Farneyn in eine Krise geraten wäre – das gerade nicht. Aber die drei Frauen taten sich eine Zeitlang schwer, zurück zu ihrem bis anhin unbelasteten Verhältnis zu finden. Die beiden Töchter, Shoane und Hazel, hatten ihre Mutter in einer verfänglichen Situation ertappt – einer der regelmässigen Kunden, Roano, hatte den «Tag der offenen Tür» etwas zu wörtlich genommen und war an Myriam zugange gewesen, als die beiden Töchter unerwartet in die Backstube geplatzt waren. Sie hatten ihre Mutter in einer Situation ertappt, die sie am liebsten sofort wieder verdrängt hatten. Roano, der Fussballer, war allerdings nicht von schlechten Eltern – und beide Töchter, Shoane und auch Hazel, hatten schon längst ein Auge auf ihn geworfen.

Einen Tag nach dieser doch eher peinlichen «in-flagranti-Situation» hatte die Bäckerei Farneyn geschlossen, und auch die zwei Tage danach. Die drei Bäckerinnen, die den Laden über Jahre derart zum Leuchten gebracht hatten und den Topf stets am Kochen hielten, mussten erst zu sich selber zurückfinden und hofften inständig, dass Roano, der Bäckerinnenvögler, wie ihn die beiden Töchter hinter vorgehaltener Hand nannten, kein loses Mundwerk hatte und in der Dorfkneipe herumerzählte, was er mit Myriam, ihrer Mutter, angestellt hatte.

Shoane und Hazel waren fröhliche, dem Leben sehr zugetane Frauen – und auch ihre Mutter hatte keine Probleme mit Nähe und Sexualität. Und doch… hielt sie sich innerlich in den kommenden Wochen zurück – ihren hübschen Töchtern gegenüber.

Und wie erging es Roano? Er war zusammengefahren, und noch Tage später hörte er die beiden Töchter wie aus einem Mund «Mama» schreien. Er begehrte sie alle drei, und er hatte sich den Zugang etwas anders vorgestellt. Mama, die MILF, hatte ihn vollauf befriedigen können, und in Erinnerung an ihren drallen Riesenhintern wichste er sich jeden Abend in den Schlaf. Nicht auszudenken, was er mit ihr in der Backstube noch alles angestellt hätte, wären nicht die beiden Töchter in einem derart unpassenden Moment aufgetaucht – als er kurz davor war, die anziehende Mutter mit ein paar weiteren kräftigen Stössen ins Nirvana zu befördern – dorthin, wo es Farben gab, die noch kaum je ein Mensch zu Gesicht bekommen hatte.

Selbstverständlich hätte er diese Farben auch Shoane und Hazel gegönnt… aber diese Chance hatte er sich wohl für längere Zeit verspielt. Roano war Fussballer und nahm es sportlich. Irgendwann würde sich die Aufregung gelegt haben. Zudem wusste er auf seine Wirkung auf Frauen – und beide Töchter waren, wie er auch wusste, keine Kinder von Traurigkeit. Nach der Mutter würde er auch die «inneren Werte» der beiden jungen Bäckerinnen kennenlernen. Er musste einfach Geduld aufbringen. Das war alles.

Einen Monat nach dem kompromittierenden Backstuben-Ereignis betrat er die Bäckerei Farneyn zum ersten Mal wieder und bestellte ein Rosinenbrötchen und einen Cappucino, als wäre nichts gewesen. Eigentlich war ja auch nichts. Der Sex mit Myriam war mehr als nur einvernehmlich gewesen – also musste er sich im Grunde keine Gedanken machen. Mit gerötetem Gesicht und sibyllinischem Gesichtsausdruck stellte Shoane den Cappucino und das Brötchen vor ihn hin. «Wohl bekomm’s», sagte sie – aber das sagte sie zu allen. Roano wusste sofort: Er wollte nicht nur dieses Bäckerinnenherz. Er wollte ihren Körper ganz und gar. Naschen war die Devise – und diese Devise passte ja auf eine Bäckerei wie die Faust aufs Auge. Was ihn an Bäckerinnen derart anzog? Er hatte eine Vermutung. Es waren die Hände. Diese wundervollen Bäckerinnenhände, die all die Carac-, Crèmeschnitten- und Käsekuchen-Wunderwerke zustande brachten, unter deren Last sich die Auslage schon wieder bog. Und, klar, die viel versprechenden Körper unter der schneeweissen Berufskleidung. Wie die Mutter, so die Töchter. Riesentitten, schmale Taille, breite Hüften, alles für die Liebe gemacht. Für die Liebe mit Fussballer Roano.

Dort war es auch, wo er seine überschüssige Energie ausspielte. Er trainierte mehr denn je, raste über den Platz, war der beste Stürmer, den seine Mannschaft je gesehen hatte. «Roanos Batterie hält ewig», hatte der Trainer einmal zu seinen Kollegen gesagt – und Neid war mehr und mehr Bewunderung gewichen. Benieden werden Menschen, deren Status man selber allenfalls noch erreichen kann. Bewundert werden solche, die sich in einem eigenen Universum bewegen und den Nimbus des Stars ausstrahlen. In Roanos Kopf rotierten aber nicht die zu schiessenden Tore, sondern… Abend für Abend in seiner Dachkammer… Shoane und Hazel mit ihren geilen, begehrenswerten Titten. Klar hatte er Vorbehalte. Er wusste, wie man sich im #metoo Zeitalter zu verhalten hatte. Er wusste, dass sich viele Frauen als Gesamtkunstwerk verstanden – mit ihren tollen Körpern als Verführungselement, klar, aber sie hatten auch einen Geist und eine Seele. Ohne Geist und Seele der Frauen, vermutete Roano, wäre der Planet schon längst vor die Hunde gegangen. Das war ihm klar. Aber diese verdammte… verdammte… Geilheit… er war halt doch nur ein Mann und ausgesprochen titten- arsch- und muschifixiert. Von Frauenlippen schon gar nicht zu reden, von Frauenhaar sowieso nicht. Er war von Leidenschaft durchflutet und wollte nur noch eins: verschlingen.

Dann wurde ihm die Zeit doch zu lang. Wenn er doch nur… ein einziges Mal… sehen könnte, was Shoane und Hazel unter ihrer Kleidung zu bieten hatten? Die beiden… in voller, ungezügelter, naturnaher Nacktheit? Am Badesee vor dem Dorf, wo sich trotz dünner Ozonschicht noch immer viele Frauen mit nackten Brüsten sehen liessen, waren die beiden nie. Sie waren wohl zu bekannt als dass sie ihre Körperfülle in der Öffentlichkeit präsentieren mochten, so Roanos Hyptohese. Er verstand das, denn er war nicht dumm. Dann erstand er aus seinem Ersparten dieses Smartphone der neuesten Generation – mit eingebautem Mehrfachzoom und Nachtsichtgerät. Er hatte es direkt aus China kommen lassen, zu einem annehmbaren Preis, und er vermutete, dass niemand ausser ihm in diesem Land über eine derartige Kleinstmaschine verfügte. Sie übertraf, was den Prozessor anging, die technische Infrastruktur, die bei der ersten Mondlandung 1969 zur Verfügung gestanden hatte, um ein Vielfaches. Ach Gott! So wurde Roaldo zum Bäckerinnenvoyeur.

Systematisch sondierte er das Gelände rund um die Bäckerei Farneyn. Es gab einen Hinterhof, der aber bis spät in die Nacht gut ausgeleuchtet war, weil die Menschen in den angrenzenden Wohnungen erst gegen Mitternacht ins Bett gingen und in den Wohnzimmern das Licht löschten. Aber es gab da eine Nische, wie Roano mit Herzklopfen feststellte. Eine mit einem kleinen Gebüsch abgegrenzte Nische, und von dort aus, wenn er sich geschickt anstellte, sah er direkt hoch zu den drei Schlafzimmern der Bäckerinnen. Die drei teilten sich eine 4-Raum-Wohnung, und jede hatte in einem eigenen Schlafraum die verdiente Privatsphäre. Es begab sich also, dass Roano sich Abend für Abend zu besagtem Gebüsch schlich, bis spät in die Nacht wartete und seine Smartphone-Kamera auf die drei Schlafräume richtete. Die drei Frauen gingen allerdings sehr früh zu Bett – weil sie ja in den Morgenstunden an ihren Leckereien arbeiteten. Wie das bei Voyeuren so üblich ist, verfolgte Roano den Lebensrhythmus der drei. IN der Regel gingen sie um 19:00 Uhr zu Bett. Zu früh und zu hell für Fotos oder Filme. Aber die frühen Morgenstunden waren ideal. Nach Mitternacht war der Hinterhof in pittoreskes Dunkel gehüllt, pittoresk deshalb, weil drei Fenster, die begehrten Ausschnitte auf die wahre Welt, erleuchtet waren. Die drei Bäckerinnen standen auf und machten sich bereit für eine weitere anstrengende Zeit in der Backstube, so, dass bereits um 06:00 Uhr die ersten Kunden empfangen werden konnten.

Roanos Herz stand still, als er das äusserste Fenster links heranzoomte. Shoane! In einem geblümten Nachthemd. Welch Begehren! Welche Pracht! Sie zog sich das Nachthemd kurzerhand über den Kopf und stellte sich an ein Waschbecken, das sich im Zimmer befand. Diese weichen, warmen Riesenbrüste! Wie sie ihr Haar zurückwarf! Roano filmte und filmte… und bannte die junge Frau für alle Ewigkeit auf seine Speicherkarte. Dort sollte sie bleiben, bis er ein Greis war, zu dement, um sein Smartphone noch bedienen zu können. «Dio mio», dachte er und konnte nicht anders. Er machte sich am Reissverschluss seiner Jeans zu schaffen, holte seinen Schwanz heraus und wichste langsam und genussvoll auf die Blätter des kleinen Gebüschs, hinter dem er sich versteckt hielt. Shoanes Ahnungslosigkeit, als sie seiner Kamera ihren voluminösen Hintern präsentierte. «Geiles Luder», murmelte er. Oh ja, Roano mochte «dirty talk». Viele Frauen, die er bisher gehabt hatte, waren eher irritiert, wenn er ihnen etwa ins Ohr flüsterte «ich will Deinen Arsch, Schlampe» - aber für andere wiederum war sein «dirty talk» ein absoluter turn-on. Sie erwiderten seine dreckigen Sätze mit Lust und Wonne. Wie wohl Shoane auf «dirty talk» reagiert hätte? Roano würde es wohl nie herausfinden.

Er zog die Jeans hoch, verstaute sein Smartphone und machte sich hochbefriedigt auf den Weg in seine Dachkammer. Dort verband er sein kleines Gerät mit der TV-Station und hatte Shoane im Grossformat vor sich. Welch gestochen scharfe Aufnahme – sogar ihre Gänsehaut konnte er erkennen – ganz zu schweigen von den süssen, geilen, steifen Nippeln. Er liess den Voyeurs-Streifen in Zeitlupe durchlaufen und verschaffte sich erneut ein «kleines Glück». Oh verdammt!

Es dauerte einige Nächte, bis Roano auch von Hazel ein kleines Video drehen konnte. Das volle Blondhaar! Ihre Achseln, als sie ihre Haarpracht zu Zöpfen flocht! Wie sich ihre Brüste dabei bewegten! Sanft, wie träge fliessendes Wasser! «Für die Liebe gemacht», murmelte er, «zeig mir endlich Deine Möse!». Als hätte Hazel ihn gehört oder als könnte sie Gedanken lesen, wandte sie sich etwas zur Seite, und Roano filmte das hübsche dunkle Haardreieck zwischen ihren Schenkeln. «Welch Glücklicher…», murmelte Roano und stellte sich vor, ein Mann träte hinter Hazel und nähme sie mit genussvollen, kräftigen Stössen. Die andern beiden Fenster, hinter denen Myriam und Shoane schliefen, blieben dunkel. Dann traute Roano seinen Augen nicht. Da trat tatsächlich ein Mann hinter Hazel. Roano zoomte und zoomte. Er täuschte sich nicht. Es war Frederico, der Torwart der gegnerischen Fussballmannschaft. Er ging sofort zur Sache und umfasste Hazels Riesentitten mit seinen Händen. Sie warf den Kopf zurück, lachte, liess sich vom Torwart befummeln… und dieser ging weiter. Und weiter. Und weiter. Hazel trat ans Fenster, öffnete es, atmete Abendluft… und Roano drehte den perfekten Movie mit perfekten Fick-Moves der jungen Bäckerin, die sich von Frederico von hinten stossen liess. Welch eine Lust, welch eine Freiheit… alle Wohnungsfenster waren dunkel, somit fühlte Hazel sich unbeobachtet. Mama und Schwester waren wohl bereits wieder in der Backstube zugange und gönnten der Jüngsten ihr Schäferstündchen, das diese in vollen Zügen auskostete. Welch ein Fick! Fredericos Kondition liess nichts zu wünschen übrig, und Hazel parierte mit fliessenden Bewegungen ihres Beckens. Sie nahm den Torwart in sich auf, und es schien ihr grosses Vergnügen und grosse Lust zu bereiten. Roano vermeinte sogar ihr Keuchen zu hören. Er würde die ganze Nacht mit diesem Sexfilm verbringen – und wenn der Teufel ihn juckte, würde er ihn eines Tages auf Youporn hochladen. «Seht, Leute, so fickt eine Bäckerin!» Er tat es nicht, denn es hätte ihm das Herz zerrissen. Roano war ein eifersüchtiger Brasilianer.
Er machte etwas anderes: Am Fussballturnier am kommenden Samstag trat er mit einer derartigen Energie gegen das Leder, dass Frederico keine Chance hatte. Er musste sich mehrere Zähne ersetzen lassen.

Und Roano träumte weiter.

Roano, der Bäckerinnenvoyeur

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