Der Ball

Geschichten vom Anfang der Sinnlichkeit

20 9-15 Minuten 0 Kommentare
Der Ball

Der Ball

Stayhungry

Es war einer jener weitläufigen Landgasthöfe, die ohne Schwierigkeiten große Menschenmengen aufnehmen konnten, weshalb die Städter große Veranstaltungen wie Hochzeiten oder Faschingsbällen gerne solcherorts durchführten.

An diesem Abend traf sich hier eigentlich das Establishment, aber dessen lockere Fraktion, die nicht über Eintrittspreis und Garderobenzwang sicherstellte, dass sie unter ihresgleichen blieben. Die hier wollten einfach ein schönes Fest, hatten für einigermaßen gute Musik gesorgt und bewusst über den Kreis ihrer edlen Vereinigung hinaus eingeladen. Denn ein volles Parkett und ein paar gute Tänzer machten eben auch was her, so dass man sich gut von der faden Selbstdarstellung der Smoking und Fliege tragenden konservativen Provinzgranden unterscheiden konnte.

Die Band hafte die Stimmung gut aufgebaut. Dezent schwungvoll beginnend über die Generationen vereinenden Evergreens hatten sie nun die erste hitzige Tanzphase eingeläutet. Und das hieß nun aus deren wie der Mehrheit Sicht nicht Standard und Latein, sondern Disko.

* * *

Noch verschwitzt vom bisherigen Dauereinsatz auf der Tanzfläche lehnte er an einer Säule und sah den anderen zu. Seine Liebste war ins Gespräch vertieft. Sie und die anderen versierten Tänzerinnen nahmen diese Allerweltsmusik zum Anlass für ein wenig Geläster und Geschnatter, da fiel es gar nicht auf, wenn er sich entfernte.

Die Dame im hellblauen Abendkleid, mit ihren langen, gelockten schwarzen Haaren und den tiefdunkel geschminkten Lippen sah ihm nur tief in die Augen. als sie an ihm vorüber ging.

Schon einige Male waren sich ihre Blicke begegnet, zunächst auf der Tanzfläche, wo es galt, in schwungvoller Bewegung nicht aneinander zu stoßen. Das konnte er besser steuern als der Dame häufigster Tanzpartner, wohl ihr Gatte. Angesiedelt am Tisch einer Gruppe verarmter Fachärzte, die sich über das alltägliche Leid unzureichender Honorierung mit edlen Alkoholika der gehobenen Preisklasse trösteten, wurde sie mit fortschreitender Zeit zwar noch von einigen Herren zum Tanz geführt, aber eben zunehmend weniger. Das war letztlich für die Mehrzahl der Männer immer die Entscheidung: das Tanzbein zu schwingen oder ein solides Fundament für den Kater des nächsten Tages zu legen. Obwohl ruhig und beherrscht, war der Dame eine gewisse Verärgerung. zumindest Unzufriedenheit anzumerken, denn die Heiterkeit ihrer Logenrunde schien sie nicht vollumfänglich zu teilen.

Er konnte nicht anders, er drehte sich um nach ihr und sah ihr unverhohlen nach. Der Schwung ihrer Hüften nahm ihm den Atem, beengte seine Brust, jagte das Blut bis unter die Haarspitzen. Er warf einen kurzen prüfenden Blick zurück, doch niemand vermisste ihn.

Dann folgte er ihr.

*

Die Toilette im Keller war nur frequentiert in den Tanzpausen, wenn alle die Gelegenheit nutzten. Nun im heiß geliebten Discofox-Fieber strebten die wenigen Notdürftigen den Waschräumen des Erdgeschosses zu.

Sie stöckelte mit ausladenden Schritten den Gang entlang, vorbei an den Eingängen von Damen- und Herrentoilette. Hier gab es unter der Überschrift Privat einen Abgang von der obigen Bühne zu der Garderobe der Musiker und den zugehörigen Waschräumen. Dumpf hämmerte der Rhythmus der nur von wenigen verschmähten Stimmungsmusik nach unten, es würde wohl niemand nach unten kommen in den nächsten Minuten.

Sie öffnete die Tür und blickte wortlos über die Schulter zurück.

Das Blut kochte in seinen Adern, unermessliche Kraft pulsierte bis in seine Stirn, einhergehend mit weichen Knien. Um ihre Mundwinkel spielte ein unruhiges Lächeln, ihre geröteten Wangen und das tiefe Heben und Senken ihrer Brust verrieten ihre Erregung. Es war kein Kräftemessen, ihre Blicke waren nur Ausdruck und Wegbereiter tiefen Verlangens. Die unendliche Zeitlosigkeit des Moments gebar sich nicht aus einem Hadern und Ringen um eine Entscheidung und als sie nach einer schieren Ewigkeit sagte: Komm, doch war dies kein Befehl, nur eine Bekräftigung dessen, woraus es ohnehin kein Zurück mehr gab.

Beide atmeten sie schwer, als sie den relativ großzügigen Raum betraten. Er verriegelte die Tür hinter sich und gebannt sahen sie sich in die Augen. Ein lautloses Lachen machte der ernsten Anspannung des vorangegangen stummen Verhandelns auf ihrem Gesicht Platz. Unter mühsam leise gehaltenem Keuchen raffte sie in freudiger Erregung ihr Abendkleid, hedderte sich aus ihrem Slip und setzte sich mit weit geöffneten Schenkeln. Noch war sie zu angespannt, ihren Blick fest in den seinen verankert, suchend in ihm nach seinem Erleben, seiner Erregung, hoffend auf seine Bejahung, seine Freude an ihrer Freude, sich zu offenbaren, sich ihm zu zeigen, sehnsüchtig, ihm als vollendetes Glücksgefühl anbetungswürdig zu sein.

In einem lustvollen Prozess begann sich ihre Verkrampfung zu lösen und Erleichterung kam über sie, er wusste gar nicht , wohin er sehen sollte, in ihre tiefen, alles preisgebenden Augen, auf ihren Lust, Erregung, Genuß verratenden Mund, zwischen ihre nackten, intimste Einblicke gewährenden Lippen, dem der güldene Saft des Weibes so kräftig entsprudelte.

Der Duft von Kaffee mit einem Hauch von Sekt-Orange erfüllte ihr außergewöhnliches Separee, und längst lag er schon auf den Knien, nah, ganz nah vor ihr, als wolle er in sie kriechen. Zu einem weiteren Schwall pupste sie leise, doch nur ein unbekümmertes, zufriedenes Schmunzeln flog einem Schmetterling gleich auf ihr Gesicht, keine Scham oder Peinlichkeit vor dem unbekannten Mann. Wer hier mitging und einer bizarren Neigung frönte, konnte nicht zimperlich sein. Während er ihren Duft noch tief einatmete, trocknete sie sich, und verweilte dann regungslos in dieser von allen Männern als göttlich verehrten Pose.

Nun zog es ihn nach unten, unweigerlich, und kein zivilisatorisches Tabu bremste sein animalisches Begehren, seine fordernde, gierige Zunge, seine Besitz ergreifenden Lippen. Hier zu zögern oder zurückzuweichen, hieße, auf den intimsten Genuss einer begehrenswerten, lustvollen, leidenschaftlichen, willigen, für ihn, ganz für ihn empfänglichen Frau zu verzichten. Doch nichts, nichts lag ihm ferner als das.

Der Geruch ihrer Erregung gemischt mit dem bizarren Rest ihrer Erleichterung und dem frischen, angenehm riechenden Schweiß ihrer tänzerischen Betätigung zog ihn magisch an, als sie ihm ihr Becken weit entgegenstreckte von ihrer unbequemen Sitzgelegenheit aus. Vor dem Ball hatte sie sich nicht nur geschminkt und gefönt, sondern auch geduscht. Kein abstoßender Geruch warnte von unterhalb ihrer Spalte, es lockte jener von Mandelmilch, gemischt mit ihrem natürlichen und unvergleichlichen Parfüm, so dass seine Zunge gierig nach unten wanderte, auf ihrem Anus kreiste, sich fordernd verhärtete und in ihren Muskel drang. Wohliges, mühsam verhaltenes Stöhnen belohnte sein verlangendes Erkunden ihrer Intimität.

Dann drängte sie nach unten, nahm sein Glied in ihren Mund, saugend, züngelnd, Spitze, Schaft und Hoden wild liebkosend. Sie tastete nach ihrem am Boden liegenden Täschchen und fummelte blindlings ein Präservativ heraus, riss die Packung auf und rollte es ihm über. Sie war gut vorbereitet für die wohl übliche Alkoholisierungsphase ihres betuchten Gatten.

Er schob seine Arme unter ihre Beine, hob sie hoch und drückte sein entblößtes Geschlecht an ihren heißen, feuchten, duftenden Unterleib, ihren Rücken an die Wand pressend. Schnell war ihm klar, dass er diese Akrobatik nicht wirklich durchhalten könnte, und so hob er sie auf den Waschtisch gegenüber der Toilette, wo er im gleißenden Licht nicht nur ihr Gesicht und ihre entblößten Brüste, sondern auch ihren Rücken, ihren Arsch und nicht sich zuletzt sich selbst samt seiner, ihrer Geilheit in der verspiegelten Wand sehen konnte.

Sie waren bedacht, sich nicht zu beflecken, einander nicht saugend mit Blutergüssen zu bedecken, obwohl sie sich ineinander krallten — niemand sollte wissen von ihrem wilden, leidenschaftlichen Erleben. Hart, sehr hart stieß er in sie, obwohl seine wahre Begeisterung dem einfühlsamen Zelebrieren von Zärtlichkeit und Leidenschaft, von Berührung und Liebkosung, in langsamer Steigerung der Intensität galt, die erst allmählich in kraftvoller Vereinigung zu enden pflegte. Denn nur wenn der Dame allumfassender Respekt und wahre Zuwendung versichert sind, fügt sie sich sehnsüchtig der starken Faust im Nacken, um sich hinweg reißen zu lassen von wilderer Lust, als sie sich in nüchterner Überlegung je eingestehen könnte.

Allein, die Gelegenheit hierfür war nicht gegeben, so musste ein langer, tiefer Blick in wahrhafter Dauer eines Augen-Blicks genügen, dass sie einander all dessen versicherten, was sie nicht in der Ewigkeit des Moments erfahren könnten.

In solcher Heftigkeit und umfassender Erregung eilte der Kleine Tod geradezu zu den ihm Geweihten und alle Kraft wich aus ihnen. Matt hingen sie ineinander, bedeckten einander mit vorsichtigen, das Make-up schonenden Küssen und zartem Züngeln ihrer Zungenspitzen. Einmal noch wallte seine Seele, nicht sein Geschlecht auf in Erregung. Er zog ihr Dekollete nach unten, saugte gierig an ihren Nippeln, leckte noch einmal in ihre Vulva und ihren Anus. Doch mit der Ermattung bahnte sich die Gewissheit ihren Weg, dass ihre gemeinsame Zeit abgelaufen war. Während er das Präservativ vorsichtig abzog und in Papier hüllte, hielt sie ihn noch im Arm und drückte ihre Wange an seine.
Dann öffnete sie die Tür, warf einen prüfenden Blick nach draußen und hauchte im Gehen noch in sein Ohr: Wenn ich wieder pinkeln gehe, fick mich von hinten.

*

Nun galt es, seinem Mund, seine Lippen vom Geschmack der wilden Vereinigung zu reinigen. Hierfür hieß es mit der Seife am Waschbecken zu arbeiten, ohne Hemd und Krawatte auffällig zu befeuchten. Auch einen prüfenden Blick nach Spuren von Lippenstift und Schminke sowie Folgen eines im Taumel der Leidenschaft unbemerkten Bisses vergaß er nicht.

* * *
Wie sie so tanzte, seine Frau, in seinen Armen, war sie so schön, er begehrte sie wie damals, als sie noch eine junge Frau gewesen war. Schön war sie, auch wenn ihr Alter gut einzuschätzen war, er hätte keine andere gebraucht. War eine hitzige durchtanzte Nacht früher ein Garant für eine noch heißere Begegnung im Anschluss an diese, so wusste er jetzt schon, wie diese Nacht enden würde. Den letzten Rest an Energie würde es kosten, bis zum Ende durchzuhalten, was sie ja auch liebte. Im Auto dann würde sie schon von ihrer Erschöpfung seufzen, so als wollte sie ihn vorbereiten, dass dieser einen sinnlichen Leidenschaft keine weitere folgen würde. Bald würde sie wahrscheinlich einnicken und er müsste sich allein zurechtfinden in mondloser Nacht zwischen den Käffern hier draußen und all den samstäglichen Besoffenen unterwegs.

Dann würde sie noch, selbstverständlich hinter geschlossener Tür, ein wenig tröpfeln, die Zähne putzen und anschließend wohlig ins Beil hüpfen. Wenn er aus dem Badezimmer käme, wäre sie schon ins Land der Räume entwichen ….

* * *

Er tanzte ungern mit anderen. Zu sehr ähnelte dieses sinnliche Erlebnis mit Berührung, Nähe, Bewegung in gemeinsamem Rhythmus und blindem Verstehen jenem der liebenden Vereinigung. Den Tanz als Symbol und Verkörperung jener Leidenschaft hatte er ihr zu Liebe zu seiner Passion erwählt, auch, um ihr wieder öfter nah zu sein, sie zu berühren, im Arm zu halten, zu jener Zeit als das Elend begonnen hatte und sie zunehmend vor seiner Berührung zurückgewichen war.

Allein, sie liebte den Tanz bald mehr als die wahre Intimität und bitter war die Erkenntnis, dass seinem Sehnen selten und nicht in einem befreienden Ausmaß entsprochen wurde. Nun heißt es in Filmen, Literatur und Ratgebern gerne mal, der Mann solle bei Vernachlässigung in erotischer Hinsicht seine Gefühle offenbaren, sich nicht in Arbeit, Sport oder Alkohol flüchten, sondern reden, Emotionen zeigen, durchaus auch einmal Arger.

Das ist selbstverständlich gelogen und wird nur so als Konter gesetzt, weil zwischen Mann und Frau gemeinhin die Rollenverteilung so sei, dass Frauen das Gespräch suchten, um einander näher zu kommen, Männer hierzu jedoch unfähig seinen. Allein aus dieser männlichen Sprachlosigkeit werden dann weibliche Unlustphasen erklärt, die sich im gegenteiligen Fall in Luft auflösen sollen, weil die Frauen sich dann selbstverständlich ihren, nun gefühlvoll geläuterten Männern wieder erotisch zuwenden würden, so als hätten sie sehnsüchtigst nur auf eine Gelegenheit gewartet.

Einen Krieg brach er in dieser schmerzlichen Problemlage schon lange nicht mehr vom Zaun. Sie könne sich nicht verbiegen, wäre ihm das Recht, wenn sie sich nur den Zwängen fügen würde? Das pflegte zu sitzen. Denn wenn ein Mann sich danach sehnt, wieder begehrt zu werden, und das fern allen Vorstellbaren für das alltägliche Leben miteinander zementiert ist, dann ist die Rolle eines dominanten, Frauen verachtenden Machismo auch nicht das, wonach seine Seele dürstet.

Wieso er nicht zufrieden wäre mit ihrem Leben, sie sei zufrieden. Das war nicht zynisch, das kam ihr von Herzen und sie war verzweifelt. Ihm kam damit die Rolle des Friedensstörers zu, und die behagte ihm auch nicht.

Die Initiative fiel ihm also zunehmend schwerer und das Warten auf jenen gelegentlichen schönen Moment der Aufhebung aller Gegensätze im Fühlen machte ihn zu einem Ohnmächtigen, wo doch das Wesen der Leidenschaft das Spüren seines Mannseins bis in die letzte Faser seines Körpers war.
Aber er liebte sie, sie und ihre Not und ihre Freude, und deshalb konnte er doch warten, warten auf sie.

Nur wie er damit auf Dauer zu Recht kommen sollte, bereitet ihm in Zyklen Kopfzerbrechen — und Magenschmerzen.

* * *

Als seine unbekannte Liebhaberin wieder an ihm vorbei ging und ihn aus den Augenwinkeln streng fixierte, ob er sie denn auch wahrnähme, hoffte er, dass niemand seinen glühenden Wangen die wahre Ursache anmerkte. Er mühte sich, einen angemessenen zeitlichen und räumlichen Abstand einzuhalten.

Sie hatte geprüft ob der Raum auch frei war, er sah zurück die Treppe hoch, ob sie ungestört blieben.
Kurz nur folgte er dem Genuß, ihr zuzusehen, während er den Schutz anlegte, den sie ihm gereicht hatte. Sie tupfte sich trocken und drehte sich um. Er zog ihre Backen auseinander und drang unterhalb ihres süßen Anus ohne Umschweife in sie ein. Und sie war feucht, willig, geöffnet. Er faßte ihre Brüste fest und stieß hart in sie, nun mit längerer Ausdauer, denn er hatte sich zuvor schon ausgiebig verspritzt in ihr.

Diesen harten, schnellen Sex liebte er eigentlich gar nicht. Aber jetzt eben mit seiner unbekannten Liebhaberin, die ihn ohne Zögern innig sinnlich empfangen hafte, erlebte er den Quickie nicht als die übliche, unverhoffte und verschämt geübte Ausnahme von der Regel der Bevorzugung der Abgrenzung gegenüber der Hingabe, die im gewohnten ehelichen Zusammenleben den Aufwand für die intime Begegnung auf ein Minimum reduzierte, gerade um dieser eben nicht über Gebühr Respekt zu erweisen und ihr so nicht ungewollt wieder eine Aufwertung innerhalb der festen Beziehung zukommen zu lassen.

Hier war die schnelle, wilde, vorbehalt- und kompromisslose Vereinigung, der harte, heftige Stoß in ihr Innerstes die umfassende Synthese all dessen, was möglich sein könnte, nur im Augenblick angesichts von Raum und Zeit in engster Begrenzung nicht war. Ihr Akt hatte nicht die erregte Heiterkeit wie ihre erste willige Vereinigung. Es gab kein Werben mehr, sie waren sich wortlos einig, dass sie ihre letzte Chance nutzen wollten. Nah waren sie sich, das Begehren war ehrlich, aber ein Hauch von Bitterkeit lag über ihrer wilden Lust, die nun einen zwanghaften Zug in sich trug und das erlösende Wesen des gegenseitigen Hingebens in den Hintergrund drängte. Fast schmerzhaft kam er in ihr und dieser Erschöpfung folgte kein Aufbegehren mehr.

Beide waren sie traurig, liebkosten einander noch ein wenig, aber es war nicht zu leugnen, nun hieß es Abschied zu nehmen. Sie fragten einander nicht nach ihren Namen, und als sie ging, sagte sie nur, schön war es mir Dir. Ja, antwortete er, das war es.

* * *

Es wurde noch ausgiebig abgetanzt, zum Schluss mit den heute üblichen Gassenhauem, die früher als zu hart und laut verpönt waren, ohne Stil und Haltung, nur mit Gegröle und dann ging es nach Hause. Alles kam wie erwartet und so beschloss er nach nur ganz kurzem Zweifel, ob er nicht doch noch zum Einsatz müsste, den sehr gelungenen Abend noch einmal Revue erinnernd passieren zu lassen. Zwar stellte sich die Härte nicht mehr ganz so unvermittelt ein und nach minutiös erinnertem Nacherleben kamen auch nur ein paar farblose Tröpfchen, aber immerhin war es schon Ewigkeiten her, dass er in einer Nacht ein dreimal gekommen war …

Zufrieden legte er sich neben seine Liebste, die sich schon schlaftrunken entrückt noch ein wenig näherte, ohne aber einladend Arme und Beine unter seine Decke zu schieben. Die Vermeidung zwei- oder eindeutiger Verhaltensweisen war bei ihr schon bis tief in bewusstseinsferne Schichten verankert.

Was ihn sonst in vergleichbar einsamen Wachphasen quälte und bedrückte, war nun fast ein Segen…

Klicke auf das Herz, wenn
Dir die Geschichte gefällt
Zugriffe gesamt: 3892

Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.

Gedichte auf den Leib geschrieben