Benni und die gestresste Nachbarin

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Benni und die gestresste Nachbarin

Benni und die gestresste Nachbarin

Sven Solge

„Na, da scheinen sich ja zwei Seelenverwandte gefunden zu habe!“, stellte Annika lachend fest und strahlte ihn mit ihren schwarzen Augen an.

Sie machte auf einmal einen gelösten Eindruck, sodass es Benni ganz warm ums Herz wurde.

Er nahm ihre Hand, die sie locker auf ihrem Knie liegen hatte und zog sie an seine Lippen. Als er sie losließ und dabei anschaute, überzog eine leichte Röte ihr Gesicht. „Ich mag dich sehr gern!“, sagte er zu ihr und startete den Motor.

Schweigend fuhren sie eine ganze Zeit durch den abendlichen Berufsverkehr. Plötzlich legte Annika ihre Hand auf seine, die er aus alter Gewohnheit auf dem Schaltknüppel der Automatik liegen hatte und verflocht ihre Finger mit seinen. Ein warmes Gefühl durchströmte Benni, war er doch seinem Ziel, diese Frau kennen zu lernen, ein großes Stück nähergekommen. Und bei dem Gedanken mit ihr allein in ihrer Wohnung zu sein, wurde es verdammt eng in seiner Hose. Eine innere Stimme versuchte zwar immer ihn zu bremsen und nicht so euphorisch zu sein, doch sein Körper ließ sich nicht so leicht überzeugen.

Wenig später erreichten sie seine Garage. Benni stieg aus um das Garagentor zu öffnen. Annika stieg auch aus und sagte zu Benni: „Ich gehe schon mal vor, muss noch kurz ein wenig Ordnung schaffen, okay?“ Ohne eine Antwort abzuwarten ging sie zur kleinen Pforte des Nachbargrundstücks und verschwand im Hintereingang ihres Hauses.

Benni machte langsam und gab Annika damit noch etwas mehr Zeit. Er parkte in Ruhe seinen Wagen ein und schloss das Tor. Dann begab er sich auch zur Rückseite des Nachbarhauses und wollte dort auch ins Treppenhaus gelangen, doch leider war die Tür ins Schloss gefallen und ließ sich nur mit einem Schlüssel öffnen. Nun dann eben vom Vordereingang. Benni durchschritt den Torweg und stand wenig vor dem Klingeltaplot. Doch jetzt gab es ein Problem, wie hieß Annika mit Nachnamen? Wo sollte er klingeln? Er kannte doch nur ihren Vornamen, hatte auch ihre Handynummer nicht. Daran hatten sie beide nicht gedacht.

Er überflog die Namensschilder, doch keines hatte einen Vornamen. Höchstens mit dem Anfangsbuchstaben, doch davon gab es alleine drei, die mit „A“ anfingen. Benni fluchte vor sich hin, als plötzlich sein Handy klingelte. „Wo bleibst du?“, kam eine etwas frustrierte Stimme aus dem Lautsprecher.

„Gut das du anrufst, ich stehe schon eine ganze Weile vor der Tür und weiß leider nicht wie du mit Nachnamen heißt? Wo darf ich denn klingeln?“ Doch er bekam keine Antwort, sondern der Summer ertönte und die Tür ließ sich öffnen.

Dann hörte er plötzlich ihre Stimme im Handy: „Zweiter Stock, bei Lengert!“

Langsam ging er die Treppe hoch. Irgendwie steigerte sich seine Erregung mit jeder Stufe. Sein ganzer Körper war in Aufruhr. Was erwartete ihn in der Wohnung? Würden sie mit den Zärtlichkeiten wie im Auto weiter machen? Das Herz schlug ihm bis zum Hals und das kam nicht von der Anstrengung des Treppensteigens.

Annika stand in der Tür und strahlte ihn an. „Ich habe schon gedacht, du hast kalte Füße bekommen.“, sagte sie, und ließ ihn eintreten.

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