Benni und die gestresste Nachbarin

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Benni und die gestresste Nachbarin

Benni und die gestresste Nachbarin

Sven Solge

Etwas irritiert schaute Annika ihren Chef an. „Wohin führt diese Tür?“, fragte sie ihn.

„Das ist meine Überraschung! Ich habe mir gedacht, ich biete ihnen die Stelle als Chefsekretärin an, da mir langsam die Arbeit über den Kopf wächst und ich dringend Hilfe brauche. Natürlich bekommen sie dann auch mehr Gehalt, ich dachte so an die Tausend Euro mehr, zu dem Gehalt was wir vereinbart hatten. Was halten sie davon?“

Annika fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken, immer abrufbereit für ihren Chef zu sein, Außerdem fühlte sich etwas überrumpelt. Wobei sie die Gehaltsaufbesserung natürlich gut gebrauchen konnte. Jetzt, wo sie nach der Trennung von Fred, für alles alleine aufkommen musste, war ihr Budget schon sehr eingeschränkt. Diese Gedanken schossen ihr durch Kopf bevor sie ihrem Chef eine Antwort geben konnte.

„Woher wollen sie wissen, ob ich die Stelle ausfüllen kann? Ich habe so etwas noch nie gemacht, ich bin IT-Technikerin und möchte in dieser Richtung auch weiterhin tätig sein. Dafür habe ich studiert und viel Zeit investiert.“

„Ach kommen sie Frau Lengert, das packen sie doch mit links. Natürlich dürfen sie im IT Bereich weiterarbeiten und ihr Können der Firma zur Verfügung stellen. Und nebenbei erledigen sie noch ein paar Aufgaben für mich. Das ist wirklich nicht viel und wenn ihnen die Gehaltsaufstockung dafür zu gering erscheint, können wir darüber noch mal reden.“

Annika überlegte kurz und machte ihrem Chef dann einen Vorschlag: „Ok ich werde das vorrübergehend so lange machen, bis sie eine geeignete Chefsekretärin gefunden haben. Da ich mich sowieso erst einmal in ihre Produkte einarbeiten muss, werde ich mich die ersten Wochen wahrscheinlich mehr hier im Hause aufhalten, bevor man mich zu den Kunden lässt.“ Annika war von dieser Idee innerlich begeistert, hatte sie seinem Wunsch doch entsprochen und gleichzeitig ihm ihre beruflichen Ziele klar gemacht.

Herrn Pitlüh schien dieser Einfall überhaupt nicht recht zu sein, hatte er sich doch viel mehr von der Nähe dieser schönen Frau versprochen. Schon beim Vorstellungsgespräch hatte ihn diese Wahnsinnsfrau in ihren Bann gezogen, sodass er dem Tag entgegenfieberte, an dem sie hier im Betrieb anfangen würde. Nächtelang hatte er erotische Träume von ihr gehabt. Schmerzhafte Erektionen und ungewollte Samenergüsse waren die Folge gewesen, und nun sollte das alles gewesen sein? Das konnte und durfte nicht sein. Er war sich seiner Männlichkeit durchaus bewusst und reagierte deshalb gelassen auf ihr Angebot. Die Zeit würde für ihn sprechen.
Beherrscht erwiderte er: „Das hatte ich mir zwar anders vorgestellt, aber sie haben recht. Kommen sie erst mal an und arbeiten sie sich ein. Vielleicht sagt ihnen diese Zweigleisigkeit später sogar zu und sie möchten nur noch für mich als Sekretärin arbeiten.“, fügte er zum Schluss noch süffisant hinzu.

Nach diesen ersten, kleinen Unstimmigkeiten führte er sie durch den Betrieb und stellte sie bei den Kollegen vor. Es waren fast ausschließlich männliche Kollegen. Überwiegend Programmierer, nur noch ein IT-Techniker, mit dem sich Annika augenblicklich verstand. Nur in der Poststelle gab es noch ein weibliches Wesen.

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