Danach verlief der Tag ruhig und sie konnte sich mit den Kollegen näher bekannt machen und ihre Arbeit aufnehmen.
Da im Betrieb Gleitzeit herrschte, leerte sich ab 15 Uhr die Arbeitsstätte. Annika saß in ihrem Büro und hatte sich gerade das erste Programm hochgeladen, das in der Firma entwickelt worden war. Als die Tür vom Chefbüro geöffnet wurde und Herr Pitlüh ihr Zimmer betrat. Im Gegensatz zum morgendlichen Empfang, als er noch Anzug und Krawatte trug, hatte er jetzt nur noch Hose und Hemd an. Die Ärmel aufgekrempelt, wirkte er sehr leger.
„Na Frau Lengert, kommen sie zurecht?“, lächelnd trat er hinter ihren Stuhl und schaute auf den Bildschirm. „Ah, sie beschäftigen sich ja schon mit unserem Spitzenprogramm, da ist uns wirklich ein guter Wurf gelungen.“
Sie unterhielten sich eine ganze Weile über das Programm. Die Nähe ihres Chefs machte Annika sichtlich nervös, sodass sie sich kaum auf das konzentrieren konnte was er ihr erzählte. Als er dann plötzlich eine Hand in ihren Nacken legte und seinen Unterkörper gegen ihren Ellbogen drückte, konnte sie deutlich spüren, dass er eine Erektion hatte.
Entsetzt schob sie ihren Stuhl zurück und sprang auf. Zornig blaffte sie ihren Chef an: „Was soll das? Fassen sie mich nie wieder an!“ In aller Eile packte sie ihre privaten Sachen in ihre Tasche und wandte sich zum Gehen.
„Frau Lengert, bitte warten sie! Ich möchte mich entschuldigen. Es tut mir leid! Ich dachte ich wäre ihnen sympathisch!“ Er schien wirklich geknickt zu sein und machte dabei einen panischen Eindruck auf Annika.
Aber für Annika war es zu viel. Schon den ganzen Tag, wenn er in ihrer Nähe war, suchte er den Körperkontakt. Hier mal eine Hand auf die Schulter oder den Rücken legen oder wie unbeabsichtigt ihre Hand berühren. Sie hatte das bisher immer als persönliche Geste abgetan. Aber die deutliche Erektion, die sie mit einem kurzen Blick auf seine Hose, immer noch sehen konnte, war zu viel.
„Herr Pitlüh, ich glaube die Zusammenarbeit mit ihnen ist nichts für mich. Sexuelle Belästigungen am Arbeitsplatz und dazu noch vom Vorgesetzten geht gar nicht! Ich kündige hiermit!“
-*-
Benni hatte nach seiner Rückkehr aus Wilhelmsburg sich sofort über die Batterie von Annikas Auto hergemacht. Der Ausbau ging zügig vonstatten und nach einer halben Stunde hing die Batterie am Ladegerät und nun wurde es Zeit, dass er sich bei seiner Firma meldete und sein Homeoffice anmeldete.
Um 15 Uhr machte er sich wieder auf den Weg um Annika abzuholen. Er stand schon etwa 10 Minuten vor der Firma als Annika an seinem Wagen vorbeilief, ohne ihn zu sehen. Etwas konsterniert schaute Benni hinter ihr her, bis Bewegung in ihn kam. Er öffnete die Tür und rief hinter ihr her:
„Annika!“
Sie stoppte ihren Schritt und dreht sich langsam um und als sie ihn erkannte, ließ sie ihre Tasche fallen und stürmte auf ihn zu um ihn um den Hals zu fallen. Sie klammerte sich an ihn als wenn er sie jeden Moment von sich stoßen würde. Dabei schluchzte sie an seinem Hals und Benni spürte die Feuchtigkeit die ihre Tränen auf seiner Haut hinterließen.
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