Benni und die gestresste Nachbarin

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Benni und die gestresste Nachbarin

Benni und die gestresste Nachbarin

Sven Solge

„Benni!“, hauchte sie mit tränenerstickter Stimme. „Bitte bring mich nachhause!“

Benni geleitete sie Langsam zum Wagen und ließ sie einsteigen. Dann holte er noch ihre Tasche und setzte sich zu ihr ins Auto. Wie ein Häuflein elend saß sie zusammengesunken im Sitz und weinte lautlos vor sich hin.

„Annika, was ist passiert?“, versuchte er ihren Tränenstrom zu unterbrechen, doch sie schüttelte nur den Kopf. „Weg, bitte bring mich weg von hier!“

Benni startete den Wagen und fuhr den Ring zu Ende und bog bei nächster Gelegenheit in eine Seitenstraße ab. Nach einigen hundert Meter endeten die Häuser und Gewerbegebiete und Benni steuerte den PKW auf den Randstreifen und hielt an. Nachdem er dem Motor ausgeschaltet hatte, legte er vorsichtig eine Hand auf ihre Schulter und streichelte sie sanft.

„Was ist passiert? Hat man dir etwas angetan?“

Statt einer Antwort fiel Annika ihm wieder um den Hals und heulte jetzt erst richtig los. Einerseits war er gerührt von ihrem Vertrauen, andererseits spürte er unglaubliches Verlangen nach dieser Frau. Ihr Körper schmiegte sich in seine Arme und es wurden seine Träume zum Teil wahr. Wie lange hatte er sich danach gesehnt, diese Frau im Arm zu haben und nun passierte das schon zweimal, kurz hintereinander.

Immer wieder streichelte seine Hand über ihren Rücken. Langsam wurde Annika ruhiger und nach einiger Zeit löste sie sich von Benni und schaute ihn mit rot verweinten Augen an. „Danke das du gekommen bist, ich hätte sonst nicht gewusst was ich mache!“, sagte sie mit brüchiger Stimme.

„Aber das hatte ich doch Versprochen!“, erwiderte er. Was ist denn passiert?“, wiederholte er dann seine Frage.

Annika schniefte noch mal, bevor sie antworten konnte.

Benni hatte in der Zwischenzeit Papiertaschentücher aus dem Handschuhfach genommen und reichte ihr eins.

Nachdem Annika sich ausgiebig die Nase geputzt und die Tränen getrocknet hatte, erzählte sie ihm alles was ihr der heutige Tag gebracht hatte.

„Und dann habe ich meine Sachen genommen und habe gekündigt. Da gehe ich bestimmt nicht noch mal hin!“, sagte sie fest entschlossen.

Gerührt nahm Benni sie wieder in die Arme und mit einem Seufzer ließ Annika es geschehen.

„Du arme! Und das gleich am ersten Tag, wie ekelhaft ist das denn?“ Er küsst sie zärtlich auf die Wange und strich ihr beim Zurückweichen eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Und dann passierte etwas womit Benni im Leben nicht gerechnet hatte. Annika küsste ihn. Ja, sie küsste ihn mitten auf den Mund und als Benni vorsichtig den Kuss erwiderte, öffnete sie ihre Lippen und ihre Zungen fanden sich zu zarten Berührungen.

„Kommst du mit zu mir nach Hause? Ich möchte heute nicht allein sein, bitte!“, flüsterte sie ihm ins Ohr als sie voneinander abließen.

Benni der auch schon die ganze Zeit mit dem Gedanken gespielt hatte, sie zu einem Glas Wein zu sich nach Hause einzuladen, musste bei dieser Bitte doch etwas lächeln. Deshalb erwiderte dann aber: „Den Gedanken hatte ich auch gerade, wollte dich zu einem Glas Rotwein zu mir einladen, damit du nicht so allein bist. Komme aber auch gerne mit zu dir!“

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