Beritt und ihre Töchter - fünfter Teil

99 20-31 Minuten 1 Kommentar
Beritt und ihre Töchter -  fünfter Teil

Beritt und ihre Töchter - fünfter Teil

Sven Solge

Amelie

Der Flug nach Malaga verlief für Amelie nicht so angenehm. Während Pablo sich über die Turbulenzen freute und jedes Mal laut aufjauchzte, so war es für Amelie eine Tortur. Es wurde erst besser, als sie die Alpen überquert hatten und dem spanischen Küstenverlauf folgten.

Ihr war übel und sie hatte die ganze Zeit die Spucktüte in der Hand. Wie selbstverständlich hatte Pablo den Platz am Fenster eingenommen. Es wäre für Amelie sicherlich etwas ablenkender gewesen aus dem Fenster zu schauen, doch so begnügte sie sich damit, ab und zu an seinem Kopf vorbei, einen Blick auf die Landschaft unter ihnen zu werfen.

Nun es war Pablos Heimat und sie konnte seine Sehnsucht verstehen, aber da er diese Strecke schon öfter geflogen war und er eigentlich Amelie seine Heimat zeigen wollte, hatte sie erwartet, dass sie am Fenster sitzen würde und er ihr die Landschaft erklären könnte.

Etwas enttäuscht lehnte sie sich zurück und schloss die Augen.

Plötzlich wurde sie von Pablo empört angestoßen: „Was soll das denn? Interessiert dich mein Zuhause überhaupt nicht?“ Mit einer Zornesfalte auf der Stirn schaue er sie an und Amelie war überrascht, so hatte sie ihren Freund noch nie gesehen.

„Doch!“, bemühte sie sich ihn etwas zu besänftigen. Doch als er nur kurz schnaufte und erneut aus dem Fenster schaute, konnte sie es sich nicht verkneifen, zu sagen: „Dann hättest du mich vielleicht besser am Fenster sitzen lassen sollen, denn du kennst die Strecke ja schon.“

Ohne seine Reaktion abzuwarten, lehnte sie sich wieder zurück und schloss erneut die Augen. Innerlich kochte sie.

Plötzlich wurde sie erneut von Pablo in die Seite geboxt: „Steh auf, dann wechseln wir eben die Plätze.“

Wütend klappte er die Armlehne zwischen ihnen hoch und nötigte sie, aufzustehen. Im ersten Moment wollte Amelie sagen, dass es ihr nicht mehr so wichtig wäre, doch als sie sein zorniges Gesicht sah, klappte sie ihren Mund wieder zu und ließ ihn unter sich durchrutschen.

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Toll erzählte Geschichte

schreibt Fritz850

Superschön und feinfühlig geschrieben. Da könnte ich mir auch gut noch die eine oder andere Fortsetzung vorstellen. Danke!

Gedichte auf den Leib geschrieben