Die Bernerin

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Die Bernerin

Die Bernerin

Anita Isiris

Lisa sass sinnierend auf einer Bank direkt am Stadtfluss, der Aare. Neben ihr lag ein aufgeschlagenes Buch, dessen Cover so verwittert war, dass man weder Titel noch Autor ausmachen konnte. Lisa trug eine schwarze Hose aus hauchdünnem Stoff. Darauf waren silberne Sternchen aufgenäht. Lisa gehörte zu den Frauen, die wenig tun mussten, um zum Blickfang zu werden. Ein bisschen Cajal, wenn überhaupt, meergrüner Zehennagellack, ein feiner Gürtel mit ziselierter Silberschnalle, fertig. Bunter Modeschmuck für die Ohren. Lisa hatte eine Eigenschaft, die den Bernern sprichwörtlich nachgesagt wird: Sie war langsam. Langsam beim Kochen. Langsam beim Gehen. Langsam beim Lesen. Langsam beim Duschen. Langsam beim An- und Ausziehen. Langsam beim Schminken. Und, ja, langsam beim Sex. Diese Langsamkeit ermöglichte es ihr, die Zeit zu dehnen. Während viele von uns ihre Stunden, Tage und Wochen möglichst dicht mit Aktivität bepacken, um dem Fluss der Zeit zu entrinnen, tat Lisa genau das Gegenteil – und hatte Erfolg damit. Ihre Stunden tropften, platschten in ihrer unergründlichen Schwere zu Boden und zerschellten dort in Tausende von kleinen Stücken.

Lisa war der Inbegriff einer Geniesserin. Bekam sie eine Toblerone geschenkt, knabberte sie erst alle Spitzchen weg, bevor sie sich an den massiven Schokoladeboden heran machte. Lisa war liebenswert. Eine liebenswerte Bernerin. Wenn Lisa onanierte – und das tat sie oft – lag sie am liebsten nackt und schutzlos auf ihrem weissen Leintuch und liess sich vom Mond bescheinen. Dann spielte sie versonnen an ihren Schamhaarspitzen, bis Wonneschauer durch ihren Körper jagten. Lisa hatte ein üppiges kleines Wäldchen da unten, und da gab es gar viel zu kitzeln, zu nibbeln und zu bibbeln. Sie wurde rasch feucht, unsere Lisa, feucht und warm. Dann räkelte sie sich und gab sich dem Mond.

“I has gärn, we Du mys Fützli aalüchtisch”, sagte sie dann in ihrem unnachahmlichen Berner Dialekt. “Ich mag es, wenn Du meine Muschi beleuchtest.” Lisa führte Zwiegespräche mit dem Mond, oh ja. Mit dem Mond, der Venus, dem Mars und wersonstauchimmer da oben kreucht und fleucht.

Die Aare zog träge dahin, so, als wäre sie ein Spiegel von Lisas Seele. Auch sie fühlte sich träge an jenem ungewöhnlich heissen Augusttag. Dann spürte sie, dass hinten, in ihrem Rücken, etwas war. Eine flüchtige Bewegung, ein Schattenwurf. Sekunden später waren die Plätze an ihrer Linken und an ihrer Rechten besetzt, eingenommen von zwei schlaksigen schwarzen Männern. Durch halb geschlossene Augen meditierte Lisa weiterhin auf die Aare hinaus. “Nice trousers”, sagte der Mann zu ihrer Linken. “Nice trousers.” Dazu spielte er versonnen an einem der aufgenähten silbernen Sternchen. Im Normalfall wäre Lisa aufgesprungen – mit einem energischen “geit´s no?” (“Bist Du nicht ganz dicht, ey?”). Dieses eine Mal aber entsann sie sich ihrer ehemaligen Yogalehrerin. “Allow, allow”, hatte jene stets zu ihr gesagt. “Lass es geschehen… Wenn Du erleben willst im Hier und Jetzt, lass die Dinge einfach zu.” Auch der Schwarze zu ihrer Rechten begann, mit den Sternchen an ihren Oberschenkeln zu spielen. “My name is Utoh”, sagte er betont langsam, klar und gedehnt. “Finco”, sagte sein Partner zu Lisas Linker. Lisa verspürte ein Kribbeln. Langsam kroch das Kribbeln von ihren Oberschenkeln in die Zone, in der sich ihr Prachtswäldchen befand. Sie öffnete intuitiv ein wenig die Beine, um die Gefühle zuzulassen. Allow, allow. Jaja.

Utoh lehnte sich zurück und warf Finco hinter Lisas Rücken einen vielsagenden Blick zu. Er tastete sich Lisas Oberschenkel entlang zu ihrem Leistenbereich. “Beautiful little stars”, sagte er mit dunkler Stimme, und sein Blick war samtweich. Lisa wusste nicht, wie ihr geschah. Sie war in einer Stunde mit einer Freundin am Bärengraben verabredet; angesagt war ein Altstadtbummel mit ein bisschen Shopping. Finco schob seine linke Hand nach hinten und betastete Lisas Pobacke. “Great, just great”, sagte er und knetete sanft die göttliche Wölbung. Lisas Arsch war grosszügig gebaut, Gott hatte es gut gemeint mit ihr. Die beiden Schwarzen schienen ein eingespieltes Team zu sein, und ehe Lisa es sich versah, spürte sie eine Hand an ihrer Muschi und eine an ihrer Pospalte. Die beiden Männer harmonierten perfekt miteinander und waren auf dem besten Weg dazu, Lisa in den wolkenlosen Berner Himmel hochzujagen. “I think she will soon be ready”, sagte Utoh sachlich und verstärkte den Druck auf Lisas Scham. Gleichzeitig beknabberte er ihr rechtes Ohrläppchen, knapp unterhalb des Modeschmucks. Anscheinend hatte er einen Triggerpunkt erwischt, jedenfalls war Lisa hin und her gerissen zwischen Erregung, Faszination und einer Art Hypnose, einem Gefühl, das sich ihrer auch bemächtigte, wenn sie nackt und masturbierend auf ihrem Leintuch lag und sich vom Mond bescheinen liess.

Die Aare floss, die Zeit floss, und Lisa zerfloss. Passanten, die die Idylle hätten zerstören können, waren weit und breit keine zu sehen, ausser einem sehr alten Mann, der an einem Stock vorbeihumpelte und offenbar kurzsichtig war. Lisa begann zu schwitzen. Gerne hätte sie das eine oder andere über die beiden Männer in Erfahrung gebracht, sie spürte aber, dass jedes Wort störte. “Get up on your fours now”, forderte Finco. “Get on your fours and, please, loose your pants”. Lisas Englisch war nicht von schlechten Eltern, aber sie konnte nicht antworten. Die Zunge klebte an ihrem Gaumen. Ihr Unterleib fühlte sich schwer an, ihre Brüste zogen sie zu Boden, einer Sekunde gleich, einer Sekunde, die wie Honig vom Löffelchen troff. Lisas Prachtshintern entzückte die beiden Männer. “Look at that booty”, sagten sie unisono, “she is like Africa”. Lisas Höschen verschwand fast ganz in ihrer Pospalte. Sie hatte sich ihrer Beinkleider entledigt, aber etwas hielt sie davon ab, sich den beiden Männern “unten ohne” hinzugeben. Finco spielte mit seinen langen Spinnenfingern am Saum von Lisas Slip und zog ihn dann ganz unerwartet nach unten. Lisa ging ins hohle Kreuz, um die unvermittelte Bewegung aufzufangen, aber sie war – naturgemäss – etwas zu langsam. Die beiden Männer zogen ihr das Höschen gemeinsam aus, und Lisa war nur noch Lust, Sonne und Wonne.

Die beiden Schwarzen wirkten nicht mehr ganz so gelassen wie während des Sternchenspiels; Utoh atmete schwer. “I never fucked a white pussy before”, stiess er hervor. “White pussies are unbelievable.” Lisa warf intuitiv einen Blick aufs Strässchen. Es war unbevölkert. “Keep going slow”, ermahnte Finco seinen erregten Partner, und schob sich den Zeigefinger zwischen die breiten Lippen. “Let me explore...”, sagte er, und zog Lisas Pobacken auseinander. “Bernese girl ready to go”, sagte er und dehnte Lisas kleinen hellrosa Anus. Die Sonne schien unerbittlich und zeigte alles. “I will give you my Long Dong”, presste er hervor und befreite seine einäugige Schlange. Er spuckte gezielt auf Lisas Polöchlein und drang ohne zu zögern in sie ein. Dann verharrte er reglos. In den kommenden Sekunden, die träge in den Sommertag hinein tropften, legte sich Utoh unter Lisa. Sein Penis in ihrer engen, feuchten Scheide brachte die Bernerin zum Tanzen. Sie bewegte ihre breiten Hüften im Rhythmus, den die beiden schwarzen Männer vorgaben, und wenn Finco zustiess, zog Utoh sich zurück; die Doppelpenetration gelang fachgerecht. “She surely eats lots of cheese and chocolate”, flachste Finco und griff lustvoll in Lisas pralle Arschbacken. “She is like a fruit, ey”, sagte er noch, und zog sich dann aus der Bernerin zurück. “Let me have pussy”, sagte er zu seinem Partner, und die beiden wechselten ihre Stellung. Mit harmonischen, langsamen Bewegungen vögelten sie Lisa in den wolkenlosen Berner Himmel, weit über dem Münster, tief unter dem Bärengraben durch, und ihr Kopf rauschte, ihre Brüste fühlten sich zentnerschwer an, die Sekunden, Minuten tropften auf ihren Hintern, während Finco Lisas Muschi verwöhnte.

Von weit her war ein Flugzeugmotor zu hören, eine Libelle summte, und während des Orgasmus mussten die beiden Schwarzen die Bernerin festhalten, weil diese sonst in ihrem Lusttaumel in die Aare gerollt wäre, und, mein Gott, nur Du weisst, was dann schlimmstenfalls mit unserem Berner Wonneproppen passiert wäre.

Finco und Utoh legten Lisa zärtlich ins Gras, gaben sich wortlos die Hand und verliessen mit langsamen Schritten den Ort des Geschehens.

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