Besuch bei Nr. 2

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Besuch bei Nr. 2

Besuch bei Nr. 2

Herzog

Eigentlich war sie, wie in früheren Fällen auch, nur ihrem Mann zuliebe mitgegangen (Nr. 1, wie sie ihn nannte, war nun einmal etwas deng-deng, was Sex betraf, meine Güte, immer noch besser, als wenn er fremdginge!). Und oft hatte es ihr dann ja auch "Spaß" gemacht, hatte sie sich fallenlassen können, und sie hatte es hinterher nicht bereut, ihr gemeinsames kleines Abenteuer... Aber diesmal war es schon anders. Diese Nr. 2 kannte sie seit Jahren, sie hätte sogar ohne nachzudenken gesagt, daß sie befreundet waren. Genauer gesagt: Nr. 1 und Nr. 2 waren befreundet gewesen, und sie war irgendwann dazugekommen. Außerdem gab es da noch die jeweiligen Frauen von Nr. 2, aber das war eine ganz andere Geschichte...
Die Wohnung war ihr vertraut. Seitdem Nr. 2 wieder allein lebte, hatten sie manchmal abends ein paar Gläser Wein zusammen getrunken. Dabei war nie etwas "passiert", auch nicht damals, als er dieses gar nicht mal so schlechte Video besorgt hatte.
Sie erinnerte sich noch gut an eine Szene: Das Gesicht der Pornoqueen in Großaufnahme, während sie von hinten doppelt gepfählt wurde. Dieser Ausdruck von Lust und von Schmerz. Das war eine Erfahrung, die sie noch nicht gemacht hatte. Sie war sich im übrigen auch sehr im Zweifel, ob sie sich soetwas jemals wünschen sollte.
Wie gesagt, sie kannte die Wohnung, aber jetzt war alles anders. Dutzende von Kerzen standen überall herum und verbreiteten ein warmes, anheimelndes Licht. Der CD-Player spielte irgend etwas Klassisches, auf geheimnisvolle Weise Leidenschaftliches. Ein betörender Duft füllte die Wohnung, ein zärtliches Parfüm. Sie entdeckte einen Teller mit Obst, daneben drei Sektschalen, eine Flasche Champagner. Und sie entdeckte, daß Nr. 2 nackt war unter seinem Bademantel, in dem er sie an der Tür empfangen hatte...
Einen Moment fühlte sie sich unbehaglich, wollte eine ironische Bemerkung machen, sich innerlich absetzen von diesem Arrangement, aber dann spürte sie den heimlichen Händedruck von Nr. 1, und sie merkte, daß auch er überrascht war. Sie sagte kein Wort, ließ sich den Sekt einschenken und ließ es zu, daß ihr Gastgeber sich zu ihren Füßen niederließ, sein Gesicht gegen ihr Knie schmiegte, ihre Waden streichelte. Wie selbstverständlich schob er ihren kurzen Lederrock nach oben, küßte den Rand ihrer Strümpfe und fuhr mit der Zunge unter die Strapse...

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