Mossey betrat die Eingangshalle mit gemischten Gefühlen, denn dieses Treffen war geheim und deshalb konnte er nicht einfach jemanden nach dem Versammlungsort fragen. Aber als er seine Einladung an den Scanner des Gravitationsschachtes hielt, öffnete sich die Tür und über den Lautsprecher wurde er begrüßt. Zügig wurde Mossey nach oben befördert. Als er nach wenigen Sekunden im 72. Stockwerk ankam, wurde ihm erst bewusst, wie schnell er diese Höhe erreicht hatte. Er musste kräftig schlucken, um den niedrigeren Luftdruck auszugleichen.
Ein Empfangstresen von gigantischen Ausmaßen versperrte ihm den Weg. Eine junge, sehr hübsche, Kalina schaute ihn mit ihren mandelförmigen Augen erwartungsvoll an, und ehe er etwas sagen konnte, begrüßte sie ihn und nahm ihm seine kleine Reisetasche ab. „Die lasse ich auf ihr Zimmer bringen. Ihre Zimmernummer steht auf der Einladung, damit können sie später auch die Tür öffnen!“ Dann deutete zu einer großen Flügeltür, die sich rechts vom Empfangstresen befand.
Mossey neigte seinen Kopf und schloss für einen kurzen Moment seine vier vorderen Augen.
Der Raum, der sich hinter der Tür befand, war in angenehmes, gelbliches Licht getaucht. Ein Kaliner führte ihn zu einer weiteren Tür, hinter der sich eine Art Umkleideraum verbarg. Diverse Kleidungsstücke hingen an der Wand. Leichte Umhänge, Tücher um sich darin einzuwickeln, sowie Sandalen in jeder Größe, standen auf dem Boden.
Der Kaliner wies ihn an, sich zu entkleiden und dann durch die gegenüberliegende Tür zu kommen. Mehrere Duschkabinen zeigten ihm, dass es hier wohl darum ging, sich zu säubern. Aus anderen Kabinen hörte er das Rauschen von Wasser, also war er nicht mehr so ganz allein. Wohlig temperiertes Wasser prasselte auf seine blasse Haut. Mit dem bereitgestellten, herrlich duftenden Gel, seifte er sich ein und spülte dann den Schaum von seinem Körper. Das Wasser versiegte und ein warmer Luftstrom trocknete binnen kürzester Zeit seinen Körper und die Haare. Zurück im Umkleideraum wählte er ein kaftanähnliches Gewand aus, da an Unterwäsche aus einem unerklärlichen Grund, nicht gedacht worden war, mühte er sich ab, die Öffnung für Arme und Kopf zu finden. Der weiche, fließende Stoff, schmiegte sich an seine nackte Haut und gab ihm sofort ein Gefühl der Geborgenheit.
Er schlüpfte in die bereitstehenden Sandalen, öffnete langsam die hintere Tür und betrat einen, in dämmriges Licht getauchten, Raum.
An der rechten Seite befand sich eine Empore, vor der in kurzem Abstand 5 Tische mit jeweils zwei Sessel standen. Alles war in warmen Farben aufeinander abgestimmt und man spürte die Sorgfalt, mit der das alles eingerichtet worden war. Auf jedem Tisch standen altmodische Kerzen und zwei schlanke Gläser.
Mossey setzte sich an einen der mittleren Tische und hatte so einen hervorragenden Blick auf das, was eventuell auf der Empore stattfinden sollte.
Eine weitere Tür öffnete sich und eine junge, äußerst attraktive Frau, ebenfalls vom Planeten Ohtiras, betrat den Raum und steuerte sofort auf den Tisch von Mossey zu. Ihre schlanke Gestalt schwebte förmlich über den Boden, ohne das Mossey die Bewegung ihrer Beine wahrnehmen konnte, die von dem fließenden Gewand verhüllt waren. Als sie seinen Tisch erreicht hatte, legte sie ihm, wie auf Ohtiras üblich, eine Hand über seine vorderen Augen, um sie zu beschatten.
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