Blinddate

‚Merry Christmas‘ – Geschichten vom Fest der Liebe

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Svenja Ansbach

Sie hatten sich schon eine Weile geschrieben, erst auf der Dating-Plattform dann seit etwa 8 Wochen per Mail. Keiner von beiden zeigte besondere Eile was ein Date betraf. Trotz der unromantisch-technischen Form, die Mails nun einmal auszeichnet, waren aus dem neckischen Geplänkel der ersten Tage mit der Zeit richtige Briefe geworden. Dabei ging es weniger darum was sie gerade taten oder was im Moment ihr Leben bestimmte, sondern über ihre Gedanken, ihre Träume und die allgemeine Sicht auf die Welt.

Das was sie von sich wussten war nicht sehr viel. Bastian war 33 und bereits Witwer. Er war nach langer Zeit endlich dabei aus dem finsteren Loch zu krabbeln in den ihn der Tod seiner Laura gestoßen hatte. Sie waren gerade mal ein halbes Jahr verheiratet, hatten gerade begonnen ungeschützt miteinander zu schlafen, weil sie sich ein Kind wünschten und dann die Diagnose. Eine aggressive Form des Krebses. Vier Monate später war Laura tot. Von seiner Arbeit in der Versandabteilung eines Industriebetriebes hatte er noch erzählt und von seinem früheren Hobbies Reisen und Fotografie, aber insgesamt waren seine Auskünfte über seine Lebensumstände eher kärglich. Wie erwähnt lief ihr Gedankenaustausch auf einer anderen Ebene.
Jana hatte es genauso gehalten. Er kannte genau ein Foto von ihr, ein Portraitfoto wie es auch in einem Ausweis Platz finden würde und wie sie es ähnlich von Bastian erhalten hatte. 28 war sie, hatte brünettes lockiges schulterlanges Haar und war laut ihrer Freundinnen eine „Neun“, was er nach Betrachtung der Bilder auch sagen würde. Beruflich war sie Physiotherapeutin. Einmal hatten sie auch telefoniert, um über das Hören der Stimme weitere Eindrücke von einander zu bekommen.

An: Bastian33@freenet.de
Betreff: Hilfe …!
„Lieber Bastian,
die Weihnachtszeit naht - und Hilfe, ich werde sentimental! Sollten wir den nächsten Schritt wagen, jetzt wo ich doch quasi schon in deinem Kopf wohne, alle Deine Gedanken kenne? Schöne Gedanken übrigen … Bevor ich mich noch restlos in ein Gespenst verliebe, das es vielleicht gar nicht gibt. Fühlst du dich bereit für den Realitätscheck?
LG J.“

An: goettindeslichts1994@gmail.com
Betreff: Sind wir soweit?
„Hallo meine Liebe,
sehr interessante Gedanken hattest Du da letztens, die Liebe, aber auch das Leid betreffend. Ich habe darüber noch lange nachgedacht …
Ja, sind wir soweit? Wollen wir uns treffen?
Sag mir vorher noch schnell wie groß du bist. Mit größeren Frauen gehe ich nicht aus 😉.
Liebe Grüße
Basti“

An: Bastian33@freenet.de
Betreff: 1,77 Meter (in Pumps)
Nächsten Dienstag, 19.00?
LG J.“

An: goettindeslichts1994@gmail.com
Betreff: Puuh, Glück gehabt …
„Hallo meine Liebe,
da habe ich ja noch mal Glück gehabt. 7 cm mehr, das sollte reichen. Wo?
Liebe Grüße
Basti“

An: Bastian33@freenet.de
Betreff: Der große Moment
„Mein großer Mann,
wie wäre es bei mir um die Ecke. Da gibt es ein sehr nettes integratives Kaffee. Adresse schicke ich dir noch per Whatsapp.
LG J.“

An: goettindeslichts1994@gmail.com
Betreff: Ich freue mich
„… und wir sehen uns meine Liebe.
Basti“

Basti fuhr frühzeitig in das etwa 30 km entfernte Städtchen und saß sehr pünktlich an Tisch 5, der ihm von einem superfreundlichen Mitarbeiter mit Trisomie 21 zugewiesen worden war.
Das Café war gemütlich eingerichtet und führte außer den üblichen Getränken auch eine kleine Karte mit einfachen Gerichten wie Gulaschsuppe, Salaten und einem Hamburger. Die meisten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren Beeinträchtigte. Ein bisschen wie in der Muppet-Show dachte Bastian und er meinte das überhaupt nicht gemein oder überheblich. Er wusste inzwischen wie launisch das Schicksal war und wie schnell sich Dinge in jedem Leben ändern konnten.
Eine blinde junge Frau betrat das Lokal. Seine Sicht war eingeschränkt durch einen großen Topf mit Zimmerpflanzen der als Raumteiler diente, so dass er nur einen ultrakurzen Blick erhaschen konnte. Er hörte das Klackern des Blindenstocks der tastend den Boden entlangfuhr. Er reckte sich, sah sie aber nur noch von hinten, denn sie hatte sich zu Theke gedreht und sprach mit einem der Mitarbeiter. Der zeigte in seine Richtung und die Frau nickte.
Kurze Zeit später stand sie vor seinem Tisch.

„Tisch 5?“
„J … Ja.“
„Dann bin ich hier richtig. Hallo Basti! – Willst du einer Dame nicht aus dem Mantel helfen?“
„D ... doch, natürlich, ich komme.“ Bastian riss, völlig verwirrt, fast den Tisch um als er aufsprang. Vor ihm stand die Frau mit der er schon seit Monaten schrieb. Sie war noch schöner als er auf dem Bild erkennen konnte und sie war blind … hatte das aber nie erwähnt. Er nahm ihren Mantel, spürte dabei ihre Nähe und roch ihr Parfüm. Seine Gedanken überschlugen sich, die Situation überforderte ihn. Er hängte umständlich den Mantel an die Garderobe, wollte Zeit gewinnen. Jana blieb geduldig stehen. Endlich kam er wieder näher.
„Ja also, erstmal … darf ich dich umarmen?“
„Ja natürlich darfst du das, ich bin blind, aber nicht aussätzig.“ Das kam schroffer als es sollte, Jana biss sich auf die Zunge. „Autsch, das sollte nicht so harsch rüberkommen. Entschuldige.“
Bastian sagte nichts und umarmte sie, Bussi links, Bussi rechts. Sie roch sehr gut.
„Na dann, lass uns setzen.“
Jana tastete nach der Stuhllehne und setzte sich. „Und jetzt bist du verwirrt?“
„Nein …, ja, … schon. Du hattest nie erwähnt, dass ...“
„Das ich blind bin? Du wolltest doch ein Blind date.“ Sie, offensichtlich unsicher, lachte ein bisschen zu laut und ein bisschen zu überdreht.
In die einsetzende peinliche Stille hinein fragte sie: „Darf ich dich berühren? Ich will sehen ob mir Fiona nicht zu viel versprochen hat.“
„Wer ist Fiona?“
„Eine meiner Assistenzkräfte.“ Seine Erlaubnis wartete sie nicht ab und streckt die Hand in Richtung seines Gesichtes aus. Er nahm sie und leitete sie bis auf seine Wange. Geduldig ließ er es zu, dass ihre schmalen Finger die Konturen seines Gesichtes abfuhren, seine Nase, seinen Dreitagebart, seine Lippen. „Keine Angst, gründlich gewaschen.“ Er roch ihre Handwaschseife, Veilchenduft, und hatte daran keinen Zweifel.
„Fiona hat nicht übertrieben. Gut schaust du aus.“

Der weitere Abend verlief nicht zufriedenstellend. Sie schafften es nicht an ihre guten schriftlichen Dialoge anzuknüpfen, an tiefgründige Gedanken über Gott und die Welt. Bastian war sichtlich irritiert, fühlte sich überrumpelt. Jana hingegen spürte nur allzu deutlich, dass sie einen Fehler gemacht hatte. Sie hätte es ihm sagen müssen.
Beide brachten den Abend mit Anstand, aber ohne jeden Enthusiasmus, ohne große Gedanken an ein Wiedersehen über die Bühne. Die Verabschiedung vor der Tür des Cafés verlief nett aber ohne konkrete Perspektive im Ungefähren.

In dieser Nacht schliefen beide schlecht und nicht viel.
Bastian grübelte darüber, warum es so gelaufen war wie es gelaufen war.  Er war doch offen für Handicaps. Seit Lauras Tod dachte er überhaupt über vieles anders. Es war einfach …, er fühlte sich überrumpelt, die Situation hatte ihn überfordert. Obwohl sie eine breite Basis für gute Gespräche gehabt hätten, war mehr oder weniger von beiden Seiten Gestotter dabei rausgekommen.

Wenn er es jetzt bedachte: Sie hatte ihn ja vorbereitet, aber er hatte ihre Zeichen nicht verstanden. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass ihre Unterhaltung über Antoine de Saint-Exupery, sein interessantes Leben als Flieger und als Autor, eines ihrer Zeichen gewesen war. Dass dieser im ‚Kleinen Prinzen‘ mit „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ etwas unglaublich Schönes und Wahrhaftiges gesagt hatte. Auch hatte sie ihm mit Eifer von dem „Film Erbsen auf halb 6“ vorgeschwärmt mit der süßen Fritzi Haberlandt. Wie er inzwischen nach ihrem Date wusste, hatte sie diesen Film als Teenagerin noch gesehen bevor eine heimtückische Krankheit ihr das Augenlicht raubte. Unruhig wälzte er sich im Bett umher, bevor ihn endlich gegen 4 Uhr morgens gnädig der Schlaf umfing.

30 km entfernt ging es Jana genauso. Sie machte sich heftigste Vorwürfe ob ihrer Überrumpelung. Natürlich hatte ihn das überfordern müssen. Er hatte doch im Dialog längst bewiesen, dass er ein sehr ernsthafter Mensch mit einer empfindsamen Seele ist. Er hatte nie gedrängt auf ein Date, wollte nicht wie fast alle anderen einfach als Trophäenjäger schnell zum Schuss kommen und dann zügig weiterzuziehen. Hatte er nicht gerade zu liebevoll von seiner geistig behinderten Schwester erzählt, die in einer Wohngruppe lebte? Wie hatte sie nur auf diese bescheuerte Idee kommen können, ihn einfach ins kalte Wasser zu schmeißen?

Als sie morgens erwachte, hatte sie das Gefühl nicht geschlafen zu haben, so schlecht und gerädert fühlte sie sich. Ihre Arbeit als Physiotherapeutin lenkte sie tagsüber ab, aber am Abend bracht das Elend erneut über sie herein. Als um 18.00 Uhr Fiona kam, eine der drei Assistenzkräfte die sich abwechselten und zweimal die Woche eine Stunde vorbeikamen, fand sie eine völlig verheulte Jana vor. Unter Schluchzen erzählte Jana von dem Scherbenhaufen den sie angerichtet hatte und Fiona kam in der Stunde zu nicht viel mehr als zu versuchen sie zu trösten.

Bastian machte alles mit sich selbst ab. Er hatte niemandem dem er tiefgründige Gedanken anvertrauen mochte. Inzwischen schämte er sich, so versagt zu haben und ihm war klar, dass es ihm egal war ob sie sehen konnte oder nicht. Aber er hatte es verpatzt und traute sich nicht mehr, sich zu melden.

Nach mehr als einer Woche fasste sich Jana ein Herz.

An: Bastian33@freenet.de
Betreff: Na?
„Geht es Dir gut?
LG J.“

An: goettindeslichts1994@gmail.com
Betreff: Was glaubst Du?
„Nein, mir geht es gar nicht gut. Ich schäme mich so.
Basti“

An: Bastian33@freenet.de
Betreff: Warum?
„Warum? Ich hab‘s doch vergeigt.
LG J.“

An: goettindeslichts1994@gmail.com
Betreff: Restart?
Einigen wir uns auf unentschieden?
Basti“

Einige ausführlichere Mails später hatten sie ein neues Date, das sehr viel besser lief. Und am Dritten Advent nachmittags noch eins. Immer in dem Integrativen Café. Bei diesem Treffen am Adventssonntag hatten ihre Gespräche endgültig zu alter Tiefe und Vertrautheit zurückgefunden. Sie verabschiedeten sich vor Tür voneinander. Es hatte wieder zu schneien begonnen und Jana sah besonders schön aus mit den Schneeflocken die sich auf ihrer Mähne absetzten. Diesmal gab es kein Küsschen auf die Wange, diesmal suchten Janas Lippen nach seinen und sie küssten sich lange und intensiv. Ein bisschen atemlos flüsterte Jana ihm ins Ohr: „Magst du noch mitkommen? Wie schon mal erwähnt, ich wohne hier gleich ums Eck.“

Natürlich möchte Bastian und kurze Zeit später tranken sie Tee in ihrer kleinen gemütlichen Wohnung. Gesprächsstoff hatten sie immer, nie kam es zu einer peinlichen Pause. Bastian erzählte gerade von seiner Reiseleidenschaft und dem Fotografieren als Jana sagte: „Möchtest Du mit mir schlafen?“

Diese unvermittelte Frage warf in fast genauso aus der Bahn wie ihr Kennenlernen. „N … Nein, äh Ja, … was soll ich denn jetzt ant …“
„Die Wahrheit, einfach die Wahrheit.“
„Natürlich würde ich gern mit …“
„Dann komm.“ Sie stand auf und ging in Richtung Schlafzimmer. Bastian war beeindruckt mit welcher Sicherheit sie sich in vertrauter Umgebung bewegte.
„Hier, mach‘s dir gemütlich, ich geh mich ein wenig frisch machen.“ Sie zwinkerte ihm zu und wusste dabei erstaunlich genau, wo er gerade stand.

Ein Weilchen später kam sie in einem seidenen Kimono zurück. „Wenn du auch möchtest …“
„Ja gerne, meine Göttin des Lichts“, was für einen Namen sie da für ihre Mailadresse gewählt hatte, „bin gleich wieder da. Lauf nicht weg!“
Als er zurückkam hatte er schon einen Steifen. Gleich würde er diese schöne Frau zu Gesicht bekommen. Aber sie war unter die Decke geschlüpft. Der Kimono hing sauber gefaltet über eine Stuhllehne. Er schlüpfte auch ins Bett und sie machte das Licht aus. Es war stockfinster im Raum.
„Aber …“, wollte er aufbegehren, aber Sie unterbrach ihn sofort. „Kein Aber, vertrau mir. Du weißt doch ‚Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar‘.“

Das hatte er tatsächlich noch nie gemacht, hatte sich immer für einen ‚Augenmenschen‘ gehalten der seinen Lustgewinn auch sehr stark aus dem Gesehenen zieht.
Ganz sachte begannen sie sich gegenseitig zu erkunden. „Konzentriere dich auf deine Fingerspitzen. ‚Ließ‘ damit. Erkunde mich und setze dir ein Bild zusammen, so mache ich das auch.“
Und Bastian ließ sich genau darauf ein. In quälender Langsamkeit fuhr er den Körper von Jana ab, genau auf seinen Tastsinn achtend. Er nahm bewusst jedes Hautunebenheit, jede Rippe, die Knubbel der Wirbelsäule, die rauen Flächen an ihren Ellenbogen wahr. Behutsam fuhr er ihre zartgliedrigen Finger einzeln ab, ertastete ihre Ringe, fuhr über die Fingernägel.
Jana machte es genauso, und ließ dabei alle wirklich intimen Stellen aus, genau wie Bastian.
Der war inzwischen auf Janas Bauch angelangt und freute sich an diesem ziemlich perfekt erscheinenden Körper ein Bäuchlein zu entdecken, das machte sie gleich viel menschlicher.
„Ja, ich habe ne kleine Kulle, ist das ok für dich?“
„Super ok, ich stehe auf kleine Kullen.“
„Spinner.“ Sie kicherte.

Dann versanken beide wieder in ihrer ‚Forschungsarbeit‘, der ‚Entdeckung der (neuen) Welt‘.
Endlich wagte Bastian sich hinauf zu ihren Brüsten. Ganz zaghaft. Dass sie nicht flach wie ein Bügelbrett war, hatte er ja schon im angezogenen Zustand sehen können, aber er war gespannt auf die wirkliche Größe der Möpse und vielleicht konnte er sich sogar ein Bild von ihnen entwickeln. Vorsicht erkundete er das Terrain. Zunächst nur die Randbereiche, nur die Brustansätze, quasi da wo aus der Tiefebene langsam eine Anhöhe wurde und irgendwann dann ein Gebirge.  Dann erklomm er diese Höhen. Die Größe stellte ihn definitiv zufrieden, er mochte es, wenn es mehr als eine Handvoll war. Und dann rätselte er … waren das so spitz zulaufende, so, so … er nannte es ‚Torpedo-Titties‘? Das wäre fantastisch, darauf hatte er immer gestanden, auch wenn Laura eher so die mütterlich kugeligen Möpse gehabt hatte. Torpedo-Titties mit so ein bisschen nach außen schielenden Vorhöfen und Nippeln, das wäre sein Traum. Sein Schwanz hatte längst seine maximalen Ausmaße erlangt und stand prall und steif von ihm ab.

Und endlich langte Jana hin, er hatte sich schon eine Weile danach gesehnt. Sie tastete seinen kleinen Kumpel genauso vorsichtig ab wie alles andere an ihm. Deutlich spürte er ihre Fingerspitzen auf jeder der an seinem erigierten Schwengel deutlich hervortretenden Venen. Sie umfuhr die Eichelunterseite, den Kranz, und dann ganz vorsichtig die Eichel.

Endlich gab sie die Körpererkundung auf und begann stattdessen seinen kleinen Freund zu stimulieren.
„Na, hast du genug gesehen?“ Sofort biss er sich auf die Zunge. Autsch, falscher Begriff! Aber Jana reagierte ganz normal.
„Vorerst ja. Jetzt würde ich gerne sehen, ob der auch funktioniert.“ Wieder kicherte sie.
„Das kannst du glauben.“ Er nahm das als Aufforderung mit seiner Hand tiefer zu gehen. Zu seiner ganz großen Überraschung traf er auf eine vollständige und äußerst penibel rasierte Muschi.
Sie musste die großen Fragezeichen in seinen Augen regelrecht gespürt haben. „Gell, da schaust, das hättest du jetzt nicht erwartet?“
„N…, nein, … wenn ich ehrlich bin. Wie ...?“
„Immer ehrlich, bitte! So sollten wir es halten. Und wie … nun ein paar Geheimnisse erlaubst du mir doch, oder? – Und nun: Herein!“
„B … Brauchen wir kein Kondom?“
„Ich bin derzeit nicht fruchtbar und wenn Du mich nicht belogen hast, kannst du ja Mangels Gelegenheit keine Krankheiten haben. Ich jedenfalls bin garantiert frei von Räude.“ Wieder kicherte sie.
Bastian fuhr mit dem Finger zärtlich zwischen den Labien entlang und fand alles schon reichlich geschmiert vor. So wälzte er sich über sie und drang vorsichtig ein.
Jana seufzte.
„Alles in Ordnung?“ Bastian klang ängstlich.
„Ach Basti, sowas von in Ordnung. Mach weiter.“
Bastian der bisher so intensiv wie selten zuvor gefühlt hatte, blieb dabei. Er konzentrierte sich jetzt nicht mehr auf seine Fingerkuppen, sondern auf seine Schwanzspitze. Intensiv spürte er dem Gefühl nach zunächst in Janas Vulva hin- und herzugleiten und dann langsam in ihrer Vagina einzutauchen. Wie intensiv man spüren konnte! Das Gefühl wie die empfindlichen Seiten der Eichel an ihren zarten Schleimhäuten entlang rutschte, wenn man nicht von anderen Sinnen und Reizen abgelenkt wurde. Unvergleichlich!
Vorsichtig fuhr er in ihrer Liebeshöhle auf und ab.
Er konnte sich das rosa Fleisch in diesem Moment in seinem Kopfkino lebhaft vorstellen. Und im gleichen Moment explodierten in seinem Kopf knisternd eine Menge Farben und er ergoss sich in mehreren kräftigen Schüben in Janas Liebestunnel.

„Oh ist mir das peinlich.“ Bastian wälzte sich auf die Seite.
„Nichts was dir peinlich sein müsste. Das Aufbauen der Spannung, das mit den Händen sehen, war sicher nicht ganz unschuldig daran.“
Jana, die höchstens 55 kg wog, kam über ihn und machte es sich auf im gemütlich, küsste und streichelte ihn. Beide genossen unwahrscheinlich die durch den Liebesakt entstandene Nähe und natürlich die körperliche Wärme.
„Und?“, fragte Jana.
„Was ‚und‘?“ Bastian klang irritiert.
„Stimmt es, was man sagt?“ Jana kicherte erneut. „Lieber ‚ne Blinde im Bett als ‚ne Taube auf dem Dach?“
„Du bist ‚ne Spinnerin Jana, aber eine verdammt geile Spinnerin, und ja – es stimmt.“
Als Jana aufstand wollte Bastian das Licht anknipsen.
„Bitte warte“, hörte Bastian, „das wollen wir uns doch für die Bescherung aufheben – an Weihnachten! … Jetzt kannst du.“
Als er das Licht angeknipst hatte, stand sie schon im hochgeschlossenen Kimono in der Schlafzimmertür.
Die Premiere seines Lebens: er hatte mit einer Frau geschlafen ohne sie jemals nackt gesehen zu haben, aber er wusste genau wie sie aussah.

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Göttin des Lichts

schreibt PKH

Sehr schön und gefühlvoll. Danke

Blind Date

schreibt Huldreich

Lieber Jo! So einer wunderbare - im wahrsten Sinn des blinden Wortes - wunder- same Geschichte, genau so könnte es auch bei Sehenden sein, wenn.. aber das ist ein erfrischender Ansatz, vielen Dank! Liebe Grüsse Ulrich

Sinnlich / Besinnlich

schreibt Jo_Diarist

Wunderschön geschrieben mit einer schönen Wendung, die man nicht erwartet!

Gedichte auf den Leib geschrieben