Blut und Begierde

Blut und Begierde

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Blut und Begierde

Blut und Begierde

Joana Angelides

Danielle und Sabrina wurden urplötzlich von zwei großen schwarzen Gestalten über die Treppe in den Oberstock getragen, niemand schien es zu bemerken. Sie fühlten sich wie Königinnen. Die Männer trugen weiße Seidenhemden mit weiten Ärmeln und reichhaltigen Spitzenkrägen, die vorne offen waren und schöne, trainierte Körper sehen ließen. Sie flüsterten ihnen betörende Worte ins Ohr, sie begehrten sie und flehten um Zärtlichkeiten, in einer Art, wie sie sie bisher nicht kannten. Die Männer aus ihrem Dorf waren einfache, direkte Menschen, die solche Worte nicht einmal aussprechen konnten.
Danielle fand sich in einem großen dunkel getäfelten Schlafgemach wieder, das Bett stand direkt in der Mitte. Es hatte hölzerne, wunderschön gedrehte Säulen an jedem Ende und darüber war ein Baldachin gespannt. Die Polster waren aus Seide und die Bettdecke aus Damast. Ihr Kavalier bettete sie behutsam darauf und begann ihre Bluse und ihr Mieder langsam aufzuschnüren. Seine Lippen glitten von ihrem Ohr über den Hals immer tiefer. Der Raum begann sich zu drehen, das Blut rauschte in ihren Ohren und ihr anfänglicher Widerstand begann zu schwinden. Sie spürte, wie sich ihr Körper fast von selbst hob, sich dem Mann entgegen drängte und die Brüste prall und fest wurden, ja aus der offenen Bluse drängten. Er bemerkte ihre Erregung, kam mit seinen Lippen noch tiefer und umschloss zärtlich einmal ihre linke, dann wieder die rechte Brustknospe. Seine Zunge leckte gierig an ihnen und seine Hände begannen hastig ihre Röcke abzustreifen. Sie konnte sich nicht wehren, sie glaubte immer tiefer und tiefer zu fallen und spürte, wie der Druck in ihrem Unterbauch immer stärker wurde. Endlich hatte er es geschafft, sie von ihrer Kleidung zu befreien. Sie lag vor ihm, aufgeschnürt, nackt und bereit sich hinzugeben. Sein Mund glitt immer tiefer und tiefer an ihrem Körper entlang, bis er zwischen ihren Schenkel in die Hitze ihrer Vagina eintauchte und sie das Gefühl hatte, dass seine Zunge immer tiefer und tiefer in sie eindrang. Sie begann zu vibrieren, hob und senkte ihr Becken und genoss seine Wildheit. Seine beiden Arme streckten sich empor und hielten ihren Körper seitwärts fest. Sie spürte, dass er sie in sich aufnahm, so als würden sie sich zu einem Körper vereinen.  Der erste Orgasmus war so gewaltig, dass sie wilde Schreie ausstieß. Er ließ sie los, sein Gesicht mit den schwarzen lodernden Augen kam nun immer näher dem ihren, er umfasste ihren Kopf und senkte seinen Mund auf ihren Hals. Seine Zunge glitt langsam auf und ab, sie brannte auf der Haut und dann biss er zu. Es war ein unsäglicher Schmerz, der ganze Körper begann zu brennen und dann spürte sie, wie langsam das Blut aus ihm entwich. Anfangs versuchte sie, sich zu wehren, sie schlug mit den Armen um sich, doch er hielt sie wie ein Schaubstock fest und so hatte sie nur ganz wenig Platz, um sich zu bewegen. Sie spürte, wie fast alles Blut aus ihr entwich. Sie wurde immer matter, konnte sich kaum mehr wehren und hing schlussendlich nur mehr in seinen Armen. Erst als er das spürte, ließ er ein wenig nach, sie so festzuhalten. Seine Hand glitt wieder in ihr Lustzentrum und er begann sie nun neuerlich zu erregen, glitt zwischen ihre heißen, feuchten Lippen, fand die Klitoris und begann nun, sie langsam und stetig zu stimulieren. Es war quälend und wohltuend zu gleich, sie glaubte verrückt zu werden und wollte doch, dass er nicht mehr aufhörte. Sie wand sich, bäumte sich auf und ließ diese unglaublichen Orgasmen, die in kurzer Folge hintereinander in ihrem Körper tobten, einfach geschehen.
Nach einer endlos erscheinenden Weile ließen seine Zähne ihren Hals los und er blickte sie ernst an.
„Wie hat Dir das gefallen? Nun gehörst Du zu uns! Du hast die Welt der Sterblichen für immer verlassen, kein beschwerliches Altern mehr, ewige Jugend!  Wenn Du einmal voll aufgenommen sein wirst, hast Du unbegrenzte Kräfte, ja kann sogar sein, Zauberkräfte. Keine Krankheiten mehr! Du bist nicht mehr an einen Ort gebunden, wir können die Welt bereisen und von einem Ort zum anderen fliegen! Wir werden Jahrhunderte überdauern!“ Es waren die ersten Worte, die er seit ihrer Vereinigung sprach. Seine Stimme war rau, dunkel und sie klang hohl, als befänden sie sich in einem hohen Raum.
Sie starrte ihn an. Was war geschehen? Sie fühlte sich leer und ausgepumpt, federleicht und innerlich eiskalt.
Er blickte auf sie herunter, sie sah seine weiße Haut, die dunklen brennenden Augen, das schwarze Haar wirr um sein Gesicht drapiert und sie sah vor allem seine beiden großen weißen Eckzähne. Da begriff sie. Ihr Mund öffnete sich zu einem grässlichen, entsetzten Schrei. Sie hatte schon von solchen Wesen, Vampiren, gehört, es aber niemals geglaubt und nun sollte sie selbst dazu gehören?
Sie hob ihre Hände. Sah, dass ihre Haut ebenfalls ganz weiß, alabasterfarben geworden war, sie griff sich an den Hals, spürte die beiden Wunden, wo seine Zähne eingedrungen waren, wo er ihr das Blut aus dem Leib gesaugt hatte und schlug mit beiden Fäusten auf ihn ein.
„Nein, nein! Ich will das nicht! Wo ist Sabrina? Was habt ihr mit uns gemacht?“
„Sie wird das gleiche Schicksal haben wie Du. Sie ist auch irgendwo im Gemäuer mit ihrem neuen Gebieter! Wir brauchten wieder Blutauffrischung!“, er verzog sein Gesicht zu einem höhnischen Lächeln.
Sie vergrub ihr Gesicht in dem Polster unter ihr und schlug mit den Fäusten auf das Bett.
„Ich will hier raus, ich will zu meinen Freunden, ich will nach Hause!“, sie schrie es immer wieder.

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