Blut und Wasser

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Blut und Wasser

Blut und Wasser

Alfred W. Schwarzmüller

Ich hatte studiert, in dieser Stadt, damals, vor zwanzig Jahren, hatte eine leidenschaftliche Liebe, damals, mit einer Brasilianerin, mit Conchita, Conchita Martinez, ich weiß noch wie sie mich damals fast umbringen wollte, als ich Neapel wieder hinter mir ließ, und damit auch sie, das war das größte Drama meines Lebens damals, ich hatte mich für Karriere entschieden, damals, und nicht für die Liebe, damals, heute weiß ich, dass es die falsche Entscheidung war und ich wollte nie wieder nach Neapel, hatte mich jahrelang darum gedrückt noch mal hierher zurück zukommen, für meine Firma hier zu arbeiten, trotzdem ich italienisch konnte und die Firma hier bedeutende Kunden hatte.

Ich sah mich um, das Gemäuer der Bar uralt, aus Natursteinen gemauert, mit kleinen Nischen und in der Mitte die Tanzfläche, alles aus Stein, die Mitte wie eine Spielfläche für orientalische Tänzerinnen, und alles ist in buntes Scheinwerferlicht getaucht, wie ein Bordell des vorchristlichen Jahrhunderts.

Schöne junge Menschen die schweißglänzend tanzen und Maria, die mich gefangen hat und nur für mich tanzt, den Hintern bewegt, die Hüften wiegt, alle anderen Frauen überragt, die tanzt, die mit ihren langen Beinen mein Blut zum überkochen bringt.

Ich gehe auf sie zu, sehe ihr in die Augen, es geht mit mir innerlich rauf und runter, ich sehe sie an, mein Herz bekommt einen Orgasmus bei ihrem Blick, es scheint zu pulsieren in der Hitze meiner Brust, ich kann nicht anders, packe sie bei den Flanken und ziehe sie zu mir.

Sie stemmt sich mir entgegen, ich spüre ihre Hüftknochen, wie sie links rechts an mich stoßen, ihren Schamhügel, der an mein angespanntes Geschlechtsteil stößt, alles in mir ist bebend, ich küsse sie schüchtern und gehe zurück.

Ich weiß nicht was ich tun soll, meinem Gefühl nachzugeben bekomme ich noch nicht über mich, -Ich kann ihnen eine Bar empfehlen, da würde es sich lohnen, -Du alter Sack,
ich greife zitternd zu meinem Glas, bin mehr als doppelt so alt wie Maria, obwohl ich mich eigentlich ja noch jung fühle, sie könnte meine Tochter sein, ich kann das nicht glauben, sie fragt was ist, ich frage, was willst du trinken, zünde mir eine Zigarette an, sie nimmt sie frech und übergriffig, raucht meine Zigarette, ich unsicher, ob ich mir eine neue anzünden soll, sie: ‘Tanzt du nicht?’ Ich: ‘Doch, aber ich kann nicht so wie du’, sie drückt die Zigarette aus, ein Zug und sie drückt sie aus, die Kippe bricht ab im Aschenbecher, in drei Teile, der Tabak quillt raus, die Zigarette bricht so wie ich Angst habe, dass sie mir das Herz brechen könnte, ich sage: ‘Später,’ und rauche die Nächste, sie spielt enttäuscht, dreht sich um und tanzt, mit wackelndem Hintern.

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