Die Brücke

Geschichten vom Anfang der Sehnsucht

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Die Brücke

Die Brücke

Stayhungry

Homoerotische Gefühle waren mir immer fremd, aber als sein Glied ihren Muskel durchdrang, wurde ich durch ihn mehr stimuliert als durch die vorigen kreisenden Bewegungen ihres Beckens. Vorsichtig drang er tiefer in sie und unsere Glieder waren nur durch die dünne Wand zwischen Vagina und Rektum getrennt. Julia hielt mich fest umfangen und drückte ihren Kopf an meinen, wimmerte leise, keuchte mit jeder von Freddys sanften Bewegungen. Rikkis Mähne bewies, dass sie neugierig geworden war und das doch etwas genauer sehen wollte, und irgendwie spürte ich ihre Hände, die Freddy wohl zusätzlich anregten sollten.

Julia war ganz an mich geklammert, in ihrer Lust grub sie ihre Nägel fest in mein Fleisch, aber in diesem Rausch empfand ich keinen Schmerz, wurde massiert von einem anderen Mann, wie ich es mir nie vorgestellt hatte. Ich spürte, dass sie in Wirklichkeit nur bei ihm war und ich nur der Verstärkung ihrer gemeinsamen Lust diente. Seine Bewegungen wurden heftiger, aber er schien darauf zu achten, ihr keinen Schmerz zuzufügen, und wenige Momente später kam er tief in ihr. Zwei, drei härtere Stöße, dann spürten wir, wie er entschwand. Ich war noch so erregt, drehte sie auf den Rücken, stieß sie heftig und kam mit dem wenigen, das noch in mir war. Wir lösten uns, drückten uns aneinander, doch augenscheinlich zog es sie in Freddy Arme. Rikki machte sich mit einem: Meine Herren, ich bin beeindruckt! bemerkbar und wir mussten lachen. Sie befreite mich von dem Präservativ und ich kuschelte mich an ihre Brust.

Tatsächlich war ich eingenickt, und als ich wieder erwachte, merkte ich, dass es Rikki genauso gegangen war. Freddy und Julia hatten sich offenbar ins Bett zurückgezogen. Rikki schreckte hoch und fragte, wie spät es sei. Nach 2.30 Uhr saß ihr Babysitter wohl schon auf Kohlen, sie zog sich schnell an, bat mich, ein Taxi zu rufen und notierte auf einen Zettel, den sie auf dem Esstisch platzierte, sie bedanke sich für diesen wunderbaren Abend. Auch ich hatte mich angezogen, unterschrieb die Nachricht ebenfalls und verließ mit ihr leise die Wohnung.
*

Rikki sah mich auf dem Parkplatz bedrückt an und sagte, sie wisse, dass ich in Erwägung ziehe, wieder bei ihr anzuklopfen nach dieser außergewöhnlichen Nacht, aber sie habe sich nicht wirklich verändert, ihre Erfahrungen hätten ihre Sehnsüchte nicht absterben lassen und sie werde weiter auf der Suche bleiben.

Sie legte den Arm um meinen Hals, drückte mir einen zarten Kuß auf die Lippen, stieg mit einem kurzen: Tut mir leid! ins Taxi und verließ mich.

*

Rikki hatte mich vorab entmutigt, eine neue Geschichte sollte es zwischen uns nicht geben.

Zwar kam es später noch nach verabredet oder zufällig gemeinsam verbrachten Abenden wie Geburtstagen gemeinsamer Freunde oder Konzertbesuchen zu Aufforderungen der berichteten Art — „Na, Herr K….“ — und wir hatten entspannte One-Night-Stands, in denen wir uns ganz der Lust hingeben konnten, weil wir nichts mehr im Hinterkopf regeln, durchdenken, abwägen mussten. Ich versuchte daraus nicht mehr eine Beziehung anzubahnen, denn ich wusste, ich war nur ihr lieber Freund. Für mich war es mehr, denn ich konnte keine meiner vergangenen Lieben aus meinem Herzen verbannen, aber es macht einen Unterschied, ob das Herz drängt, gestalten will, Nähe zu schaffen sucht oder nur wohlwollend wahrnimmt und erinnert.

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