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Wer einsam ist und leidet, soll in schönen Phantasien schwelgen: Das mag traurig machen, verhindert aber, dass die notgedrungen auf sich selbst beschränkte Liebe in purer Druckabfuhr endet, die ein schales, bitteres Gefühl von Hoffnungslosigkeit hinterlässt. Dem hatte ich Rechnung getragen, indem ich meine Intimrasur pflegte und als neueste Errungenschaft dieses Lederriemengeschirr um Glied und Hoden trug, nicht diese nekrotisierenden Gummi- oder brutalen Metallringe, sondern angenehm anliegend im ruhigen, anregend umfassend im erregten Zustand. Nun litt ich.
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Da Rikki nicht ernsthaft zugänglich war für aktuelle Lebensberatung, glitten Freddy und ich ab in Erinnerungen an jene wilde Zeit, in der dieser Gesang erstmals erklungen war - mein Leiden im Parterre entspannte sich - und so bemerkte ich nur am Rande, wie Julia sich erhob und herüber kam zu Rikki. Ich verstand nicht, was sie ihr zuflüsterte, es ging mich wohl auch nichts an und die beiden verschwanden vom Flur aus seitlich im Raum nebenan, vermutlich dem Schlafzimmer. Ich konnte von mir aus nicht hineinblicken und betrachtete ja auch nur die Rückansichten der beiden Damen. Ich gebe zu, ich stockte im Gespräch mit Freddy etwas, was dieser aber netterweise nicht thematisierte. Er durchschaute mich wohl, zwang mit aber nicht, mich zu bekennen.
Allein gelassen, wechselten wir zu beruflichen Themen, tauschten Informationen aus, da wir einige wenige Angelegenheiten tatsächlich von verschiedenen Ausgangspunkten aus als gemeinsames Arbeitsfeld hatten. Ich trank zwischendurch und verschluckte mich fast, als Julia und Rikki deutlich leichter bekleidet zusammen ins Badezimmer wechselten, auf das ich geradeaus hin blickte, sich also direkt hinter Freddy wahrhaft nackte Tatsachen zeigten.
Sie ließen die Tür geöffnet, in gerader Linie durch die Tür befand sich die Toilette, links davon das Waschbecken, rechts, schon nicht mehr einsehbar, standen Wanne und Dusche.
Julia trug nun nur noch ein Gespann aus schwarzen Lederriemchen, an den Verbindungen gefaßt mit Metallringen, das alles frei ließ, aber Brüste, Taille, Hüften und wohl auch die Öffnung ihres Schoßes unterstrich, und die Pumps.
Rikki trug tatsächlich eine Korsage, halterlose Strümpfe und blickte amüsiert von mir zu Julia und wieder zurück. Julia setzte sich, fixierte mich mit festem Blick, spreizte ihre Schenkel weit und ließ es laufen. Ich war zu weit weg, um wirklich befriedigend genau etwas sehen zu können, sah lediglich, dass sie bis auf einen schmalen senkrechten Streifen rasiert war, doch ich war viel zu nah, als dass ich mich noch hätte entziehen können.
Mir war heiß, mein Puls schlug hoch bis zum Kopf, ich atmete schwer, vollkommen unsinnige Fluchtgedanken blitzen durch meinen Kopf, die ich nicht mal bei Seite schieben musste, meine Gier musste mir anzusehen gewesen sein, denn ein flüchtiger Blick zur Seite offenbarte mir Freddy freundliches, aber doch sehr breites Grinsen. Er hatte offenkundig noch nicht mal über die Schulter geblickt und wusste dennoch, was ablief. Nachdem unsere Blicke sich getroffen hatten, und er offensichtlich Spaß an meiner Panik hatte, drehte er sich langsam mit seinem Stuhl und um und lehnte sich genüsslich zurück um zu betrachten, wie die Damen es anscheinend gut mit uns meinten, und mit sich wohl auch.
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