Das Kino war schon dunkel.
Wie immer waren wir zu spät losgekommen, weil Martin sich aus dem Büro nicht rechtzeitig loseisen konnte. Er wusste genau, wie sehr ich es hasste, im Dunkeln durch die vollbesetzten Reihen nach den Plätzen suchen zu müssen während der Vorspann zum Film schon über die Leinwand flimmerte. Dabei hatte ich mich so sehr auf meinen Lieblingsfilm "Casablanca" gefreut.
Als wir endlich in unserer Reihe die letzten beiden leeren Plätze fanden und die drangvolle Enge des Kinos bezwungen hatten, ließen wir uns in die mit rotem Samt ausgeschlagenen Sitze fallen. Rechts neben mir saß ein Pärchen, dessen Umrisse ich schemenhaft bei einem Blick ins Dunkel wahrnehmen konnte. Martin trat mir wiederholt auf meine Pumps bis er die richtige Sitzposition eingenommen hatte und ich konnte einen leichten Seufzer nicht unterdrücken, als ich Rick's "Cafè Américain" endlich erblickte. In diesem Moment trafen mich zwei leuchtende Augen von der rechten Seite und der Mann neben mir beugte sich leicht vor und lächelte mich an. Ich lächelte zaghaft zurück. Es war, als wenn dies für ihn ein geheimes Zeichen gewesen war. Das zeitlose Meisterwerk flimmerte weit vorne in der Tiefe des Raumes vor sich hin, als ich spürte, wie er sein Knie gegen meines drückte und unruhig auf seinem Sitz wurde. Ich verhielt mich ganz ruhig, nur meinen Rücken drückte ich heftig in die Lehne des Sitzes. Was ich anfangs noch eher für einen Zufall gehalten hatte, entwickelte sich bei "As time goes by" zu einer Berührung seiner Fingerspitzen, als er seine Hand langsam von seinem Knie auf meines schob. Die erregende, intensive Atmosphäre des Films schien ihn sehr zu inspirieren und er setzte, ungeachtet der Tatsache, dass wir beide nicht allein gekommen waren, seine geheime Verführung mit immer sinnlicheren Zärtlichkeiten fort. Er streichelte die Innenseite meines Schenkels, nachdem er den Saum meines Rocks sachte nach oben geschoben hatte. Und anstatt mich dagegen zu verwehren und Martin darüber zu informieren, deutete ich eine leichte Spreizung meiner Schenkel an. Ich genoss diesen geheimen Körperdialog mit ihm und die Angst vor Entdeckung unserer Heimlichkeiten machte mich verrückt vor Lust. Es schien ihm genauso zu gehen, denn ich merkte, wie sich sein Brustkorb immer schwerer hob und senkte und als ich an ihm runterschaute , erkannte ich an der Wölbung in seiner Stoffhose, wie stark erregt sein Glied war. Ich konnte nicht anders und ließ meine schlanken Finger über die Lehne leise hinüber gleiten und umfasste mit festem Griff seine gehärtete Kuppe. Er öffnete leicht den Mund und biss sich auf die Lippe, dann schaute er mich mit einem hinreißend, herausfordernden Lächeln an... just in dem Moment als Rick Blaine zu Ilsa Lund sagte: "Schau mir in die Augen, Kleines!"...
Casablanca
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