Bedächtig nahm der Kommissar einen Schluck Tee. Es war Hagebuttentee, den trank er immer, vor allem abends. Er hatte ihn frisch aufgebrüht, kurz ziehen lassen und dann genau vier Spritzer Süßstoff in die Kanne gegeben. Dann füllte er nach und nach den Tee in die kleine Tasse aus Porzellan um. Er trank schnell, kalten Tee mochte er nicht.
Es war schon weit nach 23.00 Uhr und er war noch einer der wenigen im Präsidium, vielleicht sogar der einzige, ausser dem Pförtner.
Lange blickte der Kommissar auf die Pinnwand vor ihm. Sie war mit wenigen Fotos bestückt und einige Stichworte waren notiert. Der Kommissar hiess Justus Kannenberg, wurde von allen nur „Kanne“ gerufen. Und er war gut in seinem Job. Er hatte eine Gabe. Er konnte sich in Situationen hineinversetzen und spielte Szenarien durch, die ihm manchmal neue Ansätze ermöglichten. Aber in diesem Fall kam er nicht weiter.
Eine junge Frau war verschwunden. Sie hiess Lara Fassbender. Sie war 17 Jahre alt und kein Kind von Traurigkeit. Ihre Jungfräulichkeit hatte sie schon vor einiger Zeit verloren, probierte Drogen und war dem Alkohol nicht abgeneigt.
Auf einer wilden Party war es dann passiert. Alle waren schon ziemlich betrunken oder zugedröhnt. Alle kannten sich. Sie gingen in dieselbe Jahrgangsstufe des Gymnasiums. Die Kinder, ca.12 bis 13 Jungs und genau so viele Mädels, kamen alle aus gutem Haus. Niemand war Millionär, aber die Eltern waren Arzt, Zahnarzt, Autohändler, hatten Einzelhandelsgeschäfte, waren Beamte, oder arbeiteten in einer Bank. Mittelschicht also, keine finanziellen Sorgen. Zwei Autos vor dem Haus. Die Eltern gingen auf Parties, zum Bridge, zum Tennis und hatten sonstige Aktivitäten, um sich nicht um die Kinder kümmern zu müssen. Und die probierten halt immer mehr aus.
Lara sah gut aus, wie die meisten der anwesenden Mädels. Sie hatte lange blonde Haare, trug ein Marken Shirt und einen Minirock. Sie war sehr schlank, hatte lange Ballett getanzt. Da kam ihr zugute, dass sie relativ wenig Oberweite hatte.
Die Musik war laut, ein paar Leute tanzten, viele standen herum, hatten Gläser in der Hand und versuchten sich zu unterhalten. Sie feierten bei Frank, der die obere Etage eines Einfamilienhauses seiner Eltern sein eigen nannte. Der Hauptraum, eine Art Loft, war circa 60 qm groß, und fungierte als Wohn- und Essraum. Dann gab es eine kleine Küche, ein Bad, ein Gäste WC, ein Schlafzimmer, ein Gästezimmer, ein Ankleidezimmer, ein Arbeitszimmer und eine Art Hobbyraum. Insgesamt 120 Quadratmeter waren gut aufgeteilt.
Lara hatte zur Zeit keinen Freund, war aber einer schnellen Nummer nie abgeneigt. Die meisten Jungs waren ziemlich scharf auf sie, weil sie sich den Sex mit ihr einfach wahnsinnig interessant vorstellten. Und sie sollte blasen können wie eine Göttin. Entsprechend neidisch waren die anderen Mädels, wenn der eine oder andere feste Freund Lara hinter hersah oder hoffte, einen interessanten Blick zu erhaschen, wenn sie sich nach irgendwas bückte.
Und dann nahm die Party Fahrt auf. Lara kam von der Toilette, nahm sich ein neues Glas mit Baccardi Cola und steuerte auf das Buffet zu, das von einem Caterer geliefert worden war. Und dann stiess sie mit Candice zusammen. Candice war das genaue Gegenteil von Lara. Sie waren zwar in etwa gleichgroß, aber Candice hatte schwarze, lange glatte Haare. Sie hatte einen dunklen Teint, was ihrer Herkunft geschuldet war. Ihr Vater war Iraner, ihre Mutter Deutsche. Sie hatte auch eine schlanke Figur, aber sie hatte einen drallen Hintern, eine pralle Oberweite und straffe Schenkel. Sie ging regelmäßig auf die Sonnenbank, um ihre eh schon dunklere Haut noch mehr zu bräunen. Sie trug Jeans, Panties, Stiefel und ein gelbes Shirt ohne Ärmel.
Und die beiden konnten sich nicht leiden. Candice hatte ein Glas Rotwein in der Hand, Lara kam mit einem Glas und etwas Fingerfood vom Buffet zurück. Dabei machte sie einen Schritt rückwärts, weil sie einen Typen vorbeiliess, der schon ordentlich getankt hatte und eiligst auf Toilette wollte. Mit dem Schritt nach hinten prallte sie mit dem Rücken an den Arm von Candice. Durch die Bewegung wurde das Rotweinglas gekippt und die Flüssigkeit schwappte auf das neue Shirt. Candice was not amused.
Lara hatte gemerkt, dass sie gegen jemand gestossen war und drehte sich um.
„Pass doch auf, du Fotze“ pampte Candice sie gleich an.
Lara überlegte kurz, dann beschloss sie, die Situation nicht eskalieren zu lassen.
„Es tut mir leid. Ich bin Jonas ausgewichen. Ich habe hinten keine Augen. Ich bezahle dir das Shirt, okay?“
Lara wollte sich umdrehen und gehen, aber Candice war noch nicht fertig.
„Das wär ja noch schöner, wenn du hinten Augen hättest. Wo du doch vorne schon keine Titten hast.“
Da hatte Candice jetzt Laras wunden Punkt erwischt. Und die kam langsam auf Betriebstemperatur.
„Stimmt, Candice, deine Möpse sind wirklich fett. Aber dein Freund hat mir letztens noch gesagt, dass du total langweilig im Bett bist und ich ihm den besten blow job verpasst habe, den er je bekommen hat. Stimmt‘s, Tim?“
Das war eine dreiste Lüge, und der Freund an Candice Seite versuchte sich stotternd zu verteidigen. „Candice, davon ist kein Wort wahr, ich schwöre, ich hab noch nie mit Lara…“
Leider ging das unter, denn Candice stürzte sich auf Lara. Sie griff nach Laras Bluse und zerriss den Seidenstoff. Blitzschnell zog Candice der Gegnerin die Bluse aus, die in einem schwarzen BH dastand.
„Was issen das für ne Körbchengröße? A Minus?“ Candice lachte übertrieben laut. Mittlerweile hatten auch andere mitbekommen, dass sich da was anbahnte, es bildete sich ein Kreis um die beiden Mädels und jemand hatte die Musik ausgemacht.
Lara zog Candice das gelbe Shirt aus, die wehrte sich kaum. Sie freute sich drauf, ihre Möpse in Szene zu setzen. Und sie setzte noch einen drauf. Sie zog freiwillig den BH aus, ihre großen prallen Melonen standen immer noch wie eine Eins. Sie umfasste ihre Brüste von unten und hob sie etwas an.
„Na, neidisch?“ stichelte Candice.
Lara griff schnell mit Daumen und Zeigefinger an eine Brustknospe und drehte sie, was sehr schmerzhaft war und Candice mit einem Aufschrei quittierte. Sie machte einen Schritt auf Lara zu, griff ihr an den Hals, eine Hand ging an den Rock. Mit einer Drehung brachte Candice die Kontrahentin zu Fall und sie legte sich auf sie.
„Catfight, Catfight“ johlten die Zuschauer.
Candice bekam Lara nicht richtig zu fassen, die wand und drehte sich. Dabei öffnete sich ihr BH, aber es gelang ihr, Candice abzuschütteln und ihr in die schwarze Haarpracht zu greifen. Sie zog heftig an den Haaren, was Candice mit „Na warte, du Schlampe“ quittierte.
Lara war nicht zimperlich, zwang Candice in eine Kreisförmige Bewegung, bis sich diese schließlich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und unsanft auf dem Boden landete. Lara setzte sich flink auf die Oberschenkel, drehte die Arme ihrer Gegnerin nachhinten und öffnete mit der freien Hand die Jeans Panties. Sie hatte Mühe, die auszuziehen. Candice hatte jetzt nur noch einen winzigen Slip an, den Lara einfach zerriss. Die beiden Frauen knieten hintereinander, Lara war hinter Candice. Sie hielt deren Arme eisern fest, dann schlug sie mit der anderen Hand flach auf die Brüste der Gegnerin und fing an, deren Muschi mit dem Mittelfinger der freien Hand zu bearbeiten. Die Schatzkiste von Candice war komplett rasiert. Sie war untenrum sehr fleischig ausgestattet.
Einen Moment passte Lara nicht auf, Candice konnte sich befreien, zog ihrerseits in Laras blonder Mähne und zwang sie in Rückenlage. Die Halbiranerin setzte sich in bester Ringermanier auf den Oberkörper der Kontrahentin und drückte mit den Knien die Oberarme von Lara auf den Boden. Vorsichtig drehte Candice den Oberkörper und zog den Minirock und den Slip aus. Unter dem Gejohle der Menge waren jetzt beide Frauen nackt. Sie hatten nur noch ihre Schuhe an. Und dann bereitete Candice ihren Sieg vor. Sie rutschte ein Stück nach vorn und drückte ihren Unterleib auf Laras Gesicht. Was dem Uneingeweihten wie das Paradies vorkam, war in Wirklichkeit nicht sehr angenehm. Candice verstärkte den Druck noch, indem sie Laras Kopf in beide Hände nahm und deren Gesicht feste gegen ihre Möse drückte. Lara bekam keine Luft mehr. Candice drückte und drückte und machte keine Anstalten, den Griff zu lösen. Lara schlug zum Zeichen der Aufgabe mit der flachen Hand auf den Boden. Aber Candice war wie im Rausch und dachte nicht daran, der Blondine etwas Luft zu lassen. Schließlich erbarmten sich zwei Jungs und zogen Candice von Lara herunter. Die Frau mit dem dunklen Teint wehrte sich, ging auch die beiden an, die sie von der Gegnerin gezogen hatte, und trat dann an Lara heran. Sie beugte sich zu ihr herunter, die japsend nach Luft rang und hustete.
„Na, du hast verloren, du Schlampe. Weserbergland schlägt Mönchengladbach. Akzeptierst du deine Strafe?“
Lara konnte nur noch nicken.
„Gut“ frohlockte Candice, „Lara möchte mit fünf Typen gleichzeitig ficken. Wer hat Lust auf einen spontanen Lara-Bang? Aber nur mit Gummi, wir wissen doch, was sich gehört.“
Candice zog die nackte Lara in das Schlafzimmer mit dem großen Bett. Es hatten sich mehr Bewerber gefunden, als die Bestrafung vorsah, es wurde gelost. Die glücklichen fünf zogen sich aus und gingen nackt zu Lara ins Schlafzimmer.
„Viel Spass, du Fotze. Ich hoffe, dass ist dir eine Lehre. Sei froh, dass ich dich nicht filme und das ins Netz stelle“ zischte Candice Lara nach zu.
Die fünf Jungs hatten schon mehr oder weniger einen Ständer. Die blonde junge Frau war noch etwas benommen, aber darauf nahmen die fünf Jungs keine Rücksicht. Zwei positionierten sich links und rechts vom Bett und instinktiv griff Lara nach ihren Pimmeln und wichste sie. Ein Dritter stand am Kopfende und hielt ihr seinen Schwanz hin, den sie direkt in den Mund nahm. Ein weiterer Typ kniete zwischen Laras Beinen und leckte ihre Muschi. Es dauerte ein wenig, bis sie feucht wurde. Der Typ, der oral befriedigt wurde, hatte nach kurzer Zeit einen Orgasmus und spritzte Lara auf die Brüste. Dann zog er sich an und verschwand. An seine Stelle trat der 5. Junge und hielt dem Mädchen seine Erektion hin. Der Typ, der zwischen Laras Beinen kniete, streifte sich ein Kondom über und drang nicht sehr rücksichtsvoll in Laras Spalte ein.
„Warte, ich will auch, sagte der Typ, der seinen Schwanz in Laras Mund hatte. Er nahm ihn heraus, krabbelte aufs Bett und legte sich auf den Rücken. Lara sah etwas Vaseline auf einem Nachttisch und fettete sich den Hinterausgang etwas ein. Sie wußte was kommen würde. Vorsichtig setzte sie ihre Rosette auf die Schwanzspitze des Typen und führte sich seinen Schwengel in den Hintern ein. Gottseidank war sein Pimmel nicht so riesig und dick wie manch anderer, die in letzter Zeit ihre Möse oder ihren Arsch besucht hatte. Die Vaseline war Gold wert. Der Typ, der sie hemmungslos gevögelt hatte, machte für die Aktion eine kurze Pause, als Laras Hinterausgang bedient wurde, führte er seinen Schwanz wieder vorne ein und Lara hatte zwei Schwänze in sich drin, die in ganz kurzem Abstand gegeneinander rieben. Es machte sie wahnsinnig geil und sie hatte bald einen Orgasmus, wie sie ihn noch nie zuvor erlebt hatte.
Einer der Typen, der bislang von Lara manuell bedient wurde, wechselte die Position und hielt sein Ding Lara hin, die ihn direkt in den Mund nahm. Dann war der Typ fertig, der sie vaginal benutzt hatte und schoß sein Sperma in das Kondom. Vorsichtig zog er sein Gemächt aus ihr raus und sah zu, dass das Kondom auf dem Penis blieb. Er entsorgte das Latexprodukt in einem Hygieneeimer und verliess das Schlafzimmer.
Laras Spalte sollte nicht kalt werden, jetzt sah der Typ, der von Lara gewichst wurde, seine Chance. Er nahm eines der Kondome vom Nachttisch und versenkte seine Latte in Laras Schatzkiste. Es dauerte nicht lange, bis auch er abspritzte, aus ihr rausging und sich verzog.
Jetzt waren nur noch zwei Typen mit Lara beschäftigt. Der Sex hatte nichts Aufregendes mehr, es ging nicht mehr um Geilheit oder Befriedigung, es war eigentlich ein Wettkampf, wer länger durchhalten würde.
„Du darfst jetzt auch mal ein bißchen arbeiten, sagte der Typ, der bislang Laras Arsch gefickt hatte. Sie war froh, als er aus ihr raus wollte. Der andere Typ nahm kurz seinen Schwanz aus ihrem Mund.
„Hört mal Jungs, wollen wir nicht Schluß machen? Ihr hattet Euren Spaß, aber ich bin einfach nur wund und müde.“
Beide waren nicht begeistert, aber akzeptierten den Wunsch der jungen Frau. Sie zogen ihre Klamotten an und gingen und machten die Tür zu. Lara schlief, nackt wie sie war, auf der Stelle ein. Eine Bettdecke gab es nicht, aber der Raum war gut temperiert, so dass sie nicht fror.
Die meisten Partygäste waren schon gegangen. Ein harter Kern war noch da und hatte sich zur Aufgabe gemacht, Chips und das Buffet sowie die letzten Bierreserven in Angriff zu nehmen.
Es war mittlerweile Sonntag morgen gegen halb zwei. Die beiden Typen wurden natürlich interviewt, wie es denn war. Die beiden grinsten. „Die gute schwächelt etwas.“
Candice und ihr Freund waren noch da. Plötzlich empfand die schwarzhaarige Frau so etwas wie Mitleid mit Lara und sie sah nach ihr. Vorsichtig öffnete sie die Schlafzimmertür und sah die Rivalin nackt auf dem Bett liegen. Sie atmete tief und fest. Die blonde junge Frau lag in einer Art stabilen Seitenlage. Ihre Beine waren geöffnet und Candice hatte einen Blick auf Laras Möse. Sie hatte auch schöne und gepflegte Füße. Candice beugte sich herunter und hatte plötzlich Lust auf Sex. Sie küßte Laras Knöchel und fuhr dann langsam mit der Zunge an Unterschenkel und Oberschenkel des schlafenden Mädchens hinauf. Die Haut schmeckte leicht salzig. Vorsichtig berührte Candice eine freiliegende Brust und strich vorsichtig mit einer Fingerkuppe über den Nippel.
„Du wirst ja wohl nicht die Fronten wechseln?“ sagte eine Stimme in Candices‘ Rücken. Es war ihr Freund Tim, der leise den Raum betreten hatte.
„Ich weiß nicht warum, aber ich bin gerade ziemlich geil.“
„Da kann ich Abhilfe schaffen“ sagte Tim. In Nullkommanix hatte er Hose, Schuhe, Unterhose, Hemd und Socken ausgezogen und stand mit einer Erektion vor seiner Freundin. Die ließ die Jeanspanties fallen, zog das gelbe Oberteil und den BH aus, schließlich auch das Höschen.
Sie sah, dass Tim mehr als einen Blick auf die nackte Lara warf.
„Gefällt sie dir?“ fragte Candice leise.
„Sie hat schon einen geilen Arsch. Aber gegen deinen Arsch und deine Melonen hat sie keine Chance. Bei mir jedenfalls nicht.“
„Sehr schlaue Antwort“ grinste Candice.
„Das halbe Jahr Diplomatenschule hat sich ausgezahlt“ keuchte Tim, der mit seiner Zunge schon die prallen Nippel seiner Freundin bearbeitete.
Ein langes Vorspiel brauchten beide nicht. Candice nahm die Pille und auf weitere Vorsichtsmaßnahmen verzichteten sie. Die Halbiranerin legte sich neben Lara auf das Doppelbett und spreizte die Beine. Sie trug nur noch ihre High Heels und sie wußte, daß das ihren Freund anmachte. Der stand am Fußende des Bettes und leckte kurz über die Schatzkiste seiner Partnerin. Die war schon gut feucht und vorsichtig griff Tim nach ihren Schenkeln, legte sich den Körper in Position und drang dann vorsichtig in sie ein. Sein Schwanz war nicht sehr groß, aber er konnte damit umgehen. Er wußte, wie Candice gebumst werden wollte und er verschaffte ihr jedesmal einen Höhepunkt. Der Sex dauerte nicht lange, maximal 10 Minuten. Lara bekam davon nichts mit, auch wenn das Bett ziemlich wackelte; sie schlief tief und fest.
Die beiden zogen sich wieder an. Sie waren die letzten, die gingen. Es war jetzt circa 02.00 Uhr.
Frank, der Gastgeber, räumte noch etwas auf. Dann begab er sich auf Toilette und ging unter die Dusche. Dann sass er noch im Bademantel und sah etwas fern. Er futterte noch ein paar Chips, trank noch ein Bier. Als Gastgeber hatte er sich mit Alkohol zurückgehalten. Dann wollte auch er ins Bett gehen. Lara fiel ihm ein, die noch im Gästebett lag. Er würde sie einfach pennen lassen. Er nahm ein großes Glas Wasser und wollte es ihr hinstellen, falls sie Durst bekam. Leise öffnete er die Tür, aber das Bett war leer. Sie mußte gegangen sein, als er unter der Dusche stand.
Er holte sich noch ein Bier, dann ging er zu seinem eigenen Schlafzimmer, zog sich den Bademantel aus und legte sich hin. Soweit ist später alles anhand von Aussagen rekonstruiert worden.
Unsanft wurde Frank Sonntag Morgen geweckt. Jemand schellte Sturm. Erst dachte er, er hätte alles geträumt, aber dem war wohl nicht so. Durch die Videokamera sah Frank zwei uniformierte Polizisten. Er fragte, was los sei, und die beiden stellten die Gegenfrage, ob sie hereinkommen dürften. Frank überlegte kurz, ob irgendwelche unerlaubten Substanzen herumlagen, dann drückte er den Knopf, der die Haustür öffnete. Er zog sich den Bademantel an und ging den beiden Beamten entgegen. Die bedankten sich für den Einlaß.
„Was ist denn los?“ wollte Frank wissen.
Aber die beiden liessen sich noch nicht in die Karten schauen.
„Sie haben hier gestern Party gemacht?“
Frank bestätigte das.
Ob irgendetwas Auffälliges oder Ungewöhnliches vorgefallen sei, wurde er gefragt.
War Laras Gangbang etwas Ungewöhnliches? Frank zog es vor, dass erst mal für sich zu behalten und verneinte. Und dann rückten die beiden mit der Sprache raus. Lara Faßbender sei nicht nach Hause gekommen. Die Eltern hatten es gemerkt, hatten Lara versucht auf dem handy zu erreichen, aber die war nicht dran gegangen. Plötzlich hörten die drei ein handy klingeln.
„Das ist nicht meins.“ Sagte Frank. Die drei liefen in die Wohnung des jungen Mannes, da brach das Klingeln ab. „Es kam aus diesem Zimmer“ sagte einer der Beamten. Frank gab an, Lara war müde gewesen und hatte sich hingelegt, irgendwann sei sie dann weg gewesen. Einer der Beamten bückte sich und fand unter dem Bett Laras Klamotten und das Handy. Sie würde doch im Leben nicht freiwillig nackt das Haus verlassen haben? Die beiden verständigten die Kripo und fragten jetzt etwas intensiver nach. Frank gab zu, dass Lara nicht so ganz freiwillig Sex mit 5 Typen hatte, weil sie gegen Candice einen Catfight verloren hatte.
Und so landete der Fall bei Kommissar „Kanne“ Kannenberg. Der befragte noch einmal die Eltern, die in großer Sorge waren. Er erfuhr, dass Lara Diabetikerin war und regelmäßig Insulin spritzen mußte. Aber ihr Insulinpäckchen mit Meßgerät und Dosierspritze lag neben ihrem Bett. Er veranlasste eine Suchaktion, die ohne Erfolg blieb. Dann fuhr er zum Ort der Party. Es gab eine Videokamera, die sogar aufzeichnete, wer kam und ging. Er sah sich die Bilder des gestrigen Abends an. Lara fiel auf, als sie ankam, aber es war auf keinem Bild zu sehen, dass sie nach Hause ging. Candice und Tim waren die letzten.
Hatte sie sich geschämt oder war sie orientierungslos und hatte auf andere Weise das Haus verlassen? Wurde sie Opfer einer Gewalttat?
Kannenberg sprach auch mit Candice und Tim. Die tat zerknirscht, sie fühlte sich verantwortlich.
Sogar ein Hubschrauber wurde eingesetzt, ebenfalls ohne Erfolg.
Jetzt war es Sonntag abend, immer noch keine Spur von der jungen Frau. Es gab auch keine Lösegeldforderung, also schien es sich auch um keine Entführung zu handeln. Die Eltern waren nicht arm, aber auch nicht so reich, dass da viel zu holen gewesen wäre.
Kannenberg hatte sich Fotos besorgt und diese auf die abwaschbare Pinnwand geheftet, dazu ein paar Notizen geschrieben. Er hatte eine Art Zeitstrahl aufgemalt. Er ging nochmal die Fakten durch. Er nahm gerade einen großen Schluck Tee, dann hatte er die Lösung. Das Mädel war nicht verschwunden. Sie brauchte ihr Insulin. Sie war noch im Haus!
Er setzte sich in den zivilen Streifenwagen, machte das kleine Blaulicht auf dem Armaturenbrett an und betätigte das Martinshorn. Gleichzeitig verständigte er einen Notarzt und gab Franks Adresse an. Der Rettungswagen hatte den kürzeren Anfahrtsweg und war eher da. Sie bemühten sich um Einlaß, was sich schwierig gestaltete. Der Notarzt läutete Sturm, aber niemand öffnete.
„Machen Sie mal ne Räuberleiter“ bat Kannenberg den Rettungsassistenten und der faltete die Hände. Kannenberg setzte einen Fuß vorsichtig in die Tritthilfe, der Assistent ging in die Höhe und der Kommissar sprang über den Zaun. Die Alarmanlage löste aus. Endlich erschien Franks Gesicht im Fenster. Er öffnete sofort. Er habe schon geschlafen, entschuldigte er sich.
Kannenberg stürmte mit den beiden Rettungskräften in dessen Wohnung.
„Wo hat sie gelegen?“ schrie er den jungen Mann an. Der zeigte ihm das Gästezimmer mit dem großen Bett. Kannenbergs Blick fiel auf den großen Wandschrank. Der Kommissar riss die Schranktür auf.
„War die Tür irgendwann mal offen?“
Frank konnte sich nicht mehr erinnern, aber es konnte schon sein. Er nahm einen Koffer beiseite und warf zwei Wintermäntel aufs Bett. Und dann lag Lara vor ihm. Nackt und mehr tot als lebendig, Ihr Atem ging noch ganz schwach. Der Notarzt kümmerte sich sofort um sie und hievte den 48-Kilo-Körper mit dem Assistenten aufs Bett. Er bedeckte zumindest den Unterleib mit einem Kleidungsstück.
Kannenberg hatte dem Notarzt natürlich gesagt, dass das Mädchen Diabetikerin ist. Er gab ihr eine Spritze und setzte ihr eine Sauerstoffmaske aufs Gesicht. Vermutlich war sie irgendwann wach geworden, als Frank unter der Dusche stand, war orientierungslos, hatte warum auch immer den Schrank geöffnet, war hinein gekrabbelt, um vielleicht nach einem Bonbon zu suchen, das sich ja manchmal in einer Jackentasche befindet, und Frank hatte die Schranktür zugemacht, ohne zu sehen, dass da jemand drin war.
Der Kommissar rief die Eltern an. Die waren überglücklich und erkundigten sich, in welches Krankenhaus man ihre Tochter bringen würde.
Kannenberg fuhr nach Hause. Das war knapp. Das hätte auch schlimmer ausgehen können.
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