„Das sollte dir eine Warnung sein, Käthe Mayen! Das nächste Mal kommst du nicht so glimpflich davon. Solltest du erneut unflätige Reden führen, werde ich dich übers Knie legen, dir den Rock heben und dir dann dein Höschen ordentlich strammziehen. Gib acht, dass das nicht geschieht!“
Keine der Schülerinnen zweifelte noch daran, dass Frau Reiser diese Drohung wahrmachen würde.
Käthe sowieso nicht, denn ihr Hinterteil schmerzte schon jetzt ganz gewaltig. Zum großen Erstaunen aller entschuldigte sie sich sogar bei der Lehrerin, die sie daraufhin zurück in ihre Bank schickte. Der weitere Unterricht verlief weniger spektakulär. Charlie beobachtete zwar, dass die arme Käthe alle fünf Minuten ihr Körpergewicht von der einen zur anderen Pobacke verlagern musste, aber sonst blieb alles ruhig. Mulmig war Charlie aber schon. Wie wäre es wohl, wenn sie selbst in solch eine brenzlige Lage geriet? Sie malte sich aus, dass Frau Reiser ihre intimsten Stellen betrachtete. Nun rutschte auch Charlotte unruhig auf ihrem Stuhl, aber aus weit angenehmeren Gründen als Käthe Mayen. Als es zur Pause klingelte, war diese besonders dankbar. Sofort rieb sie sich den Po, tat es noch, als sie mit den anderen Mädchen auf dem Schulhof stand. Deren Mitleid hatte Käthe, da ja die meisten schon ähnliches erlebt hatten. Vor allem die, die schon länger auf Schloss Ruteberg wohnten, konnten ein ähnliches Lied wie Käthe singen. So machte sich auch kein Mädchen über sie lustig. Die Solidarität der Schülerinnen war außergewöhnlich, stellten die drei Neuen begeistert fest.
Charlie gesellte sich zu Käthe, die etwas abseits von den anderen stand. Sie lächelte ihr zu.
„Tut es schlimm weh, Käthe?“ „Geht so! Aber wenn ich mir vorstelle, dass sie mir den Blanken versohlt…mein lieber Schwan, lieber nicht. Die Reiser hat eine deftige Handschrift, das sag ich dir.“
Charlotte legte ihre Hand auf Käthes Hüfte. Sie flüsterte: „Wenn du Trost brauchst…“, dabei streichelte sie ihren Po, der sich schön warm anfühlte. Beide Mädchen erregten sich an dem Spiel.
Käthe strich sich eine dunkle Locke aus der Stirn. „Darauf komme ich sicher zurück, Charlie…aber dabei erwischen lassen sollten wir uns nicht. Ich möchte nicht mit dir zusammen den Arsch vollkriegen…und schon gar nicht den nackten!“ Beide lachten, obwohl diese Gefahr durchaus bestand. Dann klingelte es erneut. Die Pause war vorüber. Charlie ging neben Käthe in die Klasse zurück. Sie hatte sich in das etwas ältere, dunkellockige Mädchen verguckt. Tina reagierte eifersüchtig, als sie Charlie mit Käthe sah. Das burschikose Mädchen stieg letzte Nacht nicht ohne Grund zu Charlie ins Bett. Seit der zimmerinternen Popo Parade fühlte sie sich, auf sehr starke Weise zu dem neuen Mädchen hingezogen. Dementsprechend mürrisch blickte sie drein, als sich Charlie nun neben sie setzte. Tina war sauer auf sie, gab sich schmallippig und wenn sie etwas sagte, klang es sehr schnippisch. Charlie dachte sich nichts dabei, schrieb es einer Launenhaftigkeit ihres Charakters zu. Tina würde sich schon abregen. Nach dem Mathe und Biounterricht stand Sport auf dem Programm. Im Internat gab es eine eigene Turnhalle, in der heute ein Handballspiel stattfinden sollte.
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