Die charmante Elster

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Die charmante Elster

Die charmante Elster

Robert Becker

Sven Rausch hatte Schmerzen in den Handgelenken, denn die Polizei war nicht gerade sanft mit ihm umgegangen, als sie ihn wieder einmal verhaftet hatte. Die Beamten hatten die Handschelle so fest angelegt, dass sie ihm das Blut abdrückte. Eigentlich hätten sie sich die Handschelle ja sparen können, denn sie wussten, dass er nicht weglaufen würde, oder gar Widerstand leistete, aber die hiesigen Beamten waren wohl nicht gerade erfreut darüber, dass er bis jetzt zwar öfters verhaftet wurde, aber noch nie vor einem Richter stand.
Den Polizisten, der vor ihm saß, kannte er schon gut genug, um ihn einschätzen zu können. Er hatte ihn schließlich schon mindestens 20mal verhaftet und wieder freilassen müssen. Und jetzt saß er ihm wieder einmal gegenüber und befragte ihn, ohne wirklich etwas greifbares in der Hand zu haben: ”Herr Sven Rausch, Ihnen wird der Diebstahl eines Diamantendiadem`s, einem dazu gehörigen Collier und
10 000Doller Bargeld vorgeworfen. Wollen Sie sich dazu äußern?”
Sven zog skeptisch seine Augenbrauen hoch und sagte selbstbewusst: ”Na sicher doch Herr Inspektor, Sie müssten mich doch mittlerweile gut genug kennen, um zu wissen, dass ich mir nichts zu Schulden kommen lasse!”
Mürrisch lächelnd sagte Inspektor Collier: ”Was ich denke spielt keine Rolle, was eine Rolle spielt sind die Fakten und die sprechen nicht gerade für Sie!”
Er legte eine kleine theatralische Pause ein, bevor er fortfuhr: “Also, dann erzählen Sie mir bitte, wie sich der Sachverhalt aus Ihrer Sicht darstellt!”
Sven legte die Hände in den Nacken und begann schwärmend zu erzählen, wohlwissend, dass er von der Frau beobachtet wurde, die ihn des Diebstahls bezichtigte: ”Ja, wie begann es eigentlich. Ach ja, ich saß in dem Café des Ritz, um meinen Nachmittagstee zu genießen. Mir fiel auf, dass an dem Tisch mir gegenüber eine wunderschöne, aber schon etwas reifere Dame saß, die mich längere Zeit lächelnd beobachtet hatte!”
Inspektor Collier stellte eine Zwischenfrage: ”Sie meinen wahrscheinlich Frau Elisabeth von Rafelsberg?”

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