Wie Christina ihr Punzerl vor des Waldhofbauern Pfählung rettete
Eine Weile lang war es still. Nur das Sirren und das leise Knistern der Fackeln war zu hören. Christina machte es sich bequem, füllte den Raum aus, der ihr im Bottich zur Verfügung stand. Jetzt fand sie die Temperatur der flüssigen Schokolade angenehm. An die klebrige Konsistenz des Bottichinhalts musste sie sich allerdings erst gewöhnen. Ganz anders Rafael. Er war derart auf Christina fixiert, dass er auch klar gekommen wäre, hätte im Bottich gärende Jauche geblubbert. Hauptsache, diese wunderbare Frau war bei ihm und würde ihn eine Nacht lang unterhalten. Eine süsse, duftende, warme, liebevolle, aber auch stürmische, begehrliche, hemmungslose Nacht, in der der Nordwind an den Fassaden rüttelte und unentwegt versuchte, das Strohdach wegzutragen.
Christina lehnte sich zurück und blickte Rafael unvermittelt an. Sie lehnte sich zurück, und Rafael starrte auf ihren Brustansatz. Gewaltig, was sich da unter der Schokoladeseeoberfläche befand, wirklich gewaltig. Aber Rafael hatte Zeit. Er wollte geniessen, es werden lassen, genoss das Leuchten, das die Fackeln in Christinas Haar verursachten.
„Nun denn“, sagte sie. „Soll ich erzählen?“ „Ja“, antwortete Rafael mit belegter Stimme. „Ja, bitte.“
„Es ist nicht lange her“, begann Christina, „dass der Waldhofbauer mich zu sich bestellte. Der Waldhofbauer war, wie du bestimmt weißt, ein sehr reicher Mann, und alle dachten, er sei glücklich verheiratet und trage Sorge zu sich und seiner Familie – als er noch lebte.
In gewissem Sinne mag das ja sogar stimmen. Die Waldhofbauerntöchter sind rechtschaffen, des Waldhofbauern Weib trägt noch heute teure Kleider und verfügt über einen gut gefüllten Keller mit allerlei Delikatem.
Räucherschinken war schon damals des Waldhofbauern Weib Spezialität, und es liegt wohl an der Natur der Dinge, dass der Räucherschinkenduft an ihrem Leib haftet und sie ihn auch nach intensivem Schrubben in der Wanne nicht mehr ganz loswird.“
Christina schob ihr Becken ein wenig mehr zur Mitte des Bottichs, so, dass ihr Geschlecht Rafaels Füsse berührte. Dieser verhielt sich reglos. Er wollte die Dinge sich entwickeln lassen, sachte, gemächlich, aber stets und ewig.
„Der Waldhofbauer wollte mich gefesselt“, fuhr Christina mit einem Schmunzeln fort. „Er wünschte, dass meine Überführung an seinen Hof wie eine Entführung aussähe. Also hatte er zwei Knechte losgesandt, die an meiner Haustür die Glocke schlugen, laut und eindringlich. Als ich ihnen öffnete, packten sie mich wortlos in eine Pferdekutsche, wo ich, abgeschirmt von den Vorbeigehenden, eine Augenbinde verpasst bekam. Die Arme schnürten sie mir eng an den Leib, beliessen mir aber Beinfreiheit. Klar. Zwischen meinen Beinen befindet sich ja das, wonach Männer am meisten gieren. Mein kleines Punzerl“.
Christina lachte leise und rückte noch ein wenig näher an Rafael heran. Dieser liess seine Füsse an ihr ruhen.
„Die beiden Knechte wussten aber“, fuhr Christina fort, „dass zwischen meinen Schenkeln ein Verbot besteht, das das ganze Dorf zu respektieren hat. Sonst gehöre ich euch nicht mehr, euch Hungrigen! Wir fuhren also los, und ich ahnte, dass wir durch den Müllersforst fuhren, weil mich der Tannenduft in der Nase reizte. Schon oft war ich diese Strecke zu Fuss gegangen, etwa um Pilze oder Flechten zu suchen. Ich liebte die Gegend über alles, und ich war aufgeregt.
Was würde der Waldhofbauer mit mir tun? Die Kutsche ruckelte, schwankte, und ich wurde fast ein wenig seekrank. Endlich kamen wir zum Stehen. Die Augenbinde war ein wenig verrutscht und ich nutzte die Gelegenheit für einen Blick aus dem Kutschenfenster. Beinahe hätte ich einen überraschten Ausruf getan. Wir befanden uns ganz in der Nähe des Waldhofbauernguts. An dieser Stelle war der Wald noch tief und dicht. Es war helllichter Tag, mitten im Frühling, aber die Stelle, an der wir anhielten, war dunkel. Da stand ein Steinhaus, das ich noch nie gesehen hatte! Ich konnte gerade noch feststellen, dass auf der linken Seite des Steinhauses ein Höhleneingang zu sehen war. Dann richtete einer der beiden Knechte meine verrutschte Augenbinde, nicht ohne die Gelegenheit zu versäumen, mir an den Busen zu fassen. Derlei bin ich mich ja gewöhnt, aber ich war, wie gesagt, so aufgeregt, dass ich den Knecht derart knuffte, dass er fluchend aus der Kutsche fiel, in der neben mir kaum jemand zweites Platz fand.
„Habt ihr sie?“ Die Stimme des Waldhofbauern. Rund um mich war stockdunkle Nacht; die Männer bugsierten mich nach draussen auf den bemoosten Waldboden. Meine Füsse waren nackt, und ich spürte unter mir den angenehm weichen Flor, der mich bis in die Zehenspitzen erregte. „Mmmh, mal sehen“, brummte der Waldhofbauer, und betastete mich überall. Ich liess es über mich ergehen. Er hatte mich ja eigens her bestellt und würde mich mit zahlreichen Naturalien, einem Fasan, drei Hühnern und fünf Flaschen mit frischer Kuhmilch vielleicht, entlöhnen – nach getaner Arbeit. Sie stiessen mich unsanft vor sich her, die Männer, und mit einem Mal roch es muffig. Wir waren in der Höhle angelangt. „Knie dich nieder!“, befahl der Bauer. „Leg dich hin!“ Unter mir war es angenehm weich; vermutlich lag ich auf einem dicken Lammfell. „Leckt sie“, befahl der Waldhöfler, „fang an, Jonas, bei den Füssen!“ Mir kroch es siedendheiss den Rücken hoch. Ich bin sehr kitzlig, musst du wissen. Jonas tat, wie ihm befohlen, und nahm sich meine Füsse vor. Weil meine Arme ja an den Oberkörper gefesselt waren, konnte ich mich nicht wehren. Jonas schob mein Kleid bis über die Oberschenkel hoch und leckte immer weiter, bis er bei meinen Knien anlangte. „Ihr Arsch gehört mir“, sagte der Waldhofbauer energisch und befahl mir die Bauchlage. Er nibbelte an meinen Oberschenkeln, und es fühlte sich an, als würde mich irgend eine neugierige Pferde- oder Hundeschnauze erkunden.
Dann lösten sie die Fesseln an meinen Oberarmen und zogen mir mein Kleid aus. Es folgte der Unterrock, mein Hemd, und bald war ich nackt zur Gänze. Nur die Augenbinde hatte ich noch an. Wieder fesselten sie meine Arme. Dann liessen sie von mir ab. Ich spürte ein leichtes Beben unter mir.
„Wir haben sie entführt
Ganz wie es sich gebührt
Für diese kleine Nutte
So tief in dieser Grotte
Was sollen wir denn wählen?
Wir müssen dich jetzt quälen“
So sangen sie, und ich konnte nur beten, dass sich die Quälereien, die sie vorhatten, aufs Kitzeln beschränkten. Schmerzen mag ich nämlich gar nicht. Sie sangen das kleine Lied wieder und wieder, mal in kurzen, mal in langen Abständen, und das Zittern des Bodens liess mich ahnen, dass sie um mich herum tanzten, jeder von ihnen womöglich mit einer Fackel in der Hand. Ein Höhlentanz. Ich entspannte mich allmählich, öffnete die Beine und zeigte ihnen, was ich zu zeigen habe und was sie sehen wollten: mein rosa Inneres!“
Im selben Moment schob Christina ihr Becken gegen Rafaels Füsse, so, dass sein linker Grosszeh ihre Spalte teilte.
„Ich öffnete mich für diese Männer, Rafael“, fuhr sie fort, „und es machte mir Freude, weil ich wusste, dass sie nur schauen, streicheln, lecken, reizen durften, aber nicht eindringen in mein Inneres. Ich ahnte, dass der Waldhofbauer zum Bersten geil war. Irgendeiner, ich wusste nicht, ob der Bauer selbst oder einer seiner Knechte, knetete meine Brüste in einer Weise, in der ich noch nie geknetet worden bin. Leidenschaftlich, mit sehr grossen Händen, und ich, oh, ich drängte ihm meinen Leib entgegen, öffnete meinen Mund, spürte bald darauf seinen Speichel, seine Zunge. „Mach weiter so“, befahl der Waldhöfler. Also war einer der Knechte zugange.
Mein Punzerl war klitschnass, und das war es, was der Waldhofbauer wollte. Er wollte meine Tropfen, meine Lust schmecken. Ich spürte da unten seine Zunge. Was für eine Zunge das war! Ich ahnte, dass dies das Vorspiel gewesen sein musste, neun Monate bevor die erste Waldhofbauerntochter zur Welt gekommen war. Bei der Zweiten hatte sich das bestimmt in derselben Art und Weise abgespielt.
Dann kitzelten sie mich zu dritt, mit Pinseln, Blättern, mit Fingerspitzen und Federn. Ich wand mich, seufzte, schrie, machte ihnen die Freude und wälzte mich, so, dass sie mein Geschlecht von allen Seiten bewundern konnten, die Männer, abgeschirmt in dieser kleinen Höhle im Müllersforst, von der des Waldhofbauern Familie sicher nichts ahnte.
„Wir sollten dich jetzt pfählen, Christina“, knurrte der Waldhofbauer. Ich ahnte die Gefahr. Irgendwann wollen sie mich immer pfählen, die Männer. Aber ich lasse mich nicht. Ich griff einmal mehr zu meiner Geheimwaffe – meiner Stimme. Mit einem sehr hohen, durchdringenden, feinen Ton halte ich sie mir vom Leib, die Männer, immer dann, wenn sie sich in mein Inneres drängen wollen. Ich gebe ihnen alles, nur dieses Eine, Letzte nicht. Das behalte ich für mich, und so soll es noch lange bleiben.
Ich schuf also diesen feinen, hohen Ton, und wusste, dass alles, was da soeben noch gestanden hatte, jetzt reglos hing.
„Gebt mir meine Kleider“, sagte ich bestimmt. Sie gehorchten mir. Wie Hunde. Ich griff nach der dunklen Binde, befreite meine Augen, und als ich mich an die Dunkelheit gewöhnt hatte, sah ich es.
Da lagen Messer. Pfeile. Peitschen. Ein flaches Rad an einer Achse, ein Rad mit Fesseln. Feuerzangen. Seife. Zaumzeug. Schwere Lederstiefel. Da waren schon andere Frauen gequält worden, und zwar richtig. Mit ein wenig Gekitzel war da nüscht.
Mich packte der Zorn, ich griff nach einer Fackel, entfachte das Stroh und das Schaffell, auf dem ich soeben gelegen hatte. In kürzester Zeit leckte das Feuer. Der Waldhofbauer fluchte, was das Zeug hielt, seine beiden Komplizen starrten mich mit vor Angst geweiteten Augen an. Sie konnten mir aber nichts anhaben, weil sich zwischen ihnen und mir eine Feuerwand aufbaute. Sogleich wurden auch weitere Gegenstände, das Rad mit Fesseln, das Zaumzeug, die Lederstiefel, vom Flammenmeer, das sich rasch ausdehnte, erfasst. Mir blieb nicht viel Zeit.
Behände eilte ich zum Ausgang, schmetterte die Tür am Höhleneingang zu. Sie verkeilte sich sofort.
Ungeduldig schnaubten die Pferde vor der Kutsche.
Mein Punzerl und ich waren gerettet.
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