„Da kann ich Ihnen ganz gewiss weiter helfen! Wir sind eines der ersten Häuser am Platz, und binden seit jeher die besten Birkenruten in der ganzen Umgebung. Die Frage ist nur, zu welchem Zweck diese Rute benötigt wird? Soll sie als hübscher Blickfang in einer Vase ihren Salon verschönern, oder brauchen die verehrten Damen sie für etwas gänzlich anderes?“
Dabei musterte der erfahrene Mann Lena von oben nach unten. Seinem geschulten Blick fiel gleich auf, dass dieses wohl proportionierte Mädchen äußerst verunsichert reagierte, als ihre ältere Begleiterin nach einer Rute fragte. Sollte dieses, sicher schon zwanzig Lenze zählende Fräulein tatsächlich noch erziehungsbedürftig sein? Es sah ganz danach aus!
Lena blickte schämig zu Boden, weil ihr spätestens jetzt klar wurde, dass der alte Herr wusste für welchen Zweck Madame eine Birkenrute benötigte. Sie fühlte sich ertappt, und es war ihr sehr peinlich, dass der Alte erkannte, für wen die Gouvernante eine Rute verlangte. Jetzt kribbelte es gehörig unter ihren Röcken, und eine ganz spezielle Region rund um die Sitzpartie des Mädchens juckte mittlerweile sehr, sehr unangenehm.
Madame entgegnete mit einem nicht zu überhörenden, spöttischen Unterton, der Lena gar nicht gefiel.
„Nein, nein als Schmuckstück soll die birkene Liese wahrlich nicht dienen! Wir brauchen eine kräftige, tüchtige Rute für einen, sagen wir, unbändigen und furchtbar vorwitzigen Backfisch. Leider sehe ich mich gezwungen dieser jungen Dame, einmal wieder tüchtig hinten drüber zu kommen, wenn Sie verstehen? Dazu benötige ich einen brauchbaren Erziehungshelfer!“
Der Mann nickte verständnisvoll. Mitleidsvoll sah er zu Lena hinüber, die am liebsten im Erdboden versunken wäre. Dann wandte er sich erneut der Gouvernante zu.
„Wenn Sie gestatten, Madame, könnte ich Ihnen einige Ruten zeigen, die für die Züchtigung eines straffällig gewordenen Fräuleins geeignet wären. Sie können sie gerne gleich ausprobieren. Dann wissen Sie gleich, welche davon Ihnen genehm wäre. Ich kann den Laden abschließen, denn es ist jetzt sowieso Mittagspause und Sie wären gänzlich ungestört.“
Lena war nun einer Ohnmacht nahe, als sie wie durch einen Nebel Madames dunkle, aber dennoch angenehm klingende Stimme vernahm.
„Wunderbar! Dieses nette Angebot nehmen wir gerne an. Sie wissen ja sicher am besten, wie schwer es ist, eine passende Rute für die entsprechende Erziehungsfläche zu finden. Ich wäre Ihnen für Ihren fachmännischen Rat überaus dankbar!“
Der Mann schmunzelte vielsagend, als er die Türe des Ladens von innen verschloss. Draußen baumelte gut sichtbar ein „BITTE NICHT STÖREN“ Schild, was in diesem Fall mehr als geboten schien.
Im Innern des Ladens nahm die pikante Geschichte ihren weiteren – für die Delinquentin in spe – so verhängnisvollen Verlauf. Lenchen rieb sich verstohlen den unruhigen Po. Der alte Herr hatte sie nun eindeutig als die Täterin identifiziert, die für ihre Vergehen mit der Rute gepeitscht werden sollte.
„Gehe ich recht in der Annahme, dass es Ihre entzückende Begleiterin ist, die ihr Missfallen erregt hat, und der Sie nun bessere Sitten von hinten her beibringen möchten? Ist dieses reizende Mädchen, das so unschuldig drein schaut, dieselbe die den Allerwertesten versohlt bekommen soll?! Ihr gerötetes Gesicht lässt darauf schließen, ebenso wie sie nervös von einem Fuß auf den anderen trippelt. Dies sagt mir, dass ihr ganz bestimmter Körperteil sehr genau weiß, was ihn erwarten wird!“
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