Der Kran schwenkte gegen links, und nur das vorderste Drittel des feuerroten Schwenkarms war sichtbar, so neblig war jener Freitag, an dem Claudia sich erschöpft auf der morschen Holzbank am Fluss niederliess.
Auf dieser Bank hatte sie sich ihrem Ex-Mann Marc oft hingegeben; vertieft in Zungenküsse, nervös an ihrer Sommerbluse nestelnd, ihn zärtlich berührend, verschämt seinen harten Schwanz streichelnd.
Der Sommer lag nun weit zurück – nicht nur die Jahreszeit, sondern auch der Sommer der ehelichen Beziehung. Auch der Winter war, was das Liebesleben angeht, schon längst überschritten gewesen und hatte sich massiven Minustemperaturen genähert, als es dann endlich zur Scheidung gekommen war. Fast erleichtert hatten sie beide das Scheidungsamt verlassen, waren froh gewesen, den mitleidigen Blicken der Laienrichterinnen entrinnen zu können, als er dann tatsächlich stattgefunden hatte: Der letzte, allerletzte Händedruck auf der Sandsteintreppe. Nach insgesamt 10 Jahren Beziehung.
Erst im Vorortszug war Claudia von ihren Gefühlen übermannt worden und hatte haltlos geschluchzt, allein im Wagenabteil. Sie wusste, dass schwere Zeiten auf sie zukommen würden, Zeiten, in denen sie allein ihr Abendbrot zubereiten, allein auf dem Sofa sitzen und vor allem – und das war für sie das Schlimmste – allein einschlafen würde.
Derart in Gedanken vertieft, hatte sie ihn kaum wahrgenommen: Den dunkelhäutigen Mann, der, in einen warmen Mantel gehüllt, an ihrer Flussbank stehen geblieben war. Das Erste, was sie realisierte, waren die Wasserdampfwölkchen, die er ausatmete, als er sich schweigend neben ihr niederliess. Seine riesigen Hände. Dann, das Gesicht. Die Lippen. „Are you alone?“, fragte er sie – als ob das nicht offensichtlich gewesen wäre.
In den letzten Tagen war Claudias Herz eiskalt geworden. Sie hatte mit niemandem gesprochen, in der Wohnung alles entfernt, das sie an Marc erinnert hatte, und sie hatte kaum geschlafen. Sie hatte alles, was zwischenmenschliche Kontakte anging, von sich gewiesen. Ihre Patienten, sie sie in ihrer kleinen Physiotherapie-Praxis aufsuchten, hatte sie freundlich, aber mechanisch behandelt und sich in die Routine der Massagen und der Fangopackungen ergeben.
Aber irgendetwas erregte sie an diesem Fremden, der sich in der Dezemberkälte neben sie setzte und sie so unverwandt ansprach. „Yes, I am alone“, antwortete sie und schaute ihn an. Sie konnte sich seinem Blick kaum entziehen, und der Fremde hypnotisierte sie. „I am from Senegal“, sagte er, „my name is Johnbull“. Der Name zauberte ein Lächeln auf Claudias Lippen – die erste emotionale Regung seit Tagen. „Hello, Johnbull“, sagte sie. „My name is Claudia“.
„Come“, sagte er – und wenig später fand sich Claudia neben dem Schwarzen einher gehend, Richtung Stadt. Das Gehen tat ihr gut, und ihr wurde allmählich warm. Sie bekam mit, dass er in einer unterirdischen Anlage wohnte, zusammen mit 20 weiteren Männern, die aus Kulturen stammten, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Anscheinend reihte sich Kajütenbett an Kajütenbett, und er beschrieb sein Leben in der Unterkunft als ausgesprochen monoton.
Seine senegalesische Familie, Frau und zwei Töchter, war bei einem Anschlag getötet worden.
Claudia lud den Mann aus Senegal ins Starbucks ein, und die beiden kamen sich näher. Er legte seine grosse, schwere Hand auf ihre, und Claudia errötete. „Red flush, honey“, sagte er kennerisch. Er atmete tief durch, und er wusste: Diese kleine, süsse Frau würde binnen der nächsten Stunden ihm gehören, ihm ganz allein – bevor er sie in seiner Unterkunft mit den anderen teilen würde.
Für Claudia hingegen war es die Faszination des Fremden, seine eindrückliche Körperstatur, seine Augen. Sie spürte, wie ihr Unterleib warm wurde, so, als würde er sie da berühren. Nach dem Latte Macchiato musste es irgendwie weiter gehen. Claudia zögerte einen Moment – dann fasste sie sich ein Herz, wissend, dass sie etwas tun musste, falls sie dieses Neue, Unbekannte wirklich reizte.
„Come to my home? I’ll show you, where I live…“ hörte sie sich sagen. Nun hatte sie Johnbulls volle Aufmerksamkeit. Mit der ansässigen Bevölkerung hatte er kaum Kontakt, und gerade Frauen, auf die er doch so scharf war, verhielten sich im Bus, im Tram, im Zug ihm gegenüber abweisend, wechselten zum Teil sogar den Platz. Er hatte wirklich nur die Unterkunft, das Kajütenbett und seine paar Kollegen, mit denen er sich nur zum Teil verstand.
Wenig später sassen die beiden einander gegenüber im Vorortszug, und nur ihre Knie berührten sich. Claudia war eine hübsche Frau mit braunem, welligem Haar, feingliedrigen und doch kräftigen Händen, die von ihren Patienten sehr geschätzt wurden, und sie hatte einen wohlproportionierten Körper, den sie, im engen Trikot, bei der Ballgymnastik, auch gerne herzeigte.
„Come“, sagte Claudia nach drei Stationen, und Johnbull folgte ihr ins kleine, schön gelegene Quartier hinter der Dorfkirche. Auch hier lag der Nebel dicht, und noch immer stiess Johnbull seine Dampfwölkchen aus.
In der warmen Wohnung fühlte er sich sofort zu Hause, obwohl er noch nie in einer Wohnung mit Zentralheizung, TV, Eichenholztisch und IKEA-Sitzecke gewesen war. Claudia liebte Kerzen über alles und zündete gleich mehrere an, nachdem sie ihre Sachen abgelegt hatte. Erst jetzt konnte Johnbull in Ruhe ihre Figur bewundern.
Den prallen, kleinen Hintern. Claudias lange Beine. Ihren erregend weissen Hals. Den V-Ausschnitt ihres grünen Winterpullis. Die viel versprechenden, kleinen aber strammen Brüste. Johnbull konnte nur noch an das eine denken. Vergessen war das Bedürfnis nach Wärme, nach Essen, nach einem Drink. Er wollte nur noch Claudia, er wollte sie nackt, und er wollte sie geil. Er wollte, dass sie alles rund um sich vergass und ihm ihren kleinen, durchtrainierten, geilen Arsch gab. Oh, und er wollte nicht nur Claudias Vagina!
Nach einer Tasse Tee und ein paar Keksen kam es, wie es kommen musste. Die Wohnung lag im Grundgeschoss, und der Blick nach draussen vermittelte den Eindruck, die ganze Welt sei in tiefen Winternebel eingehüllt. Claudia dämpfte das Licht und ging aufs Ganze: Sie fasste den Saum ihres Pullovers und zog ihn sich über den Kopf. Nur noch mit einem schwarzen BH und ihrer engen Jeans bekleidet, stand sie vor dem Schwarzen, der es sich auf ihrer crèmefarbigen Sitzecke bequem gemacht hatte. Wie oft hatte sie sich hier von ihrem Marc bumsen lassen – zärtlich, und für Claudia womöglich etwas allzu zärtlich.
Er war bis dahin ihr einziger Lover gewesen, und Claudia wusste, dass es da noch andere sexuelle Spielarten gab, und dass tief in ihr der Wunsch glimmte, einmal hart, richtig hart rangenommen zu werden – möglichst sollten da mehrere Männer mitmachen.
Selbst während des Scheidungsprozesses, der langwierig und schmerzhaft gewesen war, hatte sich Claudia bei ihrem Noch-Ehemann erkundigt, was sie denn nun für ihn sei? „Bin ich nun einfach Deine Hure, Deine Milchkuh?“ Mit solchen Fragen hatte sie ihn provozieren wollen, hatte gewünscht, dass er ihr zurief „klar, Du geile Schlampe, ich fick Dich jetzt auf der Stelle!“. Nichts dergleichen war geschehen. „Nein, doch nicht Hure, Du doch nicht… “, hatte er gesagt, und irgendwie hatte sie das gelangweilt.
Damals war der Wunsch in ihr erwacht, es mit einem ganz anderen Mann zu treiben. Es hätte der Briefträger sein können – Hauptsache er unterschied sich grundlegend vom feinsinnigen, intellektuell orientierten Marc.
Johnbull zögerte nicht lange und zog Claudia zu sich auf die Couch. Er nestelte an ihrem BH, und als er mit dem Verschluss nicht klar kam, zerriss er den Träger und fetzte der jungen Frau das schützende Kleidungsstück vom Oberkörper. Was er sah, waren zwei schmucke, milchweisse Brüste mit kleinen, hellbraunen Nippeln.
Erst Marc hatte sie bis dahin streicheln dürfen. Es waren Brüste, die sie immer sorgsam verbarg, unter ihrem dünnen Trikot, während der Ballgymnastik, und die Männer im Publikum rätselten, wie diese geilen Brustwarzen, die den Stoff aufrichteten, wohl aussehen könnten.
Einmal, ein einziges Mal hatte sie sich ahnungslos preisgegeben – im Bahnhof, unter der Rolltreppe, als da eine Stoffwand stand, hinter der Frauen bunte Kleider anprobieren konnten. Die Stoffwand hatte kein Dach – und so konnten die Passanten von der Rolltreppe aus direkt zuschauen, wer sich da an- und auszog. Marc hatte sie damals erst ein Jahr gekannt, und er war so geil geworden, dass er die Rolltreppe gleich mehrmals benutzt hatte, nur um zu sehen, wie sich seine ahnungslose Claudia an- und auszog und immer neue Röcke anprobierte.
Claudias Bereitschaft, mit Johnbull zu schlafen, war nicht von Anfang an da gewesen. Sie hatte ihn verführen wollen, klar, und sie hatte ihn in ihre Wohnung gelockt. Sie hatte aber eher ans Küssen und Knutschen gedacht, schliesslich war das hier ein spontanes „first date“.
Sie hatte sich noch nicht mal überlegt, ob und wie sie verhüten sollte. Johnbull hatte bestimmt keine Kondome dabei.
So behielt sie ihre Jeans an und liess es zu, dass Johnbull ihre Brüste untersuchte, was er erst sorgsam, dann immer leidenschaftlicher tat. Als er sich am Reissverschluss von Claudias Hose zu schaffen machte, schob sie seine Hand weg. „Oh… come on“, sagte er und küsste Claudia so innig, dass sie nur noch an seine breiten, wulstigen Lippen denken konnte, die ihren Mund umschlossen, und an seine Hüften, die sich an sie drängten.
Dann zog er sich seinerseits aus. Sein Schwanz war enorm! Johnbull führte Claudias Hand an den gewaltigen Schaft und brachte sie dazu, dass sie ihn rieb… auf und ab… auf und ab… aber das genügte ihm nicht. „Come on, show me your cunny“, forderte er sie auf, und während eines weiteren, innigen Kusses brachte er es fertig, ihre Jeans zu öffnen.
Er spürte, dass er sie nur weichküssen musste, wenn er an ihre geile, feuchte Möse gelangen wollte. Er wollte diese Frau, und er wollte sie ganz. Genau dafür hatte es sich gelohnt, den schweren Anreiseweg übers Mittelmeer in Kauf zu nehmen. Genau dafür hatte es sich gelohnt, fast zu ertrinken, sich mit Hunderten von andern ums Essen zu rangeln, an mehreren Grenzen abgewiesen zu werden und dann endlich, im Herzen von Europa, Asyl zu erhalten.
Es ging um Johnbulls pulsierende Liebe, um das Sehnen nach einer hübschen, zarten, warmen eurpäischen Frau. Bald, bald würde er die splitternackte Claudia vor sich haben. Nur noch der dünne Stoff von Claudias Slip trennte ihn vom Elysium. Sie unternahm einen letzten Versuch, sich zu wehren… denn im Grunde wollte sie es noch nicht so weit kommen lassen. Nicht so schnell. Nicht gleich jetzt.
Aber Johnbull leckte seelenruhig ihr Ohrläppchen, ihren Hals, den Ansatz ihrer Brüste, massierte zärtlich Claudias dralle Nippel, küsste sie wieder und wieder auf den Mund… und dann wurde sie weich und gab nach!
Claudia intensivierte das Reiben an Johnbulls Schaft, und der geäderte, pralle Schwanz ragte steil und bedrohlich in die Höhe und kontrastierte auf interessante Weise mit dem weissen Nebel vor dem Fenster.
„Come on“, sagte er wieder und zog Claudias die Jeans aus. Das Höschen liess er ihr noch an – Johnbull liebte die Steigerung. Diese Frau würde bald ihm gehören, da war er sich gewiss. „Take it in your mouth now“, grunzte er geil. Für Claudia war das neu. Marc hatte sich, aus welchen Gründen auch immer, nie blasen lassen.
Johnbulls Eichel füllte Claudias Mundhöhle beinahe aus, und er drang tiefer. Sie würgte, hatte Tränen in den Augen… aber er liess nicht ab und vollführte langsame Fickbewegungen. „Ohhh you…“, sagte er und vögelte die junge Krankengymnastin in den Mund. Fast wäre Johnbull gekommen, zog sich aber rechtzeitig zurück und leckte an Claudias Lippen. Diese, wissend, dass der Mann viel kräftiger war als sie, ergab sich.
War es das? War das die Leidenschaft, die ihr bei ihrem geschiedenen Ehemann so gefehlt hatte? Johnbull streichelte ihre nackten Oberschenkel und näherte sich Claudias Scham. Er schob den Stoff des Slips zur Seite und hielt einen Moment inne. „Hairy…“, sagte er, und in seiner Stimme schwang Enttäuschung mit. Claudias Schamhaar war nicht besonders dicht, es war hellbraun, und verbarg die Labien nicht. „Wie ein gerupftes Huhn sieht das aus“, hatte sie Marc einmal lachend beleidigt. Seither hatten sie nicht mehr zusammen geschlafen.
Claudias zart behaartes Fötzchen löste beim Senegalesen nicht Spott, sondern wütende Geilheit aus. Er riss ihr den Slip hinunter, spreizte gewaltsam Claudias Schenkel und drang ohne weiteres Zögern in sie ein. Dann kniff er sie in die linke Brust.
Claudias Schrei liess ihn eine Weile inne halten, dann schaffte er es, seine Eichel in die enge Muschi einzuführen. „Salad oil“, sagte er ruhig, aber fordernd. „Gimme some salad oil.“
Wortlos wies Claudia auf einen kleinen Schrank bei der Einbauküche. Wenig später führte Johnbull seinen glänzend-öligen Schwanz erneut ein. Dieses Mal kam er weiter und spiesste Claudia auf. Diese war halb bewusstlos vor Geilheit, vergass ihre ursprünglichen Bedenken und Ängste und gab sich dem Schwarzen hin, als bestünde kein Morgen.
„I prepare you for my friends“, knurrte er, aber Claudia konnte dem Satz keine Bedeutung zuordnen. Sie wollte ja! Sie wollte dem Unbekannten alles geben, er sollte sie zum Glühen bringen, er sollte tief in sie reinbohren, in Regionen, in die noch nie ein Mann vorgedrungen war, ihre Brüste mit aller Kraft kneten, und sie wollte bei diesem Intensivritual ihren geschiedenen Ehemann vergessen, sich an ihm rächen, ohne dass er das je erfahren würde.
Jetzt wurde Johnbull zum Bull. Er schlug Claudia ins Gesicht, spuckte auf ihre bebenden Brüste, um sich dann gleich wieder zärtlich auf sie zu senken und ihren Mund mit seiner Zunge zu erkunden. „Get on your fours!“. Er wollte die Krankengymnastin von hinten. Claudias Rücken! Claudias Pobacken! Claudias Anus! Claudias Pfläumchen!
Ihr Marc hatte sie oft in dieser Stellung genommen, einmal sogar bei offenem Fenster, wissend, dass draussen zwei Sonntagsspaziergänger standen und mit offenem Mund zuschauten, wie die junge Frau in ihrer Wohnung gebumst wurde. Claudia war ahnungslos gewesen, und Marc hatte ihre Pobacken gespreizt, um den Männern draussen im Garten mehr von seiner Ehefrau zu zeigen.
Und jetzt war da Johnbull.
Anal war Claudia noch jungfräulich. Marc mochte perverse Gedanken gehegt haben, zeigte sein Schätzchen gerne anderen… aber er war nie in ihren Anus eingedrungen. Er hatte seinen Finger reingesteckt, klar, während er sie vaginal genommen hatte, aber das war Claudia unangenehm gewesen, und sie war immer froh, wenn er den Finger wieder rauszog.
Wie eine gynäkologische Untersuchung war ihr das vorgekommen. Mehr nicht.
Und jetzt war da Johnbull.
Zuerst presste er seinen Megaschwanz in Claudias Pfläumchen. Sie drückte ihr Kreuz durch, um noch mehr von ihm zu spüren. Das Haar klebte ihr in der Stirn, sie war völlig verschwitzt – Johnbull nahm und gab alles. Das Öl, das Flutschen in Claudias enger Vagina hatte dazu beigetragen, dass sie klitschnass war, und auch das schöne Sofa hatte einiges abbekommen.
Aber das war ihr, die sonst so ordentlich war, völlig egal. Sie wollte nur noch den Senegalesen und gab sich ihm blindlings hin. Dann war da dieser dumpfe Schmerz. Johnbull hatte sich Claudias winziges Poloch vorgenommen. Hier kam er erst recht nicht weit; er schaffte es noch nicht einmal, seine Eichel einzuführen, vom Schaft ganz zu schweigen.
Aber er nahm keine Rücksicht. Er wollte die junge Europäerin anal. Jetzt. Sofort.
Er tat es für sich und für seine Kollegen in der Unterkunft. Er musste Claudia öffnen.
„Relax“, sagte er und massierte Claudias verkrampfte Pobacken. „Relax, baby“. Und tatsächlich… nach weiteren fünf Minuten tat es nicht mehr weh. Der anfängliche, dumpfe Schmerz wich einer innigen, intimen Lust, wie Claudia sie noch nie verspürt hatte. Johnbull war ein wahrere Analexperte und am Ziel seiner Träume angelangt. Er hatte sich diese weisse Frau zu Eigen gemacht; sie würde ihm gehören, sexuell, seelisch, körperlich. Und er würde sie in seine Unterkunft einladen.
Johnbull blieb nicht über Nacht. Er duschte gemeinsam mit Claudia, die sich, zitternd vor Erregung, an ihn schmiegte, und sie hatte Sexualität auf eine Weise erlebt, die ihr der geschiedene Gatte niemals hätte bieten können.
Sie war hart, wirklich hart rangenommen worden.
Es ging auf Weihnachten zu. Am 22. Dezember veranstalteten die Organisatoren von Johnbulls Unterkunft einen Tag der offenen Tür. Alle Nachbarn brachten Leckereien. Zimtsterne. Schokokekse. Currywurst. Wein. Bier. Auch Claudia stellte sich in die Reihe und spendierte einen wundervollen Zimtkuchen, dessen Rezept sie ihrer Mutter abverlangt hatte. Er war mit drei grünen Maschen verziert.
Johnbull erkannte Claudia sofort. Er hatte eine weisse Flanellhose an, ein Hemd mit grünen Palmen und strahlte übers ganze Gesicht. „Claudia – my future wife“, sagte er laut und küsste Claudia auf die Stirn. Die Besucher hielten kurz inne und starrten auf die junge Frau, die nicht etwa mondäne Jeans und einen Winterpulli trug, sondern einen bunten, seidenen Wickelrock. Johnbull hatte ihn ihr geschenkt.
All die Migranten, die von Weihnachten im Grunde keine Ahnung, sie in ihren Heimatländern zum Teil gar bekämpft hatten, trafen sich unter dem grossen, glänzenden Tannenbaum in der Mitte des Aufenthaltsraumes.
Rundherum war ein Buffett errichtet worden, das sich unter der Last der vielen Spezialitäten bog. Selbst die schmucklosen Betonwände waren mit goldenen Sternen und Tannästen mit Engelshaar verziert.
Viele der Besucher waren gerührt. Es waren meist ältere Frauen und Männer, die diesen Fremden nicht nur Glück und Wärme, sondern auch ein wenig Geld spendeten.
„I’ll show you where I sleep“, sagte Johnbull heiser und führte Claudia an den Besuchern vorbei in seinen Schlag. Der „Tag der offenen Tür“ beschränkte sich auf den Aufenthaltsraum, die Küche und die Toilette, die ebenfalls mit Lametta geschmückt war.
Die Schlafsäle behielten die Bewohner den Besuchern vor. „Private Rooms“, stand da geschrieben.
„I enjoyed it on your couch“, flüsterte Johnbull der stillen Claudia ins Ohr, „you will enjoy it here as well“.
Der Tag der offenen Tür ging zu Ende, die Besucher verabschiedeten sich, lachend, gerührt, beeindruckt. Nur eine blieb zurück. Claudia. Sie mischte sich unter die Bewohner, machte sich in der Küche zu schaffen, und manch einer hatte beim wunderschönen Anblick, den sie in ihrem Kleid bot, Weihnachtsphantasien.
Es wurde gelacht, getrunken, und Claudia bekam Köstlichkeiten aus Marokko, Senegal, Mali und Nigeria serviert, von Männern, die wussten, wie man Frauen verwöhnt, zum Teil aber leider auch, wie man sie beherrscht und unterdrückt. Davon aber war an jenem Abend nichts zu spüren.
Die Kommunikation erfolgte mit Händen, Füssen, Mimik und Zeichnungen. Man verstand sich.
Dann erschien ein ernst dreinblickender Wachmann im Raum. Ihn hatte Claudia nicht am Fest gesehen. Blitzschnell drückte Johnbull Claudias Kopf unter die Bank, so, dass der Aufseher sie nicht entdecken konnte. „Time to sleep now“, sagte der Mann. Es war 23:30 Uhr. Claudias Kopf lag auf den Knien von Johnbulls Freund Bogo. „He is my friend“, murmelte Johnbull.
Als der Aufseher den Raum verliess, nahm Johnbull Claudia an der Hand und zeigte ihr das Versteck in seinem Schlafraum: Ein Schrank, randvoll mit frischer Bettwäsche. Claudia machte es sich im Versteck bequem, so gut es eben ging, hoffte aber, nicht zu lange in dieser Enge und Dunkelheit ausharren zu müssen. Es ging darum, dass sie vom Aufseher keinesfalls entdeckt werden durfte!
Wenig später wurde sie erlöst. Johnbull teilte den Schlafraum mit zehn Kollegen. Alle waren eingeweiht. In dieser Nacht auf den 23. Dezember würden die Männer, gemeinsam mit Claudia, Johnbulls Freundin, Weihnachten feiern – auf ihre Art.
Sie hatten Kerzen und Taschenlampen dabei, setzten sich auf ihre Kajütenbetten und wollten Claudia tanzen sehen. „Dance for us… please!“, baten sie die junge Krankengymnastin. Johnbull hatte Claudia darauf vorbereitet.
Tanzende Frauen sind das Schönste, was sich ein Mann vorstellen kann. „Dancing Women are somewhat the horniest thing in man’s life“, so Johnbulls O-Ton.
Aus einem CD-Player in der Ecke erklang orientalische Musik. Claudia hatte den Eindruck, sie gehe auf Watte. Was sie ihr wohl ins Getränk gemischt hatten? Oder bildete sie es sich nur ein?
Sie dachte aber nur kurz darüber nach, denn in der Zeit, in der sie Johnbull kannte, hatte sie vollständiges Vertrauen zu ihm gefasst. Er ging beim Sex vielleicht etwas hart ran, aber er sah sie als seine Frau. Er schien sie zu lieben.
Claudia wiegte sich in den Hüften. Im Raum war es totenstill. Die flackernden Kerzen zeichneten Schatten an die Betondecke. „Turn around, do it for us“, forderte Johnbull sie auf. Claudia drehte sich, zeigte sich von allen Seiten. Die Männer nahmen ihre Silhouette in ihre Seelen auf, dachten an ihre Freundinnen zuhause.
Dann öffnete Claudia die Klammern, die ihr Kleid zusammenhielten, und liess es zu Boden gleiten. Die Welt hielt den Atem an. Viele der Männer hatten seit Monaten keine Frau mehr gesehen, eine in Unterwäsche schon gar nicht. „My wife“, sagte Johnbull stolz. „My wife at Christmas!“.
Claudias Knie wurden weich, sie sah Farben, von deren Existenz sie nie gewusst hatte. Sie fühlte, wie sie von starken Armen aufgefangen wurde. Jemand löste die Ösen ihres BHs. Dann spürte sie Hände. Viele Hände. Neugierige, forschende, zärtliche, erkundende Hände. An ihren Brüsten. Ihren Schultern. Ihrem Hals. Auf ihrem Bauch. An ihren Schenkeln. Ihren Intimbereich liessen sie aber respektvoll aus, die Hände. Dann spürte sie Johnbulls vertraute Wärme. Er küsste sie weich, wie damals, auf der Couch, und massierte dazu zärtlich ihre Schamlippen unter dem dünnen Stoff ihres Slips.
Sie sah die geweiteten Augen der Männer. Und sie vermeinte, ein bekanntes Weihnachtslied zu hören. „Stille Nacht.“ You are so beautiful – for us all“, sagte Johnbull leise und zog ihr den Slip aus. “I will share you with my roommates.”
In der Zwischenzeit hatte Johnbull verlangt, dass Claudia sich untenrum rasierte, was sie sorgfältig getan hatte. Im Licht der Taschenlampen hatte sie nichts zu verbergen. Die unterirdischen Bewohner aus aller Welt ergötzten sich an Claudias feuchtglitzernder, weicher, offener Scham. „My wifes‘ pussy“, sagte Johnbull fast etwas verschämt, legte sich auf Claudia und zeigte seinen Kollegen, wie man eine Europäerin liebt. Er tat es langsam, genussvoll und bumste die junge Krankengymnastin in den siebenten Weltenhimmel.
Er war es auch, der sie an den Händen festhielt, während seine Kollegen, einer nach dem andern, in Claudia eindrangen. Sie erlebte ihre erste Doppelpenetration. Sie massierte zwei Schwänze gleichzeitig. Sie spürte, hörte das Röcheln, Stöhnen, Seufzen von Männern, die in naher Zukunft von nichts anderem träumen würden als von ihr, Claudia, der geschiedenen Krankengymnastin, die sich eigentlich nur auf eine morsche Bank am Fluss gesetzt hatte, unter dem feuerroten Schwenkarm eines Krans, von dem wegen des Nebels nur das vorderste Drittel sichtbar gewesen war.
Dann deckten sie Claudia zärtlich zu, küssten sie, einer nach dem andern, auf die verschwitzte Stirn und wünschten ihr gute Nacht. Claudia hatte Asyl erhalten.
Dann wurde es Weihnachten.
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