Club der roten Popos

Episode 2 aus: Warmer Sitz für coole Mädchen

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Club der roten Popos

Club der roten Popos

Andreas

Sie spürte die Röte auf ihrem Gesicht, ärgerte sich darüber. Wieso war dieser Kerl so selbstbewusst?
Es war nicht erlaubt, eine Schülerin zu verhauen! Doch der Berger kam damit durch. Nicht nur das, die Klasse 12 A fand seine Erziehungsmethoden in Ordnung. Keiner meldete seine Aktionen, weder die Mädchen noch die Jungs. Maria freute sich über sein Lob, auch wenn sie es nicht wahrhaben wollte. Es stimmte ja, sie stand in allen wichtigen Fächern viel besser da, als vor ihrer Abreibung.

„Na ja, wenigstens bin ich nicht mehr die Einzige, die sich blamiert hat. Das macht es leichter…“
Paul fühlte sich schuldig, spürte dass er ihr etwas mehr sagen musste. Seine Stimme war leise.
„Blamieren wollte ich dich nicht und Alina auch nicht. Dagegen werde ich auch handeln, ich meine damit, falls euch jemand deswegen hänselt oder aufzieht. Sagt es mir und ich kümmere mich…“
Jetzt lächelte sie ihn sogar an. Ihre Entscheidung, ihn vielleicht doch noch anzuzeigen, schob sie auf.
Das hatte einen ganz bestimmten Grund. Alina schlug vor, mit der Klasse ein Treffen zu verabreden. Heute nach der Schule wollten sie sich in einem kleinen Lokal zusammensetzen und über die Klassensituation sprechen. Davon sagte sie Paul kein Wort. Bevor sie ging, ließ sie ihn aber wissen:
„Das erwarte ich auch von ihnen, Herr Berger! Es ist nicht schön, wenn die anderen über einen lachen: Ist nur ein kleines Beispiel. So was höre ich oft.“

Dann ließ ihn Maria stehen, spazierte einfach zur Tür hinaus. Paul fühlte sich unwohl. Er hatte die Tragweite wohl unterschätzt. Was ihn ein wenig beruhigte: nach Alinas Popovoll würde kein Schüler mehr das Nachsitzen verweigern. Paul ahnte nicht, dass er sich in diesem Punkt sehr getäuscht hatte.
Die gesamte Klasse 12 A traf sich im Gasthof Löwen. Alle Schüler waren auf Alinas Initiative hin gekommen, jeder war neugierig, was es wohl zu besprechen gab. Maria ergriff das Wort, sagte ehrlich was sie beschäftigte. Dass sie Herrn Berger gerne anzeigen würde, weil sie die Sticheleien und Reime nicht mehr ertrug. Alina stand ihr bei, da sie ja nun auch betroffen war. Auch Andreas meldete sich, um den beiden Mädchen zu helfen. Er machte den anderen klar, dass es so nicht weitergehen konnte. „Hört mal her! Das ist Scheiße, wenn ihr euch über Maria lustig macht. Sie fühlt sich unwohl in der Klasse, deshalb will sie Herrn Berger anzeigen. Dabei haben wir uns alle verbessert, seit er die Klasse übernommen hat. Wir wollen doch alle ein gutes Abi machen, oder? Ich finde, dass er nicht verkehrt ist, auch wenn er zu altmodischen Mitteln greift. Sollten wir ihm nicht eine Chance geben?“

Alle stimmten zu, was Maria verwunderte. Sie bat ihre Mitschüler, die Sprüche stecken zu lassen. Dann würde sie auf die Anzeige verzichten. Alle Schüler mussten einen Schwur leisten, der mit einigen Flaschen Bier besiegelt wurde. Maria fühlte sich endlich zugehörig. Sie hatte den anderen gezeigt, dass sie viel mehr als nur eine eingebildete Ziege war. Das tat ihr unheimlich gut. Auch Alina war glücklich, da sie ja auch Angst hatte, wegen ihres Povoll verhöhnt zu werden. Das war nun endgültig vorbei, und ihr fiel ein Stein vom Herzen. Nun galt eine Übereinkunft: Herr Bergers Erziehungsmethoden sollten bis zum Abitur allgemein akzeptiert werden. Es blieb alles in der 12 A.

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