Ich neigte meinen Kopf nach oben, schaute zum wunderschönen Himmel hinauf und dann wieder zum Meer hinab, verfolgte mit meinem Blick die letzten Sonnenstrahlen, die von den Wellenbewegungen des Meeres glitzernd reflektiert wurden.
Und wieder nach oben, zum Zauber dieses weiten Farbbandes, das die wenigen noch sichtbaren Wolken von tiefem Orange bis in ein dunkles Rot tauchten.
So sehr war ich in meinen Gedanken verloren, dass ich erst spät den Druck in meinem Hals spürte.
Den Durst, der nun schon meine Zunge am Gaumen kleben ließ.
Doch ich wollte diesen wunderschönen Moment nicht verlieren, lachte in mich hinein und schüttelte den Gedanken von mir ab, um die noch wenigen Augenblicke zu genießen. Jeder Einzelne davon einzigartig, jedoch schien es mir, als ob gerade dieser Sonnenuntergang eine Art von Abschiedsgruß dieses rotglühenden Feuerballs wäre, nur für mich, bevor er langsam am Horizont verschwinden würde.
Das Glitzern und Funkeln des Wassers, das Spiel der Farben am Himmel - ein letztes Geschenk vor der hereinbrechenden Nacht, um mich an meinen Erinnerungen zu erfreuen. Das leichte Bewegen der Wellen erinnerte mich an das riesige Feld, vor dem ich als Kind einst ehrfurchtsvoll stand.
Ich dachte an das Hin und Her wiegen tausender bunter Blumen, die sich im Wind bewegten und an meine Unbekümmertheit, mich einfach nur darüber zu freuen.
Die Erinnerung, wie es sich wohl heute anfühlen würde: das Kitzeln und Stechen unter meinen Fußsohlen.
In meinen Gedanken ließ mich meine Ausgelassenheit spontan Schuhe und Strümpfe ausziehen und zunächst ein, zwei vorsichtige Schritte in das Feld hineinzuwagen.
Ich lief weiter in dieses Feld hinein, genoss es, schneller und schneller zu werden, so weit, bis ich nur noch dieses Feld um mich herum sehen konnte.
Auch jetzt spüre ich das Gefühl der Freude, die ich einst empfand, als ich mich einfach fallen ließ, die Arme und Beine weit von mir streckte und in den Himmel schaute. Wunderschön war diese Zeit, unbekümmert, nicht an ein Morgen denkend.
Dämmerung
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