Kurz vor sieben. Gleich geht es für mich weiter. Doch bis dahin werde ich diesen so heißen und wunderbaren Anblick noch genießen.
Wer ich bin? Eine Frau mittleren Alters, die irgendwo in Paris bei einem großen Energieversorger arbeitet und ein Wesen, dass es nicht verlernt hat, zu träumen.
Wenn ich es zeitlich schaffe und es für mich passt, beginne ich meinen Tag hier, in einem kleinen Bistro unweit des Eiffelturms. Der morgendliche Kaffee ist nirgendwo besser und die Aussicht auf die Bar pures Kopfkino für mich, denn hinter dem langen und breiten Tresen, verrichtet Maurice seinen Dienst, ein Mann, der keine Wünsche offenlässt. Alleine ihn von meinem Tisch aus zu beobachten, bringt mich geistig und körperlich absolut um den Verstand.
30 Jahre alt, muskulös und sportlich gebaut, gebräunte Haut und ein wahrhaft maskulines Auftreten, dazu eine tiefe, erotische Stimme und ein verführerisches Lächeln. Oh, wenn dieser Adonis doch nur wüsste, was er mit mir und in meinem Kopf anstellt. Alleine seinetwegen komme ich nahezu Tag für Tag hierher und es lohnt sich.
Ja, ich gebe zu, ich beobachte ihn, aber was soll ich auch anderes tun? Ich kann und ich will nicht anders. Während ich an meinem Kaffee nippe und ein Croissant esse, gebe ich mich meinen Gedanken hin und die sind absolut nicht ohne. Ganz im Gegenteil:
Es ist früh am Morgen und ich bin ganz alleine mit Maurice im Bistro. Immer wieder schaue ich zu ihm herüber und auch er mustert mich, wenn immer sich ihm die Gelegenheit dazu bietet. Seine Blicke wandern wie unsichtbare Finger über meine Haut, und ich spüre, wie sich eine angenehme und warme Erregung in meinem Schoß ausbreitet. Ich habe Lust und möchte diese ausleben. Auch ihm geht das so. Mit langsamen und schweren Schritten kommt er auf mich zu. „Haben Sie noch einen Wunsch?“, fragt er leise und seine Stimme geht mir direkt ans Herz.
Ich nicke verlegen, weiß aber nicht, was ich sagen soll. „Ich hätte gerne Ihre Meinung zu meinem neuen Kleid“, murmele ich, während ich mich vom Tisch erhebe. Seine Augen funkeln und er betrachtet mich intensiv. „Sie sind eine wunderschöne Frau“, sagt er und ich lächele verlegen. „Das Kleid zeigt viel von ihrer Weiblichkeit“, setzt er fort und ich nicke. In der Tat habe ich mein Outfit heute ganz bewusst gewählt. Ein kurzes, schwarzes Kleid, mit einem tiefen, runden Ausschnitt, ein leichtes Parfüm und um den Hals eine silberne Kette. Ein solcher Anblick lässt niemanden kalt, zumal ich auf einen störenden BH direkt verzichtet habe. Was soll der auch? Er nimmt nur unnötig den Blick auf das Wesentliche.
Das Bistro in Paris
Das Bistro in Paris - Teil 1
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Das Bistro in Paris
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Was für ein Mann
schreibt Paula92