Das Budget - Teil 1

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Das Budget - Teil 1

Das Budget - Teil 1

Gero Hard

Vor gut zwei Jahren, viel später als die meisten meiner ehemaligen Mitschüler, begann ich mit meinem BWL-Studium. Anspruchsvoll, aber nicht so sehr wie Medizin, was mir eigentlich viel lieber gewesen wäre. Aber für diese hohen Anforderungen reichten meine schulischen Leistungen dann doch nicht aus. Langweilig war es mir nie, aber irgendwie fühlte ich mich nicht ausgefüllt. Besser gesagt, fehlte mir der Bezug zum Menschen, das Humanitäre. Ich wollte mehr tun, denen helfen, die nicht so viel Glück wie ich hatten. Nur mangelte es mir an der passenden Idee. Ehrenamt bedeutete, dass man meistens, feste, vorgegebene Arbeitszeiten hatte. Allerdings schwebte mir vor, etwas zu tun, was ich mit freier Zeiteinteilung machen konnte, dem Studium angepasst, sozusagen. Da kam mir der Aushang am schwarzen Brett gerade recht. Klang interessant, was Max Rotzoll da schrieb:

Suche Kommilitonen, die mit mir zusammen kranken Kindern ein schönes Lächeln auf ihre Gesichter zaubern.

Wir werden als Clown in Krankenhäusern auftreten, und zu Geburtstagen und zu Weihnachten Geschenke verteilen. Mehr Info bei einem persönlichen Treffen.

Wer Lust hat: 0176 – XXX44XX66

Was für eine wundervolle Idee! Ich war sofort begeistert und riss mir einen Schnipsel mit der Handynummer von dem Blatt ab.

Max Marcel Rotzoll, kurz Max: Mein Vater, ein bekannter Anwalt, hatte mir mal wieder gehörig den Kopf

gewaschen, wie so oft schon. Das Thema war immer dasselbe, seine Kanzlei und die Frage, wie er sich meine Zukunft darin vorstellte. Unsere Ansichten drifteten in dieser Sache völlig auseinander. Ich wollte seine dämliche Kanzlei nicht! Möglicherweise hatte es ja seinen Reiz, sich jeden Tag immer neue Geschichten anzuhören, egal ob schuldig oder nicht, soweit es das Strafrecht betraf. Familienrecht kam für mich auch nicht in Betracht. Für mich war das nichts, ich sah meine berufliche Zukunft in der Wirtschaft. Meine Wahl war längst auf Wirtschaftsrecht gefallen. Ich wollte die Rechtsabteilung eines großen Konzerns verstärken und später leiten. Es gab unzählige Firmen, die ich in die engere Auswahl genommen hatte. Angeregt durch ein halbjähriges Praktikum bei TUI. Das war meine Welt! Mein Vater sah das selbstverständlich anders.

„Wofür hab ich das denn alles aufgebaut?“, war immer dann seine Frage, wenn ihm sonst kein anderes Argument mehr einfiel. Und wie sonst auch antwortete ich gewohnt rotzig.

„Für dich. Und es war gut Paps, weil es das war, was du immer wolltest, und weil es dir und uns den Lebensstandard ermöglichte, den du für uns als angebracht erachtet hast.“

„Der dir immerhin dein Studium finanziert und dich nicht schlecht leben lässt, mein lieber Sohn.“

„Und dafür danke ich dir und Mutter auch sehr. Nur vergisst du dabei, dass ich mir nichts aus dem ganzen Prunk und Reichtum mache. Ich muss keinen Porsche fahren und Armani-Anzüge tragen, oder in einer prächtigen Villa wohnen.“

„Na, dann möchte ich mal erleben, wie das wohl aussieht, wenn ich dir den Geldhahn zudrehe. Vielleicht keine so schlechte Idee! Max, du bist jetzt 24, da verdienen andere ihren Lebensunterhalt schon lange selbst.“

Das war der Moment und genau die Aussage, die mich trotzig werden ließ. Natürlich war ich dankbar für alles, was meine Eltern für mich bisher getan hatten. Und mir war sehr bewußt, dass mein Leben ohne die Finanzspritzen von ihnen völlig anders verlaufen wäre. Hätte er mich zu dem Zeitpunkt trockengestellt, hätte es mich zweifellos in Bedrängnis gebracht. Den Konfrontationskurs zu fahren, nutzte mir also nichts. Ich war noch nicht soweit, mein Leben selbst zu bestreiten. Bianca, meine Freundin, verdiente als Zahnarzthelferin nun auch nicht genug, um uns beide durchzufüttern.

„Papa, ich möchte dir einen Deal vorschlagen: Ich verzichte monatlich auf 1.500€. Mir reichen die 1.000€, die dann übrig bleiben, zum Leben. Was fehlt, erarbeite ich dann selbst. Dann richten wir eine Budget ein. 20.000€ schlage ich vor. Das möchte ich aber nicht zum Leben nutzen, sondern ausschließlich für gute Zwecke. Dir tut das Geld nicht weh und so tust du noch etwas Gutes damit. Außerdem musst du es nicht deinem undankbaren Sohn in den Rachen werfen.“, schlug ich ihm vor.

„Max, ich halte dich nicht für undankbar. Nur verstehe ich nicht, warum du auf den Luxus verzichten willst.“, antwortete mein Vater mit Unverständnis.

Ich möchte es einfach selbst schaffen, verstehst du? Vielleicht ist es falscher Stolz, mag sein.“

Meine Mutter hatte sich neben mich gestellt. Sie unterstützte mich schon immer. Wie Mütter eben so sind, stand sie mir bei und legte mir eine Hand auf meine Schulter.

„Und an was hattest du bei dem Budget gedacht, wofür möchtest du es nutzen?“, fragte sie mich lächelnd.

„Ich möchte kranken Kindern etwas Gutes tun. Geschenke zum Geburtstag, zu Weihnachten für die, die sonst nichts bekommen, weil die Eltern arm sind. Ich möchte in die Hospize und in die Kinderkrankenhäuser gehen, dorthin, wo sie 

keine gute Prognose mehr haben. Ich möchte dort als Clown auftreten und die Kinder von ihrem Leiden für einen kurzen Moment ablenken.“

Papa ließ sich tief in einen seiner Luxussessel fallen, trommelte nervös mit den Fingerspitzen auf den Lederarmlehnen herum und sah mich einfach nur an. Nicht bewundernd, weil ich, als sein Sohn, eine gute Idee hatte. Nein, es war einer dieser Blicke von ihm, die mir klar machten, dass ich in seinen Augen nicht der Sohn war, den er sich immer gewünscht hatte. Sein Blick war fast verächtlich, so, als hätte ich seiner Meinung nach nicht alle Nadeln an der Tanne und doch war er nachdenklich.

Mutters Mine hellte sich sichtlich auf, weil ich sie mit meiner Idee genau dort getroffen hatte, wo sie empfindlich war, mitten in ihrem Herzen. Für sie war mein Wunsch, etwas für die Gemeinschaft zu tun, was Wunderbares und auf jeden Fall wert, unterstützt zu werden. Wenn schon nicht von meinem Vater, von ihr auf jeden Fall, komme was wolle.

„Max, das ist doch fantastisch! Wenn Vater das nicht unterstützt, dann tue ich das. Die 20.000€ macht der Griesgram schon. Da spart er ja sogar noch, wenn er das von der Steuer absetzt. Und deinen Lebensunterhalt bekommst du von mir, das garantiere ich.“

„Danke Mama, ich wußte, du würdest es verstehen.“

Und das tat sie wirklich! Meine Mutter und ich hatten schon immer ein innigeres Verhältnis, als das, was ich zu meinem Vater hatte.

Sie nahm mich an jenem Tag in den Arm und meinte dann: Ich bin stolz auf dich, mein Sohn und ich liebe dich! Zieh dein Ding durch, du tust das Richtige, wenn du dich damit wohlfühlst!‘

****

Mein Aushang hing fast zwei Wochen da. Ich kontrollierte mehrmals am Tag, ob Schnipsel abgerissen worden waren. Aber nichts passierte, was auch fast ein bisschen logisch war. Studenten hatten entweder keine Zeit, weil sie voll im Lern- oder Prüfungsstress steckten, trafen sich lieber zum Partymachen, gingen an den Baggersee oder vertrieben sich sonst wie die Zeit. Aber niemand hatte Lust, sich in seiner Freizeit in Krankenhäusern herumzutreiben und sich zum Affen zu machen.

Bis dann doch endlich ein Abriss fehlte. Aber abreißen und anrufen waren dann auch noch zwei verschiedene Paar Schuhe.

Dann klingelte mein Telefon und Leonie war dran! Ihre Stimme klang jung, etwas hell und trotzdem sympathisch, konnte aber auch an der Verbindung gelegen haben.

Leonie: Der Nachmittag in den Krankenhäusern war anstrengend. Aber auch eine echte Erfahrung, die ich auf keinen Fall mehr missen wollte. Soviel Leid und Schmerz, mit einem Mal vergessen, als Max seine Show abspulte.

Ich wollte das auch können! Etwas für die Kleinen und Kleinsten tun, fern ab des täglichen Alltags, weg vom Studium und von meinem Kerl, und die Patienten, weit weg von Therapien und Quälerei.

Ich zog den Tag so lange wie möglich nach hinten raus. Räumte die Kiste mit den Utensilien wieder ein und tat so, als würde ich mir alles ansehen. Und das alles nur, weil ich nicht nach Hause mochte. Dorthin, wo mich mit Sicherheit gleich ein gehöriger Streit mit allem Drum und Dran erwartete. Ich hoffte nur, dass es nur beim Anschreien blieb und er mir keine knallen würde. Er? Mein Kerl … Mario. Handwerker und hochgradig eifersüchtig. Schon deswegen gab es Diskussionen, als ich ihm von meinem Treffen mit Max erzählte.

Dabei war ich diejenige, die Grund zur Eifersucht hatte. Vorgestern, kurz bevor ich mich mit Max getroffen hatte, erreichten mich ein paar Bilder von meiner besten Freundin. Sie zeigten meinen Mario mit einer anderen Tusse, eng im Clinch und die Lippen aufeinander gepresst. Eindeutig! Die Schnepfe kannte ich nicht, was mir auch wurscht war, aber ihre Zunge hatte im Mund von meinem Freund nichts zu suchen. Aber mal so rein gar nichts!

Mit Mario hatte ich nicht sofort darüber gesprochen, wollte erst mit Steffi klären, woher die Bilder kamen. In dem Gespräch mit ihr erfuhr ich dann, dass es auf YouTube auch einschlägige Videos von ihm gäbe. Ob ich das denn nicht gewusst hätte, sonst hätte sie ja viel früher was gesagt. Nein, ich wusste bisher nichts davon. … An jenem Abend wühlte ich dann auf dem Videoportal herum. Was soll ich sagen …, 4 Videos hatte ich gefunden. Knallharte Pornos! Amateurhaft gedreht in irgendwelchen privaten Schlafzimmern, unter anderem mit blutjungen Mädchen, die wahrscheinlich nicht mal volljährig waren. Und ich wunderte mich, warum er bei mir in letzter Zeit immer öfter keinen hoch bekam, egal wie viel Mühe ich mir gab. Dumm wie ich war bildete ich mir ein, es läge an mir. Ich wäre ihm nicht mehr attraktiv genug, weil ich eben kein Model war. Und nun sah ich, warum seine Nudel schlaff blieb, weil sie einfach leer war und er seine Kraft in anderen Mösen verbraucht hatte.

Ich hatte genug gesehen! Die Bilder, die Videos, alles auf einem Stick gespeichert. Nun kam also der Abend der Abrechnung! Die Wohnung hatten wir zusammen gemietet, aber das war kein Hindernis für mich, die Beziehung, die für ihn offensichtlich schon eine Weile keine mehr war, zu beenden.

Drei Tage schleppte ich die Last mit mir herum, die mich fast in die Knie gezwungen hätte. Aber wie war das, wenn Prinzessinnen fallen? Aufstehen, Krone richten und weiter geht’s! Alles war vorbereitet. Nach der Trennung konnte ich entweder zu meinen Eltern, oder zu meiner besten Freundin Steffi.

Drei Stunden später hatte ich die Wohnung für mich. Seine Klamotten hatte er schnell gepackt. Im Grunde hatten wir uns nicht mal gestritten. Die Fakten waren klar und er konnte nichts sagen, was ihn auch nur im Geringsten entschuldigt hätte.

Seine mitgebrachten Möbel wollte er die Tage abholen und den Rest hatte er, wie gesagt, in einem Koffer und einer Reisetasche verstaut. Ich rief ihm noch nach, dass er Freitagabend sturmfreie Bude zum Ausräumen hätte, weil ich sowieso nicht da sei. Dann ballerte er die Tür ins Schloss und weg war er!

Ich ließ mich in die Couch fallen und atmete erleichtert aus. Mist, hätte ich bloß nichts vom Freitag gesagt. So hatte ich mich selbst der Möglichkeit beraubt, zu kontrollieren, dass er nicht mehr mitnehmen würde, als ihm zustand.

Ich sah mich um. Alles schien wie immer zu sein. Sein bühnenreifer Abgang hatte nicht die Spur eines Eindrucks bei mir hinterlassen. Keine Traurigkeit, keine depressive Phase, keine Niedergeschlagenheit. Nur pure Erleichterung, die mich erlöst ausatmen ließ.

Ich entdeckte noch ein Bild von uns gemeinsam auf der Anrichte. Schnell sprang ich auf, schnappte mir den Rahmen, über dem noch eine Kette von ihm hing und stürmte auf den Balkon. Gerade noch so erwischte ich ihn, bevor er in seinen tiefergelegten Proll-BMW einsteigen wollte und schmiss ihm den Rahmen mit Wucht nach unten.

Hier, damit du mich nicht vergisst,‘ rief ich ihm noch nach.

Würde er bestimmt nicht so schnell, denn ich hatte schlecht gezielt und voll das Dach seiner Karre erwischt. Der Rahmen zersprang in einige Teile, das Bild flatterte im leichten Wind und die Delle auf seinem Autodach machten es auch nicht gerade schöner. ‚Pech, hättest du dir ersparen können, wenn du deinen Schwanz nicht in fremde Fotzen gesteckt und dich dabei sogar noch filmen lassen hättest.‘

Ich ging an den Schrank und gönnte mir erstmal einen Rum mit Eis. Einen von dem ‚Guten‘, aus Barbados, fassabgefüllt. Genau der richtige Stoff, um mit mir selbst auf die neu gewonnene Freiheit anzustoßen und dann nach einem entspannten Bad, gechillt ins Bett zu gehen. Vorher noch eine Nachricht an Max:

„War ein toller Tag heute und hat riesig Spaß gemacht! Danke, dass ich dabei sein durfte. Freitag geht klar, wo soll ich wann sein?“

„Hi, Leo! Hat mir auch gefallen. Schreibe ich dir noch, kläre ich mit Bianca ab. Schönen Abend noch.“

Dann läutete ich den Feierabend ein …

Max: Bianca war noch nicht zu Hause als ich ankam. Eigentlich komisch, weil mittwochsnachmittags die Praxis geschlossen war, und von einer Weiterbildung hatte sie nichts gesagt. Bestimmt traf sie sich wieder kurzfristig mit ein paar Mädels zum Shoppen. Das machte sie öfter, weil sie eine kleine Fashionqueen war. Klamotten waren voll ihr Thema.

Nicht besonders schwer, wenn ich die komplette Miete vom Geld meines Vaters bezahlte und sie nur etwas zum Unterhalt beitragen musste. Da blieb genug von ihrem Gehalt als Zahnarzthelferin, mit der einen oder anderen Weiterbildung, übrig.

Um Geld musste sich die Grazie jedenfalls keine Sorgen machen. Aber das sollte ja nun auch bald ein Ende haben, wenn der alte Herr nichts mehr bezahlen würde. Von den angebotenen 1.000 Euro war zwar die Miete kein Problem, aber dann müsste sie mehr zu den Nebenkosten und Lebensmitteln zuzahlen. Ich kannte meinen kleiner Feger gut genug, um zu wissen, dass sie noch ganz schön rummaulen würde.

Ich hatte ihr noch nichts von meinem letzten Streit mit meinem Vater gesagt, weil ich erstmal abwarten wollte, ob er seine Drohung wahr machte. Und nun war es soweit, der letzte Blick auf mein Onlinegirokonto, zeigte es deutlich. Auf dem Sonderkonto, dass wir eingerichtet hatten, leuchteten die 20.000 Euro auf. Aber auf meinem Konto tauchten „nur“ noch die 1.000 Euro von meiner Mutter auf. Ok, damit und mit Biancas Gehalt war locker auszukommen, wenn man nur wollte.

Verschwitzt wie ich war, hatte ich eine Dusche bitter nötig. Im Schlafzimmer zog ich meine dreckige Wäsche aus und ging nackt ins Bad. Das Wasser war wie eine Erfrischung in einem kühlen Bergsee. Ich ließ mich vom nur lauwarmen Wasser berieseln, fuhr mit geschlossenen Augen durch mein Haar und fühlte, wie mein Körper etwas von seiner Kraft zurückbekam.

Die Tür der Dusche wurde aufgeschoben, der Luftzug war kalt auf meiner nassen Haut und machte mir eine pickelige Gänsehaut. Sofort wurde es besser, weil sich die Tür wieder schloss und sich ein warmer Frauenkörper an mich drückte.

Zwei harte Brustwarzen bohrten sich in meinen Rücken und zwei schmale Hände umfuhren meine Hüfte nach vorn, wo sie das Ziel ihrer Suche erwarteten und schließlich auch fanden.

Finger legten sich um meinen Hodensack, ertasteten die Murmeln und spielten ein sinnliches Spiel mit ihnen. Die Finger übten einen leichten Druck auf sie aus, bewegten sie in dem schützenden Beutel hin und her, wogen sie genüsslich. Die zweite Hand hatte sich ein Stück weiter oben den wachsenden Bringer geschnappt und rieb ihn sanft, aber sehr bestimmt.

„Ich bin so geil auf dich.“, flüsterte eine Stimme hinter mir. Ich kannte sie genau, es war Bianca, die sich heimlich mit in die Dusche gezwängt hatte.

„Ich möchte, dass du mich fickst, ich brauch das jetzt.“

„Wie kommts mein Schatz, so ausgehungert?“

„Ja, nach dir.“, hauchte sie.

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