Das Budget - Teil 2

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Das Budget - Teil 2

Das Budget - Teil 2

Gero Hard

Ihre Wangen hatten eine zarte Röte bekommen und ihre Augen strahlten mich an. Sie sah schon sehr süß aus, wie sie so dasaß, schüchtern einerseits und doch noch sichtlich erregt andererseits. „Gerne.“, lächelte sie und hielt mir das Sektglas entgegen.

Es wurde ein schöner, lockerer Abend. Wir lachten viel, merkten nicht, wie die Zeit dahinflog. Dass ganz nebenbei der Sekt vernichtet wurde, bemerkten wir erst, als ich nachschenken wollte, aber nur noch Luft aus der Flasche kam.

„Soll ich noch eine holen?“

„Oh nein, ich hab eh schon die Lampe an! Selbst fahren fällt wohl aus. Kannst du mir bis morgen 30 Euro für’n Taxi pumpen? Kriegst du ganz sicher wieder.“

Ihre Zunge war definitiv schon schwer. Manche Buchstaben verschluckte sie schon.

„Du kannst auch hier im Gästezimmer pennen und dann morgen mit dem Auto in die Uni.“

„Ich hab aber nichts mit. Zahnbürste und so.“

„Im Gästezimmer sieht dich niemand. Da könntest du sogar nackt schlafen, ohne dass es wen stören würde. Zahnbürste kriegst du.“ 

Sie ließ sich einfach nach vorne fallen und landete in meinen Armen. Sie hatte die Augen geschlossen und ihr Atem wurde gleichmäßig. Das war neu für mich. Selbst nach Alkohol hatte ich noch niemanden erlebt, der so schnell einschlafen konnte. Sie doch bestimmt auch nicht, dachte ich jedenfalls.

Ich hob sie hoch und trug sie ins Gästezimmer. Im Bett drehte sie sich gleich auf die Seite und zog die Beine an. In diesem engen Kleid konnte sie doch unmöglich schlafen wollen. Das wäre morgen so faltig, dass sie es unmöglich zur Uni anziehen konnte.

Langsam zog ich den langen Reißverschluss nach unten, der sich auf ihrem Rücken bis hinunter zum Po hinzog.

„Ja, zieh mich aus, mein Schatz.“, murmelte sie verschlafen vor sich hin.

Mein Schatz, ernsthaft?‘, hatte sie das wirklich gesagt? Ich hätte jeden Eid geschworen, dass sie davon nichts mitbekam. Aber ob nun im Schlaf, aus natürlichem Reflex heraus, oder im vollen Bewusstsein, sich nur schlafend stellend, drehte sie sich so, dass ich das Kleid von ihren Schultern schieben konnte. Sogar ihr Becken hob sie leicht an. Nun lag sie vor mir, mit einem durchsichtigen BH und einem Slip, der seine Bezeichnung nicht verdient hatte. Ich zog die Decke über sie, nicht, ohne einen letzten Blick auf die entscheidenden Körperpartien riskiert zu haben. Legte ihr Kleid auf einen Stuhl und schlich mich leise aus ihrem Zimmer.

Meine Zimmertür musste ich offen lassen. Sollte Leo nachts wach werden, wollte ich sie wenigstens hören, weil sie sich doch nicht auskannte. Ok, den Weg zur Toilette könnte sie gerade noch finden, aber was, wenn nicht?

Ich sollte mich eines Besseren belehren lassen. Eine halbe Stunde, nachdem ich mich hingelegt hatte, stand sie wieder in meinem Zimmer. Genauso fast nackt, wie ich sie im Gästezimmer zurückgelassen hatte.

„Max …, Max…,“, flüsterte sie, „schläfst du schon?“

„Nein, ist etwas nicht in Ordnung?“

„Ich muss mal und Zähneputzen muss ich auch noch.“

„Na dann komm mal mit.“

Ich streifte ihr eines meiner T-Shirts über den Kopf. Sie lächelte, als sie die Arme dazu weit über ihren Kopf streckte.

Dass sich dabei ihre Brüste aus den BH-Körbchen hoben, schien sie nicht zu stören. Auch nicht, dass ich mir den wunderschönen, wenn auch kurzen Anblick, nicht hatte entgehen lassen.

Ich schob sie aus meinem Zimmer, am Gästezimmer vorbei ins Bad, reichte ihr eine Zahnbürste und ein frisches Handtuch und ging in mein Zimmer zurück. Eine kurze Weile später stand sie wieder vor meinem Bett.

„Darf ich bei dir schlafen?“

„Aber artig sein.“, flüsterte ich, rückte ein Stück zur Seite und hob für sie die Bettdecke an.

Ich hatte ihr meine Bauchseite zugedreht und sah ihr dabei zu, wie sie in mein Bett kroch. Ein Anblick, an den ich mich durchaus hätte gewöhnen können. Sie erweckte den Eindruck eines kleinen, unschuldigen Mädchens. Dabei war sie eine erwachsene Frau und eine sehr schöne noch dazu.

Sie legte sich ins Bett, ebenfalls mir zugewandt und kuschelte sich unter die Decke. Vielleicht war ihr Hintern nicht ganz bedeckt, ich wußte es nicht, aber womöglich rutschte sie deshalb dicht an mich heran.

„Halt mich.“, hauchte sie und es gab nichts, was ich lieber tat. Außerdem sah ich keinen Grund, es nicht zu tun. Also legte ich meinen Arm um sie, und sie robbte so dicht an mich heran, dass keine Zeitung mehr dazwischen gepasst hätte.

Das konnte sehr schnell gefährlich werden! Wurde es auch! Ihre spitzen Kugeln drückten gegen meine Brust, ihr flacher Bauch gegen meinen und ihr Schambein drückte kräftig auf meinen wachsenden Prügel.

„Endlich fühle ich ihn.“, murmelte sie verschlafen, drängte mir ihr Becken noch stärker entgegen und küsste mich liebevoll, bevor sie mit leisem Schnurren einschlief.

Leonie: Das Treffen mit Max konnte ich kaum erwarten. Vor allem, nachdem er mir die Hilfe für die kleine Eva zugesagt hatte. Am liebsten wäre ich da schon sofort zu ihm gefahren und hätte ihn abgeknutscht, bis ihm schwindelig geworden wäre.

Auf meine Menschenkenntnis konnte ich mich noch immer verlassen. Und bei Max hatte ich ein Gefühl im Bauch, wie ich es lange nicht gespürt hatte. Er war außergewöhnlich, nicht so gleichgültig und oberflächlich, wie viele andere. Er war „erwachsen“, nicht nur dem Alter nach, sondern auch in seinem rationalen Denken. Vom ersten Moment an brachte er mich zum Staunen und jetzt, nach knapp vier Wochen, in denen wir uns nur ein paar Mal getroffen hatten, war ich im Begriff mich in ihn zu verlieben. Und das in einer Geschwindigkeit, die mir selbst Angst machte.

Schon meine Mutter hatte mir immer gesagt: Mein Kind, du musst auf dein Bauchgefühl hören. Und wenn du dir sicher bist, einen Diamanten gefunden zu haben, dann tue alles dafür, dass ihn dir niemand wegschnappt.‘

Max war so ein Juwel und ich verstand mit jeder Stunde, die ich ihn kannte, immer weniger, was bei Bianca im Kopf denn wohl nicht richtig gewesen sein konnte. Pech für sie, Glück für mich, denn ich hatte mir in den Kopf gesetzt, den Rat meiner Mutter zu beherzigen.

Reiß dich zusammen Leo, bis morgen wirst du es doch sicher aushalten!‘, redete ich mir ein.

Beim Einschlafen half mir das aber nicht. Die Schmetterlinge in meinem Bauch hatten einen anderen Plan für mich vorgesehen und flatterten unermüdlich in mir herum. Mein Gehirn nutzte diese zusätzliche Wachphase und versorgte mich mit den wildesten Vorstellungen, wie der morgige Abend wohl ablaufen könnte. Und eines wußte ich, als ich morgens aufwachte, Fantasie hatte ich mehr als genug.

Lange stand ich vor meinem unaufgeräumten Kleiderschrank. Wie oft hatte ich mir schon vorgenommen, endlich mal aufzuräumen. Vor allem, wenn ich nach einem Wutanfall alles, was ich vorher anprobiert und auf mein Bett geworfen hatte, einfach mit Wucht in die Fächer zurückschmiss. Ein heilloses Durcheinander bot sich mir und trotzdem fand ich zielsicher ein verspieltes Set, durchsichtiger Unterwäsche und ein zitronengelbes Kleid von dem ich wußte, dass es alle meine Rundungen perfekt zur Schau stellte. Mir gefiel was ich im Spiegel sah und freute mich schon diebisch auf das Gesicht von Max.

****

Ich war nervös und aufgeregt und mein Herz schlug wie wild, als ich mich in meinen kleinen Cityflitzer mit viel zu hoher Geschwindigkeit meinem Ziel näherte. Ich war geil, das gebe ich gern zu, nicht feucht, aber geil. Ich hatte große Lust, mit Max zu schlafen. Ich war irgendwie gespannt auf seinen Körper, wie er sich wohl anfühlen mochte?

Von seinen Armen wußte ich schon, dass sie sehr muskulös waren. Aber auch der Rest hatte mich längst neugierig gemacht.

Ich stand vor dem großen Haus, fächerte noch einmal meine Lockenpracht, zupfte meinen Ausschnitt zurecht und drückte beherzt den Klingelknopf. … und wartete … und wartete … und wartete.

Endlich waren Schritte zu hören, durch die dicke Tür gedämpft und doch hörte es sich an, als würde jemand durch eine große Halle poltern.

Eine schlanke Frau, vielleicht Mitte/Ende vierzig, elegant gekleidet und dezent geschminkt, öffnete und sah mich fragend an. ‚Wie schön sie ist‘, schoss es mir durch den Kopf. Das musste Max‘ Mutter sein, denn er war dieser Frau wie aus dem Gesicht geschnitten und für seine Schwester war sie deutlich zu alt. Abgesehen davon, hatte er nie etwas von einer älteren Schwester erwähnt. Die Miene der Frau hellte sich plötzlich auf.

„Sie müssen Leonie sein, stimmt’s? Max hat gesagt, dass Sie uns besuchen.“

„Ja stimmt, ich bin Leonie. Aber es ist auch ok, wenn Sie mich Leo nennen.“

„Ach, das ist ja lieb. Ich bin Anna-Lena, aber die, denen ich es erlaube, nennen mich Leni. Kommen Sie doch bitte rein, Max erwartet Sie sicher schon.“

„Und, darf ich?“

„Was meinen Sie?“

„Leni zu Ihnen sagen?“

„Natürlich! Aber nur, wenn wir uns ab sofort auch duzen.“, bestimmte die Frau, die meinen Crush geboren hatte und die ich nun Leni nennen durfte.

„Freut mich, dich kennenzulernen.“, lächelte ich sie an.

Leni ging vor. Ich sah mich um und verstand sofort, warum die Schritte vorhin so laut waren. Es war eine riesige Halle, durch die wir gingen. Ich traute mich kaum, fest aufzutreten, weil ich Angst hatte, meine lauten Schritte könnten störend wirken.

Überall hingen prunkvoll gerahmte Bilder. Mir fehlte die Ahnung, ob es bedeutende Maler waren, die diese Kunst auf Leinwand gepinselt hatten. Aber sie vermittelten den Eindruck sehr wertvoll zu sein.

Alles wirkte gediegen stimmig, farblich perfekt abgestimmt mit schweren Vorhängen vor den Fenstern. War schon ne geile Hütte, die mich wirklich beeindruckte. Ich stand ja auf so alten Kram, Antiquitäten und so Zeugs. Aber das hier, war noch ne Nummer schärfer.

Ich war so gefesselt, dass ich fast in Leni hineingelaufen wäre, als sie unvermittelt vor einer Tür stehen blieb. Klopfen … ‚herein‘ … da stand er! Und sein Lächeln machte mir eine Gänsehaut. Bestimmt wurde ich rot wie eine überreife Tomate, weil er meine Schüchternheit bemerkte. War es der Ort, die Anwesenheit seiner Mutter? Oder lag es an ihm, dass ich plötzlich nicht wußte, wie ich mich verhalten sollte? Sicher lag es an meiner allgemeinen Aufregung, an meinem Plan, der mich nervös werden ließ. Lange hätte ich das nicht mehr aushalten können, einfach nur so dazustehen und zu warten, was passieren würde.

Dann endlich verabschiedete sich seine Mutter. Ich hörte die Tür hinter mir zugehen, aber ein innerer Trieb ließ mich nach hinten sehen. Wir waren tatsächlich allein. ‚Jetzt oder nie‘, dachte ich und machte zwei, vielleicht drei schnelle Schritte auf ihn zu, schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn.

Meine Knie wurden weich und ich spürte, wie sich mein Unterleib veränderte, alles in mir wurde plötzlich um einige Grad wärmer. Blut sammelte sich in den unteren Regionen, sorgte für einen Aufruhr der Gefühle. Noch während wir uns küssten spürte ich, wie Nässe sich sammelte und meinen Slip in ein Feuchtbiotop verwandelte.

Es war gut, dass er seine Arme um mich gelegt hatte und mich hielt. Todsicher hätten meine Knie nachgegeben, so schön war das alles. Am liebsten hätte ich ihn nie wieder losgelassen, doch ich sah in seinem Gesicht die Verwunderung über meinen Kurzschluss. So muss es ihm vorgekommen sein, nichts hatte vorher darauf hingedeutet. Nur in meinem Kopf war der Entschluss dazu schon gestern gereift und als unumstößlich gespeichert.

Ich wollte gehen, dachte einen schweren Fehler gemacht zu haben. Sein Gesichtsausdruck, ein einziges Fragezeichen.

Ich stammelte ein Feuerwerk von Entschuldigungen, brachte etwas Abstand zwischen uns und wartete darauf, dass er mich rauswerfen würde. Ich schämte mich plötzlich für meine Unbeherrschtheit. Was für eine dumme Aktion von mir!

Überhaupt, mein Plan, ihn verführen zu wollen! Wie konnte ich dumme Pute mir nur eingebildet haben, dass er sich wie ein schwanzgesteuerter Macho darauf eingelassen hätte? Wo ich doch genau wußte, dass er nicht so einer war. Gerade deshalb mochte ich ihn doch so. Weil er in vielerlei Hinsicht so anders war.

Wie durch Nebel hörte ich, wie er sagte: ‚Du läufst mir nicht wieder weg …‘

Er wollte sogar, dass ich wieder in seine Arme zurückkam, oder hatte ich mich verhört? Sicher nicht, denn er stand da, seine Arme einladend ausgebreitet. Seine Gesichtszüge so weich, sein Blick freundlich, sein Lächeln so entwaffnend. Wie konnte ich da widerstehen, wo es doch genau das war, wonach ich mich gesehnt hatte. Wäre ich eine Hexe, ich würde einen Liebestrank brauen und ihn verzaubern, weil er nur noch Augen für mich haben sollte.

Und dann lag ich wieder in seinen Armen, die mich in so wunderbarer Weise umspannten. Mich festhielten, ohne Druck und dennoch fest genug, um ihm sehr nahe zu sein. Ich war bereit, alles mit mir machen zu lassen. Na ja, fast alles. Aber in seinen Armen wurde ich wie Butter in der Sonne. Meine Brustwarzen hatten verräterische, kleine, harte Beulen in mein Kleid gedrückt und mein Unterleib drängte danach, seinen zu erkunden. Ich wollte ihn fühlen, vorher ja schon. Wie gesagt, seit dem Vortag war ich neugierig und das Warten hatte sich mehr als gelohnt. Ich ließ ihn spüren, dass ich eine Frau war, mit allem Drum und Dran. Mein Schambein hatte ich gegen seinen kleinen Kobold gedrückt, der sich auch deutlich aufbaute.

****

Der Sekt war alle und die gelöste, lustige Stimmung hätte kaum besser sein können. Max und ich, es passte einfach. Für mich war er sowieso schon so etwas wie zu meinem Traummann geworden. Sehr voreilig, das war mir klar. Aber ich konnte einfach nichts dagegen tun.

Mein Plan, ihn verführen zu wollen, war etwas aus dem Ruder gelaufen. Dummerweise hatte ich nicht mit dem Sekt gerechnet. Und der war auch noch saulecker. An Fahren war nicht mehr zu denken und darauf war ich nicht vorbereitet. Kein Nachtzeug, keine Zahnbürste, keine Wechselkleidung für den Ernstfall. Nicht mal 50 Euro in der Tasche, mit denen ich mir eine Taxifahrt hätte finanzieren können. Müde war ich auch. Mist, und nun?

Er zögerte keine Sekunde und bot er mir das Gästezimmer an. Mir Geld zu leihen, war nicht mal eine Zehntelsekunde lang die brauchbare Option für ihn. Wieder war es dieses Selbstverständliche, Unkomplizierte, was ich so an ihm bewunderte. Für ihn schien es keine Probleme zu geben, die nicht mit Leichtigkeit aus der Welt zu schaffen gewesen wären.

Mit dem Gästezimmer war mein Verführungsplan wieder in greifbare Nähe gerückt. Erstmal war es wichtig, dicht an ihn heranzukommen. Der Sekt und die vorgerückte Stunde boten mir die Lösung meines „Problems“ auf dem Silbertablett an. Ich brauchte nur so tun, als würde ich langsam einschlafen und schon konnte ich mich scheinbar schlafend in seine Arme fallen lassen. Der Rest hätte sich dann von ganz allein ergeben. Und wenn nicht, konnte ich wenigstens noch eine Weile in seinen Armen liegen.

Es war wohl der erotischste Moment meines noch jungen Lebens, als er mich ins Gästezimmer trug und mich wahrscheinlich musterte. Ich hatte mir auch alle Mühe gegeben, das Kleid unerhört stramm zu ziehen, als ich mich murmelnd auf die Seite drehte.

‚Ja, zieh mich aus Schatz.‘. Damit hatte ich ihn ermutigt, mich auszuziehen. Es musste einfach unbequem aussehen und das tat es wohl, denn Max begann tatsächlich mich auszuziehen. Ich hatte ihn ‚Schatz‘ genannt. Wie gerne hätte ich dabei sein Gesicht gesehen. Aber die superkleinen Sehschlitze meiner Augenlider brachte im Dämmerlicht keine Aufklärung.

Es kostete mich eine unvorstellbare Überwindung still liegenzubleiben und vor allem gleichmäßig zu atmen. Obwohl ich bis an die Grenze des Erträglichen geil war. Ich musste mich konzentrieren, um nicht wollüstig aufzustöhnen und mich dadurch zu verraten. Innerlich war ich zum Zerreißen angespannt, wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen und hätte ihn abgeknutscht.

Das wäre zu früh gewesen. Zuerst wollte ich, dass er mich zuerst als Frau wahrnahm, und das, was er vorhin schon spüren durfte, nun auch fast hüllenlos betrachten konnte. Ich kannte meine Wirkung auf Männer und wußte, dass es ihn nicht kalt lassen würde, was ich ihm anzubieten gedachte.

Mit leichten, kaum merklichen Hilfen, machte ich es ihm leichter, mir mein Kleid auszuziehen. Das Wissen darum, dass er mich nun in aller Ruhe betrachten konnte, ließ mich feucht werden. Hätte er sich getraut, den BH zu öffnen und meine Möpse zu liebkosen, ich hätte mich nicht gewehrt. Im Gegenteil.

Doch er blieb ganz Gentleman. Eigentlich hatte ich nichts anderes von ihm erwartet. So war er eben und es passte so gut zu ihm. Er zog liebevoll die kuschelige Decke über meinen fast nackten Körper und ging leise aus dem Raum.

Ich hatte meine Trümpfe für den Abend aber noch nicht alle ausgespielt. Ein letztes Ass hatte ich noch im Ärmel.

Obwohl es mir schwerfiel, wartete ich geduldig eine gute Zeit lang. Atmete einmal schwer aus, zerzauste ein wenig meine Lockenpracht und schlich über den Gang zurück zu Max‘ Zimmer. Leise drückte ich die Klinke … ‚schläfst du schon?‘

Im Bad verpasste ich mir eine schnelle Katzenwäsche und betrachtete mein Gesicht im Spiegel.

Bist du wirklich bereit, im Zweifel auch den letzten Schritt zu gehen Leonie?‘, fragte mich mein Spiegelbild aus dem perfekt geputzten Kristall heraus.

Früher machte ich es den Jungs in meinem Alter nicht besonders schwer, das gebe ich zu. Aber mittlerweile hatte sich meine Einstellung zum Eingehen von Beziehungen doch ziemlich geändert. Jetzt suchte ich mir meine Freunde schon sehr genau aus. Ok, Mario war ein ordentlicher Griff ins Klo gewesen. Erfahrungsgemäß befanden sich mehr Nieten als Gewinne in der Lostrommel.

Nach der kurzen Zeit und dem Wenigen, was ich bisher mit Max erlebt hatte, konnte man den Eindruck gewinnen, ich wäre in alte Muster zurückverfallen. Aber Max, das war schon ein anderes Kaliber. Er zählte eindeutig zu den Gewinnen. Ich nickte meinem Spiegelbild zu und war bereit … bereit für uns!

Eine kuschelige Wärme schlug mir entgegen, als er als einladende Geste die Bettdecke anhob. Das war meine Chance ihm ganz nahe sein zu können und schob mich gleich bis an seinen Körper heran, bis sich meine Brustwarzen hart in seine Haut drückten. Damenhaft wäre gewesen, wenn ich meinen Unterleib auf sicherer Distanz gehalten hätte. Nur wollte ich alles andere als damenhaft sein. Als ich spürte, dass er eine Erektion aufbaute, war ich am Ziel meiner Wünsche. Ein wunderschönes Teil, das mir, obwohl erst halbsteif schon fast bis unter den Bauchnabel reichte. Vielleicht lag er nur günstig, aber wenn nicht, wenn er wirklich so lang war, dann musste es ein unbeschreibliches Gefühl sein, ihn in mir zu spüren.

Max war das anscheinend in keinster Weise peinlich. Er rückte nicht ab, oder schob mich von sich. An Stelle dessen, legte er seinen Arm um meine Schulter, zog meinen Kopf an seine Brust und murmelte: „Schlaf gut, Sonnenschein.“

Dann küsste er mich sanft auf die Stirn, legte seinen Kopf schlafgerecht auf sein Kissen und schloss die Augen.

Dass wir an dem Abend keinen Sex mehr hatten, störte mich nicht sonderlich. Schon hier zu liegen, in seinem Zimmer, in seinen Armen, war mir schon Sex genug. Hier, wo alles nach ihm roch. ‚Oh mein Gott Leo, dich hat es aber voll erwischt‘, dachte ich bei mir.

Bianca kam mir kurz in den Sinn. Wie blöd sie doch war, nur für ein bisschen Fickerei vor der Kamera, für den Kick und das noch mit einem Typen, der niemanden mehr liebte, als sich selbst, hatte sie Max verloren. Und nun war ich es, die in Max‘ Armen schlafen durfte und nicht sie. Schadenfreude? Eindeutig ja!

****

Ich hatte geschlafen wie ein Stein. So gut wie lange nicht. Es dauerte einen Augenblick bis ich schnallte, wo ich gerade war. Noch immer lagen wir eng aneinandergeschmiegt. Nur mit dem Unterschied, dass er jetzt hinter mir lag und mich umklammerte. Seine Knie drückten in meine Kniekehlen und Max‘ ganzer Stolz lag der Länge nach in meiner Poritze.

So weit so gut. Was mich kribbelig werden ließ, war seine Hand, die sich eine meiner Wonnekugeln gesucht, und diese vollumfänglich in Beschlag genommen hatte. Im Schlaf streichelte er mit dem Daumen über meinen Knubbel, der sich hart aufgestellt hatte. Dieses Streicheln, dieses erregende Gefühl, war es wohl auch, was mich so früh geweckt hatte.

Ein wenig wedelte ich mit meinem Popo, wollte ihn ärgern, reizen, oder was auch immer. Was jedoch passierte war, dass die Hand von meiner Brust verschwand und er sich auf den Rücken drehte. Sofort wurde es kalt an meinem Rücken.

Ich drehte mich auch vorsichtig um, stützte nun meinen Kopf auf meiner Hand ab und sah ihn einfach nur an. Studierte jeden Gesichtszug, prägte mir jede Pore oder Sommersprosse ein. Eine Haarsträhne hatte sich aus seinem Pony gelöst und sich über sein Auge gelegt. Sie zerstörte das schöne Bild und deshalb strich ich sie sanft auf seine Stirn zurück, wo sie hergekommen war.

Sein breiter Brustkorb hob und senkte sich gleichmäßig und seine Augenlider zuckten einige Male. Erst dachte ich, er wäre auch aufgewacht, doch sein tiefer Atem verriet mir das Gegenteil.

„Ich liebe dich, Max Marcel Rotzoll, weißt du das eigentlich? Nein, woher solltest du auch.“, flüsterte ich mehr für mich, als dass es für seine Ohren bestimmt war.

Dabei hatte ich ihm meine Hand auf seine Brust gelegt und lächelte versonnen in mich hinein. Was er wohl geantwortet hätte, wenn er mich verstanden hätte? Wie war das vorhin noch? Ihm ginge das alles zu schnell, die Trennung von Bianca noch zu frisch? So ging es mir im Grunde ja auch, Mario hatte ich lange noch nicht vergessen. Der Dolch, den er mir in mein verliebtes Herz gestoßen hatte, steckte noch tief und die Wunde, die er verursacht hatte, würde lange brauchen, bis sie verheilt war. Ich verstand mich ja selbst nicht, wieso ich diesem Kerl so Hals-über-Kopf verfallen konnte.

Meine Blase … der Sekt …, ich schob mich aus dem Bett und war auf dem Weg ins Bad, als mir Leni entgegen kam.

Sie grinste und begrüßte mich freundlich. „Guten Morgen Leo, gut geschlafen?“

„Super Leni, danke, wie ein Stein.“

„Seid ihr … jetzt zusammen?“

Es war schon irgendwie komisch. Leni sah mich nicht argwöhnisch an, hinterfragte nicht, warum ich aus Max‘ Zimmer kam, oder warum ich in diesem Aufzug über den Flur lief, und dann auch noch um diese Uhrzeit. Es schien ihr das Natürlichste der Welt zu sein. Ich mochte sie, ihre Art mit dieser Situation umzugehen. Überhaupt schien sie mir eine ganz feinfühlige, natürliche gebliebene Frau zu sein, die trotz des Erfolgs ihres Mannes mit beiden Beinen auf dem Boden geblieben war. Mir kam sie so vor, als wenn ihr der ganze Reichtum nichts bedeutete, sondern der Zusammenhalt ihrer Familie ihr höchstes Gut war.

„Nein, das nicht. Aber ich liebe den Kerl, nur weiß er davon noch nichts.“

„Wieso nicht? Traust du dich nicht?“

„Doch, das würde ich ihm schon sagen. Aber … hat er … ich meine … von Bianca erzählt?“

„Ja, wir wissen Bescheid.“

„Ihm ist das noch zu frisch. Und das mit uns ginge ihm etwas zu schnell, meinte er.“

„Stimmt ja auch irgendwie. Also habt ihr schon drüber gesprochen? Ich könnte es als seine Mama auch nicht gut ertragen, wenn er so kurz hintereinander in seiner Gefühlswelt nicht klar käme“

In diesem Augenblick kam ein älterer Herr auf den Flur, blieb kurz stehen und sah mich verwundert an, stellte sich dann aber doch zu uns. Mein Aufzug war mir peinlich, nur so in Unterwäsche und einem T-Shirt, was Gott sei Dank weit genug über meinen Po reichte. Und trotzdem fühlte ich seinen Blick, der langsam über meinen Körper strich und die markanten Stellen ausreichend lange musterte.

„Guten Morgen Frank, hab ich dich geweckt?“, wandte sich Leni an den Herrn und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

„Darf ich vorstellen, das ist Frank, mein Mann und Max‘ Vater. Frank, das ist Leonie, eine Freundin von Max.“

„Hoffe ich jedenfalls.“, lachte er und spielte damit auf die Vaterschaft von Max an, wofür er sofort einen Boxhieb von seiner Frau kassierte. „Eine Freundin, oder seine Freundin?“, ergänzte er süffisant.

„Nein, nur eine Freundin.“, beeilte ich mich zu sagen.

„Sie haben recht, es war unhöflich. Aber heutzutage weiß man das nie so genau. Sollten wir diese Unterhaltung nicht besser am Frühstückstisch führen und nicht auf einem kalten Flur in Unter- bzw. Nachtwäsche?“

„Da hätte ich auch drauf kommen können Frank, wie dumm.“, mischte sich Leni ein.

„Später gern, aber ich müsste mal bitte ins Bad.“, drängelte ich.

„Abgemacht, na dann bis später.“, grinste Frank, nahm seine Frau um die Hüfte und schob sie an mir vorbei den Gang entlang.

Ich sah noch, wie Frank sich nochmal umdrehte und mir auf meinen kleinen, süßen Arsch glotzte und unverschämt grinste. Sein lüsternes Augenzwinkern hätte er sich auch verkneifen können. Der hielt sich wohl auch für unwiderstehlichen, tollen Hecht, oder was? Mein Fall war er jedenfalls nicht. Keine Ahnung, welcher Schalk mich in dem Moment ritt, als ich für den Bruchteil einer Sekunde das Shirt anhob und kurz mit den zart beslipten Arschbacken wackelte. Seine Augen wurden groß und sein Blick unbezahlbar. Auch einer von den erfolgreichen Daddys die dachten, mit ihrer Kohle jede Frau haben zu können und die auf junges Gemüse standen. Mir konnte es ja egal sein, in welchen Gewässern er seine Flinte versenkte, aber die arme Leni war bestimmt nicht die einzige Stute, die von ihm zugeritten wurde. Dumm war sie nicht, bestimmt wußte sie von seinen außerehelichen Aktivitäten, gab sich aber ihrem Schicksal hin. Gefangen im goldenen Käfig.

Zischelnd pieselte ich entspannt und sah mich im Bad um. Nur vom Feinsten war verbaut worden, echt nobel. So langsam konnte ich Max verstehen, warum er nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten wollte. Mir wäre das auch

zuviel des Guten.

Schnell noch mit etwas Klopapier die Spalte getrocknet, Hände gewaschen und dann wieder zu Max. Ich war 10 Minuten von ihm weg, aber ich freute mich schon wieder darauf, noch etwas mit ihm zu kuscheln.

Er war gerade dabei, sich seine Jeans anzuziehen, als ich in sein Zimmer kam. Schade, ich hatte noch auf ein paar schmusige Momente gehofft, aber das war dann ja wohl nichts mehr.

„Schade, du bist schon wach?“

„Ist das ein Wunder? Ihr hattet ja nichts Besseres zu tun, als direkt vor meiner Tür zu quatschen.“

„Tut mir leid, deine Mutter ist mir über den Weg gelaufen.“

„Ja, und mein alter Herr, wie ich hörte. Hat er dich mit den Augen ausgezogen? Viel hätte es ja nicht gebraucht.“

„Bisschen gescannt hat er schon, ja.“

„Ist wieder mal typisch für den alten Schwerenöter. Aber verstehen kann ich ihn, bei deinem hübschen Anblick.“

„Du findest mich hübsch?“

„Mehr noch, du siehst umwerfend aus.“

„Das sagst du bestimmt nur so dahin?“, fragte ich mit einer zarten Röte im Gesicht.

„Nein, das sage ich ganz sicher nicht einfach nur so. Ich bin nicht so wie mein Vater, der jede, sich ihm bietende Gelegenheit ausnutzt und alles fickt, was nicht schnell genug auf den Baum kommt. ‚Der‘ sagt sowas ‚nur so dahin‘ um die Mädels zu beeindrucken.“

„Das weiß ich doch. Tut mir leid, ich wollte dich nicht verletzen.“

Max hatte sich seine Jeans mittlerweile über seinen Knackarsch gezerrt, ließ sie dann aber offen und kam auf mich zu.

Mit seinem Daumen wischte er mir eine einsame Träne aus dem Augenwinkel und lächelte mich mit seiner unvergleichlichen Art an. Seine warme Hand ließ er auf meiner Wange, legte auch seine zweite Hand auf die andere Seite und zog mich soweit zu sich heran, bis sich unsere Lippen berührten. Ich ließ mich darauf ein, war es doch genau das, was ich mir im Bad eben noch gewünscht hatte.

Meine Arme fanden sich hinter seinem Rücken auf Hüfthöhe zusammen und strichen über sein Rückgrat, ertasteten jeden Wirbel und fühlten jeden Muskel, der sie umgab. Ich fand es sehr gelungen und harmonisch, wie die Natur ihn erschaffen hatte.

„Leo, ich mag dich, und wenn nicht Bianca … aber bitte, lass dich von meinem Vater nicht täuschen. Was Frauen angeht, benimmt er sich unmöglich, aber sonst ist er ein ziemlich feiner Kerl. Pass einfach ein bisschen auf dich auf, wenn er dir zu Nahe kommt.“

„Da mach dir mal keinen Kopf, ich weiß mich schon zu wehren. Aber was war mit Bianca? Du hattest den Satz nicht …“, ich wollte ihn locken, wollte hören, was er mir zu sagen versuchte, obwohl ich es mir schon denken konnte.

„Ach nichts.“, log er.

„Wie … nichts?“, hakte ich nach.

„Ich habe gehört, was du vorhin geflüstert hast, bevor du aufgestanden bist.“

Ein Schreck fuhr mir in die Glieder und sah ihn erschrocken an. Am liebsten wäre ich vor Scham im Boden versunken, aber seine starken Arme ließen keine Bewegung von mir zu. Nicht mal von ihm wegdrücken konnte ich mich.

So blieb mir nichts anderes übrig, als verschämt an ihm vorbei, vor mir auf den Teppich zu starren.

Max: Da stand ich nun mit meinem Talent. Da hatte ich mir ja schön was eingebrockt. Dabei hatte ich mir geschworen, nach dem Drama mit Bianca, so schnell kein weibliches Wesen in meine unmittelbare Nähe kommen zu lassen. Und nun stand dieses schöne Wesen vor mir, das mir vor wenigen Momenten gestanden hatte, in mich verliebt zu sein. Sie, die so ganz anders war in ihrer Art. Anders, als die vier festen Freundinnen, die ich vorher hatte. Sie, die ich nun schon viermal geküsst hatte und genau die Gefühle in mir geweckt hatte, die ich nach Bianca erstmal nicht zulassen wollte.

Leonie war so zartfühlend, sensibel und hatte doch ein starkes Ego. Sie wußte genau, was sie wollte und was nicht.

Uns verband nicht nur das gleiche Ende unserer Beziehungen und unsere gemeinsamen Auftritte auf den Kinderstationen, sondern auch ein unsichtbares Band.

Ich erinnerte mich gut an die erste Nacht, die ich mit Bianca in meinem Elternhaus verbrachte. Sie war sofort fasziniert von dem Prunk und dem Reichtum, der hinter all dem steckte. Sie umgarnte mich, versuchte sich mit meiner Mutter gutzustellen und flirtete mit meinem Vater. Mutter hatte Bianca das ‚Du‘ jedenfalls erst nach fast einem Jahr angeboten und bei Leo gleich beim ersten Kennenlernen. Das sprach Bände, denn meine Mutter hatte den untrügerischen Instinkt einer Raubkatze und konnte wie keine Zweite zwischen gut und schlecht unterscheiden. Dazu hatte sie mir den ‚Daumen hoch‘ gezeigt und mich angelächelt. Sie hatte ihr Urteil gefällt …, ich musste nachdenken.

Ich hielt Leo fest, denn das Gefühl, das ich dabei empfand, war schön. Es fiel mir leicht, ihre Nähe zuzulassen und von ihr wußte ich ja schon, dass es ihr genauso ging.

„Leo, du musst wissen, dass ich sehr gern in deiner Nähe bin. Und ich finde es besonders schön, dich im Arm zu halten. Die Küsse erst, wie gut und richtig sich das anfühlt. Ich habe auch Gefühle für dich, wie du für mich. 

Aber Bianca hat mir einen scharfen Stachel ins Herz getrieben der es mir schwer macht, mich so schnell auf eine neue Freundin einzulassen. Und ich möchte für meine Freundin zu 100% da sein, sie soll meine ganze Liebe bekommen, das hat sie verdient, und das könnte ich dir jetzt noch nicht geben. Ich bin noch nicht über Bianca hinweg, sie würde zwischen uns stehen und das wäre nicht gut, es könnte dir weh tun. Gibst du mir etwas Zeit, über dein Geständnis von gestern nachzudenken?“

Leonie hob ihr Gesicht an, sah mir in die Augen. ‚Wie schön sie ist‘, dachte ich mir und nannte mich selbst einen Idioten, weil ich ihr meine Zuneigung nicht auch gleich gestanden hatte.

„Du liebst mich auch, das sehe ich in deinen Augen. Und du hast Angst, wegen Bianca! Angst, du könntest bei mir versagen, weil sie dich noch belastet, weil das alles noch zu frisch ist? Angst, du könntest mir nicht genug geben? Mir geht es doch mit Mario ähnlich. Aber ich kann nicht gegen mein Herz kämpfen, das sich für dich entschieden hat. 

Ich denke, dein Kopf redet dir Blödsinn ein. Aber ich respektiere deinen Wunsch. Ich liebe dich wirklich, dazu stehe ich, und ich werde auf dich warten, bis du bereit für mich bist.“ 

Dann drückte sie mir ihre Lippen auf den Mund und schob ihre Zunge in meine Mundhöhle. Ein sehr zärtlicher Zungenkuss fand seinen Anfang, wurde mit zunehmender Dauer leidenschaftlicher und endete erst, als uns sie Luft knapp wurde. Unlösbar hatten uns unsere Arme gefesselt. Gefühle erfassten uns, die nicht nur ihre Knospen, sondern auch mein Mäxchen hatten steinhart werden lassen. Ihr leichtes Stöhnen verriet mir, dass sie auch erregt war. Bestimmt war sie feucht geworden. Wie sie wohl schmecken würde, oder riechen? Wie mochte sie sich wohl anfühlen, wie hatte die Natur ihre Liebeslippen geformt? Fragen, die mir ausgerechnet jetzt, unpassender Weise durch den Kopf gingen. Verursacht, von den Empfindungen, die meine Härte pochen ließ und meine Eier zum Kochen brachten.

Leonie sah zwischen uns nach unten und lächelte süß. Meine pralle Eichel hatte sich aus dem Bund der Boxershorts herausgeschoben und stand nun senkrecht nach oben. Ein Tropfen Vorfreude zeigte sich an der kleinen Öffnung.

Leo tippte mit dem Zeigefinger darauf und spielte dann mit den ziehenden Fäden zwischen Daumen und Zeigefinger.

„Am liebsten hätte ich ihn angefasst und gestreichelt.“, gestand sie.

„Ging mir ähnlich.“, druckste ich verlegen herum.

„Wir sollen aber zum Frühstück kommen.“, zeichnete sie nun achten mit der Fingerspitze auf meiner nackten Brust.

„Vielleicht ganz gut so, bevor wir was Dummes tun.“

„Wie kann etwas so Schönes dumm sein? Und es war verdammt schön, dich zu fühlen. Für dich, wie ich sehe und spüre, wie für mich, das spüre ich auch sehr deutlich.“

Ich musste, geil wie ich war, zusehen, wie sie meine Nässe von ihren Fingern ableckte und dann meinen Zauberstab in meine Shorts zurückverfrachtete. Dabei sah sie mich wieder an. Verliebt, mit viel Wärme im Blick.

„Wir gehören zusammen, ich fühle das.“, stellte sie fest.

„Ich auch.“ flüsterte ich so leise, dass sie es nicht verstehen konnte.

****

Wenig später saßen wir am Frühstückstisch. Brav nebeneinander, unter dem wachsamen Blick meines Vaters, der aber mehr Leonie im Auge behielt, als mich. Sie trug wieder das sonnengelbe Kleid von gestern Abend, welches ihre gesamte Gestalt zum Strahlen brachte.

Bis gestern hatte ich sie als meine Assistentin, wie eine gute Freundin angesehen. Aber nach dieser Nacht und ihrem Geständnis änderte sich das schlagartig.

Ich hatte noch eine Weile wach gelegen, während sie schon friedlich in meinen Armen eingeschlafen war. Ihre Locken hatten sich zufällig wie ein weicher Rahmen um ihr Gesicht gelegt und es damit traumhaft schön in Szene gesetzt.

Ihre geschwungenen, zartrosa Lippen bewegten sich ganz leicht und ihre zierliche Stupsnase drückte sich in das Kissen. Wie ein Engel im Mondlicht sah sie aus.

Ich hatte sie betrachtet und begonnen nachzudenken, über sie, über mich und auch über uns als Team bei den Auftritten, aber auch als mögliches Paar. Dachte darüber nach, ob ihr Geständnis Auswirkungen auf unsere Auftritte haben würden.

Von mir aus jedenfalls nicht, dessen war ich mir sicher. Und da ihre Gefühle zu mir noch stärker waren, drohte auch ihrerseits keine Gefahr.

Und nun saßen wir hier in der Küche beim Frühstück. Noch nie hatte ich meine ‚Freundin‘ nach so kurzer Zeit meinen Eltern vorgestellt. Aber sowohl Mutter, als auch Vater machten nichts Besonderes daraus. Keine dummen Fragen wie: Wer bist du …, wie alt bist du …, wo kommst du her …, was studierst du …? Nichts dergleichen!

Eine ganz normale Unterhaltung entstand stattdessen: Was macht ihr heute noch …? Leni, bei mir wird es heute wieder später …, sowas eben.

Leo hatte ihre Hand auf meinem Oberschenkel platziert und grinste verlegen. Ich legte meine Hand kurz auf ihre, als Zeichen dafür, dass sie sie dort mit ruhigem Gewissen liegenlassen konnte. Was meine Mutter allerdings unbedingt näher wissen wollte, waren mehr Informationen über das kranke Mädchen, für das der Rollstuhl gedacht war und über ihre Familie. Ich hörte aufmerksam zu, denn auch ich wußte ja noch nichts Näheres darüber.

Leo sah mich erst etwas fragend an. Woher sollte sie auch wissen, dass ich mit meinen Eltern bereits darüber gesprochen hatte. Aber dann erzählte sie von der kleinen Eva, die durch einen genetischen Defekt ihre voll entwickelten Beine nicht bewegen konnte und zu allem Elend auch noch leicht autistisch war.

Dadurch war sie ein 24/7 Pflegefall, so dass ihre Mutter nicht arbeiten gehen konnte und die vielen Behandlungen das Leben und den Geldbeutel der Eltern schon sehr beeinflussten.

Ich sah meine Mutter betroffen und mein Vater fragte nur ganz sachlich: „Hätte man die Ärzte nicht verklagen können?“

Leo zuckte nur unwissend die Schultern. So gut kannte sie sich erstens juristisch nicht aus und wohl auch das Schicksal der Familie dazu nicht gut genug. Deshalb ließ sie die Frage offen.

Mich machte ihr Bericht mindestens genauso betroffen, wie meine Mutter, wenn nicht sogar noch mehr. Mir war klar geworden, dass die zweitausend Euro als Zuschuss zum Rollstuhl zwar eine willkommene Hilfe waren, die Anschaffung dieses Hilfsmittels die Familie dennoch vor ein finanzielles Problem stellten. So in Gedanken versunkten merkte ich nicht, dass Leo mich angestupst hatte.

„Wir müssen … die Uni.“

Sie zog mich vom Stuhl hoch und wuschelte mir durch die Haare.

„Na, wo warst du mit deinen Gedanken, hä?“

„Bei einem kranken Mädchen und seinen Eltern.“, antwortete ich ehrlich.

„Du bist süß.“, lächelte sie und hauchte mir einen Kuss auf die Wange.

Wir verabschiedeten uns von meinen Eltern, wobei Leo von meiner Mutter sogar einen Wangenkuss bekam und fuhren mit getrennten Autos zur Uni. Auf dem Parkplatz redeten wir noch kurz über unseren Tag. Aber auch über den Morgen, das gemeinsame Frühstück und wie nett sie meine Eltern fand.

„Sehen wir uns heute noch?“, fragte sie mit Dackelblick.

„Weiß noch nicht. Hab noch einiges zu regeln. Vielleicht heute Mittag in der Mensa. Ich melde mich später bei dir, ist das ok.“

„Ich bitte sogar darum, Max Rotzoll.“ 

Ein zärtlicher Kuss auf den Mund bildete den Abschluss des beginnenden Tages für uns und war gleichzeitig so etwas wie der Startschuss für mich, für einen arbeitsreichen Tag.

****

Im Laufe des Tages telefonierte ich ein wenig. Tauschte Nachrichten mit meiner Mutter aus und traf mich tatsächlich mittags mit Leo zum Essen. Während ich mit Hunger Kartoffelbrei mit Leberkäse in mich hineinstopfte, sah Leo mich lange an.

„Du heckst doch irgendwas aus. Verrätst du’s mir?“

Sie kannte mich schon zu gut. Erstaunlich, dass sie mir das sofort angesehen hatte. Ich hatte tatsächlich einen Plan entwickelt.

„Nein, mein Engel, das kann ich leider nicht tun.“

Das mit dem Engel, war mir so rausgerutscht. Für Leo war es Grund genug um den Tisch herumzufliegen und mich wie eine Verrückte abzuknutschen. Erst da merkte ich, was ich gesagt hatte und fand es nicht mal schlimm.

Wir verbrachten die komplette Mittagspause zusammen. Setzten uns draußen unten einen Baum in den Schatten und plauderten gemütlich. Leo hatte sich mit angezogenen Beinen hin- und ihren Kopf auf meinem Schoß abgelegt.

Sie hatte sich meine Hand geangelt und auf ihrem Bauch platziert, wo ich ganz in Gedanken mit ihrem Bauchnabelpiercing spielte. Eine feine Gänsehaut hatte sich auf ihrer Haut gebildet. Ihre Augen waren geschlossen und sie schnurrte wie ein Kätzchen.

„Kannst du das bitte öfter machen Max? Ich glaube, du machst mich süchtig nach dir.“

„Das kann ich dir noch nicht versprechen, aber unmöglich ist das nicht.“

Ich hatte die Zeit über mit dem Handy im Netz gesurft. Zu meinem Plan fehlten mir noch ein paar Informationen.

„Leo, kannst du mir bitte noch die Telefonnummer von Eva’s Eltern geben, damit ich noch ein paar Dinge mit ihnen besprechen und einen Termin für die Übergabe absprechen kann?“

„Klaro.“

Die bekam ich postwendend.

Abends sprach ich dann wieder mit meinen Eltern über das Thema ‚Eva‘. Mir war schon klar, dass ich nicht der Retter der Welt sein konnte. Aber das Schicksal von Eva berührte mich wahrscheinlich deshalb mehr als andere Fälle, weil die Familie direkt mit Leonie verbunden war.

Am Ende des Gesprächs hatte ich alle Informationen zusammen und konnte an die Feinplanung gehen. Ein Termin für die Übergabe des Geldes war auch schnell gefunden. Ich lud die Familie zu uns nach Hause ein. Meine Eltern hatten zugestimmt, am kommenden Wochenende ein kleines Grillfest für den engen Kreis im großen Garten zu veranstalten.

Dann telefonierte ich der Reihe nach einige Sanitätshäuser ab und hatte im Anschluss alles geregelt.

Als ich dann spät im Bett lag, war ich rundum zufrieden mit mir und sogar glücklich. Die Erinnerungen an Bianca und ihre Pornos waren den ganzen Tag über nicht präsent gewesen. Doch umso deutlicher sah ich immer wieder das Gesicht von Leonie vor mir, und nicht nur ihr Gesicht.

Ich nahm mein Handy und schickte ihr eine Nachricht mit dem Termin am Wochenende und wünschte ihr eine gute Nacht, mit einem Umarmungs-Emoji zum Schluss.

 

Fortsetzung folgt …

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