Danielle fand sich plötzlich von einem der Männer aus dem Dorf umfasst, er riss hemmungslos an ihrem Gürtel, sodass ihr Kleid zu Boden fiel und sie nackt, nur mit dem schwarzen Umhang bekleidet, dastand. Er versuchte, sie zu küssen und näherte sich ihrem Mund. In diesem Augenblick spürte sie, wie sie die Gier nach Nahrung, nach Blut übermannte und sie suchte mit der linken Hand seinen kräftigen Nacken. Sie drückte ihn zu sich, suchte mit ihrem Mund jene Stelle, wo sich die Halsschlagader befand und versenkte mit einem einzigen Stoß ihre beiden spitzen Eckzähne in seinen Hals. Sie schmeckte sofort die Süße und Wärme des Blutes und saugte es gierig ein. Sie konnte spüren, wie die Kraft und das Leben in ihren Leib zurückströmten und saugte heftig weiter. Der Mann befand sich in einem Taumel von Verlangen und Ekstase, merkte offenbar gar nicht, was geschah, spürte nur, wie sich der Körper der Frau anspannte, wie ihre Brüste an seinem Brustkorb sich rieben und sein Penis begann zu pochen. Ihre Hand umspannte seinen Pfahl so fest, dass er meinte, sie würde ihn nie wieder loslassen. Sie presste gleichzeitig zwischendurch seine Liebeskugeln so, dass es schmerzte. Mit heiseren Schreien entleerte er sich und schrie seine schmerzhafte Erleichterung in den Raum.
Urplötzlich war der vornehm wirkende Salon zu einem infernalischen Tempel an Lust und Gier geworden. Die Paare wälzten sich am Boden, in den Lehnsessel oder auf den Tischen wühlten sich Körper ineinander oder ritten wie die wilde Jagd durch die Nacht.
Es musste Stunden gedauert haben. Manche Leiber konnten sich kaum mehr bewegen, manche lagen ermattet auch übereinander und zuckten nur mehr. Doch alle schienen ihre Bedürfnisse befriedigt zu haben.
Als sich die Nacht dem Morgen näherte, begannen sich einige dunkle Gestalten teilweise aufzulösen, sie verschwanden in Nebenräumen oder gingen zu den offenen Fensterflügeln und wurden von der Nacht verschluckt.
Die Menschenschlange, die sich an diesem aufkommenden Morgen über die Brücke in Richtung des Dorfes in Bewegung setzte, war nach dieser Nacht wieder länger und auch langsamer als nach der gestrigen Nacht geworden. Manche stützten sich gegenseitig, manche hielten sich am Gelände der Brücke fest und schoben so ihre kraftlosen Körper voran. Sie werden wieder Stillschweigen über ihre Erlebnisse gegenüber den anderen Dorfbewohnern bewahren.
Das Entsetzen um ein Wiedersehen
Blut und Begierde
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Das Entsetzen um ein Wiedersehen
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