Das Jubiläum

Sehnsüchte, Träume und Gelegenheiten: Teil2

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Das Jubiläum

Das Jubiläum

Jo Diarist

„Ich gehe zahlen und wünsche euch …“ Der Rest des Satzes bleibt ihr im Hals stecken und hastig geht sie mit gezücktem Portemonnaie zur Bedienung.
Harald ist starr vor Verwunderung, während sich die junge Frau auf Karins Stuhl setzt. Er will aufspringen und seiner Frau folgen, als ihn die Fremde eins der Kuverts zuschiebt und sagt:
„Der ist für dich.“
Harald starrt erst Tina, dann den Umschlag verwundert an, bevor er seine auf dem Tisch liegende Lesebrille aufsetzt.

Für das Geburtstagskind“, steht in Karins Handschrift auf dem verschlossenen Kuvert.
Immer noch unfähig, die Situation zu erfassen, öffnet er den Umschlag und liest die wenigen Zeilen:

Mein lieber Schatz, deinem Wunsch entsprechend will ich dir etwas schenken, was du brauchst und dir sehnlichst wünschst. Da ich es dir selbst nicht mehr geben kann, ohne mich zu verbiegen, habe ich nach jemand gesucht der das für mich übernehmen könnte. Mit Tina habe ich eine Frau gefunden, die es machen wird und die dir gefallen sollte. Bei unseren Gesprächen konnte ich feststellen, dass sie etwas von dem hat, was ich früher auch mein Eigen nannte.
Sie wird dir das Geben, nachdem du dich verzehrst, und ich wünsche dir schöne Stunden mit ihr. Um 17:00 Uhr bin ich wieder hier, um dich abzuholen, damit du rechtzeitig zur Feier zu Hause bist.

In Liebe deine Frau Karin!

Harald starrt von der Situation überfordert auf das Blatt und liest ein zweites Mal. Ist es ein böser Scherz? Nein, so etwas würde seine Frau nicht machen. Aber sie wollte niemals etwas von solchen Aktivitäten wissen und schon gar nicht die Frau kennen, mit der Harald eventuell seine Gelüste stillt.
Über die Brille blickend sucht Harald nach Karin, aber sie ist schon weg. Er versteht die Welt nicht mehr und genau das kann Tina aus seiner Miene herauslesen.
„Das habe ich jetzt nicht erwartet“, gibt sie an Harald gewandt zu. „Ich dachte, deine Frau hat es mit dir abgesprochen, aber so wie du guckst, ganz offensichtlich nicht.“
Die Stimme hat eine angenehme Wärme, stellt Harald fest und mustert Tina mit einem schnellen Blick.

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