Du hast dir bei diesem Quarz etwas gedacht und die Mühe hat sich vorher niemand gemacht.
Sie blickte wieder auf den Quarz und fragte prompt: „Sind das Tannennadeln, diese dunklen Streifen?“
Ich hatte fasziniert ihre Lippenbewegungen beobachtet, während sie sprach. Das hatte mich so gefangen genommen, weil ich diese Lippen in dem Moment gerne geküsst hätte, sodass ich mich erst davon losreißen musste, bevor ich ihre Frage beantworten konnte
„Nein, das sind Rutilquarznadeln, die von einem durchsichtigen Quarz umschlossen wurden.“
„Was hast du eben gedacht, als du mich angesehen hast? Du warst so in Gedanken versunken, bevor du antworten konntest?“, fragte Eileen sehr direkt.
Ich war erstaunt, dass sie es bemerkt hatte, und es war mir jetzt etwas peinlich, ihr das zu gestehen.
Zum Glück kam in dem Moment der Kellner und servierte unser Essen. Das Chateau Brian wurde am Tisch zerlegt und beim Anblick des zartrosa gegarten Chateau Brian, lief mir das Wasser im Mund zusammen.
Nachdem der Kellner uns das Essen vorgelegt hatte und wir begonnen hatten zu essen, war ich erleichtert, ihre Frage nicht beantworten zu müssen. Doch ich sollte mich irren!
Kaum war der Kellner weg und wir hatten unsere ersten Bissen verzehrt, wiederholte sie ihre Frage: „Was hast du eben gedacht? Du hast mich sehr intensiv angeschaut und ich würde gerne wissen, was dir durch den Kopf gegangen ist?“
Ich musste schlucken, weil ich mir gerade ein Stück Fleisch in den Mund geschoben hatte.
Da ich nicht gleich antwortete, kam von Eileen noch eine Aufforderung: „Aber ehrlich bitte!“
Ich druckste etwas herum, weil es mir peinlich war, meine intimsten Gedanken zu verraten.
Eileen hatte ihr Besteck abgelegt und schaute mich fordernd an: “Bitte?“
Auch ich legte jetzt Messer und Gabel beiseite und schaute direkt auf ihren Mund: „Eigentlich ist das noch zu früh!“, begann ich stockend, „aber als du vorhin gesprochen hast, fand ich deine Lippenbewegungen so faszinierend, dass ich sie am liebsten geküsst hätte.“
Es entstand eine kurze Pause, doch dann sagte Eileen etwas, was mein Herz noch etwas schneller schlagen ließ, als es sowieso schon schlug: „Wenn ich dir nachher um den Hals falle, wenn wir allein sind, darfst du das gerne auch nachholen!“ Dabei strahlte sie mich so zuckersüß an, dass ich am liebsten die Rechnung bezahlt hätte, sie bei der Hand genommen hätte und mit ihr in einer dunklen Ecke verschwunden wäre. Aber das sagte ich ihr natürlich nicht.
„Das wäre schön, da komme ich sehr gerne drauf zurück.“
Wir aßen eine Zeit lang schweigen weiter, jeder hing wohl den Gedanken nach, die das eben Gesagte in ihnen ausgelöst hatte. Eileen fragte mich unvermittelt, was ich für neue Jobs in Aussicht hätte.
Da ich selbst nur das Wenige über die Firmen wusste, was ich im Internet über die Firmen finden konnte, war meine Auskunft eher dürftig.
Eileen selbst war Kindergärtnerin, und das überraschte mich bei ihrem Aussehen etwas. Ich hatte sie eher irgendwo als Model eingeordnet.
Aber ich konnte mir gut vorstellen, dass sie mit ihrer liebevollen Art bei den Kids gut ankam.
Das unbekannte Handyfoto
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Das unbekannte Handyfoto
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Schick
schreibt Langer033