Ich machte mich daran, mich für das Treffen anzuziehen, nachdem ich geduscht hatte.
Das Restaurant war guter Durchschnitt und mir durchaus bekannt. Ich hatte dort schon öfter gegessen und war von den Angeboten der Küche überzeugt. Wir hatten uns für neunzehn Uhr im Lokal verabredet und ich hatte dort einen Tisch für zwei Personen reservieren lassen.
Ich zog eine schwarze Hose, einen hellgrauen Rollkragenpullover und mein dunkelblaues Sakko an und war so für das erste Treffen gerüstet.
Als ich vor dem „Schneiders“ ankam, waren die Parkplätze noch relativ leer, ich wusste, dass es ab zwanzig Uhr voll werden würde und man sich dann nur noch in den Seitenstraßen einen Platz suchen musste.
Ich stieg aus und schlenderte langsam zum Eingang, weil es noch vor unserer verabredeten Zeit war, als mir lächelnd eine Göttin entgegenkam.
Auf einmal wurden meine Hände feucht, als mir bewusstwurde, wer mir da entgegenkam.
Eileen! Mit allem hatte ich gerechnet, aber nicht mit einer so unterschwelligen Eleganz. Und dabei war sie schlicht angezogen. Sie trug einen hellgrauen Hosenanzug, der ihren schlanken Körper aber wie eine zweite Haut umschmeichelte.
Sie treckte mir die Hand entgegen, die ich aber erst ergriff, nachdem ich meine Hand kurz an meiner Seite abgewischt hatte.
„Hallo Vince, ich freue mich, dich kennenzulernen!“, sagte sie mit ihrer weichen Stimme, die sich in natura ganz anders anhörte als am Telefon, aber nicht desto weniger angenehm, schon fast etwas erotisch.
„Hallo Eileen, ich freue mich auch! Wartest du schon lange?“, fragte ich, um die Pause zu überbrücken.
„Nein, ich bin auch gerade angekommen. Ich bin zu Fuß, wohne nicht weit von hier, habe dich kommen sehen!“
Ihre Hand fühlte sich weich an, obgleich sie meine fest drückte. Schon bekam sie von mir einen weiteren Pluspunkt. Ich mochte keinen laschen Handschlag, auch nicht von Frauen.
Sie neigte ihren Kopf etwas zur Seite und hielt den Druck ihrer Hand aufrecht, so als wenn sie von mir etwas erwartete? Ich glaubte, zu wissen, was es war. Jeder ihrer Verehrer hätte jetzt bestimmt ihre Schönheit hervorgehoben, doch ich beschränkte mich darauf, ihr meine Freude über dieses unerwartete Treffen mitzuteilen.
Im ersten Moment schien sie verwirrt zu sein, lächelte dann aber umso befreiter.
„Wollen wir hineingehen? Ich habe uns einen Tisch bestellt“, sagte ich und deutete mit der Hand zur Tür.
Eileen schaute immer noch etwas verwirrt, nickte dann aber und ging neben mir zur Tür. Ich spürte, wie sie mich von der Seite musterte, was in mir eine leichte Unruhe auslöste. Hoffentlich hatte ich jetzt keinen Fehler begangen?
Natürlich war Eileen unglaublich schön, besonders in diesem passgenauen Hosenanzug. Aber ich wollte herausfinden, wie es in ihr aussah. Ich wollte wissen, ob es für sie eventuell sogar eine Last war, so schön zu sein.
Ein Kellner geleitete uns zu unserem Tisch und bevor dieser uns den Rücken kehrte, stoppte ich ihn mit einer Handbewegung: „Moment bitte!“
„Magst du ein Glas Champagner zur Begrüßung?“, fragte ich Eileen.
Das unbekannte Handyfoto
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Das unbekannte Handyfoto
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Schick
schreibt Langer033