Das Haus

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Das Haus

Das Haus

Magda Mentira

Die Umgebung ist toll. Der Ausblick ist wunderschön. Nachts ist es so ruhig, bis auf die Taxen die eigentlich jeden Tag zwischen 22 und 23.30 Uhr in die Strasse einfahren. Nervös um sich blickend verlassen dunkle Gestalten jedesmal ein und dasselbe Haus.Tag für Tag. An dem Haus ist äußerlich nichts besonderes; auch nicht um 22 Uhr. Ich stehe auf der anderen Straßenseite . Magisch werde ich angezogen von diesem Gebäude. Neugierde packt mich und im nächsten Moment sehe ich mich auf den Klingelknopf drücken. Die Tür öffnet sich und ich folge einem seltsam betörenden Duft hinunter in ein Kellergewölbe. Eine spärlich bekleidete Frau begrüsst mich. Sie ist Asiatin. Ich folge ihr durch dieses stickige Gewölbe, Zimme für Zimmer. Wie berauscht sehe ich nackte Leiber sich auf und nieder bewegen;die Luft riecht nach Anstregung. Wortfetzen gemischt mit leisem Stöhnen dringen an mein Ohr. Bevor ich weiß wie mir geschieht, liege ich auf einem der zahlreichen Betten.Ich bin nackt. Und dann sehe diese bekannten dunklen Gestalten, langsam kriechen sie auf mich zu. Einer nach dem Anderen. Immer mehr. Zahlreiche Hände bewegen sich über meine Haut, mein Atem wird schwer. Ich schließe die Augen und lasse sie gewehren.Alle. Ich kann mich hören und plötzlich bin ich ein Teil dieser bewegenden Leiber.Ich rieche Anstregung und für einen Moment weiß ich nicht mehr wer ich überhaupt bin. Geschweige denn, was ich da tue.
Es ist 22.30 Uhr. Die Asiatin drückt mir ein Bündel Geldscheine in die Hand.
Langsam gehe ich nach Hause. Morgen werde ich wieder in diesen Keller gehen, das habe ich versprochen.

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