Gretchen befand sich in Gefangenschaft. Wir waren in großer Sorge um sie, setzten alles daran, unsere Freundin zu befreien. Nachdem sich Blitz und Kate dank Shawnees Heilkünsten rasch erholt hatten, starteten wir durch. Wir hatten keine Zeit zu verlieren. Die Sonne ging bereits unter, was unsere Suche bestimmt nicht leichter machte. Ich fuhr den Jeep, da Blitz doch noch ein wenig der Schädel brummte. Er saß neben mir, während Kate mit Shawnee auf der Rückbank lümmelte.
Die Scheinwerfer streuten ein gelbliches Licht, so dass ich einigermaßen der Spur folgen konnte.
Wir fuhren stundenlang durch die Wüste. Shawnee sagte, dass die Indianer am Rande lebten, dort wo sich schon die ersten Berge erhoben. Ich war froh, dass wir dieses Niemandsland hinter uns ließen. Auch die anderen drei hatten die Schnauze voll von Sand und Hitze. Wir sehnten uns nach der Ruhe unseres Eisenbahntunnels, der mir nun wie das Paradies vorkam. Ich dachte an Jimmy, meinen Bruder. Lebte er noch, oder hatte Stiv ihn getötet? Das letzte was ich sah, war ein gnadenloser Kampf zwischen den beiden. Wie zwei wildgewordene Alphatiere gingen sie aufeinander los. Der Ausgang dieses Duells war ungewiss, völlig offen. Ich wusste nicht mehr, was für mich schlimmer wäre. Jimmys Tod träfe mich hart, ganz bestimmt. Ich liebte meinen kleinen Bruder, auch wenn er uns den Krieg erklärt hatte. Aber da waren auch meine starken Gefühle für Stiv, diesen charismatischen Höllenengel. Shawnee schien zu spüren, was mich umtrieb. Ich vernahm ihre melodische Stimme:
„Hab keine Furcht, Sharon! Ich fühle, dass beide Männer noch leben. Sie sind verletzt, aber am Leben. Wir werden sie bald wiedersehen. Dann entscheidet sich unser Schicksal. Glaube mir…“
„Woher kennst du meine Gedanken? Ich mache mir wirklich Sorgen um Stiv…“ Blitz mischte sich ein:
„Und Jimmy? Ich wette, dass du noch immer Gefühle für deinen Bruder hegst. Diesen Verräter…“
„Hör doch mit diesem Scheiß auf, Blitzie! Sharon ist seine Schwester. Ist doch klar, dass sie ihn nicht einfach vergessen kann. Außerdem hat sie Shawnee eine Frage gestellt, die du unterbrochen hast.“
Blitz grummelte zwar noch etwas vor sich hin, ließ mich aber in Ruhe. Kate hatte ihn gut im Griff.
Shawnee erklärte mir nun, dass auch sie über ganz spezielle Kenntnisse verfügte. Es war ziemlich irre.
„Ich kann die Zukunft sehen, Sharon. Zumindest bei Menschen, die mir wichtig sind. Nicht immer klar umrissen, aber in diesem Fall sind die Bilder sehr deutlich. Ich habe diese Fähigkeit von unseren Ahnen geerbt. Meine Großmutter war die Schamanin des Stammes. Sie wusste um gewisse Dinge.“
Katie küsste sie auf die Backe, ehe sie ihre Einschätzung heraus posaunte: „Stivs neuestes Fangirl!“
Alle lachten, außer Shawnee die etwas beleidigt aussah. Sie hatte sich in Stiv verknallt, das war klar!
Ich spürte keine Eifersucht deswegen. Stiv konnte niemand für sich alleine haben, das war nicht möglich. Shawnee würde lernen, dass sie ihre Liebe zu ihm mit anderen teilen musste. Ihr Kreischen killte meine Überlegungen. Katie kicherte, als ob sie zugeraucht wäre. Sie hatte ihre Hand unter Shawnees Kleid geschoben, was das keusche Indianermädchen wohl etwas zu aufdringlich fand.
„Du darfst mich dort nicht anfassen, Kate. Wir sind doch Frauen. Es ist nicht erlaubt so etwas zu tun.“
„Wer sagt das denn? Du bist frei, Shawnee und wenn du es magst, kannst du es auch genießen!“
Kates Finger lagen noch immer auf Shawnees Schenkeln. Sie gab nicht so schnell auf. Die Indianerin war hin und hergerissen. Man sah, dass sie nicht wusste, wie sie mit Kates Avancen umgehen sollte.
„Bei den Lupusqua ist es verboten! Frauen dürfen nur Männer lieben und umgekehrt…“
Kate ließ nicht locker. Sie streichelte Shawnees Fleisch, während sie ihre Meinung kundtat.
„Bullshit, Shawnee! Du bist jetzt ein Vampir. Du kannst tun, was du willst. Vor allem, mit wem du es tun willst. Wenn es dich aber stört, ziehe ich mein Händchen sofort zurück. Du bist eine selbstbestimmte Frau, die sich niemandem fügen sollte. Allerdings verpasst du dann was…“
Shawnee zitterte. Sie war geil ohne Ende. Wir alle spürten es. Katie schob ihr das Kleid hinauf, bis sich die schwarzen Löckchen zeigten. Shawnee stöhnte, rutschte mit dem Po über den Sitz. Blitz flüsterte mir etwas zu. Ich fand, dass er richtig lag. Wir waren schon lange unterwegs, müde dazu. Eine Auszeit konnte uns allen nicht schaden. Ich parkte den Jeep in der Nähe eines kleinen Flusses. Die Nacht nahte, tauchte das Wasser in helles Mondlicht. Ich sah kurz nach hinten. Shawnees Beine waren gespreizt, offenbarten ihre geschwollenen Schamlippen. Ich konnte ihr Geschlecht riechen, diesen herrlichen Duft ungezähmter Wildheit. Ich griff nach Blitz‘ Hose, die eine deutliche Schwellung beherbergte. Mich juckte das Fell, wenn ich es mal etwas abgedroschen ausdrücken darf. Wobei sich dieses geile Kitzeln zwischen meiner Pussy und meinem Popo abzuwechseln schien. Ich wusste, was mir fehlte. Blitz grinste lüstern, als ich ihm meinen Wunsch vortrug. Dazu mussten wir ins Freie!
Wir fanden einen schönen Platz am Rande der Felswände. Wir hatten die Wüste verlassen, was sich durch die angenehm kühle Luft bemerkbar machte. Blitz setzte sich unter einen mächtigen Mammutbaum, der vielleicht sogar älter als Stiv sein mochte. Ich trug Jeans, die mir nun hinderlich waren. Das enge Ding musste runter, und zwar so schnell wie möglich. Blitz rauchte eine Kippe, während ich einen kleinen Striptease abzog. Aus dem Jeep drang das Stöhnen der Mädchen, die sich gegenseitig die Fötzchen schleckten. Langsam zog ich die Wrangler runter, wackelte dabei aufreizend mit dem Arsch herum. Meine Warzen drückten sich durch die dünne Bluse, machten Blitz deutlich, dass ich dringend seine Zuwendung brauchte. Als die Hose am Boden lag, kam die Bluse dran.
Ich entblößte mich zögerlich, wand mich wie eine Jungfrau vor ihrer ersten Nacht. Blitz gefiel es.
Er hatte seine Armeehose ausgezogen, die Boxer-Shorts gleich mit. Nackt saß mein blonder Engel da, die Kippe im Mundwinkel hängend. Sein Schwanz glänzte im Mondlicht, zog mich unwiderstehlich an.
Endlich baumelten meine Brüste frei und ungebändigt. Ich ging in die Knie, ließ mich auf meine Hände fallen. Ich kroch auf Blitz zu, streckte meinen Arsch den Sternen entgegen. Langsam wie eine Boa schlängelte ich mich durch das dürre Gras. Als ich Blitzie erreicht hatte, stemmte ich mich auf meine Handflächen, drückte meinen Body nach oben. Mein kleines Bäuchlein landete auf seinen Schenkeln, quetschte Blitzies Boy ein bisschen ein. Es juckte ihn nicht, war ihm scheißegal. Der Kerl musste mindestens so scharf wie ich sein. Seine Latte sprach eine eindeutige Sprache. Blitz flüsterte:
„Du brauchst also Haue, Sharon! Was bist du nur für ein ungezogenes Mädchen, dass du so oft versohlt werden musst. Ja, streck nur schön deinen nackten Popo raus, damit ich ihn heiß machen kann. Rot glühen wird er, wenn ich mit ihm fertig bin. Ja, das gefällt meiner rolligen Miezekatze!“
Eigenartig, wie sehr mich Schläge auf den Po erregten! Als ich noch menschlich war, fand ich Spanking eher bedrohlich. Ich dachte da immer an verklemmte Spießer, die gerne kleine Mädchen oder Jungs vertrimmen, weil sie sich nicht an Erwachsene ran trauen. Nun empfand ich das völlig anders, konnte mich in diversen Rollen wiederfinden, ja sogar in ihnen aufgehen. Blitz berührte jetzt meinen Hintern, der sich so sehr nach deftiger Haue sehnte. Da knallte es auch schon. Ich spürte gar nichts, dachte schon ich wäre plötzlich immun geworden. Blitzies Gelächter und eine Kopfdrehung erklärten es mir. Neben dem Jeep hockte Shawnee mit Kate über ihrem Schoß. Das Indianermädchen schimpfte sie aus, haute ihr dabei ordentlich den Arsch voll. Das hätte ich ihr gar nicht zugetraut.
„Du böses Mädchen! Warte nur, wie ich dich versohle. Das hätte deine Mama auch tun sollen…“
Shawnee besorgte es Kate richtig. Sie klang wirklich wie eine erboste Mutter, die ihrer Teenie Tochter die Ohren lang zog. Oder in Kates Fall, das Höschen stramm. Das Lachen verging mir aber schnell, da ich nun auch Hiebe bezog. Kate und ich jammerten um die Wette, heulten und jaulten.
Dennoch fand ich es super, dass Kate auch versohlt wurde. Ihren roten Popo vor Augen, wälzte ich mich willenlos, übte Druck aus auf Blitzies Ständer. Shawnee schnappte sich sogar ein paar Brennnesseln, zog sie quer über Katies Backenpaar. Das schmeckte dem höllischen Schulmädchen weniger, da sie ziemlich hysterisch herum kreischte. „Au Backe!“, lautete Blitz‘ fieser Kommentar.
Als unsere beiden Hinterteile knallrot waren, mussten wir nebeneinander auf die Erde knien. Blitz schnallte Shawnee den Dildo um, während er sein naturgegebenes Prachtstück in Stellung brachte.
Jetzt kriegten wir es schon wieder von hinten, stöhnten aber anstatt zu heulen. Unsere Peiniger schenkten uns süße Qual. Mal in den Popo, dann wieder da hinein, wo es die braveren Mädchen bevorzugen. Shawnee entpuppte sich als ein Luder, was frau in gewissen Lebenslagen auch sein sollte. Sie knetete Katies Brüste, brachte unser Schulmädchen zum Kreischen. Dazwischen benutzte sie den Dildo, als wäre er fest angewachsen. Sie hatte es wirklich gut drauf. Aber auch ich hörte die kleinen Teufel auf ihren Harfen spielen. Blitz hatte sich nicht umsonst durch mehrere Jahrhunderte gevögelt. Ich sah ihn vor mir, wie er einer Südstaatenschönheit ihre raschelnden Röcke lüftete, seine Hand in ihrem Unterhöschen wühlte. Sein Schwanz übermittelte mir diese Bilder, als wären sie in seinem pulsierenden Fleisch abgespeichert worden. Blanke Popos tauchten auf, reckten sich Blitz aus weitgeöffneten Spitzenhöschen entgegen. Einmal erkannte ich Stiv, der einen dünnen Lederriemen schwang. Zu meiner Überraschung traf er damit keinen Frauenhintern, sondern den Rücken eines stiernackigen Sklaventreibers. Eine schwarzgelockte Kreolin kniete halbnackt vor einem Stützbalken, an den sie der Rassist gebunden hatte. Stiv trieb ihn aus der Scheune, während Blitz das Mädchen befreite. Die Visionen wechselten sich ab, wurden schemenhaft, kurz darauf kristallklar. Stiv half ihr aufzustehen, umfasste ihre Hüften. Ich sah seine suchenden Eckzähne, gleich neben ihrer pochenden Halsschlagader. In ihren aufgerissenen Augen las ich ihren inneren Zwiespalt aus Angst und Geilheit.
„Willst du unsterblich werden, und diesem weißen Abschaum endgültig entkommen? Du brauchst diesen Rassisten nicht zu dienen. Nie mehr! Du wirst nur noch für den Augenblick leben, in absoluter Freiheit. Du wirst Dinge sehen, die unvorstellbar sind. Du musst mir nur sagen, ob ich es tun soll…“
Seinen schmeichelnden Worten konnte keine Frau widerstehen, die noch die Hitze der Sinnlichkeit in sich spürte. Das kreolische Mädchen riss sich die weiße Bluse auf, bot Stiv ihren gebräunten Hals.
Unter den Stößen meines Liebhabers hörte ich ihre warme Stimme, als wäre ich dabei gewesen.
„Ja, ich will. Verwandle mich, schenk mir ewiges Leben. Gib mir deine teuflische Begierde…“
Von seinen Lippen rann ihr Blut. Rot, nein fast schwarz, perlte es von seinen Zähnen. Es erregte mich.
Die Bilder brachten den Blutdurst zurück, gegen den wir seit Tagen mithilfe des Tranks ankämpften.
Blitz schien es zu merken, da er mich auf den Rücken drehte. Er zückte ein Messer, das in seinem Stiefel versteckt war. Ich sah ihn aus glasigen Augen an, als er sich in den Unterarm schnitt. Er packte meinen Kopf drückte ihn auf die Wunde. Ja, ich trank sein Blut, und er fickte mich einfach weiter. Es war nicht ungefährlich, was wir da taten. Ein Vampir sollte sich nicht zu viel von einem Artgenossen einverleiben. Blitz war erfahren genug, um diese Grenzüberschreitung zu wagen. Ich stöhnte unter ihm, als die unheiligen Säfte in mir zu kochen begannen. Ich wälzte mich, schrie seinen Namen.
„STIV…STIV…STIV…STIVVV…“
Blitz sah mich traurig an. Wir lagen reglos auf der kargen Erde. Jetzt wusste er, wie sehr ich ihn liebte. Seinen besten Freund, dem er dieses Dasein verdankte. Ich wollte etwas Nettes sagen, aber mir fielen nur Floskeln ein. Blitz strich mir eine Strähne aus dem Gesicht, küsste mich zart auf die Wange.
„Schon okay, Sharon. The winner takes it all, das wissen wir doch beide. Du hast dieses Mädchen gesehen, die Kreolin aus deinem Lusttraum. Dolly war ihr Name und ich liebte sie. Du hast es erlebt, mit angeschaut, wie er ihr Blut trank. Stiv ist der Meister, so profan es auch klingt. Er nimmt sich…“
Ich küsste ihn, weil es so nicht stimmte. Ja, ich war Stiv verfallen. Uns verband etwas Einmaliges, das ich nicht erklären kann. Aber Blitz war mein Seelenverwandter, mein Blutsbruder. Ich konnte nicht ertragen, dass ich ihn traurig machte. Wir schliefen ein. Die Lustschreie der Mädchen verklangen.
Es wurde eine traumlose Nacht, die ich in Blitz‘ Armen verbrachte. Die glutrote Sonne weckte uns.
Blitz hatte schon ein Feuer entfacht, über dem er Kaffee kochte. Ja Kaffee, verdammt nochmal. Wir lebten von Blut, oder der indianischen Ersatzdroge. Nichtsdestotrotz liebten wir weltliche Genüsse, ob es nun eine gelegentliche Zigarette, ein Joint oder eben Kaffee war. Shawnee und Kate lagen noch unter ihrer Decke, krabbelten nackt hervor. Ich musste grinsen, als ich Katies roten Hintern erblickte. Shawnee schien ein sehr strenges Mädchen zu sein. Wir setzten uns beide nur zaghaft hin.
Nachdem der schwarze Trunk unsere Lebensgeister angestachelt hatte, zogen wir die formelle Kampfkleidung an. Blitz schlüpfte in seinen schwarzen Staubmantel, den er stets offen trug. Er sah aus, als wäre er einem Italo-Western entsprungen, eine charmante Mischung aus dem jungen Clint Eastwood und dem älteren Kiefer Sutherland. Um seine Hüften baumelte sein Revolvergurt, was diesen Eindruck noch verstärkte. Seine Biker Boots waren abgetreten wie die eines Cowboys.
Auf Kate war Verlass, was die Wahl ihres Outfits betraf. Superkurzer Mini im schwarzroten Schottenkaro, darüber ein pechschwarzes Top auf dem gekreuzte Knochen prangten. Ihre knöchelhohen Desert Boots machten sie noch leichtfüßiger, als sie eh schon war. Shawnee trug Kriegsbemalung, die Zeichen ihres Stammes. Ein dicker, schwarzer Strich verlief über ihre Stirn, während die Wangen mit weißen Längsstreifen verziert waren. Sie hatte heute kein Kleid an. Shawnees drahtiger Körper steckte in Chaps, die aus weichem Büffelleder gefertigt wurden.
Ihre intimen Regionen schützte ein Höschen, doch wenn sie sich drehte, sollten unseren Gegnern die Waffen aus der Hand fallen. Shawnees Popo zeigte sich nackt, bis auf einen hauchdünnen Riemen zwischen ihren Backen. Auch ich war durchaus kampfbereit. Meine Armeehose steckte in schwarzen Stiefeln. Obenrum wählte ich ein T-Shirt in Camouflage Optik, mit dem ich auch im Dschungelkrieg durchgekommen wäre. Meine Haare bändigte ein Stirnband, das mir ein grimmiges Aussehen gab.
Shawnee meinte, dass wir nicht mehr weit vom Lager der Lupusqua entfernt wären. Wir hatten noch zwei, drei Benzinkanister. Blitz und Kate tankten den Jeep voll, ehe wir uns aufmachten. Jedem von uns war klar, dass wir uns beeilen mussten. Gretchen schwebte in Lebensgefahr. Wenn die Wölfe sie opfern wollten…? Ich wagte nicht, den Gedanken zu Ende zu denken. Blitz trat das Gaspedal voll durch, heizte den Jeep über die holprige Straße. Ich döste ein wenig, während wir immer näher an unsere Feinde herankamen. Ich empfing keinerlei Nachricht von Stiv. Mir fiel ein, dass auch Janis und Cheetah verschollen waren. Ich hoffte total, dass ich sie wiedersah. Am besten in guter Verfassung.
Blitzies Stimme weckte mich aus meinem Dämmerschlaf. Er sagte, dass wir ganz in der Nähe der Zelte seien und er die Scheinwerfer ausschalten müsse. Blitz stellte den Motor ab, so dass der Pickup die letzten Meter geräuschlos ausrollte. Jetzt sah und roch ich das Lagerfeuer, dessen Funken sternengleich in den Nachthimmel stiebten. Leise stiegen wir aus. Shawnee nahm ihren Bogen, der auf der Pritsche bereit lag. Die Spitzen ihrer Pfeile waren aus Silber, glänzten in der Nacht.
Kate schnappte sich einen langen Speer aus demselben Material. Wir mussten lautlos agieren, wenn wir Gretchen befreien wollten. Blitz gab mir ein Messer, während er einen Tomahawk in seinen Gürtel steckte. Er hatte die tödliche Waffe von einem der gefangenen Lupusqua. Auch diese Streitaxt überzog unser beliebtes Edelmetall, das die Wölfe in die Hölle befördern sollte. Wir robbten auf Knien in Richtung der Zelte, peinlichst darauf bedacht, keinen Lärm zu verursachen. Blitz bildete die Vorhut, dicht gefolgt von Kate. Shawnee und ich kamen nach, krochen den beiden Anführern hinterher. Kate bewegte sich wie eine Echse. Sie schlängelte, wand sich wie ein Reptil. Ab und an blinkte ein Teil ihrer Pobäckchen unter dem Tartan-Mini. Sie war die erotischste, tödliche Waffe, die ich je sah! Wobei Shawnee ihr kaum nachstand. Ich ließ ihr absichtlich etwas Vorsprung, damit ich einen Blick auf ihren Hintern erhaschen konnte. Oh mein Gott, die Chaps ließen tief blicken!
Hinter einem dicht verzweigten Dornbusch kauerten wir. Ich habe verdammt gute Augen, deshalb sah ich sie als erste. Gretchen stand gefesselt an einem Marterpfahl. Die Dreckskerle hatten sie ausgezogen, sie dann nackt an diesen Holzstamm gebunden. Etwas weiter entfernt befand sich ein weiterer Pfahl, der mit kunstvollen Schnitzereien verziert war. Die Spitze bildete ein stilisierter Wolfskopf. Shawnee erklärte uns, dass es sich um den Wappenpfahl handelte– das heilige Totem der Lupusqua. Gretchen stand aufrecht, obwohl ich sah, dass es ihr schwerfiel. Sie war so schön in ihrem ungebrochenen Stolz. Plötzlich kam ein Indianer hinzu, der ihr die Fesseln löste. Er musste etwas besonderes sein, da ihm die anderen sofort gehorchten. Sie richteten ihre Speere auf Gretchen, während er sie losband. Doch frei ließ er sich nicht. Sie musste sich umdrehen, wurde nun mit dem Gesicht zum Stamm hin gefesselt. Ich bekam eine miese Vorahnung, die sich nun bestätigte.
„Wir müssen sie rausholen, ehe diese Schweine ihren Po zuschanden peitschen!“, forderte ich.
„Bleib ruhig, Sharon! Wir können nur abwarten. Es ist zu früh, um Gretchen zu befreien!“
Ich wusste ja, dass Blitz Recht hatte. Wenn wir jetzt angriffen, würden sie Gretchen töten.
Es blieb uns nichts übrig, als ihrer Folter tatenlos zuzusehen. Der Medizinmann hatte Shawnees Nachfolge als Schamane angetreten. Es war klar, dass er sich nun profilieren wollte. Um sein rechtes Handgelenk baumelten dünne Lederriemen. Gretchens weißer Po zitterte. An Händen und Füßen gefesselt, konnte sie nichts anderes tun, als die Zähne zusammenbeißen. Sie war ja so tapfer! Die Trommeln erklangen, gaben dem Ganzen einen rituellen Anstrich. Ein Singsang aus mehreren Klängen untermalte ihre Züchtigung. Die Riemen bissen sich in ihren Popo, schlangen sich gemein um ihre Hüften. Aber Gretchen blieb stumm, schleuderte den Wolfsanbetern ihre Verachtung entgegen.
Der Schamane peinigte sie, schlug mit voller Kraft auf ihr Hinterteil ein. Feuerrote Striche entstanden auf ihrer makellosen Haut, mussten höllisch weh tun. Gretchen tat ihm nicht den Gefallen. Weder jammerte sie, noch bettelte sie ihn um Gnade an. Nachdem Gretchen fünf weitere Riemenhiebe verpasst bekam, wurde es ihm wohl zu dumm. Wütend warf er sein Folterwerkzeug in den Sand.
Er schrie seinen Vasallen etwas zu, woraufhin die Gretchen wieder herumdrehten. Dabei achteten die Sadisten darauf, dass sich ihr wunder Po an dem Marterpfahl rieb. Sie tat uns allen so leid!
Es wurde dunkel, was uns zupass kam. Gretchen hing mittlerweile schlimm in den Seilen, was wirklich kein Wunder war. Einer der Wolfskrieger gab ihr ab und an etwas zu trinken. Wir vermuteten, dass es sich dabei um eine abgeschwächte Form unseres Elixiers handelte. Sie wollten wohl, dass die Tochter des Mondes am Leben blieb. Je tiefer die Nacht hereinbrach, desto größer wurde unsere Chance, Gretchen aus den Fängen der Wölfe zu retten. Unsere Strategie war so einfach, wie erfolgversprechend. Die Indianer zogen sich in die Zelte zurück, ließen nur zwei Wachen bei ihr. Die Wölfe waren nicht zu sehen. Vielleicht jagten sie ja in den nahen Wäldern? Stiv war nicht da, also mussten wir selbst eine Lösung finden. Blitz‘ Plan war, sich mit Kate anzuschleichen, während Shawnee und ich ihnen Deckung geben sollten. Shawnee mit Pfeil und Bogen, ich mit dem Wurfmesser. Mittlerweile beherrschte ich es ganz gut, was mir allgemeines Lob einbrachte. Shawnee sank auf die Knie, hielt den Bogen im Anschlag. Ich ging mit dem Messer in die Hocke, war bereit, es mit einem gezielten Wurf ins Ziel zu bringen. Wir atmeten ganz ruhig. Die Befreiung konnte starten!
Blitz und Kate übernahmen je einen Lupusqua. Sie mussten sie gleichzeitig überwältigen, ohne dass einer der Wachen ein Schrei über die Lippen kam. Kates Speer traf zeitgleich mit Blitzies Tomahawk.
Die Männer fielen geräuschlos in den Staub, waren auf der Stelle tot. Kate löste Gretchens Fußfesseln, während Blitz ihre Armgelenke von den Stricken befreite. Sie sank in seine Arme, so dass er sie auffangen musste. Er nahm sie über seine Schulter, während Kate ihren Fluchtweg absicherte.
Sie schafften es bis zu uns, ehe ein mörderisches Gebrüll zu hören war. Laureen und die Wolfsbrut kamen zurück, entdeckten die getöteten Indianer. Wir rannten so schnell, wie nur Vampire es können. Unser Vorsprung war nur gering, aber unser Tempo zu hoch für die Wölfe. Wir schafften es bis zum Jeep, setzten Gretchen vorsichtig in den Fond des Wagens. Shawnee bettete ihren Kopf an ihre Schulter, während Kate über ihr Haar strich. Ich sprang in den Pickup, als Blitz schon den Motor startete. In einem Wahnsinnstempo schossen wir in die Nacht, wirbelten Sand und Steine auf. Hinter uns leuchteten einzelne Wolfsaugen in der Dunkelheit. Sie würden uns folgen, das war ganz sicher!
Wir brauchten einen sicheren Unterschlupf, den sie nicht gleich aufspüren konnten. Eine innere Stimme sagte mir, dass wir die Berge ansteuern sollten. Blitz sah mich zwar verständnislos an, folgte aber meinem Weg. Durch enge Serpentinen führte der in immer unwegsameres Gelände. Aber es funktionierte: wir schienen die Wölfe abgeschüttelt zu haben. Abseits dieser schmalen Straße ging es in ein kleines Waldstück. Wir fuhren hinein, bis der Weg endete. In einem dichten Buchenhain stand die verwaiste Blockhütte. Blitz fuhr den Wagen um sie herum, parkte ihn vor einem riesigen Holzstapel. In der Hütte schimmerte schwaches Licht. Behutsam stieß ich die Tür auf. Die anderen folgten, hielten ihre Waffen in der Hand. Eine bekannte Stimme erklang, die uns schaudern machte.
„Gut, dass ihr endlich da seid! Wir brauchen Shawnees Heilkünste. Jimmy ist schwer verletzt und mir geht es auch beschissen…“ Stiv brach zusammen, knallte fast auf den Holzboden. Blitz fing ihn gerade noch ab. Jetzt sah ich es, erschrak mich zu Tode. Auf einem verratzten Sofa lag mein Bruder. Blut tropfte aus seinem Mund, der halboffen war. Auf seinem nackten Oberkörper sah man zahllose Wunden, die aus einem gnadenlosen Kampf stammen mussten. Ich legte mein Ohr an seinen Mund, tastete gleichzeitig nach seinem Puls. Er war schwach, wie auch sein Atem. Aber Jimmy lebte! Shawnee beugte sich über ihn, murmelte dabei vor sich hin. Blitz setzte Stiv in ein ebenso abgeranztes Sofa, legte seine Beine auf den Tisch. Er setzte die Feldflasche an seine Lippen, die gierig tranken. Kate und ich kochten Kräuter in einem Kessel über dem offenen Kaminfeuer. Shawnee drückte sie uns in die Hände, nicht ohne das genaue Mischverhältnis anzugeben. Während die Heilkräuter köchelten, fragte ich mich, was hier geschah. Hatten sich Stiv und Jimmy doch noch zusammengerauft, nachdem sie sich beinahe umbrachten? Es sah ganz danach aus. Ich sprach ein stilles Gebet zu den Göttern des Waldes, bat sie um ihre Gnade. Der wichtigste Mann meines Lebens rang mit dem Tod, während mein endlich gefundener Bruder fast noch schlimmer dran war. Ich wollte sie nicht verlieren, keinen von beiden. Meine Hoffnung lag bei Shawnee, diesem weisen Indianermädchen. Wenn jemand die Leben dieser Männer retten konnte, dann war sie es.
Meine Dead Boys durften nicht sterben: weder mein Geliebter, noch mein kleiner Bruder. Ich musste warten, konnte rein gar nichts tun. Wenigstens waren wir hier in Sicherheit, zumindest vorerst.
Während Shawnee zwischen den Männern wechselte, die sie mit derselben liebevollen Hingabe behandelte, kam plötzlich Gretchen dazu. Wir hatten sie in eine Decke gehüllt, da sie ja völlig nackt und schutzlos den Wölfen ausgeliefert war. Jetzt streifte sie die Decke ab, kniete sich hüllenlos neben Stiv. Auf ihrem Po prangten die bösen Male des Schamanen, aber Gretchen schien sie kaum zu spüren. Es war unheimlich, fast schon übernatürlich, als sie ihre Hand auf Stivs blasse Haut legte.
Sie sprach in einer fremden Sprache, die sich sehr alt anhörte. Mir dämmerte es langsam. Gretchen wurde stärker, trug die Kraft der Mondgöttin in sich. Ihr weißer Busen berührte Stivs Gesicht, während sie kaum die Lippen bewegte. Alle sahen gebannt hin, außer Shawnee, die sich weiter um Jimmy kümmerte. Ich spürte, dass mein Bruder bei ihr in guten Händen war. Die Gewissheit, dass ich ihn nicht verlieren würde, wuchs mit jeder Minute. Stivs Augenlider zuckten, als Gretchen über ihm kniete. Es kam uns vor, als strahlte sie von innen heraus. Dieses junge Mädchen umgab eine magische Aura, die Stiv sofort erkannt hatte. Ich wusste nun, weshalb sie die Wölfe fürchteten. Sie würden uns aufspüren, ganz gewiss. Ich hoffte auf Gretchens Fähigkeiten. Sie war unsere einzige Chance. Die Göttin des Monds wachte über sie, verlieh ihr diese besondere Gabe. Würde sie es schaffen, den toten Jungs neues Leben einzuhauchen? Wir alle hofften, dass es ihr gelingen würde.
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