Die Jungs fröstelten. Stiv besaß noch immer unglaubliche Kräfte, die sie beinahe körperlich spürten.
Er sprühte noch immer vor Charme, wenn er es wollte, aber er konnte auch eine intensive Gefährlichkeit ausstrahlen. Dieses besondere Charisma nutzte er nun. Jimmy bot ihm die Stirn, indem er die Stimme erhob: „Du hast es bewusst in Kauf genommen, dass Sharon dieser Frau in die Fänge ging! Du spielst immer noch gerne, Stiv, bevorzugt mit Menschen, die dich lieben. Das ist nicht in Ordnung und das weißt du auch. Wir sind keine Unterhändler. Gretchen wird selbst mir dir sprechen wollen. Mir geht es nur um meine Schwester. Ich bin noch nicht lange genug zurück, um mich in andere Dinge einzumischen.“ Blitz schaltete sich ein. Der blondierte Hüne war sichtlich erregt, was Stiv aber wenig beeindruckend fand. Der grinsende Dämon amüsierte sich über Blitzies Wutrede: „Ich liebe Sharon, obwohl ich weiß, dass ihr Herz dir gehört. Wieso hast du es zugelassen, dass die Gräfin sie zu ihrer Zofe gemacht hat? Ich kenne Marisa nicht ganz so lange wie du, aber gut genug, um über ihre Absichten Bescheid zu wissen. Sie wird versuchen, Zwietracht zu säen. Diese Frau nimmt sich, was immer sie will, genauso wie du, Stiv! Du hast Gretchen in die Wüste gebracht, um sie der Mondgöttin vorzustellen. Es ist widersinnig, wenn du sie jetzt in Frage stellst. Was hast du eigentlich vor. Sag es mir, Stiv! Ich war all die langen Jahre loyal an deiner Seite. Ich will eine Antwort haben!“
Stiv zog an seiner Kippe. Er schien nachdenklich zu werden. Ich kannte seine guten Seiten, die in seiner Seele verborgen waren. Stiv sah Blitz direkt in die Augen. Es lag eine Schwermut in ihnen.
„Vielleicht liebe ich Sharon ja auch, alter Freund. Ich wandle zu lange auf diesen Pfaden, und ich weiß, wie verschlungen sie sind. Marisa ist eine vom alten Schlag, was ich als sehr erfreulich empfinde. Ich glaube nicht, dass sie irgendwelche Ambitionen hat, diese Gemeinschaft zu führen.
Gretchen ist die Tochter des Monds und ich akzeptiere das voll und ganz! Was Sharon angeht. Sie schien sich in ihrer Rolle wohl zu fühlen, bis ihr euch als Moralapostel aufgespielt habt. Es ist Sharons Entscheidung, welchen Pfad sie betreten will. Ich werde mir überlegen, ob ich weiterhin hier bleibe.
Marisa ist mein Gast und ich lasse nicht zu, dass sie jemand respektlos behandelt. Geht jetzt einfach.“
Blitz und Jimmy sahen ein, dass es besser war, seinem Wunsch zu entsprechen. Stivs Drohung uns zu verlassen, könnte schwerwiegende Folgen für den Clan haben. Er war immer noch mächtig, bot uns allen Schutz. Ich lag gerade bäuchlings auf meinem Bett, als mich seine Gedanken erreichten. Gretchen und die anderen hatten mir etwas Ruhe verordnet, worüber ich ihnen nicht böse war. Dass Stiv nun in meinem Kopf herumgeisterte, war mir aber nicht so angenehm. Ich schämte mich vor ihm. Was würde er nun über mich denken? Ich hatte den Hintern vollbekommen, wie ein unmündiges Schulmädchen! Das war ja eine richtige Strafe, die ich deutlich auf meinem Popo spürte.
Stivs dunkle Stimme klang jedenfalls nicht so, als wollte er sich über mein Missgeschick lustig machen. Was er mir sagte, tat gut: „Mein armes Mädchen, sie haben dir ja ziemlich zugesetzt! Sharon, lass dir nichts einreden. Du hast diese Strafe nicht verdient, auch wenn Gretchen das behauptet. Marisa ist nicht der Feind, als den sie dargestellt wird. Ich empfinde viel für dich, Sharon!
Du bestimmst letztlich, wer du sein willst. Vergiss das nicht, mein süßes Vampirmädchen! In ein, zwei Tagen geht es deinem hübschen Popo wieder gut. Vielleicht weißt du bis dahin, welchen Weg du einschlagen willst? Niemand sollte dich so behandeln dürfen, nicht einmal die Tochter des Mondes! Ruh dich jetzt erst einmal aus. Ich werde von heute an über dich wachen. Sei also ganz unbesorgt…!“
Ich war nun noch mehr im Zwiespalt, was meine Zukunft betraf. Je weniger mir der Arsch schmerzte, desto stärker kehrten die Zweifel zurück. Ich vermisste nicht nur meinen Meister, wie ich Stiv scherzhaft nannte. Marisa fehlte mir auch, was mich nicht einmal überraschte. Sie kitzelte etwas aus mir heraus, das noch niemand entdeckt hatte. Meine dunkle Seite wollte mehr als dieses – zugegebenermaßen – erotische Dasein in einem Eisenbahntunnel zu fristen. Waren Vampire nicht die Könige in den alten Tagen? Gottähnliche, besondere Wesen, die weit über den Sterblichen standen.
Marisa imponierte mir, weil sie diesen selten gewordenen Typus verkörperte. Ich nahm etwas von dem Trank zu mir. Seit ich wieder menschliches Blut getrunken hatte, ekelte mich diese indianische Mixtur richtiggehend an. Shawnee spürte wohl, dass ich noch immer unter dem Bann der Gräfin stand. Deswegen machte sie sich zu ihr auf. Gretchen wusste nichts davon. In diesen Dingen war Shawnee sehr eigensinnig, was sie nun in echte Schwierigkeiten bringen sollte. Marisa hielt sich in ihrem Domizil auf, als sie auf Shawnee traf. Die Gräfin trug ein bodenlanges Kleid, das durch seine Transparenz kaum noch ihren Körper verhüllte. Aber unsere indianische Freundin ließ sich auch nicht lumpen. Shawnee bewies allein durch ihre gewagte Garderobe, dass sie keine Furcht kannte. Shawnee kam als Kriegerin, was man an ihren Chaps erkennen konnte. Obenherum schmückte sie eine Bluse, die sie mit indianischen Symbolen, sogenannten Tribals, bemalt hatte. Um ihre Hüften trug sie einen Schurz aus weichem Leder, der ihre edelsten Teile schützen sollte. Shawnees dichtes, schwarzes Haar war zu zwei Zöpfen geflochten. Sie bewegte sich wie ein geschmeidiger Gepard.
Die Gräfin besah sie mit lüsternen Augen. Shawnee stellte sich breitbeinig vor sie. Sie schrie zornig:
„Gib Sharon frei, du Hexe! Ich kenne dein falsches Spiel. Du willst ihre Seele besitzen, und uns allen den Tod bringen…“ Marisa lächelte kühl. Es schien fast, als amüsierten sie Shawnees Anschuldigungen. Sie entgegnete ihr: „Was bist du nur für ein schönes, wütendes Mädchen! Eine richtige kleine Wildkatze, die ich gerne zähmen will. Denkst du wirklich, dass ich mir deine Unverschämtheiten anhören werde, ohne dich dafür zu bestrafen? Du bist wahrlich naiv, Shawnee!“
Sie erzählte uns später, dass es sehr schnell ging. Marisa packte Shawnee, um sie ohne Anstrengung niederzuringen. Das mutige Mädchen kämpfte wie eine echte Kriegerin, konnte Marisa aber kaum in Verlegenheit bringen. Ehe sie sich versah, lag Shawnee bäuchlings auf einer Streckbank. Marisa band ihre Hände, fesselte auch die Füße, so dass Shawnee nur noch die Körpermitte frei bewegen konnte. Vor Wut knirschte Shawnee mit den Zähnen, denn die Gräfin hob ihren Lendenschurz an. Marisa tätschelte Shawnees dicke Popobacken, deren Hälften ein schwarzer String teilte. Die Gefangene rüttelte an den Fesseln, wobei ihr ausgeprägtes Hinterteil hin und her wackelte. Shawnee bot ein geiles Bild, um es etwas rustikal auszudrücken. Marisa labte sich an ihrer Hilflosigkeit. Sie verschlang jede einzelne Zuckung ihres Körpers, erfreute sich an den Schlenkern, die Shawnees Fluchtversuche hervorbrachten. Im Nu hielt die Gräfin eine gemeine Reitpeitsche in der Hand. Marisa legte sie auf Shawnees Po ab, verstärkte so ihr Gefühl der Hilflosigkeit. Sie verhöhnte ihr Opfer, indem sie den nackten Popo streichelte. Jetzt griff Marisa nach der Peitsche, holte mit ausgestrecktem Arm weit aus. Shawnees Hintern schnellte empor, als ihn der erste Hieb traf. Das gefesselte Indianermädchen schrie auf. Der Schmerz war brutal, schien ihre gesamten Nervenbahnen zu besetzen. Shawnee weinte bitterlich. Die junge Frau konnte die Tränen nicht aufhalten, obwohl sie es mit aller Kraft versuchte. Marisa züchtigte sie gnadenlos, peitschte jeden Millimeter des nackten Mädchenpopos.
Shawnee glaubte zu verglühen. Sie wand sich in rastloser Verzweiflung auf ihrem Schmerzenslager.
Gretchen weckte mich aus einem tiefen Schlaf. Sie saß an meinem Bett, wartete nicht bis ich wach war: „Sie hat Shawnee in ihrer Gewalt! Wir müssen sie finden, jetzt sofort. Du musst dich konzentrieren, Sharon! Vielleicht siehst du etwas, das uns verrät, wo sie sich aufhalten könnte?!“
Sie spekulierte darauf, dass die Gräfin und ich in Verbindung treten konnten. Gretchens Annahme war naheliegend, da ich ja als Marias Zofe fungierte. Wobei ich vermutete, dass sie längst Bescheid wusste, auch was meine Verwirrtheit betraf. Ich folgte meinen Freunden, um nach der Gräfin zu suchen. Blitz, Jimmy und Katie begleiteten Gretchen und mich. Janis war bei Cheetah geblieben, da Gretchen nicht wollte, dass die restliche Gruppe ohne Schutz war. Ich spürte tatsächlich ihre Nähe, folgte instinktiv den Bildern in meinem Kopf. Ich sah Shawnee, die heftige Peitschenhiebe einstecken musste. Marisa zog das Zuchtinstrument über ihren Hintern, der mit bissigen Striemen übersät war.
Ich ertappte mich dabei, dass ich es aufregend fand. Shawnees tanzender Arsch schien mich geil zu machen. Wieso sollte mein Höschen sonst durchnässt sein? Gretchen beobachtete mich, hatte mich die ganze Zeit im Blickwinkel. Ich deutete auf einen Seitengang, der in den dunkelsten Teil des alten Tunnels führte. Mir kroch die Angst den Rücken hinauf, je näher wir Marisa kamen. Wir vernahmen ein schallendes Klatschen, das an den Wänden Wiederhall fand. Es hörte sich nach Peitschenknallen an. Eine Tür öffnete sich, die uns in einen spärlich beleuchteten Raum führten. Marisa erwartete uns.
Gretchen hielt Jimmy zurück, der sich auf die Gräfin stürzen wollte. Gretchen hatte ihn längst gesehen, wie er lässig rauchend an einer Wand lehnte. Stiv lächelte verständnisvoll, als er in unsere erschrockenen Gesichter blickte. Shawnee lag mit aufgerissenen Augen auf dieser Folterbank. Blanker Hass sprühte aus ihren Augen, in denen sich noch Spuren ihrer kürzlich vergossenen Tränen fanden. Marisa hatte sie übel verdroschen! Stiv drehte sich zu uns um. Er strahlte etwas sehr Gefährliches aus, als er zu uns sprach: „Shawnee benahm sich ungebührlich, Gretchen! Marisa ist mein Gast und ich lasse nicht zu, dass man sie beleidigt. Shawnee wurde bestraft. Ihr habt Sharon dasselbe angetan, obwohl sie gegen keine Regel verstoßen hat. Ich werde das Mädchen jetzt losbinden. Ihr könnte Shawnee mitnehmen und dann vergessen wir diesen Zwischenfall. Bist du damit einverstanden, Gretchen? Du weißt, dass es niemandem nutzen wird, wenn wir das ausfechten. Es gibt noch genügend Feinde, die den Clan bedrohen. Keiner braucht einen Civil War!“
Gretchen widersprach ihm nicht. Sie schüttelte jedoch missmutig den Kopf, drückte so ihren Widerwillen aus. Die Tochter des Monds hielt mit ihrer Enttäuschung nicht hinterm Berg. Sie warf Stiv vor, dass er undankbar sei: „Ich habe dein Dasein bewahrt! Du könntest für deine Leute auch ein bisschen mehr Verständnis aufbringen. Sie waren es doch, die immer zu dir gestanden sind, oder etwa nicht? Wir werden gehen, Stiv! Tu was du willst, aber vergiss nie, was du ohne den Clan bist…!“
Stiv löste Shawnees Fesseln, die ihm giftige Blicke zuwarf. Eine fremde Macht griff nach mir, die mich förmlich dazu trieb, erneut die Seiten zu wechseln. Ich umarmte meinen Bruder, teilte Jim meine Entscheidung mit: „Ich bleibe bei Stiv und Marisa, Jimmy! Es fühlt sich richtig für mich an. Ich will mein Leben führen, wie ich es mir vorstelle. Du hast das damals genauso gemacht, Ich liebe dich Jimmy, mehr wie jeden anderen. Verurteile mich nicht! Ich muss diesen Weg bis zum Ende gehen!“ Wir heulten wie die Kinder, während wir unsere bebenden Körper aneinander pressten. Jimmy sah mich aus traurigen Augen an. Es machte ihn fertig, trotzdem akzeptierte er meine Entscheidung: „Ich werde immer da sein, wenn du mich brauchst, Sharon. Das bin ich dir schuldig. Pass auf dich auf…!“
Katie löste sich von Blitz‘ Seite. Sie wirkte entschlossen, fest von dem überzeugt, was nun folgte.
„Ich hörte, dass du die alten Zeiten wieder aufleben lässt! Das gefällt einem bösen Schulmädchen wie mir. Kann ich mich euch anschließen? Ich will wieder diesen Kick spüren, den einem nur Blut gibt…“
Marisa bleckte ihre schneeweißen Zähne. Sie hatte gewonnen, zumindest für den Moment. Stiv, Marisa, Kate und ich bildeten eine Allianz, die sich den alten Riten verpflichtet fühlte. Gretchen gab den Jungs ein Zeichen. Jimmy und Blitz nahmen Shawnee in die Mitte, um mit ihr diesen gottlosen Trakt des Eisenbahntunnels zu verlassen. Ich sah ihnen wehmütig hinterher. In diesen verfluchten Tagen stand ich unter dem Einfluss dämonischer Gottheiten. Ich verfiel dem ultimativen Rausch den nur der Genuss des Lebenssaftes hervorrufen kann. Katie küsste mich auf den Mund. Es war schön, dass sie bei mir war. Wir bildeten einen neuen Zirkel, dem unsere Freunde unversöhnlich entgegen standen. Stiv interessierte das nicht. Er wirkte gelassen, war ganz bei sich. Marisa lag auf ihrem Bett.
Sie war die Erbsünde, die große Verführerin, aber war sie nicht auch eine wunderbare Frau? Stiv erhitzte eine schwarze Substanz, indem er ein Einwegfeuerzeug darunter hielt. Er zerkrümelte das Opium zwischen seinen Fingerspitzen, um es mit Tabak zu vermischen. Nachdem er den Rauch inhaliert hatte, reichte er die langstielige Pfeife an Marisa weiter. Sie griff nach der chinesischen Opiumpfeife, führe sie umgehend an ihre Lippen. Stiv erzählte mir mal, dass er dieses antike Teil in einer Opiumhöhle in Soho mitgehen ließ. Während Marisa rauchte, nahm er seine Gitarre in die Hand. Stivs Finger glitten über die Saiten, entlockten ihnen eine traurige Melodie. Seine gebrochene Stimme berührte mich, was auch an dem Text dieses Liedes lag. Er passte zu dem, was ich gerade empfand. Er lächelte mich wehmütig an, ehe er weiter sang. <…What have I become? My sweetest friend. Everyone I know goes away in the end. And you can have it all. My empire of dirt. I will let you down. I will make you hurt…> Die Gräfin gab die Pfeife an mich weiter. Ich verschluckte mich fast am Rauch, obwohl ich nur einen winzigen Zug nahm. Das Lied brachte mich zum Weinen, da es so haargenau meinen Empfindungen entsprach. Vielleicht lag es einfach in unserer Natur, anderen Schmerz zufügen zu müssen. Als der letzte Akkord verklang, starrte Stiv auf das Griffbrett seiner Gitarre. Katie streichelte Marisas Brüste, während sie sich nackt auf den Laken räkelte. Ich sehnte mich nach Nähe.
Stiv legte das Instrument weg. Er zog seine Jeans aus, damit ich mich auf seinen Schoß setzen konnte. Ich war bloß unter meinem Kleid, weshalb er sofort ihn mich eindringen durfte. Es half uns, den Schmerz auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Stiv hatte Tränen in den Augen, als er mich fickte. Ich wusste, wie sehr er sich mit diesem Song identifizierte, den Trent Reznor geschrieben hatte, und der von Johnny Cash – vor dessen Tod – auf solch berührende Weise interpretiert wurde. Stiv verschenkte sein Königreich aus Schmutz, indem er es an Gretchen übertrug. Konnte ihr die Göttin des Mondes dabei helfen, etwas Schönes daraus entstehen zu lassen? Würde mich Stiv auch im Stich lassen, mich verletzen? So wie ich es bei Jim und meinen Freunden getan hatte! Ich stöhnte, obwohl mir die Tränen herunterliefen. Ich rieb meinen Arsch an Stivs Lenden, hoffte er würde immer in mir bleiben. Was hatte ich nur getan? Stivs warmer Atem stieg als feiner Nebel zur Decke empor. Er flüsterte mir etwas zu, das mir Trost spenden sollte: „Ich liebe dich Sharon…wir werden einen Weg finden, den wir gemeinsam gehen können. Ich verspreche dir, dass ich dich nicht wieder enttäuschen werde…“ Mir blieb nichts, als ihm zu vertrauen. Wir standen nun auf der anderen Seite, waren dadurch umso mehr aufeinander angewiesen. Meine Familie bestand nun aus diesen drei Personen, von denen ich eine abgöttisch liebte. Das Opium machte mich müde, packte alle Zweifel in Wattewolken. Ich wollte nur noch schlafen, alles andere vergessen. Es wusste eh niemand, was die Zukunft für uns bereithielt. Ich schloss die Augen, spürte noch immer seinen Schwanz in meiner Muschi. Die Droge verstärkte die lustvollen Empfindungen, schenkte mir einen heftigen Orgasmus. Dann ging ich auch schon k.o. Stiv musste mich ins Bett gebracht haben, da ich mich nicht erinnern konnte, selbst den Weg in die Heia gefunden zu haben. Er lag neben mir, als ich die Augen aufschlug. Stiv blinzelte mir zu. Ich sah mich um. In dem anderen Bett kuschelte sich Katie an Marisa. Sie schliefen wohl noch, hatten sich sicher noch lange miteinander beschäftigt. Ich spürte ein Schwächegefühl, das ich mittlerweile gut kannte.
Stiv gab mir zu trinken. Ich schluckte das Gebräu, verzog mein Gesicht. Stiv versprach mir, dass ich das Zeug nicht mehr lange zu mir nehmen müsste. Er wirkte entschlossen, als er meinte, dass wir erneut auf Beutejagd gehen sollten. Eine unterschwellige Erregung befiel mich. Ich dachte nur noch an frisches Menschenblut. Die rote Flüssigkeit weckte Kräfte in mir, die ich nicht mehr missen wollte. Am liebsten wäre ich gleich aufgesprungen, um nach einem Opfer zu suchen. Jetzt war es so weit! Anscheinend unterschätzte ich jenes enorme Suchtpotenzial, das die Befriedigung des Blutdurstes hervorrief. Meine Ratio war abgeschaltet. Ich genoss mein neues Leben, wollte es bis zur Neige auskosten. Wir vier bildeten eine verschworene Gemeinschaft, denen sich niemand entgegen stellen sollte. Ich begab mich immer weiter auf diese düsteren Pfade, von denen mir keiner sagen konnte, wo sie letztlich hinführten. Ich hatte mich einer dunklen Macht ausgeliefert, die mir keine Wahl ließ. Die Frage war, wie Gretchen und die anderen auf diese neue Konstellation reagieren würden…?
Sie müssen sich anmelden, um Kommentare hinzuzufügen.