Der blonde Hüne und ich

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Der blonde Hüne und ich

Der blonde Hüne und ich

Sven Solge

Ich hatte die Beiden vorbei gehen sehen, doch eigentlich nicht registriert, dafür war mein Buch zu interessant.
Ich lag schon seit dem Morgen hier am Strand des kleinen Sees und hatte es mir mit meiner Decke bequem gemacht.
Zum Baden war es noch zu kalt, doch die Frühlingssonne hatte schon richtig Kraft, deshalb hatte ich mich heute Morgen aufgerafft, um etwas Vitamin-D zu tanken. Meine Zweizimmerwohnung hatte leider keinen Balkon, sodass ich nach dem langen Winter jede wärmere Stunde am See ausnutzte, um in die Sonne zu kommen.
Zumal der See, mit dem Rad nur etwa zwanzig Fahrminuten entfernt war und fasst der ganze Weg durch den kleinen Stadtwald führte.
Als ich die Bucht erreichte, die mit hohen, dichten Büschen vom Weg nicht einsehbar war, war ich der erste und konnte meinen Lieblingsplatz noch in Beschlag nehmen.
Ich wusste, dass ich an einem Samstag und bei so schönem Wetter nicht lange allein bleiben würde, deshalb legte ich mich so dicht wie möglich an die Büsche um Platz für andere Gäste zu lassen.
Es gab noch eine weitere Nische, die aber nicht so verschwiegen wie meine war. Ich schenkte mir einen Kaffee aus meiner Thermoskanne ein, den ich mir mitgebracht hatte und vertiefte mich wieder in meinen Roman, als ich plötzlich die hohe Stimme der Frau hörte. Wahrscheinlich die, die mit ihrem Freund vor wenigen Minuten an meiner Nische vorbei gegangen war.
Unwillkürlich schaute ich in die Richtung, von der die Stimme kam und konnte zu meiner Überraschung durch das lichte Unterholz das Paar auf der anderen Seite gut sehen.
Während sie auf dem Rücken lag, kniete er neben ihr und versuchte das Oberteil ihres schwarzen Bikinis hochzuschieben. Immer wieder schob sie seine Hand von ihren Brüsten weg, aber er ließ nicht locker.
Während er immer zielstrebiger versuchte seine plumpen Finger unter den Stoff schieben, wehrte sie ihn immer energischer ab.
Das Spielchen ging eine Weile immer so hin und her, als er erneut abgewehrt wurde, änderte er seine Taktik  und schob zu ihrer Überraschung seine Hand in ihr Höschen und bedeckte ihr darunter verborgenes Geschlecht.
Dieses Mal schrie die junge Frau laut auf: „Bertram, was machst du?“ Dabei hatte sie mit beiden Händen seinen kräftigen Arm umfasst und versuchte ihn aus ihrem Höschen zu zerren. Aber gegen den mächtigen Bizeps Bertrams hatte sie keine Chance.
Bertram lachte nur bei ihren Versuchen, deutlich konnte ich sehen, wie er seine Finger unter dem Stoff ihres Bikinihöschens bewegte. Scheinbar versuchte er seine Freundin so zu erregen, damit sie ihren Widerstand aufgab.
Jetzt hörte ich auch seine dunkle Stimme, während sie gegen ihn ankämpfte: „Vera, hör auf! Je mehr du dich wehrst umso länger dauert es. Es geht auch ganz schnell, ich bin schon sowas von geil, außerdem bist du auch schon ganz nass!
„Aber wenn jemand kommt und uns sieht?“, versuchte Vera mit weinerlicher Stimme einzuwenden.
„Aber das ist doch genau das, was es so aufregend macht!“, versuchte er ihr seine Motivation zu erklären.
„Allein der Gedanke beim Ficken beobachtet zu werden ist doch schon erregend und wenn uns tatsächlich jemand sehen würde, na und? Was ist denn schon dabei? Ist doch das Natürlichste von der Welt, wenn zwei Erwachsene Sex miteinander haben!“
Dabei konnte ich deutlich sehen, wie er ziemlich brutal ihre Möse bearbeitete.
Mit beiden Händen versuchte Vera seine Aktionen zu mildern und schrie dabei leise auf. Sie versuchte ihren Unterleib unter seiner Hand wegzudrehen, was ihr aber nicht gelang, weil er sie fest runter drückte und sie damit ablenkte, indem er mit seiner anderen Hand ihr Bikinioberteil hochschob und ihre Titten frei legte.
Zu meinem Erstaunen erzeugte der Anblick ihrer Brüste bei mir auch etwas Unruhe in meiner Hose, denn ihre Brüste waren wirklich wunderschön.
Im selben Moment überkam mich ein Schuldgefühl. Auf der anderen Seite der Büsche versuchte gerade ein Mann einer Frau Gewalt anzutun und ich bekam eine Latte?
„Was stimmt nicht mit dir?“, fragte ich mich.
Als ich dann sah, wie der blonde Hüne die Titten seiner Partnerin brutal knetete, fiel bei mir der Groschen, ich musste was unternehmen.
Da ich dem blonden Berserker körperlich total unterlegen war, schnappte ich mir mein Handy und filmte die Scene so gut es ging, durch die Büsche und wählte dann die 110.
Ich erklärte der Beamtin am Telefon kurz, wo ich mich befand und was hier gerade passierte. Sie riet mir vorsichtig zu sein! Ein Wagen ist unterwegs!
Als ich dann wieder zu dem Pärchen schaute, hatte der Blonde gerade seinen kümmerlichen Schwanz frei gelegt, was mich bei seiner Körpergröße erstaunte. Jetzt war er dabei seiner Begleitung die Hose aus zu ziehen.
Seine Vera zappelte dabei so heftig, dass er ihr die Hand an die Kehle legte und drohend zu ihr sagte: „Halt still und mach nicht so ein Theater!“
Das war der Moment, wo mir klar wurde, dass ich etwas unternehmen musste. Ich sprang auf und stürmte um die Büsche herum und schrie dabei laut: „Lass sofort die Frau in Ruhe, sie hat doch nun schon mehrfach gesagt, dass sie das nicht möchte! Respektiere das gefälligst!“
Doch als der blonde Hüne sich jetzt erhob, mühsam seine Erektion in der Hose verstaute und mit wutverzerrtem Gesicht auf mich zu kam, rutschte mir doch das Herz in die Hose.
Was hatte ich mir nur dabei gedacht?
„Was willst du Zwerg?“, sagte er und kam langsam auf mich zu.
Der Kerl war wirklich furchteinflößend. Bestimmt anderthalb Köpfe größer als ich, breitschultrig und sehr Muskulös.
Wie in einem Film, sah ich wie seine Freundin im Hintergrund ihre Brüste mit den Händen versuchte zu verdecken, als der Kerl mich erreichte und mir die Faust vor die Brust stieß.
„Verzieh dich lieber, bevor ich dir die Fresse poliere!“, sagte er mit zynischem Gesichtsausdruck.
Ich war bei seinem Stoß ein paar Schritte rückwärts getaumelt und wollte gerade aufbegehren, als ich hinter mir eine energische Stimme hörte und der Hüne große Augen bekam: „Was ist hier los?“  
Ich drehte mich zu der Stimme um und sah zu meiner Erleichterung, zwei Polizisten. Während der eine, wie mir schien eine Polizistin, zu der immer noch am Boden liegenden Frau schaute, sprach mich der andere Polizist direkt an: „Haben sie uns angerufen?“
Ich konnte im ersten Moment nur nicken, zu sehr hatte mir die Situation zugesetzt.  
Ich erklärte dem Polizisten meine Beobachtungen und Wahrnehmungen. Zeigte ihm meinen Liegeplatz auf der anderen Seite des Gebüsch und zeigte ihm auch das kurze Video, was ich aufgenommen hatte. Darauf war deutlich die Stimme des Hünen zu hören und auch seine brutale Art ihre Möpse zu kneten, während er gleichzeitig seine Hand in ihrer Bikinihose bewegte.
„Das Reicht!“, sagte der Polizist, „würden sie bitte ins Polizeirevier 23 kommen und ihre Aussage machen und unterschreiben. Es wäre auch gut, wenn sie uns ihren Videofilm überspielen würden.“
Das sagte ich natürlich zu.
Die Beamten verhafteten Bertram, der sich vehement wehrte, sodass beide Polizisten ihn Handschellen anlegen mussten und ihn unsanft im Streifenwagen verfrachteten.
So blieb ich mit der verstört drein blickenden Vera zurück.
Ich legte ihr vorsichtig eine Hand auf den nackten Oberarm und fragte sie: „Geht’s dir gut?“
Ihre Haut fühlte sich ganz kalt an, vermutlich hatte sie einen Schock.
Sie schüttelte nur den Kopf, wahrscheinlich war das alles zu viel für sie gewesen.
„Du solltest dich anziehen.“, riet ich ihr, was sie dann auch zögernd machte.  
Ich beobachtete ihre geschmeidigen Bewegungen, wie sie ihre Hose anzog und sich ihr T-Shirt über zog, sie war schon eine sehr attraktive Frau.
Nachdem sie sich angezogen hatte, fragte ich sie: „Was hast du jetzt vor? Wohnt ihr zusammen?“
„Ja, Bertram wohnt zurzeit bei mir, er kommt aus Celle und sucht hier eine Arbeit.“ Sie schien über etwas nachzudenken.
„Ich gehe gleich zur Wache, um meine Aussage zu machen! Die Wache ist nur zwei Straßen weiter, willst du nicht mitkommen, oder seid ihr mit dem Auto hier?“
„Nein wir sind mit dem Bus gekommen, wir haben kein Auto und Bertram haben sie den Führerschein, wegen Trunkenheit, abgenommen.
Etwas ratlos schaute sie mich an und sagte dann leise: „Danke, dass du mir geholfen hast! Bertram ist manchmal sehr grob.“
„Hat er das schon öfter gemacht?“, fragte ich sie.
Vera zögerte etwas, bevor sie antwortete: „Jaaaa!“, sagte sie gedehnt. „Er hat mich schon mal vergewaltigt, aber da war er betrunken!“, versuchte sie ihn zu entschuldigen.
„Willst du weiterhin mit ihm zusammen bleiben?“, fragte ich vorsichtig.
„Nein, ich denke nicht? Meine anfänglichen Gefühle für Bertram sind schon länger erloschen, er kann sehr brutal und fordernd sein und das…., kann ich nicht mehr ertragen“, fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu und deutete kurz auf das Badetuch, das noch auf dem Boden lag..
„Dann solltest du bei deiner Vernehmung, das mit der Vergewaltigung den Polizisten sagen! Denn nur so kannst du sicher sein, dass er dich nicht weiter belästigt.“
Ich fragte sie erneut, ob sie mit zur Wache kommen wolle und als sie kurz zögerte und mich dabei sehr nachdenklich anschaute, wurde mir bewusst, dass sie eine Entscheidung getroffen hatte: „Ja, ich komme mit! Ich muss mit Bertram Schluss machen, sonst lässt er mich nie in Ruhe und irgendwann tut er mir was an, denn ich denke dazu ist er fähig.
Ich nickte erleichtert und packte auch meine Sachen zusammen.
Ich nahm ihr ihren Picknickkorb ab und stellte ihn in meinen Einkaufskorb am Fahrrad, meine Tasche konnte ich an den Lenker hängen, da ich ja zu Fuß gehen würde.
Eine ganze Weile gingen wir schweigend nebeneinanderher, als sie mich plötzlich fragte: „Wie heißt du eigentlich?“
„Entschuldige, hätte mich auch vorstellen können.“ Ich stoppte kurz und sagte: „Friedhelm Wegener“
Ein zauberhaftes Lächeln huschte über ihre Gesicht, sie wurde aber sofort wieder ernst. „Der Name passt zu dir!“
„Wieso?“, fragte ich
„Na, weil du `Frieden´ gestiftet hast und es für dich scheinbar wichtig ist. Nicht jeder hätte sich dem Muskelprotz entgegen gestellt. Dabei legte sie ihre Hand auf meine, die den Lenker umklammert hielt und drückte sie dankbar.
Die Berührung war so kurz, aber für mich unglaublich intensiv. Ich spürte, wie das Kribbeln über meinen Arm bis zu meinem Herzen wanderte und es einmal kurz aussetzen ließ, sodass ich Vera überrascht ins Gesicht sah und förmlich in ihrem warmen Blick versank. Innerhalb weniger Sekunden nahm ich alles in mir auf, was ich in ihrem süßen Gesicht entdecken konnte. Als erstes fielen mir ihre samtigen Wimpern auf, ich glaube ich hatte noch nie so feine Härchen gesehen wie bei ihr. Ihre braunen Augen schauten mich so vertraut an, als würde sie tief in mein Innerstes schauen können. Ihre sorgsam gestutzten Augenbrauen, ihr braunes, kurzes Haar und ihr schmaler Mund rundeten das Gesamtbild ab.
Auf einmal klopfte mein Herz wieder verrückt in meiner Brust.
Ich setzte mich wieder in Bewegung, weil ich das, was in mir vorging, erst mal verarbeiten musste.
Bis zur Wache wechselten wir nur wenige, belanglose Worte. Nachdem ich mein Fahrrad angeschlossen hatte, stapften wir die drei Granitstufen hoch, bis uns die schwere Eichentür den Weg versperrte.
Vera die vor mir ging, schaffte es nicht den Türdrücker aus längst vergangener Zeit, runter zu drücken, sodass ich helfen musste.
Das Gebäude stammte scheinbar aus dem letzten Jahrhundert. Es roch muffig und machte keinen vertrauenerweckenden Eindruck. Erst als wir die Wache betraten, wurde es etwas angenehmer und moderner.

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schreibt jd231195

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