Mit einem dumpfen Geräusch gab das weiche, geteilte Gummi der Türdichtung des Gefrierfaches nach. Blendendes Licht an. Mit hart kratzendem Ton scheuerte die billige Plastikschachtel der Genüsse über die Eiskristalle aus der engen Kältekammer. Sollte wieder einmal abgetaut werden das Eisfach. Wen juckts. Dose auf. Kurz über die Abdrücke der Kanten an den Fingerinnenseiten genervt sein. Löffel in das harte Eis rein. Rauf aufs kuschlig weiche Sofa. Glücklich sein. Janette betrachtete die seitliche Ausbeulung ihrer übereinandergeschlagenen Beine. Makellos legten sich die Maschen der Feistrumpfhose um ihre angenehmen Rundungen. Mit ihrem Löffel tauchte sie in ihr an den an den Seiten durch ihre Köperwärme weiches, aber nicht flüssig gewordenes Eis. Zog ihren metallenen Helfer mit spitzen Fingern schnell nach oben, sodass die cremige Masse auseinanderzog und schließlich spitz abriss. Leckte langsam mit ihrer Zungenspitze den kalten Wohlgenuss ab. In der Öffentlichkeit oder den üblichen Spielunken, in denen sie auftrat, wäre ihr das zu ordinär gewesen. Es hätte unpassende Signale gesendet, die schwer zu bremsende Sexualinstinkte geweckt und angefeuert hätte. Zugegeben, nichts für ungut das war bis jetzt immer nur mit Männern passiert. Auf plumpen Sex mit Menschen, die nicht einmal nachts, wo alle Katzen grau sind ihr Typ waren, hatte sie keine Lust. Das überließ sie getrost den Bordell Omis im Leoparden Suit. Ebenso auf Eierlikör-Sahne-Torte oder die Schwarzwälder Kirsch Edition. Das war etwas fürs Altenheim später. Hier in ihren vier Wänden war sie ganz für sich. Genoss, ganz wie früher ungehalten grellbunte Streusel über ihr Eis zu streuen. Etwas E-Nummern Trash musste sein. Die Arbeit an der Stange kostete nicht wenige Kalorien, die wieder reingeholt werden wollten.
Das wohlig süß schmeckende Eis war der angenehme Weg sich den Bierdunst und kalten Rauch der Locations, bei denen sie auftrat, aus ihrer Nase und Mund zu befördern. Mit jedem Löffel genoss sie die lieblich fruchtige Süße in ihrem Mund. Ein wenig Verdrossenheit wich dabei aus ihrem Gesicht. Fast immer war unter der grauen Masse an meist männlichem Publikum doch ein recht brauchbares Exemplar dabei, welches sie auf andere Gedanken brachte. Das war bei dem Auftritt nicht der Fall gewesen. Im Moment des Auftrittes war sie ganz mit ihrem Publikum verbunden. Jeder sollte auf seine Kosten kommen. War die Show um, besann sich die Pole-Tänzerin auf ihre persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse.
Janette betrachtete die Stellen, die von Peters Händen berührt worden waren. Trotz seines geschäftsmäßigen Gebarens war es, als saugte der Kontakt seiner Finger zu ihrer Haut Janettes ganze Aufmerksamkeit ein. Sie hoffte, nichts Wichtiges in diesem kurzen Moment überhört zu haben. Zwei Tage war es nun schon her. Wie er sie, ohne dass sie ein Zwinkern wahrgenommen hätte, studiert hatte. Die übrig gebliebenen, am Rand klebenden Zuckerstreusel ließen ihre Farben nach unten rinnen, sodass in der Mitte des Bechers ein hellbraunes Süppchen entstand. Nicht mehr appetitlich.
Klimpernd ließ sie den Löffel in die leere Box fallen und löste sich von ihren Showklamotten. Sie war so geplättet von ihrem Auftritt, dass sie vor ihrem Eisgenuss nicht einmal die grün-weiße Schärpe abgenommen hatte. Der Schützenkönig hatte in seiner von Alkohol benebelten Aufregung auch nicht mehr daran gedacht, sie von ihr einzufordern. Achtlos lagen die dunstgeräucherten Sachen auf dem Boden. Sie trieb mit Wasser, Shampoo und Seife den letzten Duft aus ihrer Nase. Ihr seidener Pyjama war wie Balsam auf die durch die Gummizüge gescheuerte Haut. Nach jedem Auftritt schwor sie sich, dass es der Letzte sein würde. Wenn sie am Ende eines Tages in ihr Aktiendepot blickte verhieß es eine noch etwas längere berufliche Tätigkeit in diesem Bereich der Showkunst.
Peter ging ihr nicht aus dem Kopf. Ihre Gedanken fuhren Karussell. Hätte sie ihn doch mitgenommen statt ihn mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln fahren zu lassen. Oder eine Panne vorgetäuscht, um etwas mehr von ihm im Bus zu erfahren. Andererseits. Das hilflose Weibchen zu mimen war nicht ihr Stil. Und wer weiß, manche Menschen benötigen etwas Zeit zur Steigerung des Begehrens.
Mit nachdrücklichen Strichen kämmte sie sich ihr Haar. Im selben Moment zog sie etwas den Kopf ein. Pierre würde sie dafür schelten, die Haare im nassen Zustand zu bürsten. „Det is Körperverletzung für die! Haare ham auch Gefühle, wa!“, würde er entsetzt in den Raum werfen ganz gleich ob er mit seiner schlechten Nachahmung eines Dialektes damit die Aufmerksamkeit aller im Salon befindlichen Personen auf sich und seine Kundin ziehen würde. Janette war eine seiner Lieblingskundinnen, das ließ er sie in jeder unbeobachteten Minute spüren. Ein Zwinkern hier. Ein verirrter Finger am Ohrläppchen dort. Der Junge würde es in seinem jungen Erwachsenenalter noch weit bringen. Nicht nur ihre roten Haare lagen gut in seiner Hand. Neulich hatte er, als er den Umhang entfernte ihre Brustwarze gestreift. Sie fühlte noch den Luftzug des umherfliegenden Friseurkittels, so schnell war er zu Gange gewesen. Nur sein kaum merklich sich bewegender Mundwinkel und stechender Blick verriet etwas von seinem Kalkül. Das blühende Leben, war er der junge Bursche. Wie schnell er ihre Nummer in seiner Tasche verschwinden ließ. Beinahe wie bei einem Zaubertrick. Flinke Finger waren wichtig.
Janette bürstete weiter. Der glatte Kunststoffgriff lag angenehm in ihrer Hand. Nachdem die Haare keine Knötchen mehr aufwiesen, konnte sie ungehindert von Scheitel bis zur Spitze hindurchkämmen. Die Nylonborsten massierten ihre Kopfhaut sanft. Als sie mit beherztem Griff die langen roten Haare aus der Bürste zog musste sie an Peters volles Haar denken, das bestimmt auch ganz wunderbar in ihrer Hand liegen würde.
Für heute sollte es schnell und unkompliziert sein. Dating App an. Leider nichts Passendes für heute dabei, nur Tiefflieger. Bei optischen Lichtblicken ließ die Orthografie zu wünschen übrig und umgekehrt. Ihre Finger ließen nachdenklich die Kontaktliste ihres Messengers hoch und runter gleiten. Unentschlossen studierte sie die Namen nebst Thumbnail wie die Gerichte einer Speisekarte. „Ach was solls!“, sie spielte Roulette. Finger drauf. Aller guten Dinge sind drei. „Hey du, ich bin sooo alleine. Möchtest du mir Gesellschaft leisten?“ Zwinkersmilie. Sektgläser-Symbol. An sechs Kontakte senden. Nachricht bekommen, dass maximal fünf möglich sind. Nerv. Fünf auswählen. Fertig. In Sachen Lustdate hatte sie sich selbst Moralfrei gegeben.
Nach nicht einmal einer Minute meldete sich Philipp. Wie erwartet. Irgendwie hatte sie auf einmal doch keine Lust mehr auf ihn und löschte den Chat nach einem „Sorry, geht doch nicht bei mir heute, irgendwann anders.“. Die anderen ließen auf eine Antwort warten. Es gab bei keiner der gewählten Personen eine Garantie für ein schönes Schäferstündchen. Dann das was immer geht: Die digitale Konserve.
Laptop aufgeklappt. Ihr nackter Po lag auf dem glatten Stoff ihrer Bettwäsche ihre Schlafanzughose war bis zu den Knien heruntergezogen. In dem Filmchen war eine Studentin zu sehen, die nach allen Regeln der Kunst eingeölt wurde. Um sie kümmerte sich nicht nur ein Mann, sondern gleich mehrere. Wenn deren Finger zu begierig wurden brachte sie ihre Gerte zum Einsatz und klopfte auf die Finger und vorwitzigen Finger, oder je nach Schweregrad des Vergehens auf deren teils herabhängenden, teils schon gute Steife aufweisende Glieder. So reihten sie sich um sie wie ein Rudel gezähmter Hunde, die jede Regung wachsam wahrnahmen und sich blitzschnell anpassten. So ließ die zarte Lady sich die Behandlung gefallen. Endlich wurde ein tapferer Schwanzträger gewählt und durfte seinen großen, harten Pfahl an die Grotte der jungen Dame heran. Sie lächelte ihn lockend an. Ließ sich missionieren. Ganz sachte. Steuerte seine Lenden. Ihre Füße verschränkten sich hinter seinem Rücken. Janettes Perle juckte. Sie glitt an ihrem goldfarbenen Piercing, welches sich an der Vorhaut ihrer Klit befand, vorbei und massierte ihre Perle. Dieses Goldstück hatte ihre Lust maximiert. Sie konnte sich keinen Tag mehr ohne dieses Stück Metall vorstellen. Was wäre das für eine Vorstellung, der erfahrene Peter und der junge ungestüme Pierre in einem Raum. Ihr Fleisch kam in Wallung. Sie tauchte in die Hitze zwischen ihren Labien ab. Kundschaftete ihre Grotte mit dem Zeigefinger aus. Ihre Höhle war angefacht und verlangte nach ausfüllendem Futter.
Patsch! Die Peitsche knallte auf dem Po des Missionars nieder. „Los, schneller. Das kannst du besser. Gib alles und streng dich an! Sonst ist der nächste Hengst dran!“, warf die junge Dame auf dem Bildschirm ihrem Lustbringer entgegen. Sie setzte noch einen kurzen Hieb auf die andere Backe nach als sich der Bursche aus ihrer Sicht nicht genug abrackerte. Das half. Die gut sichtbaren Po Muskeln pumpten das steife Glied die Dame hinein. „Ohh jaaa. Guuhht!“, röchelte sie und drückte seinen Kopf in ihre Mandarinenbrüste. Der Bass seiner Stimme war gut zu hören „Du machst mich verrückt!“, war aus ihrem Dekolleté gedämpft zu vernehmen. „Gut so. Ich möchte jetzt absolut nichts mehr hören. Verstanden!“ antwortete die Penetrierte mit Erregung in der Stimme. Janette war ganz in der Rolle der jungen Frau. Stand in Flammen. Klopfte, rieb und zwickte zart ihren Kitzler. Spürte das Pochen der gereizten Perle zwischen ihren Beinen. Wie ein Sturm kam ihr Orgasmus. Janette spürte nach.
Das Surren der Türklingel störte jäh die verklärte Traumfantasie. Genervt blickte die in Fahrt und schon etwas zu Befriedigung Gekommene zum Eingang. Ließ den Finger noch ein paar Sekunden auf dem Kitzler ruhen. Erneutes Surren. „Mann! Was soll das denn jetzt!“, brachte sie schlecht gelaunt hervor während sie sich aus ihrer Lustliege befreite und ihren Laptop zuklappte. Die wenigen Schritte zur Türe nutze sie um die Haare in die rechte Bahn zu lenken und die Hose nach oben zu bugsieren.
Wer weiß, zu was die Feuchte in ihr noch zu Nutze sein könnte.
Der Bühnenbauer – Goldstück
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